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Einfach und natürlich deinen Gartenboden verbessern

17.02.2021  /  Lesezeit: 8 Minuten

In diesem Artikel geben wir einen Überblick über Methoden, um deinen Gartenboden zu verbessern. Hierbei gilt es nämlich auf das ein oder andere zu achten. Besonders die Bodenart in deinem Garten spielt hier eine Rolle. Je nachdem, ob du es mit schwerem oder leichtem Boden zu tun hast, gibt unterschiedliche Herangehensweisen zur Bodenverbesserung. Mehr dazu erfährst du hier.

In diesem Artikel findest du:

  1. Gartenboden verbessern: Tipps für einen fruchtbaren Boden
  2. Schwere Böden: Lehm- oder Tonböden
  3. Was sind sogenannte Minutenböden?
  4. Tonboden und Lehmboden verbessern - Boden lockern
  5. Leichte Böden: sandige Böden/Sandböden
  6. Sandboden verbessern
  7. Häufig gestellte Fragen zum Gartenboden verbessern

Auf einen Blick

Schwere Böden = Lehm- und Tonböden (Minutenböden)

  • Eigenschaften: hoher Tonanteil; feine Poren; hohe Speicherfähigkeit (aber z.T. Nicht pflanzenverfügbar, da kleine Poren das Wasser und die darin gelösten Nährstoffe halten)
  • Problem: Bodenverdichtungen

Schwere Böden verbessern

  • Grobe Partikel untermischen (z.B. Humus oder Sand)
  • Gründüngung säen
  • Mulchen
  • No-Dig-Methode

Leichte Böden = sandige Böden/Sandböden

  • Eigenschaften: hoher Sandanteil, grobe Poren, geringe Speicherfähigkeit, humusarm
  • Problem: Schlechte Speicherung von Wasser und Nährstoffen

Leichte Böden verbessern

  • Organisches Material aufschichten (No-Dig-Methode)
  • Gründüngung säen
  • Lehm oder Tonmehl untermischen
  • Dauerhafte Mulchschicht
  • Schwer löslichen, organischen Dünger verwenden

Gartenboden verbessern: Tipps für einen fruchtbaren Boden

Jede:r Gärtnerin und Gärtner träumt von einem fruchtbaren Gartenboden. Am besten mit krümeliger, lockerer Bodenstruktur, tiefgründig und reich an Lebewesen. Für den Anbau von Gemüsepflanzen liegt der optimale pH-Wert meist um die 6,5 bis 7. Ist der Boden zu sandig ist die Gartenerde für die meisten Kulturen zu sauer, umgekehrt ist ein zu schwerer Boden meist recht alkalisch. Daher liegt der perfekte Gartenboden irgendwo dazwischen. Wichtig ist ein hoher Humusanteil, der viele Bodeneigenschaften sowie das Bodenleben positiv beeinflusst. In diesem Artikel erfährst du, wie du je nach Bodenart vorgehst, um deinen Gartenboden zu verbessern.

Ein humusreicher Gartenboden ist gut für Pflanzen und jegliche Bodenlebewesen. Mehr Informationen zum Gartenboden mit Tipps für einen fruchtbaren Boden, findest du im Artikel dazu.

Bodenart bestimmen in deinem Garten

Um die richtigen Maßnahmen zu treffen, musst du deinen Gartenboden zunächst besser kennenlernen. Hierfür ist es unerlässlich, die Bodenart und damit grob seine Zusammensetzung zu bestimmen. Hierzu kannst du auf verschiedene Hinweise achten. Mit dem einfachen Bodentest kannst du ganz einfach die Bodenart in deinem Garten bestimmen. Aber auch Zeigerpflanzen können dir Hinweise zur Bodenstruktur, Wasser- und Nährstoffverfügbarkeit oder pH-Wert.

Schwere Böden: Lehm- oder Tonböden

Risse in trockenem Tonboden
Tonböden bilden bei Trockenheit schnell Risse und werden steinhart, in diesem Zustand lassen sie sich kaum bearbeiten.

