Das neue Gartenjahr hat begonnen und der Tatendrang juckt uns Hobbygärtner:innen bereits in den Fingern. Doch wann ist die richtige Zeit für die ersten Vorbereitungen und was gibt es überhaupt zu tun? Dieser Artikel soll dir einen Überblick verschaffen, sodass du mit voller Kraft in die neue Saison starten kannst.
Im Januar und Februar ruht der Garten in der Kälte. Wir Gärtner:innen können allerdings die Zeit nutzen, um uns ein paar wichtige Gedanken zu machen. Welche Gemüsepflanzen und Kräuter möchtest du dieses Jahr anbauen? Falls du dir den Winter über noch keine Gedanken gemacht hast, dann ist jetzt die Zeit dafür! Nehme dir einen Moment, um die Erfahrungen des letzten Jahres zu rekapitulieren. Welche Kulturen haben in deinem Garten gut funktioniert und welche nicht? Wieso hat etwas nicht funktioniert? Welche Pflanzen willst du auf jeden Fall wieder anbauen? Wenn du willst, kannst du dir kleine Notizen dazu machen oder sogar ein Gartentagebuch anlegen. Hole deine Saatgutvorräte aus dem Schrank und stöbere ein wenig, was gibt es noch bzw. was solltest du noch besorgen? Im Frühjahr gibt es meistens Tauschmärkte für Gartenbegeisterte, wo es auch alte, seltene Sorten zu finden gibt.
Wenn du dich entschieden hast, welches Gemüse du auf jeden Fall in deinen Beeten haben möchtest, musst du noch den richtigen Platz dafür auswählen. Bei einer gesunden Fruchtfolge sollten nämlich nie die gleichen Pflanzenfamilien über mehrere Jahre am selben Platz wachsen. Für ein harmonisches Gleichgewicht im Garten ist auch die Mischkultur, also die richtige Kombination der verschiedenen Gemüsepflanzen im Beet, entscheidend. So kannst du nicht nur den Platz im Beet optimal ausnutzen, die Pflanzen können sich sogar gegenseitig im Wachstum unterstützen und vor Schädlingen schützen!
Hier findest du eine Anleitung, mit der du Schritt für Schritt dein eigenes Gemüsebeet anlegen kannst. Im Folgenden bekommst du noch eine Übersicht über verschiedene Möglichkeiten, ein Beet anzulegen.
Beim Anlegen neuer Beete empfehlen wir dir, auf das Umgraben zu verzichten. Das Umgraben stört das Bodenleben. Mehr Informationen über das Gärtnern ohne Umgraben und die No-Dig-Methode, findest du im Artikel dazu.
Sobald du dich für dein diesjähriges Gemüse entschieden hast, stellt sich die Frage: Welche Gemüsepflanzen sollten überhaupt vorgezogen werden? Damit du besser einschätzen kannst, welche Pflanzen du generell vorziehen oder direkt säen solltest, gibt es hierfür eine seperate Übersicht zum Thema.
Die Eisheiligen gelten als Richtwert für uns Hobbygärtner:innen, sie bringen Mitte Mai die letzten Fröste des Frühjahrs. Danach können auch wärmebedürftige Pflanzen ausgepflanzt oder direkt ins Beet gesät werden. Damit alle Pflanzen zu dieser Zeit bereit sind unter freiem Himmel zu wachsen, solltest du sie zum richtigen Zeitpunkt vorziehen. Die Keimdauer und die Entwicklungsgeschwindigkeit der verschiedenen Gemüsepflanzen variieren sehr stark. Im Folgenden erhältst du einen Überblick, ab wann du welche Pflanzen im Haus vorziehen bzw. ins Freiland säen kannst. Tipps für eine erfolgreiche Anzucht von Gemüsepflanzen, findest du hier.
An warmen Plätzen, z.B. auf der Fensterbank | Ins Freiland säen (nur bei mildem Klima!) | |
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Auberginen | Radieschen | Dicke Bohnen |
Basilikum | Rosmarin | Spinat |
Kerbel | Rucola | |
Kohlrabi | Salat | |
Kresse | Salbei | |
Lavendel | Sellerie | |
Paprika | Tomaten |
Nun kannst du die ersten Kulturen, die als Vorkulturen in deine Beete kommen, vorziehen wie z.B. Kohlrabi oder Mangold. So bekommen sie einen Wachstumsvorsprung und du kannst früher ernten. Auch langsam wachsende und wärmeliebende Pflanzen kannst du nun anziehen. Da die Tage im Februar noch recht kurz sind, können Pflanzenlampen helfen, um gesunde Jungpflanzen zu ziehen. Durch zu wenig Licht können sonst instabile und vergeilte Jungpflanzen entstehen.
Damit du weißt, wie viele Pflanzen du vorziehen musst für deine Fläche bzw. um einen bestimmten Ertrag zu erhalten, kannst du unseren Ertragsrechner nutzen. So kannst du ganz einfach deinen Ertrag berechnen lassen oder umgekehrt ausrechnen, wie viel Fläche du brauchst, um genug Gemüse anzubauen (sehr nützlich für Selbstversorger!).
