Fruchtfolge im Gemüsegarten: Starkzehrer, Mittelzehrer & Schwachzehrer
Für die Planung einer sinnvollen Fruchtfolge gibt es einiges zu beachten, um den Boden nicht auszulaugen. Hierbei ist die Einteilung der Pflanzen in Starkzehrer, Mittelzehrer und Schwachzehrer wichtig für Planung deiner Beete über das Jahr hinweg.
In diesem Artikel erklären wir dir was eine Fruchtfolge ist und wie du eine gute Fruchtfolge für deine Beete planen kannst. Erfahre, was Starkzehrer, Mittelzehrer und Schwachzehrer sind. Außerdem geben wir dir eine Tabelle an die Hand, in der du den Nährstoffbedarf verschiedener Kulturen auf einen Blick nachlesen kannst.
In diesem Artikel findest du:
Auf einen Blick
Was ist eine Fruchtfolge?
- Wechsel verschiedener Kulturen auf einem Beet innerhalb eines Jahres
- Hierfür spielt Nährstoffbedarf der Kulturen eine wichtige Rolle und man unterteilt sie in Starkzehrer, Mittelzehrer und Schwachzehrer
Sinnvolle Fruchtfolge
- Vorkultur: Mittel- oder Schwachzehrer
- Hauptkultur: Starkzehrer (Sommer- oder Winterkultur)
- Nachkultur: Mittel- oder Schwachzehrer
- Gründüngung
Fruchtfolge & Düngung
- Starkzehrer: hohen Nährstoffbedarf; Bodenvorbereitung und Düngung während der Saison
- Mittelzehrer: mittleren Nährstoffbedarf; mehrere Düngergaben während der Saison
- Schwachzehrer: keine zusätzliche Düngung
Was ist eine Fruchtfolge?
Unter Fruchtfolge versteht man den Wechsel verschiedener Kulturen auf einem Beet innerhalb eines Jahres. Hierbei spielt der Nährstoffbedarf der Pflanzen eine wichtige Rolle für die Planung deines Gartenjahres. Man unterscheidet zwischen Starkzehrern, Mittelzehrern und Schwachzehrern. Außerdem gibt es noch Gründüngungspflanzen, die meist nicht geerntet werden. Eine Gründüngung trägt zur Bodengesundheit bei und reichert den Boden u.U. wieder mit neuen Nährstoffen an (z.B. Leguminosen). Alle Vorteile einer Gründüngung sowie Tipps zur Wahl der Pflanzen findest du im Artikel zum Thema.
Neben der Fruchtfolge solltest du auch über mehrere Jahre hinweg deine Beete möglichst abwechslungsreich gestalten. Den Wechsel verschiedener Kulturen über mehrere Jahre hinweg nennt man Fruchtwechsel. Mehr zum Thema Fruchtfolge und Fruchtwechsel im Gemüsegarten findest du hier.
Vorteile einer Fruchtfolge im Gemüsegarten
Durch eine ausgewogene Fruchtfolge vermeidest du, dass dein Gartenboden einseitig ausgelaugt wird. So trägst du zur Erhaltung der Bodenfruchtbarkeit bei. Zudem ist die Erde ganzjährig bepflanzt, wodurch zum Einen das Bodenleben profitiert. Zum Anderen ist der Boden vor Erosion und Verschlämmung geschützt.
Aber auch du als Gärtner oder Gärtnerin profitierst von einer sinnvollen Fruchtfolge. Das Beet wird optimal im Platz genutzt, denn es wird die ganze Saison über mit einer Bepflanzung geplant. So entstehen keine leeren Flächen vor oder nach einer Hauptkultur.
Um möglichst nachhaltig und ökologisch zu Gärtnern, solltest du deine Beete in Mischkulturen planen. Wie du eine Mischkultur im Gemüsebeet planst findest du im Artikel dazu. Anhand der Informationen über gute und schlechte Kombinationen, den Anbauzeitraum, sowie über die Nährstoffansprüche einer Pflanze - sprich ob sie ein Starkzehrer, Mittelzehrer oder Schwachzehrer ist - lassen sich alle Kulturen optimal über das Jahr und die Beete verteilen. Es macht hierbei Sinn, alle Pflanzen in drei Kategorien zu unterteilen: Vor-, Haupt- und Nachkultur.

Unser Tipp: Der Feldsalat ist eine super Vor- und Nachkultur, da er Regenwürmer anlockt.
