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Mischkultur mit Kohl: Gute Nachbarn, schlechte Nachbarn

09.11.2022  /  Lesezeit: 9 Minuten

Kohl in einer Mischkultur anzubauen, bringt einige Vorteile: neben der Abwehr von Krankheiten und Schädlingen, profitiert auch der Boden. Kohlpflanzen sind nämlich Starkzehrer und entziehen dem Boden viele Nährstoffe. Um den Boden nicht auszulaugen, solltest du in deinem Beet zwischen stark-, mittel- und schwachzehrenden Pflanzen variieren. Welche Pflanzen gut neben Kohl passen und welche du eher an ein anderes Plätzchen pflanzt, erfährst du in diesem Artikel. Zudem gibt's Tipps zur Fruchtfolge und Fruchtwechsel mit Kohl.

In diesem Artikel findest du:

  1. Kohl pflanzen: Standort & Boden
  2. Was kann man neben Kohl pflanzen?
  3. Diese Pflanzen passen neben Kohl
  4. Diese Pflanzen passen nicht zu Kohl
  5. Tabelle: Gute & Schlechte Nachbarn für Kohl
  6. Fruchtfolge & Fruchtwechsel mit Kohl
  7. Pflanzplan für dein Gemüsebeet: Mischkultur mit Kohl
  8. Häufig gestellte Fragen zu Kohl in der Mischkultur

Auf einen Blick

Kohl in einer Mischkultur: Passende Beetnachbarn

  • Gute Nachbarn: Aubergine, Bohnen, Erbsen, Kartoffeln, Karotten, Mangold, Paprika, Postelein, Salat, Sellerie, Tomaten
  • Schlechte Nachbarn: Erdbeeren, Knoblauch, andere Kreuzblütler, Lauch, Zwiebeln

Fruchtfolge und Fruchtwechsel mit Kohl

  • Fruchtfolge: Passende Vor- und Nachkulturen sind Spinat, Feldsalat, Erbsen, Spinat, Stangensellerie, Radieschen
  • Fruchtwechsel: Anbaupaue von 4 Jahren einhalten

Kohl pflanzen: Standort & Boden

Kohle gehören zur Familie der Kreuzblütler (Brassicaceae). Hierzu gehören viele Kulturpflanzen, wie Blumenkohl, Weiß- oder Rotkohl, Brokkoli, Rosenkohl und Kohlrabi. Aber auch Pak Choi, Chinakohl und Senf gehören zu den Brassicaceen. Zudem sind auch beliebte Gründüngungspflanzen wie Senf Teil dieser Familie. Weitere häufig angebaute Kulturpflanzen dieser Pflanzenfamilie sind Radieschen und Rettiche, die die Gattung der Rettiche (Raphanus) bilden.

Kohlpflanzen sind meist Starkzehrer. Radieschen und Kohlrabi sind eine Ausnahme. Diese beiden Kohle sind Mittelzehrer. Der Boden sollte humus- und nährstoffreich und gut durchlüftet sein. Daher gedeiht Kohl am besten auf lehm- oder tonhaltigen Böden. Zu sandige Böden dagegen sind meist zu arm an Nährstoffen, daher solltest du in diesem Fall deinen Gartenboden mit Kompost verbessern. Wähle einen sonnigen bis halbschattigen Platz im Beet. Außerdem ist eine gleichmäßige Wasserzufuhr wichtig für Kohlpflanzen, denn mit Trockenheit oder Staunässe kommen sie nicht so gut klar. Mehr zum Thema Kohl pflanzen und Tipps zum Kohl anbauen, kannst du hier im Artikel lesen.

Wirsing Kopf
Es gibt viele verschiedene Kohlarten mit einer großen Vielfalt an Formen und Farben.

Was kann man neben Kohl pflanzen?

Kohle haben meist ein sehr starkes oberirdisches Wachstum und nehmen viel Platz im Beet ein. Daher solltest du passende Mischkulturpartner wählen, um den Platz optimal zu nutzen. Die Wuchsform variiert aber stark, je nach Kohlart: Kopf- und Blattkohle wie Rosenkohl, Spitzkohl, Grünkohl und Co. wachsen eher oberirdisch und bilden ausladende Blätter/Köpfe. Es gibt aber auch Pflanzen der Familie der Brassicaceae wie Radieschen oder Rettiche, die Knollen im Erdreich bilden. 


