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24.04.2020 . Lesezeit: 10 Minuten

Mischkultur im Gemüsebeet: Dein Pflanzplan

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Isabell
Isabell studiert Agrarwissenschaften und liebt es von der Natur und ihrer Komplexität immer wieder auf's Neue überrascht zu werden. Kräuter - egal ob wild gesammelt oder im Garten - sind ihre Leidenschaft.
Alle Artikel von Isabell

Als Mischkultur bezeichnet man den Anbau verschiedener sich positiv beeinflussender Pflanzenarten. Damit stellt sie den Gegensatz zur Monokultur dar. Vor allem im Garten können durch gezielte Pflanzungen tolle Ernteerfolge erzielt werden. Wie das Ganze funktioniert, erfährst du in diesem Artikel.

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Auf einen Blick

Was ist eine Mischkultur?

Beim Anbau in einer Mischkultur werden Pflanzen kombiniert, die sich positiv beeinflussen. Das hat viele Vorteile und löst viele Probleme, die ein Anbau in einer Monokultur mit sich bringt.

Vorteile der Mischkultur im Überblick

  • Schutz vor Krankheiten & Schädlingen
  • optimale Nährstoffausnutzung
  • Wachstumsverbesserung durch passende Nachbarpflanzen
  • verbesserte Platznutzung (mehrere Ebenen)
  • ökologisches Gleichgewicht - Schaffung von Lebensräumen

Was ist eine Mischkultur?

Pflanzen besitzen wie wir Menschen unterschiedliche Eigenschaften. So vertragen sich manche Arten besonders gut miteinander und können sich sogar positiv beeinflussen. Sie wachsen in Anwesenheit bestimmter Pflanzen besser oder schützen sich vor Krankheiten und Schädlingen. Andere Arten stellen jedoch ungünstige Partnerschaften dar und schwächen sich eher. Dadurch kommt es zu Wachstumshemmung oder Krankheitsbefall. Die Mischkultur achtet darauf, passende Pflanzen miteinander zu kombinieren, damit sich starke und resiliente Gemeinschaften bilden.

Vorteile der Mischkultur

Neben möglichen positiven Auswirkungen auf die einzelnen Individuen im Beet, profitiert von einer Mischkultur das komplette Ökosystem im Garten. Durch eine diverse Auswahl an Pflanzen in deinem Beet wird die Vielfalt in deinem Garten gefördert. So finden viele nützliche Tiere und Insekten Nahrung und Lebensraum. In einer Monokultur dagegen ist das Angebot sehr einseitig und es profitieren nur einige wenige Lebewesen. Vielfalt im Garten ist nicht nur gut für die Umwelt und den Artenerhalt, sondern auch für Gärtner:innen. Denn so entsteht ein ökologisches Gleichgewicht in deinem Garten aus vielen Akteuren, die sich gegenseitig regulieren. So können sich Schädlinge und Krankheiten nicht so einfach ausbreiten und großen Schaden anrichten. Daher ist das Planen in Mischkulturen Teil des vorbeugenden Pflanzenschutzes und folgt damit den Prinzipien des ökologischen Gärtnerns. Mehr Tipps zum umweltbewussten und ökologischen Gärtnern gibt es im Artikel zum Thema.

Schmetterling, Diversität
Nicht nur für die Pflanzen ist Mischkultur von Vorteil - auch viele Insekten profitieren von der größeren Diversität im Garten. Bild: Vincent van Zalinge auf Unsplash.

Wie plane ich eine Mischkultur für mein Gemüsebeet?

Wir haben dir hier einige Kriterien zusammengestellt, die es dir erleichtern, einen Anbauplan für Mischkultur in deinem Garten zu erstellen. Beachtest du diese Punkte, kannst du deine Ressourcen im Garten optimal nutzen. Die Pflanzen stehlen sich weder Platz, Nährstoffe oder Licht und der zur Verfügung stehende Raum wird komplett ausgenutzt.

