Zucchini ist eine anfängerfreundliche Pflanze, die meist einen enorm großen Ertrag liefert. Besonders für Selbstversorger:innen eine wahre Goldgrube. Damit die Pflanze gesund wachsen und gedeihen kann, solltest du sie nicht in Monokulturen anbauen.
Eine Mischkultur bringt für dich viele Vorteile: Neben widerstandsfähigeren Pflanzen, kannst du so auch die Bodenfruchtbarkeit erhalten und ein gesundes Ökosystem in deinem Garten fördern. Welche Pflanzen gute und schlechte Nachbarn für die Zucchini sind, erfährst du hier. Zudem haben wir Ideen und Beispiele für deinen Mischkultur-Pflanzplan mit Zucchini vorbereitet.
Wenn du eine Mischkultur mit Zucchini planen möchtest, gibt es einige wichtige Aspekte zu wissen. Zucchini gehört wie Melone und Kürbis zu den Kürbisgewächsen (Cucurbitaceae). Alle Pflanzen dieser Pflanzenfamilie sind besonders wärmeliebend und bevorzugen sonnige, windgeschützte Standorte mit humosen, lockeren Boden. Zucchini haben nämlich als Starkzehrer einen hohen Nährstoffbedarf. Zudem benötigen Zucchinipflanzen ausreichend Wasser, besonders während der Blüte und Fruchtbildung, denn ihre Früchte bestehen zu großen Teilen aus Wasser. Ihr Wuchs ist je nach Sorte buschig oder rankend bzw. kriechend mit einem flach ausgebreiteten Wurzelwerk. Da sie meist eher ausladend wächst, braucht sie genug Platz im Beet und du musst bei den meisten Sorten etwa 100 x 100 cm einplanen. Bei einem vertikalen Anbau braucht die Pflanze weniger Platz. Welche Sorten sich für einen vertikalen Anbau eignen und weitere Tipps zum Zucchini platzsparend anbauen, findest du hier im Artikel.
Zucchini ist ein beliebtes Gemüse im Garten und der Küche. Da Zucchinipflanzen sehr ertragreich sind, reichen oft ein bis zwei Pflanzen, um eine ganze Familie selbst zu versorgen. Um den Platz in deinem Beet trotzdem gut zu nutzen, kannst du daher noch andere Pflanzen neben die Zucchini setzen. Generell solltest du bei der Auswahl von Pflanznachbarn darauf achten, dass diese ähnliche Standort- und Nährstoffbedürfnisse haben und sich in ihrer Wuchsform und Wurzeltiefe unterscheiden, damit es zu keiner Konkurrenz kommt und du den Platz in deinem Beet optimal ausnutzt. Welche gute Nachbarn es gibt, listen wir im Folgenden auf:
Das Anbauen von Nachtschattengewächsen wie Auberginen, Paprika und Tomaten zusammen mit Zucchini ist grundsätzlich möglich. Diese Kulturen finden sich in verschiedenen Pflanzenfamilien wieder, haben aber ähnliche Ansprüche an die Nährstoffversorgung und brauchen sehr viel Licht. Würde man nach Standort- und Bodenansprüchen entscheiden, passen diese Kulturen gut nebeneinander. Jedoch haben Tomaten und Paprika einen höheren Bedarf an Wärme als Zucchinipflanzen. Daher werden Tomaten und Paprika häufig in Gewächshäusern kultiviert. Zucchinipflanzen dagegen sind recht robust und gedeihen auch noch bei moderaten Temperaturen. Im Gewächshaus dagegen steigt die Anfälligkeit für Pilzkrankheiten. Falls du dich für eine Mischkultur mit Zucchini und Tomaten, Paprika oder Auberginen entscheidest, solltest du ausreichend Platz zwischen den Pflanzen lassen, um eine gute Luftzirkulation zu gewährleisten. So reduzierst du das Risiko, dass deine Pflanzen vom Mehltau befallen werden.
Generell können also Nachtschattengewächse wie Paprika, Tomaten und Auberginen neben Zucchini angebaut werden. Achte dabei nur darauf, dass alle Pflanzen genügend Platz, Licht und Nährstoffe zur Verfügung haben. Allerdings bilden Kartoffeln hier die Ausnahme und passen weniger gut neben Zucchinipflanzen.