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Diese Pflanzen passen neben Kohl

  • Besonders zu hochwachsenden Kohlarten passen bodenbedeckende Kulturen gut. So ist der Boden vor Wind und Regen und damit vor Erosion und Verschlämmung geschützt. Bodenbedeckende Pflanzen, die gute Nachbarn für Kohle sind: Spinat, Salat und Postelein. Mangold ist ebenfalls ein Blattgemüse, das gut neben Kohlpflanzen passt.
  • Wurzelgemüse wie Karotten und Kartoffeln sind auch gute Pflanznachbarn für Kohl. Pflanzt du Karotten oder Kartoffeln zusammen mit Kohl, nutzt du den Platz im Beet sowohl oberirdisch als auch unterirdisch optimal aus. Zudem lockert Wurzelgemüse den Boden auf, sorgt für eine bessere Durchlüftung und vermindert so die Gefahr von Staunässe.
  • Kartoffeln und Kohl passen generell sehr gut zusammen. Kohlpflanzen wie Wirsing, Spitzkohl und Brokkoli legen mit dem Wachstum nämlich erst so richtig los, wenn die meisten Kartoffelsorten schon abgeerntet sind. Eine Ausnahme unter den Kohlpflanzen bildet hier aber der Blumenkohl. Neben Blumenkohl solltest du daher keine Kartoffeln pflanzen!
  • Neben Kartoffeln sind auch andere Nachtschattengewäche (Solanaceae) wie Aubergine, Tomaten und Paprika gute Nachbarn für Kohlpflanzen. Tomaten halten den Kohlweißling von deinen Kohlpflanzen fern. Achte bei dieser Kombination auf eine ausreichende Nährstoffzufuhr, denn beide Pflanznachbarn sind Starkzehrer. Bereite dein Beet mit einer ordentlichen Portion Kompost vor.
  • Kapuzinerkresse passt gut neben Kohlpflanzen. Sie schützt Kohle vor einem Befall mit Kohlweißlingen. Kohlweißlinge legen ihre Eier lieber auf Kapuzinerkressen.
  • Leguminosen wie Erbsen und Bohnen sind besonders gute Nachbarn für Kohle im Beet. Sie fixieren atmosphärischen Stickstoff im Boden und machen so Nährstoffe pflanzenverfügbar. Davon profitiert der hungrige Kohl.
  • Ein weitere gute Nachbarschaft ist Sellerie und Kohl. Sellerie hält mit seinen Duftstoffen den Kohlweißling fern! Der intensive Geruch der Selleriepflanze überdeckt nämlich den des Kohls und so finden die Schmetterlinge ihren Eiablageplatz nicht mehr.
Mischkultur Kohl und Sellerie
Kohl und Sellerie vertragen sich gut in einer Mischkultur. Die Selleriepflanze hält den Kohlweißling fern!

Diese Pflanzen passen nicht zu Kohl

  • Wie die meisten Pflanzen steht der Kohl nicht gerne neben anderen Artgenossen. Pflanze daher keine anderen Kreuzblütler neben deine Kohlpflanzen. Dominiert eine Pflanzenfamilie in deinen Beeten, dann zieht das spezifische Krankheiten und Schädlinge an.
  • Erdbeeren und Kohl zusammen zu pflanzen ist ebenfalls keine gute Idee. So werden Pilzkrankheiten und der Befall mit Schädlingen begünstigt!
  • Knoblauch, Lauch und Zwiebeln passen nicht neben Kohlpflanzen. Kohl hemmt nämlich deren Wachstum!