Wie der Name schon sagt, sind schwere Böden relativ schwer zu bearbeiten. Jeder, der einen tonhaltigen Boden im Garten hat, kennt das Problem: Ist es zu trocken, bilden sich Risse und der Boden wird steinhart. Auch das andere Extrem lässt jeden Gärtner und jede Gärtnerin verzweifeln: Ist der Boden zu nass, sträubt er sich ebenfalls gegen jegliche Bearbeitung.

Was sind sogenannte Minutenböden?

Schwere Böden können also nur in einem bestimmten Zustand bearbeitet werden, sie dürfen weder zu trocken, noch zu feucht sein. In der Landwirtschaft werden sie deshalb gerne als Minutenböden bezeichnet, der Bearbeitungszeitraum ist nämlich sehr kurz.

Minutenböden / Tonböden bearbeiten

Tonböden enthalten etliche Feinporen (= kleinste Hohlräume), die mit Luft oder Wasser gefüllt sind. Die feinen Poren sorgen dafür, dass Wasser und Nährstoffe gut gehalten werden. Schwere Böden haben deshalb eine hohe Speicherfähigkeit. Als Gärtner*in kommt dir diese Eigenschaft zugute, denn du musst seltener gießen und düngen.
Wegen des hohen Wassergehalts erwärmt sich der Boden im Frühjahr jedoch nur langsam, sodass die Keimung deiner Aussaat länger dauern kann. Die engen Poren können außerdem dazu führen, dass es im Boden zu Staunässe und Luftmangel kommt. Beides ist ein Todesurteil für das Wachstum deiner Pflanzen und als Gärtner*in unbedingt zu vermeiden!


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Hast du weitere Fragen zu deinem Gartenboden?

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Tonboden und Lehmboden verbessern - Boden lockern

Das Wichtigste bei der Verbesserung eines schweren Bodens ist, die Bodenstruktur aufzulockern. Durch die lockerere Bodenstruktur kann Wasser schneller versickern und die Wurzeln leichter atmen. Außerdem wird dadurch die Durchwurzelbarkeit deutlich verbessert, die Wurzeln können dann viel leichter in die hohlen Gänge eindringen. Diese Hohlräume sind z.B. bei Wurzelgemüse entscheidend für den Erfolg!

Schweren Boden lockern - so geht's


  • Sand oder Kompost einarbeiten: Die gröberen Partikel verbessern die Bodendurchlüftung
  • Beete und Gartenboden Mulchen: Nahrung für Bodenlebewesen; Schutz vor Umwelteinflüssen
  • No-Dig-Beete anlegen: Aufschichten von organischem Material, um die Bodensturktur und -gesundheit zu verbessern
  • Gründüngung mit tiefwurzelnden Kulturen (z.B. Lupinen oder Beinwell)

Leichte Böden: sandige Böden/Sandböden

Radieschen im Beet
Radieschen gedeihen gut auf leichten Böden, da sie sich in dem lockeren Milieu leichter entfalten können.

Leichte Böden sind, wie der Name schon sagt, so gut wie ganzjährig leicht zu bearbeiten. Sie trocknen schnell ab, Beikräuter lassen sich gut entfernen und auch das Auflockern bereitet kaum Mühe. Das mag anfangs verlockend klingen, doch auch dieser Bodentyp bringt Nachteile mit sich. Sandböden haben nämlich eine eher schlechte Speicherfähigkeit. Wasser kann durch die groben Poren leicht versickern, was im Sommer schnell zur Austrocknung führen kann. Außerdem kann ein humusarmer Boden Nährstoffe nur schlecht halten, sie werden leicht ins Grundwasser ausgewaschen. Die großen Poren haben jedoch den Vorteil, dass die Wurzeln immer ausreichend mit Sauerstoff versorgt werden und keine Staunässe entstehen kann. Außerdem erwärmen sich leichte Böden durch die vielen luftgefüllten Hohlräume schneller, sodass schon frühe Aussaaten möglich sind.