Kräuter sind in einer Mischkultur gute Nachbarn, um Krankheiten und Schädlinge vorzubeugen. Durch den Duft ihrer ätherischen Öle halten sie verschiedene Schädlinge fern. Gleichzeitig locken sie mit ihren Blüten Nützlinge in dein Beet und deinen Garten. Das wiederum trägt zu einem gesunden Ökosystem bei, das sich selbst reguliert und chemische Pflanzenschutzmittel überflüssig macht.
Schlechte Nachbarn für Zucchini können negative Auswirkungen auf das Pflanzenwachstum und die Gesundheit der Pflanzen haben. Um die Gesundheit und das Wachstum von Zucchinipflanzen zu fördern, ist es ratsam, diese schlechten Nachbarn zu vermeiden und stattdessen Pflanzen auszuwählen, die sich gegenseitig unterstützen und ein gesundes, ausgewogenes Ökosystem im Garten schaffen.
Das Pflanzen von Zucchini und anderen Kürbisgewächsen wie Kürbissen oder Gurken nebeneinander kann das Auftreten von Krankheiten und Schädlingen begünstigen, da sie zur gleichen Pflanzenfamilie (Cucurbitaceae) gehören. Pflanzt du diese Pflanzen eng zusammen, schaffst du eine Umgebung, in der sich Schädlinge und Krankheiten leichter ausbreiten können. Stattdessen solltest du auf eine vielfältige Bepflanzung achten mit einer abwechslungsreichen Fruchtfolge und Mischkultur.
Einige Schädlinge, die bei Kürbisgewächsen häufig vorkommen, sind beispielsweise Kürbisfliegen, Blattläuse, Weiße Fliegen, Spinnmilben, Gurkenkäfer und die Larven des Kürbiskernrüsselkäfers. Zu den Krankheiten, die gerne Kürbisgewächse befallen, gehören beispielsweise Mehltau (Echter und Falscher), Virusinfektionen wie das Zucchini-Gelbmosaikvirus, Bakterienwelke und verschiedene Pilzinfektionen wie Wurzelfäule oder Fusarium-Welke. Durch das Pflanzen von Zucchini und anderen Kürbisgewächsen nebeneinander kann man das Risiko erhöhen, dass sich diese Schädlinge und Krankheiten auf alle benachbarten Pflanzen ausbreiten und großen Schaden anrichten.
Gute Nachbarn (Gemüse) | Gute Nachbarn (Kräuter & Blumen) | Schlechte Nachbarn |
---|---|---|
Bohnen (Stangenbohnen und Ackerbohnen) | Basilikum | Gurken |
Frühlingszwiebeln | Borretsch | Kartoffeln |
Lauch | Kamille | Kürbis |
Mais | Oregano | Liebstöckel |
Möhren | Petersilie | Rettich |
Rote Bete | Ringelblume | Topinambur |
Salat | Sonnenblume | |
Sellerie | ||
Zucchini | ||
Zwiebeln |
In dieser Mischkultur wird die Zucchinipflanze von Wurzelgemüse wie Möhren und Rote Bete begleitet. Um Schädligen und Krankheiten vorzubeugen, stehen direkt neben der Zucchini verschiedene Kräuter. Petersilie und Basilikum halten den Mehltau fern. Borretsch lockt bestäubende Insekten und andere Nützlinge an. Zwischen den Möhren stehen noch zwei Dillpflanzen. Dill passt nicht nur geschmacklich sehr gut zur Zucchini, sondern fördert auch die Keimung der Möhren. Die Winterheckenzwiebeln stehen das ganze Jahr über im Beet und können geerntet werden. Zudem ist noch eine Reihe Salat gepflanzt, zwischen den du im Spätsommer Knoblauch setzen kannst.
Fruchtfolge und Fruchtwechsel sind wichtige Praktiken im Gemüsegarten. Beachtest du bei der Beetplanung Fruchtfolge- und Fruchtwechselregeln, förderst und erhältst du so die Bodenfruchtbarkeit und Pflanzengesundheit in deinem Garten. Der Wechsel zwischen den Pflanzenfamilien trägt nämlich dazu bei, dass sich keine kulturspezifischen Krankheitserreger oder Schädlinge im Beet einnisten. Besonders bei starkzehrenden Pflanzen wie Zucchini beugst du durch eine sinnvolle Fruchtfolge Bodenmüdigkeit vor.