Tabelle: Gute & Schlechte Nachbarn für Kohl

Gute Nachbarn für Kohl Schlechte Nachbarn für Kohl
Aubergine Erdbeeren
Bohnen Knoblauch
Erbsen Kreuzblütler
Kartoffeln (außer für Blumenkohl!) Lauch
Karotten Zwiebeln
Kapuzinerkresse
Mangold
Paprika
Postelein
Salat
Sellerie
Spinat
Tomaten

Fruchtfolge & Fruchtwechsel mit Kohl

Fruchtfolge: Vorkulturen und Nachkulturen für Kohl

Da Kohl ein Starkzehrer ist, eignen sich Mittel- bis Schwachzehrer als Nach- oder Vorkultur. Neben Gemüsepflanzen kannst du auch eine Gründüngung säen. So werden Nährstoffe im Boden angereichert und die Bodenfruchtbarkeit über lange Sicht erhalten. Dabei solltest du nicht Senf als Gründüngung wählen, denn dieser ist Teil der gleichen Pflanzenfamilie. Es gibt aber eine Vielzahl anderer Gründüngungspflanzen wie Phacelia oder Buchweizen.

Da die meisten Kohle eine relativ lange Wachstumsperiode haben, gestaltet sich die Planung der Fruchtfolge etwas schwierigerer. Es gibt aber dennoch Kulturen mit kurzer Kulturdauer, die sich als Vorkultur oder Nachkultur für Kohlpflanzen eignen: Spinat, Feldsalat, Erbsen und Stangensellerie. Außerdem sind Radieschen als Vorkultur für andere Kohlgewächse geeignet. Jedoch sind sie nicht optimal, da sie auch Teil der Brassicaceen sind. Hattest du bereits Probleme mit spezifischen Krankheiten oder Schädlingen für Kohl, solltest du daher auf andere Nachkulturen zurückgreifen.

Da Kohlarten auch gut im Winter angebaut werden können, sind sie eine gute Hauptkultur für den Winter. Daher eignen sie sich super als Nachkultur für schwach- oder mittelzehrenden Kulturen, die in den Sommermonaten auf deinen Beeten standen.

Fruchtwechsel mit Kohlpflanzen

Um den Boden nicht auszulaugen oder spezifische Schädlinge anzuziehen, solltest du eine Anbaupause von 4 Jahren auf einem Beet(-teil) einhalten.

Pflanzplan für dein Gemüsebeet: Mischkultur mit Kohl

Vorkulturen im Frühjahr von Februar bis April

Beetgröße ist 120 cm x 240 cm

Bevor die Kohlpflanzen im Sommer in dein Beet kommen, ist noch genug Zeit, um Vorkulturen zu säen. Bereits früh im Jahr (Januar) kannst du Kohlrabi, z.B. ,Azurstar' vorziehen und ab Ende Februar in dein Beet pflanzen. Außerdem kannst du noch andere kältetolerante Kulturen säen wie Spinat, Borretsch, Radieschen oder Salat. Eine geeignete Salatsorte für so eine frühe Aussaat wäre die robuste Sorte ,Lollo Rosso'. Außerdem kannst du Mitte März bereits Möhren säen. Hierfür ist beispielsweise die frühe Sorte ,Amsterdam 2' super geeignet.

Beispiel für ein Gemüsebeet - Mai bis September

Beetgröße ist 120 cm x 240 cm

Ab Mitte Mai nach den Eisheiligen können dann die vorgezogenen Jungpflanzen gepflanzt werden. Blumenkohl, Sellerie, Palmkohl und Grünkohl können nun ins Freie. Ebenso Salate und Kräuter wie Oregano und Bohnenkraut. Am besten nimmst du auch hier Jungpflanzen, um schneller ernten zu können. Die Bohnen säst du direkt ins Beet. Die Möhren wachsen und gedeihen und sind in wenigen Wochen (etwa ab Mitte Juli) erntebereit.

Gemüsebeet von Oktober bis Dezember - diese Nachkulturen kannst du säen

Beetgröße ist 120 cm x 240 cm

Die meisten Kohle haben eine relativ lange Wachstumsperiode. Daher bleiben Grün- und Palmkohl bis in den Winter hinein im Beet stehen. Ebenso die Selleriepflanzen, auch sie wachsen nur langsam und bleiben bis November im Feld stehen. Jedoch sind einige Kulturen bereits abgeerntet und du kannst Mitte September noch einige Nachkulturen säen: Rucola, Feldsalat, Spinat und Radieschen. Außerdem kannst du neben die Kohlpflanzen noch Kresse säen. Eine winterharte Sorte ist die ,Barbarakresse'.


