Gemüse
Brokkoli pflanzen, anbauen & ernten: So einfach geht's
Radieschen sind aufgrund ihrer kurzen Kulturdauer sehr beliebt und vielfältig einsetzbar. Sie werden gerne als Zwischenkultur oder Lückenfüller angebaut. Außerdem eignet sich diese anspruchslose Kultur auch hervorragend zum Anbau auf dem Balkon. Bei einer regelmäßigen Aussaat ab März kannst du bis in den Herbst hinein frische Radieschen ernten. Was es beim Radieschen säen, pflegen und ernten zu beachten gibt, kannst du hier nachlesen.
Das Radieschen (Raphanus sativus var. sativus) ist Teil der Familie der Kreuzblütler (Brassicaceae). Sie sind eng mit den Rettichen (Raphanus) verwandt und ähneln ihnen stark im Geschmack. Die Heimat der Radieschen oder Radies liegt vermutlich in Asien.
Radieschen sind eine unkomplizierte Kultur, die auf nahezu allen Gartenböden gedeiht. Allerdings kann sich die Knolle auf lockerem, humosem Boden am besten entwickeln. Beete mit schweren Böden werden vor der Aussaat mit einer Grabegabel aufgelockert, damit die Knollen ungehindert wachsen können. Leichte Böden werden mit reifem Kompost vorbereitet, damit das Wasser nicht zu schnell versickert. Radieschen mögen gleichmäßig feuchten Boden am liebsten. Der Standort sollte sonnig bis halbschattig sein. Besonders im Hochsommer ist es besser, einen halbschattigen Standort zu wählen, da die Pflanzen ansonsten zu Schossen beginnen. Vom Schossen spricht man, wenn ein Radies in die Höhe wächst und Blüten bildet. In diesem Fall wird die Knolle ungenießbar.
Mittlerweile reicht die Vielfalt von kugelrunden bis plattrunden über längliche Formen in rot, weiß, lila oder gelb. Je nach Sorte unterscheiden sich die Radieschen in ihrem Aussehen und ihrem Geschmack, aber auch in dem optimalen Anbauzeitpunkt.
Radieschen sind rund ums Jahr ein Renner, dabei solltest du immer auf die richtige Sortenwahl achten. Viele Sorten beginnen bei zu hohen Temperaturen mit dem Schossen und anschließend mit der Blütenbildung. Das ist nur wünschenswert, wenn du eigenes Saatgut produzieren möchtest. Mittlerweile sind die meisten Sorten so gezüchtet, dass sie schossfest sind. Das bedeutet, dass die Pflanzen verspätet oder gar nicht blühen. Das ist besonders für den Sommeranbau ab Mai von Vorteil. Sorten, die für den Anbau rund ums Jahr geeignet sind, sind z.B. Sora, Topsi, French Breakfast und Eiszapfen.
Radieschen gehören zu den ersten Kulturen, die die Gartensaison eröffnen. Sie können ab Februar/März bis Anfang September direkt ins Freiland gesät werden, wenn du ein Gewächshaus hast sogar schon ab Februar. Lege die Samen etwa 1 cm tief in die Erde mit einem Abstand von 3 bis 4 cm zueinander. Zwischen den Reihen wählst du einen Abstand von 10 bis 15 cm. Die Samen sollten nicht tiefer abgelegt werden, ansonsten bildet sich eine längliche, holzige Knolle. Für die Radieschen-Aussaat kannst du Saatbänder herstellen. Wie du eigene Saatbänder herstellen kannst, erfährst du im Beitrag dazu.
Bei einer regelmäßigen Aussaat kannst du bis in den Herbst hinein eigene, frische Radieschen ernten. In Regionen mit Spätfrösten lohnt es sich, die Radieschen mit einem Vlies zu schützen. Zusätzlich ist es ratsam, das Saatgut bis zur Keimung vor Vögeln zu schützen. Besonders im frühen Frühjahr ist das Futterangebot knapp und die heimischen Vögel bedienen sich gerne. Die Samen sollten nun mit ausreichend Wasser binnen weniger Tage bis zu einer Woche keimen. Je nach Sorte liegen die Keimtemperaturen zwischen 6 - 15 °C. Da Radieschen Kaltkeimer sind, wird die Keimung bei wärmeren Bodentemperaturen verzögert. Im Hochsommer kann es daher hilfreich sein, das Saatgut für etwa eine Woche in den Kühlschrank zu legen, bevor du es aussäst.