Sandboden verbessern

Um einen Sandboden fruchtbarer zu machen, solltest du vor allem seine Speicherfähigkeit verbessern. Hier gibt es einige Möglichkeiten, die du als Gärtner:in hast. Hierfür hilft es, den Anteil an organischer Substanz oder Ton im Boden zu erhöhen. Das kurbelt die Umsetzung organischer Substanz an und erhöht so über die Zeit den Humusanteil. Auch hier ist die No-Dig-Methode eine gute Möglichkeit, den Boden nachhaltig zu verbessern. Organische Dünger wie Kompost sind hierbei ein wichtiges Instrument für den Humusaufbau. Zudem gilt es bei Sandböden ein besonderes Auge auf den pH-Wert zu werfen. Sandböden sind natürlicherweise leicht sauer, der pH-Wert sollte jedoch nie unter 5,5 sinken. Ein zu saurer Boden kann sich negativ auf deine Kulturpflanzen auswirken (z.B. Blütenendfäule bei Tomaten).

Bodenverbesserung bei Sandböden:


  • Organisches Material mulchen (hierfür eignet sich auch Gründüngung: Die Pflanzen können nach einiger Zeit oberflächlich geschnitten und als Mulchmaterial verwenden werden.): trägt zur Humusanreicherung bei, fördert biologische Aktivität im Boden, vermindert Verdunstung und damit Bodenaustrocknung, erhöht Speicherfähigkeit im Boden
  • Gesteinsmehle mit hohem Tonanteil untermischen: erhöht Speicherfähigkeit von Wasser und Nährstoffen
  • Organisch düngen mit Kompost, verrottetem Mist oder Pflanzenjauchen (hier lieber öfters düngen, ansonsten riskierst du eine Auswaschung von Nährstoffen): erhöht biologische Aktivität, Nahrung für Bodenlebewesen und Pflanzen, fördert Humusbildung
  • Boden kalken: pH-Wert anheben durch Kalkung

Um dir einen kompakten Überblick zu verschaffen, haben wir in diesem Artikel all die gängigen Methoden zur Bodenverbesserung zusammengetragen. Es gibt viele Möglichkeiten deinen Boden fruchtbarer zu machen, was nicht bedeutet, dass du sie alle anwenden musst. Du kannst dir einfach die Maßnahmen aussuchen, die für dich am einfachsten umzusetzen sind. Du wirst bald merken, welche dir zum Erfolg verhelfen und welche nicht. Am Wichtigsten ist es jedoch, deinen Boden und das Leben in ihm besser zu verstehen!


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Autor:in

Annabell

Annabell studiert Agrarbiologie an der Uni Hohenheim. Auch privat gärtnert sie gerne, verbringt viel Zeit in der Natur und liebt es kreativ zu sein.

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Anne B vor 16 Stunden
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Ich bereite mich auch schon so langsam auf die kommende Saison vor und habe ein paar Pflanzenschilder gemacht.

16 Antworten anzeigen
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Dandini87 vor 17 Stunden
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PeaChes vor 18 Stunden
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Gefällt 13 mal

Und ich zaubere 💫 kleine, selbstgemachte Geschenke 🥰

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Häufige Fragen

Ein fruchtbarer Gartenboden hat eine krümelige, aber stabile Bodenstruktur, die tiefgründig durchwurzelbar ist. Der optimale pH-Wert liegt zwischen 6,5 und 7 für die meisten Gemüsekulturen. Wichtig ist ein guter Humusanteil und eine rege biologische Vielfalt in deinem Boden.

Minutenböden werden schwere Böden bezeichnet, die nur in einem bestimmten Zustand bearbeitet werden können (weder zu trocken, noch zu feucht). Daher werden sie in der Landwirtschaft auch Minutenböden genannt.

Wichtig ist, die Bodenstruktur zu lockern. Hierfür kannst du Sand und/oder Kompost einarbeiten oder einfach aufbringen, Mulchen oder eine Gründüngung mit tiefen Wurzeln säen.

Auch hier hilft es, organisches Material aufzubringen, um die biologische Aktivität im Boden zu fördern. Gesteinsmehle erhöhen die Wasserspeicherfähigkeit und mit einer Kalkung kannst du den pH-Wert anheben.

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