Kohl in einer Mischkultur anzubauen, bringt einige Vorteile: neben der Abwehr von Krankheiten und Schädlingen, profitiert auch der Boden. Kohlpflanzen sind nämlich Starkzehrer und entziehen dem Boden viele Nährstoffe. Um den Boden nicht auszulaugen, solltest du in deinem Beet zwischen stark-, mittel- und schwachzehrenden Pflanzen variieren. Welche Pflanzen gut neben Kohl passen und welche du eher an ein anderes Plätzchen pflanzt, erfährst du in diesem Artikel. Zudem gibt's Tipps zur Fruchtfolge und Fruchtwechsel mit Kohl.
Kohle gehören zur Familie der Kreuzblütler (Brassicaceae). Hierzu gehören viele Kulturpflanzen, wie Blumenkohl, Weiß- oder Rotkohl, Brokkoli, Rosenkohl und Kohlrabi. Aber auch Pak Choi, Chinakohl und Senf gehören zu den Brassicaceen. Zudem sind auch beliebte Gründüngungspflanzen wie Senf Teil dieser Familie. Weitere häufig angebaute Kulturpflanzen dieser Pflanzenfamilie sind Radieschen und Rettiche, die die Gattung der Rettiche (Raphanus) bilden.
Kohlpflanzen sind meist Starkzehrer. Radieschen und Kohlrabi sind eine Ausnahme. Diese beiden Kohle sind Mittelzehrer. Der Boden sollte humus- und nährstoffreich und gut durchlüftet sein. Daher gedeiht Kohl am besten auf lehm- oder tonhaltigen Böden. Zu sandige Böden dagegen sind meist zu arm an Nährstoffen, daher solltest du in diesem Fall deinen Gartenboden mit Kompost verbessern. Wähle einen sonnigen bis halbschattigen Platz im Beet. Außerdem ist eine gleichmäßige Wasserzufuhr wichtig für Kohlpflanzen, denn mit Trockenheit oder Staunässe kommen sie nicht so gut klar. Mehr zum Thema Kohl pflanzen und Tipps zum Kohl anbauen, kannst du hier im Artikel lesen.
Kohle haben meist ein sehr starkes oberirdisches Wachstum und nehmen viel Platz im Beet ein. Daher solltest du passende Mischkulturpartner wählen, um den Platz optimal zu nutzen. Die Wuchsform variiert aber stark, je nach Kohlart: Kopf- und Blattkohle wie Rosenkohl, Spitzkohl, Grünkohl und Co. wachsen eher oberirdisch und bilden ausladende Blätter/Köpfe. Es gibt aber auch Pflanzen der Familie der Brassicaceae wie Radieschen oder Rettiche, die Knollen im Erdreich bilden.
Gute Nachbarn für Kohl | Schlechte Nachbarn für Kohl |
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Aubergine | Erdbeeren |
Bohnen | Knoblauch |
Erbsen | Kreuzblütler |
Kartoffeln (außer für Blumenkohl!) | Lauch |
Karotten | Zwiebeln |
Kapuzinerkresse | |
Mangold | |
Paprika | |
Postelein | |
Salat | |
Sellerie | |
Spinat | |
Tomaten |
Da Kohl ein Starkzehrer ist, eignen sich Mittel- bis Schwachzehrer als Nach- oder Vorkultur. Neben Gemüsepflanzen kannst du auch eine Gründüngung säen. So werden Nährstoffe im Boden angereichert und die Bodenfruchtbarkeit über lange Sicht erhalten. Dabei solltest du nicht Senf als Gründüngung wählen, denn dieser ist Teil der gleichen Pflanzenfamilie. Es gibt aber eine Vielzahl anderer Gründüngungspflanzen wie Phacelia oder Buchweizen.
Da die meisten Kohle eine relativ lange Wachstumsperiode haben, gestaltet sich die Planung der Fruchtfolge etwas schwierigerer. Es gibt aber dennoch Kulturen mit kurzer Kulturdauer, die sich als Vorkultur oder Nachkultur für Kohlpflanzen eignen: Spinat, Feldsalat, Erbsen und Stangensellerie. Außerdem sind Radieschen als Vorkultur für andere Kohlgewächse geeignet. Jedoch sind sie nicht optimal, da sie auch Teil der Brassicaceen sind. Hattest du bereits Probleme mit spezifischen Krankheiten oder Schädlingen für Kohl, solltest du daher auf andere Nachkulturen zurückgreifen.