Im März wird fleißig gesät und gepflanzt. Frühbeet, Gewächshaus und Folientunnel können in dieser Jahreszeit sehr hilfreich sein, da sie schon frühe Aussaaten und Pflanzungen ermöglichen. Trotz des bereits vorhandenen Schutzes, sollten die frühen Quartiere jedoch in kalten Nächten zusätzlich mit Decken oder Ähnlichem zugedeckt werden. Bei Sonnenschein solltest du die geschlossenen Räume öffnen, um Hitzestau zu vermeiden. Wichtig ist nur, sie abends wieder zu schließen!
Mehr Informationen, wann du welches Gemüse pflanzen und säen kannst, findest du hier.
Um Gemüsebeete für die Saison vorzubereiten, werden sie aufgelockert, "gesäubert" und anschließend fein krümelig geharkt. Du kannst den Boden entweder mit einer Grabegabel vorsichtig lockern und anschließend mit einer Hacke die Unkräuter entfernen. Alternativ kannst du auch einfach organisches Material aufbringen, um den Boden für die nächste Saison vorzubereiten. Charles Dowding empfiehlt eine etwa 2,5 cm dicke Schicht Kompost, wobei du auf mageren Böden mehr brauchst. Der Kompost wirkt auch zur Unkrautunterdrückung. Hast du aber besonders hartnäckige und ausdauernde Kräuter musst du vielleicht auch mit Karton oder Pappe arbeiten, um die Beikräuter loszuwerden.
Doch wann ist die erste Bodenbearbeitung am sinnvollsten? Schwere Böden erwärmen sich langsamer als ihre leichten Verwandten, da sie mehr Wasser enthalten. Ist der Boden noch zu nass, kann die Bodenbearbeitung sehr mühsam sein. Erst wenn die Erde trocken und warm geworden ist, solltest du deshalb anfangen die Erde zu lockern und Beikräuter zu entfernen. Wenn du schon dabei bist, kannst du die Gelegenheit direkt nutzen, um deinen Gartenboden zu verbessern. Es gibt verschiedene Möglichkeiten deinen Boden zu verbessern, abhängig vom jeweiligen Bodentyp. Bevor du also loslegst, mache diesen einfachen Bodentest, um herauszufinden, wie dein Boden grob zusammengesetzt ist. Falls du schon früh im Jahr direkt ins Beet säen willst, bereite nur diese Stellen vor und spare dir den Rest für wärmere Tage.
Im April laufen die Vorbereitungen auf Hochtouren, denn schon bald kann nach Lust und Laune ausgesät werden!
Endlich, der Mai ist da! Er gibt den Startschuss in die Gartensaison, ab jetzt muss sich nicht mehr zurückgehalten werden. Die wärmebedürftigen und empfindlichen Pflanzen wie z.B. Gurken, Zucchini, Tomaten, Paprika, Zuckermais und Artischocken bleiben noch bis nach den Eisheiligen im Haus und wandern dann ebenfalls ins Gemüsebeet. Ansonsten kann ab Mai gesät und gepflanzt werden, was das Herz begehrt!
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Quelle: Charles Dowding, #No Dig, 2023, München: Dorling Kindersley Verlag GmbH
Annabell studiert Agrarbiologie an der Uni Hohenheim. Auch privat gärtnert sie gerne, verbringt viel Zeit in der Natur und liebt es kreativ zu sein.
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Wann beginnt die Gartensaison?
Die Gartensaison beginnt mit der Anzucht ab Ende Februar. Richtig geht es dann im Frühling ab März/April los, wenn die ersten kältetoleranten Pflanzen als Vorkulturen ins Beet kommen.
Was ist der beste Zeitpunkt, um Gemüse vorzuziehen?
Das Vorziehen von Gemüse sollte rechtzeitig vor den letzten Frösten im Mai erfolgen, damit du bereits größere Pflanzen ins Beet setzen kannst. Einige Gemüsepflanzen wie Paprika wachsen besonders langsam und können schon ab Ende Februar vorgezogen werden.
Welche Beetformen gibt es, um ein Gemüsebeet anzulegen?
Bodenschonende Methoden, ein neues Beet anzulegen sind Hochbeete, Hügelbeete und Lasagne-Beete (Sheer Mulching). Hierbei wird auf das Umgraben verzichtet und dadurch der Boden nicht umgegraben und gestört.
Wie bereitet man Gemüsebeete für die Saison vor?
Du kannst den Gartenboden mit einer Grabegabel lockern (verzichte auf das Umgraben!) und vorsichtig mit einer Hacke unerwünschte Beikräuter entfernen. Alternativ kannst du auch mit Kompost mulchen, um die Bodenstruktur zu verbessern und Unkräuter zu unterdrücken.