Wuchsformen

Ein wichtiges Kriterium bei der Planung einer Mischkultur, ist die Berücksichtigung der unterschiedlichen Wuchsformen. Wenn man diese beachtet, kann man den verfügbaren Platz im Gemüsebeet viel effizienter nutzen. Eine Maispflanze kann zum Beispiel einer Bohne als Kletterhilfe dienen. Durch bodenbedeckende Unterpflanzungen wie beispielsweise dem Kürbis ist der Boden stets durch eine Pflanzendecke geschützt. So werden unerwünschte Beikräuter unterdrückt und der Boden ist vor Erosion geschützt.

Wurzelraum

Auch der Wurzelraum wird berücksichtigt. Es gibt flachwurzelnde Pflanzen, welche ihre Wurzeln nur in den obersten Bodenschichten halten. Nur in diesem Bereich haben sie Zugriff auf die umliegenden Nährstoffe. Werden auf einer Fläche nur Flachwurzler angebaut, kommt es zu einer Auswaschung der Nährstoffe aus tieferen Bodenschichten. Um diesen Verlust zu vermeiden, werden flachwurzelnde mit tiefwurzelnden Pflanzen kombiniert. Diese Wurzelgruppe gelangt in Bodentiefen von bis zu über 1 m. Da die Wurzeln der Pflanzen in unterschiedlichen Bereichen des Bodens wachsen, kommt es zu keiner Nährstoffkonkurrenz. Vergesse also nicht, die Wurzeln der Pflanzen in deinen Anbauplan miteinzubeziehen!

Karotten, Rote Bete
Möhren und Rote Bete zählen zu den Tiefwurzlern und sollten deshalb eher mit flachwurzelnden Pflanzen kombiniert werden. Bild: Max_555 auf shutterstock.
  • Flachwurzler: Erbse, Feldsalat, Gurke, Kartoffel,Kohlrabi, Kopfsalat, Mais, Radieschen, Schalotte, Spinat, Zwiebel, Kürbis
  • Tiefwurzler: Bohne, Mangold, Möhre, Paprika, Pastinake, Rote Beete, Tomate, Weißkraut, Wirsing

Pflanzenfamilien

Pflanzen aus einer Familie benötigen oft die gleichen Nährstoffe und klauen sich diese im Laufe ihres Wachstums. Zudem locken sie die gleichen Schädlinge an. Deshalb gilt als Faustregel die Nachbarschaft von Pflanzen aus einer Gattung zu vermeiden. Wir haben hier einmal die bekanntesten Pflanzenfamilien aufgeführt:

  • Doldenblütler: Möhre, Fenchel, Stangensellerie, Sellerie
  • Kreuzblütler: Kohl, Meerrettich, Blumenkohl, Wirsing, Senf, Radieschen, Rettich
  • Hülsenfrüchtler: Erbsen, Bohnen
  • Nachtschattengewächse: Kartofffeln, Tomaten, Paprika, Auberginen
  • Lauchgewächse: Zwiebeln, Knoblauch, Lauch
  • Korbblütler: Salate, Eisbergsalat, Kopfsalat, Sellerie
  • Fuchsschwanzgewächse: Rote Bete, Spinat
  • Baldriangewächse: Feldsalat
Feldsalat
Feldsalat gehört als eine der wenigen Kulturpflanzen zu den Baldriangewächsen. Damit ist er eine gute Pflanze für eine Mischkultur und kann gut in der Fruchtfolge und dem Fruchtwechsel eingesetzt werden.

Nährstoffbedarf: Stark- und Schwachzehrer

Einzelne Gemüsearten brauchen besonders viele Nährstoffe, andere geben sich mit wenig zufrieden. Durch das Kombinieren von Pflanzen mit ähnlichen Nährstoffansprüchen, werden viele der Nährstoffe dem Boden entzogen und es kann zu einem Mangel kommen. Damit das nicht passiert, achtet die Mischkultur darauf, Pflanzen mit unterschiedlichen Nährstoffansprüchen im Beet zu verteilen und abzuwechseln. Dabei werden die Gemüsearten in drei verschiedene Kategorien unterteilt: Stark-, Mittel-, und Schwachzehrer. Es sollten keine Starkzehrer nebeneinander stehen, sondern an schwachzehrende Pflanzen grenzen. Eine Übersicht über den Nährstoffbedarf der wichtigsten Gemüsekulturen findest du in unserem Artikel zu Stark- und Schwachzehrern.