Die Fruchtfolge bezieht sich auf die Abfolge von Vorkultur, Hauptkultur und Nachkultur innerhalb eines Jahres. Da die wärmeliebende Zucchinipflanze nur über die Sommermonate im Beet steht, kannst du Vor- und Nachkulturen planen. Dabei solltest du auf Pflanzen der gleichen Familie verzichten. Da es in unseren Breiten im Winter aber sowieso zu kalt ist für Kürbisgewächse, ist das gar nicht möglich. Wähle kältetolerante Pflanzen wie beispielsweise Radieschen, Spinat, Kohlrabi, Erbsen oder Salate. Die Vorkulturen sollten eine kurze Anbauzeit haben und bis Mai wieder Platz im Beet machen. Nachkulturen für den Winter können länger im Beet stehen und du kannst zum Beispiel Knoblauch oder Zwiebeln pflanzen. Alternativ kannst du auch eine Gründüngung säen, um dem Boden eine Pause zu gönnen. Generell solltest du in der Fruchtfolge nach Zucchini keine Starkzehrer wählen, da das den Boden auslaugen kann.
Unser Tipp: Ist deine Mischkultur und Fruchtfolge recht divers aufgestellt, kannst du auch schlechte Nachbarn zusammen ins gleiche Beet pflanzen. Beispielsweise sind Radieschen und Frühlingszwiebeln keine optimalen Beetpartner. Die Radieschen dienen aber nur als Markiersaat für die Möhren und machen schonwieder Platz im Beet, bis die Winterheckenzwiebeln und Möhren richtig loslegen zu wachsen.
Der Fruchtwechsel hingegen betrachtet die Abfolge von Hauptkulturen über mehrere Jahre hinweg und ist mit ein entscheidender Faktor, um Krankheiten, Schädlinge und Bodenmüdigkeit zu reduzieren. Nachdem auf einem Beet(-teil) ein Vertreter der Kürbisfamilie (Kürbis, Gurke, Melonen oder Zucchini) gewachsen ist, sollte eine Anbaupause von 4 Jahren bis zum nächsten Kürbisgewächs folgen.
Für mehr Inspiration für die Beetplanung, findest du hier weitere Beetpläne mit Zucchini. Denk dran: Zucchinipflanzen sind sehr ertragreich und es reichen meist ein bis zwei Pflanzen, um eine vierköpfige Familie selbst zu versorgen.
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Marie ist Agrarwissenschaftlerin. Sie interessiert sich besonders für den nachhaltigen und ökologischen Anbau von Gemüse und anderen Pflanzen. Im eigenen Garten sammelte sie dabei Erfahrungen und probiert sich gerne aus, um von der Natur zu lernen. Dabei liegen ihr Werte und Prinzipien der Permakultur besonders am Herzen, um neben dem Wohl für die Natur, auch für das Wohlergehen der Menschen und zukünftiger Generationen beizutragen.
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Sind Zucchini und Gurken gute Nachbarn?
Pflanzen der gleichen Familie in demselben Beet, können Krankheiten und Schädlinge begünstigen. Mit ausreichend Abstand und einer vielfältigen Mischkultur, kannst du aber mehrere Kürbisgewächse in einem Beet anbauen.
Welche Kräuter kann man neben Zucchini pflanzen?
Basilikum, Petersilie, Oregano, Borretsch und Kamille passen gut neben Zucchini - ebenso wie Sonnenblumen und Ringelblumen. Kräuter wirken sich positiv auf die Zucchinipflanze aus.
Kann man Tomaten und Zucchini zusammen pflanzen?
Tomaten, Paprika und Auberginen kannst du neben Zucchini pflanzen. Dabei sollten aber genug Nährstoffe und ausreichend Platz vorhanden sein. Kartoffeln bilden die Ausnahme und sollten mit mehr Abstand zu der Zucchini gepflanzt werden.
Gute Nachbarn im Gemüsebeet für Zucchini sind Bohnen, Frühlingswiebeln, Lauch, Mais, Möhren, Rote Bete, Salat, Sellerie und Zwiebeln.