Viel Erfolg beim Anbau von eigenem Kohl und bei Fragen, Problemen oder Anmerkungen schreibe uns gerne an [email protected].

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Autor:in

Marie

Marie ist Agrarwissenschaftlerin. Sie interessiert sich besonders für den nachhaltigen und ökologischen Anbau von Gemüse und anderen Pflanzen. Im eigenen Garten sammelte sie dabei Erfahrungen und probiert sich gerne aus, um von der Natur zu lernen. Dabei liegen ihr Werte und Prinzipien der Permakultur besonders am Herzen, um neben dem Wohl für die Natur, auch für das Wohlergehen der Menschen und zukünftiger Generationen beizutragen.

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Max vor 1 Stunden
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Mahlzeit ihr Lieben, ich bin wie so viele am Planen, welche Pflanzenarten und Sorten ins Beet sollen. Dabei suche ich derzeit vorrangig nach schattentauglichen Gewächsen. Gebe ich das Bei Fryd im Lexikon ein, tauchen einige Pflanzenarten auf. Aber wenn ich die dann anklicke steht in den Sorten dann doch dass sie Sonne haben wollen. ist das ein Bug oder wie darf ich das verstehen? Erbsen, Beeten und Radieschen werden häufiger genannt als auch halschattenverträglich, es soll sogar ein paar Gurkensorten geben, die das mögen. Nur find ich die Sorten nicht wirklich. Oft schreiben auch Web-shops nicht alle Daten in die Sortenbeschreibungen rein- höhe und breite, findet man meist noch, aber Standortbedingungen wie Boden, Nähstoffbedarf, Lichtbedarf, Wasserbedarf sind oft Pustekuchen. DAs versteh ich nicht so recht. Ich dachte die Sorten müssen alle irgendwo bei nem Amt mit Beschreibung und so angemeldet werden? Dann müssten doch in der Regel die wesentlichsten Daten irgendwo vorhanden sein oder nicht? Nach meinem Verständniss müsste doch spätestens beim Amt eine öffentlich-abrufbare Liste existieren, die all die Sorten inklusive Beschreibung und deren Vorzüge enthält. Bin ich da schief gewickelt? Momentan klicke ich mich seit Wochen durch Fryd, diverse andere Shops, NaturaDB und einige Bücher, aber so ganz das Wahre ist das irgendwie nicht. In den Büchern steht dazu oft, "Sortenbeschreibungen findet man im Internet" aber bisher war das z.B. bei alten #Gemüsesorten nicht der Fall-obwohl ich durchaus sehr ausdauernd und gründlich recherchieren kann. Wie macht Ihr das? Erfahrung, durchwurschteln, einfach ausprobieren was da ist? ich wünsch Euch noch frohe Feierstunden! :)

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Manuela29 vor 3 Stunden
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Man sollte nicht alles glauben,was man im Internet sieht. Aber würde das wohl funktionieren? 🙈🙈

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green feet bibi vor 14 Stunden
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Geht los!

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Häufige Fragen

Gute Nachbarn für Kohl sind unter anderem Aubergine, Bohnen, Erbsen, Kartoffeln, Karotten, Mangold, Paprika, Salat, Sellerie und Tomaten.

Schlechte Nachbarn für Kohl sind Erdbeeren, Knoblauch, andere Kreuzblütler, Lauch und Zwiebeln.

Es wird empfohlen, eine Anbaupause von 4 Jahren einzuhalten, um den Boden nicht auszulaugen und spezifische Schädlinge zu vermeiden. Günstige Vorkulturen für Kohl sind Spinat und Erbsen.

Um eine erfolgreiche Mischkultur mit Kohl zu erreichen, sollte man darauf achten, Pflanzen mit unterschiedlichen Nährstoffbedürfnissen und Wuchsformen zu kombinieren, um den Boden optimal zu nutzen.

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