Mischkulturtabelle: Welche Pflanzen passen zusammen?

Wie du wahrscheinlich bereits bemerkt hast, gibt es einiges zu beachten, wenn man ein Mischkultur-Gemüsebeet für seinen Garten planen möchte. Als Anfänger kann man da leicht den Überblick verlieren. Doch keine Sorge, wir haben eine Mischkulturtabelle erstellt, die dir einen guten Überblick über gute oder schlechte Nachbarpflanzen der wichtigsten Kulturpflanzen gibt.

Kräuter in der Mischkultur

Mischkultur
Kräuter und Blumen sind gute Pflanznachbarn für Gemüse. Sie bringen einige Vorteile wie z.B. das Fernhalten von sogenannten Schädlingen. Bild von Tini Voigt.

Gemüse-Kräuter-Mischkulturen

Für eine Mischkultur eignen sich nicht nur Gemüsepflanzen. Auch Kräuter sind wertvolle Pflanznachbarn, die vielfältige Wirkungen haben können. Kombiniert mit Gemüse können sie durch ihren starken Duft sogenannte Schädlinge abwehren und gleichzeitig Nützlinge anziehen. Zudem wirken einige Kräuter positiv auf das Wachstum und den Geschmack von Gemüse. Mehr zu Kräuter-Gemüse-Mischkulturen findest du im Artikel zum Thema.

Kräuter-Mischkulturen

Aber auch beim Anlegen eines neuen Kräutergartens solltest du auf die Prinzipien der Mischkultur Acht geben. Wieso du eine Kräuter-Mischkultur anlegen solltest und welche Kräuter zusammen passen, findest du im Artikel dazu!

Beispiele für deinen Mischkultur-Pflanzplan

Als Inspiration haben wir dir 5 Beispiele für deine Mischkultur erstellt. In diesem Artikel findest du fünf digitale Beetpläne, die mit der Fryd-App erstellt wurden:

  • Für den Frühling findest du hier Annabell's Ackerbohnenbeet, in dem sie Ackerbohnen, Möhren, Kapuzinerkresse und Bohnenkraut kombiniert.
  • Im Sommer kannst du dich von Tini's Tomatenbeet inspirieren lassen. Sie hat eine besonders vielfältige Mischkultur mit Tomaten, Bohnen, Knollensellerie und Bohnenkraut gepflanzt.
  • Eine andere Mischkultur, die sich super für den Sommer eignet, ist die Milpa. Die Milpa ist eine traditionelle Mischkultur, die bereits von den Azteken angebaut wurde. Ein Beispiel für einen Anbauplan findest du im Artikel Marie's Milpa-Beet.
  • Für den Herbst hat Marlene ihre Mangold-Mischkultur mit uns geteilt: hier kombiniert sie Mangold, Kohl, Lauch, Salate, Spinat und Radieschen.
  • Auch im Winter ist der Anbau von Gemüse möglich. Lass dich von Patrick's alte Sorten-Mischkultur inspirieren. Er baut Federkohl, Palmkohl, Rosenkohl, Spinat, Barbarakraut, Feldsalat, Winterheckenzwiebeln und Pastinaken zusammen an. So kannst du auch im Winter selbst angebautes Gemüse schlemmen und förderst durch den Anbau alter Sorten zusätzlich die Artenvielfalt!

Die Möglichkeiten beim Anlegen von Mischkulturen sind enorm. Werde kreativ und plane deine eignen Beete! Das macht nicht nur Spaß, sondern bringt auch einen Mehrwert für die Natur und dien Ökosystem im Garten.


Bei Fragen und Anmerkungen schreibe uns gerne an [email protected].

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Titelbild von silviarita auf pixabay.

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