Da Kohlarten auch gut im Winter angebaut werden können, sind sie eine gute Hauptkultur für den Winter. Daher eignen sie sich super als Nachkultur für schwach- oder mittelzehrenden Kulturen, die in den Sommermonaten auf deinen Beeten standen.
Um den Boden nicht auszulaugen oder spezifische Schädlinge anzuziehen, solltest du eine Anbaupause von 4 Jahren auf einem Beet(-teil) einhalten.
Bevor die Kohlpflanzen im Sommer in dein Beet kommen, ist noch genug Zeit, um Vorkulturen zu säen. Bereits früh im Jahr (Januar) kannst du Kohlrabi, z.B. ,Azurstar' vorziehen und ab Ende Februar in dein Beet pflanzen. Außerdem kannst du noch andere kältetolerante Kulturen säen wie Spinat, Borretsch, Radieschen oder Salat. Eine geeignete Salatsorte für so eine frühe Aussaat wäre die robuste Sorte ,Lollo Rosso'. Außerdem kannst du Mitte März bereits Möhren säen. Hierfür ist beispielsweise die frühe Sorte ,Amsterdam 2' super geeignet.
Ab Mitte Mai nach den Eisheiligen können dann die vorgezogenen Jungpflanzen gepflanzt werden. Blumenkohl, Sellerie, Palmkohl und Grünkohl können nun ins Freie. Ebenso Salate und Kräuter wie Oregano und Bohnenkraut. Am besten nimmst du auch hier Jungpflanzen, um schneller ernten zu können. Die Bohnen säst du direkt ins Beet. Die Möhren wachsen und gedeihen und sind in wenigen Wochen (etwa ab Mitte Juli) erntebereit.
Die meisten Kohle haben eine relativ lange Wachstumsperiode. Daher bleiben Grün- und Palmkohl bis in den Winter hinein im Beet stehen. Ebenso die Selleriepflanzen, auch sie wachsen nur langsam und bleiben bis November im Feld stehen. Jedoch sind einige Kulturen bereits abgeerntet und du kannst Mitte September noch einige Nachkulturen säen: Rucola, Feldsalat, Spinat und Radieschen. Außerdem kannst du neben die Kohlpflanzen noch Kresse säen. Eine winterharte Sorte ist die ,Barbarakresse'.
Viel Erfolg beim Anbau von eigenem Kohl und bei Fragen, Problemen oder Anmerkungen schreibe uns gerne an [email protected].
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Marie ist Agrarwissenschaftlerin. Sie interessiert sich besonders für den nachhaltigen und ökologischen Anbau von Gemüse und anderen Pflanzen. Im eigenen Garten sammelte sie dabei Erfahrungen und probiert sich gerne aus, um von der Natur zu lernen. Dabei liegen ihr Werte und Prinzipien der Permakultur besonders am Herzen, um neben dem Wohl für die Natur, auch für das Wohlergehen der Menschen und zukünftiger Generationen beizutragen.
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Welche Pflanzen sind gute Nachbarn für Kohl in einer Mischkultur?
Gute Nachbarn für Kohl sind unter anderem Aubergine, Bohnen, Erbsen, Kartoffeln, Karotten, Mangold, Paprika, Salat, Sellerie und Tomaten.
Welche Pflanzen sollte man nicht neben Kohl pflanzen?
Schlechte Nachbarn für Kohl sind Erdbeeren, Knoblauch, andere Kreuzblütler, Lauch und Zwiebeln.
Was ist bei der Fruchtfolge und Fruchtwechsel mit Kohl zu beachten?
Es wird empfohlen, eine Anbaupause von 4 Jahren einzuhalten, um den Boden nicht auszulaugen und spezifische Schädlinge zu vermeiden. Günstige Vorkulturen für Kohl sind Spinat und Erbsen.
Wie baue ich Kohl erfolgreich in einer Mischkultur an?
Um eine erfolgreiche Mischkultur mit Kohl zu erreichen, sollte man darauf achten, Pflanzen mit unterschiedlichen Nährstoffbedürfnissen und Wuchsformen zu kombinieren, um den Boden optimal zu nutzen.