Gute Vorkulturen und Nachkulturen im Gemüsebeet
Gute Vorkulturen | Gute Nachkulturen |
---|---|
Ackerbohnen | Ackerbohnen |
Erbse | Erbse |
Feldsalat | Feldsalat |
Kräuter | Knoblauch |
Kohlrabi | Kräuter |
Mangold | Kohlrabi |
Radieschen | Mangold |
Rucola | Phacelia |
Radieschen | |
Rettich | |
Rucola | |
Spinat |
Eine sinnvolle Fruchtfolge planen
Für eine sinnvolle Fruchtfolge wechselst du in deinen Beeten zwischen verschiedenen Kulturen ab: Auf Mittel- oder Schwachzehrer folgt eine starkzehrende Hauptkultur. Die Hauptkultur steht meist am längsten auf dem Feld. Vor- und Nachkulturen haben eine kürzere Anbaudauer und müssen an die Temperaturen angepasst sein. Nach der Abfolge aus Vor-, Haupt- und Nachkultur freut sich der Boden über eine Pause. Hierfür kannst du eine Gründüngung säen, die den Boden zwar bedeckt, ihm aber keine Nährstoffe entzieht. So steigerst du die Bodengesundheit.
Die Hauptkultur kann entweder im Sommer oder Winter sein. Meistens setzen wir in unseren Breiten in Hobbygärten im Sommer eine wärmeliebende Hauptkultur wie Tomaten oder Zucchini und planen darum herum. Um dich ganzjährig selbst mit Gemüse zu versorgen, kannst du auch im Winter Hauptkulturen wie Kohle pflanzen. Mehr Informationen zum Gemüseanbau im Winter findest du hier. Um den Überblick zu behalten, macht es Sinn, die Aussaatzeitpunkte der verschiedenen Gemüsearten in einen Kalender einzutragen. So weißt du immer, wann du mit der Anzucht oder der Aussaat ins Gemüsebeet beginnen musst.

Über Starkzehrer, Mittelzehrer & Schwachzehrer
Die drei Begriffe beschreiben die generellen Nährstoffansprüche einer Pflanze. Das Konzept von Stark-, Mittel- und Schwachzehrern beschreibt die Bedürfnisse der einzelnen Pflanzen natürlich nicht ausreichend. Viele Pflanzen haben spezielle Ansprüche an die Zusammensetzung der Nährstoffe, die sie durch den Dünger erhalten. Doch gibt die Einteilung in die drei Kategorien einen groben Überblick und bietet außerdem einen Anhaltspunkt für die Beetplanung. Hier findest du eine Tabelle zur Übersicht über Starkzehrer, Mittelzehrer und Schwachzehrer.
Fruchtfolge im Gemüsegarten: Tabelle
Starkzehrer | Mittelzehrer | Schwachzehrer | Gründüngung |
---|---|---|---|
Aubergine | Blumen wie z.B. Borretsch und RIngelblumen | Erbse | Buchweizen |
Gurke | Bohnen | Feldsalat | Lupine |
Kartoffeln | Erdbeeren | Knoblauch | Ölrettich |
Kohl v.A. Kopfkohle und Blattkohle wie Blumenkohl, Grünkohl | Fenchel | Kräuter wie Basilikum, Bohnenkraut, Dill, Estragon | Phacelia |
Kürbis | Knoblauch | Radieschen | Senf |
Lauch | Kohlrabi | Sonnenblumen | Wicke |
Mais | Mangold | Salat (z.T auch Mittelzehrer) | Bohnen |
Paprika | Möhren | ||
Rhabarber | Rettich | ||
Süßkartoffel | Rote Beete | ||
Tomate | Rucola | ||
Zucchini | Pastinake | ||
Sellerie | |||
Spinat | |||
Zwiebel |
In unserem Lexikon findest du eine Vielzahl an Pflanzen mit ihrem notwendigen Nährstoffbedarf sowie sonstigen Tipps zum Anbau.
Starkzehrer, Mittelzehrer, Schwachzehrer: Bodenvorbereitung & Düngung
Je nach Nährstoffbedarf solltest du dein Beet ggf. vorbereiten, damit während der Wachstumsperiode genug Nährstoffe für die Pflanze verfügbar sind. Hier findest du Tipps zur Bodenvorbereitung und Düngung:
- Starkzehrer brauchen am meisten Nährstoffe und erfordern ein ausgewogenes Bodenmilieu. Für sie reicht es meist nicht während der Gartensaison einfach ein paar mal mit Flüssigdünger zu düngen. Um optimale Ergebnisse zu erzielen solltest du dein Starkzehrerbeet vorbereiten, bevor du die Pflanzen ins Beet setzt. Hierfür eignet sich Kompost oder eben eine Gründüngung mit Pflanzen, die Nährstoffe anreichern. Wie du deinen Gartenboden einfach und natürlich verbessern kannst, findest du im Artikel dazu.
- Mittelzehrer sind nicht ganz so anspruchsvoll wie Starkzehrer und bedürfen keiner extra Beetvorbereitung. Sie können zum Beispiel auf einem Beet kultiviert werden, auf dem im vorherigen Jahr Starkzehrer gewachsen sind. Ein paar Flüssigdüngergaben über den Sommer verteilt reichen meist aus um das volle Potential dieser Pflanzen auszuschöpfen.
- Als Schwachzehrer werden gemeinhin die Pflanzen bezeichnet, die keine besonderen Ansprüche an den Nährstoffgehalt des Bodens stellen und schon mit wenigen Nährstoffen auskommen. Für diese Pflanzen braucht es oft gar keine zusätzliche Düngung.
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