Radieschen haben eine besonders kurze Kulturdauer. Je nach Sorte und Jahreszeit dauert es 4 bis 8 Wochen von der Aussaat bis zur Ernte. Aus diesem Grund sind sie vielfältig einsetzbar. Sie eignen sich gut als Vor- oder Nachkultur sowie als Zwischenfrucht, aber auch einzeln im Topf können sie gut kultiviert werden. Sie werden auch gerne als Markiersaat verwendet, um Reihen langsam wachsender Kulturen zu markieren.
Gute Nachbarn | Schlechte Nachbarn | |
---|---|---|
Blumenkohl und Brokkoli | Oregano | Frühlingszwiebeln |
Bohnen | Pak Choi | Gurke |
Chinakohl | Palmkohl | Kerbel |
Erbse | Pastinake | Liebstöckel |
Erdbeeren | Postelein | Mairübe |
Feldsalat | Ringelblume | Meerrettich |
Grünkohl und Kopfkohl | Rosenkohl | Raddicchio |
Kohlrabi | Salat | Rucola |
Kresse | Schwarzwurzel | Steckrübe |
Mangold | Spinat | Topinambur |
Minzuna | Tomaten | Zucchini |
Möhren | Wirsing | Zwiebeln |
Mehr zum Thema Mischkultur mit Kohl kannst du hier nachlesen. Da das Radieschen nicht wie die meisten Kohlpflanzen ein Starkzehrer ist, eignet es sich super für eine Mischkultur mit vielen Pflanzen.
Pflanzen der Familie der Kreuzblütler (Brassicaceae), dazu gehören Radieschen, Rettiche, Meerrettich und verschiedene Kohlarten, sollten aufgrund der Fruchtfolge nicht mehrmals hintereinander im gleichen Beet angebaut werden. Gönne deinem Beet eine Pause von 3 Jahren, ansonsten riskierst du Krankheiten. Besser wäre hier eine Fruchtfolge mit Erbsen, Bohnen, Salat oder Spinat.
Radieschen ist ein super Lückenfüller und eignet sich auch als Vorkultur prima. Hier findest du einige Beetpläne als Beispiel für eine Mischkultur mit Radieschen. Viel Spaß beim Entdecken!
Radieschen eignen sich prima zur Kultivierung in einem Topf oder Blumenkasten. Achte auf den nötigen Abstand zwischen den Reihen und Pflanzen, damit die Knollen wachsen und gedeihen können. Außerdem muss das Wasser gut ablaufen können, da Radieschen Staunässe gar nicht mögen. Nach 4 bis 8 Wochen und täglichem gießen kannst du dann deine ersten Radieschen ernten. Mehr Ideen und Inspiration für deinen Balkongarten findest du hier im Artikel.
Durch ihr schnelles Wachstum werden Radieschen von vielen Schädlingen und Krankheiten verschont bzw. vor der Entwicklung von Larven, Viren oder Keimen geerntet. Als Teil der Familie der Brassicaceae stehen die Radieschen aber auf dem Speiseplan der Kohlfliege und dem Kohlweisling. Aber auch Schnecken mögen die zarten Keimblätter des Radieschens. Um die Pflanzen zu schützen hilft ein Netz. Auch Erdflöhe werden durch die Keimlinge angelockt, können aber durch gleichmäßige Bewässerung oder eine Mulchschicht abgehalten werden. Wie du Pflanzenschädlinge wie den Kohlweißling oder Schnecken vorbeugen und bekämpfen kannst, erfährst du hier im Artikel.
Ein Radieschen ist mit 2 bis 3 cm Durchmesser erntereif und kann dann vorsichtig aus der Erde gezogen werden.
Radieschen benötigen wie bereits erwähnt nur 4 bis 8 Wochen bis zur Reife. Das gilt aber nur für Langtagbedingungen, also von März bis September. Mit dem Herbst werden die Tage wieder kürzer. Dann kann es bis zu zehn Wochen dauern, bis die Radieschen erntereif sind. Warte nicht zulange mit der Ernte, da einige Sorten dann pelzig oder holzig werden.
Radieschen werden am besten im Kühlschrank gelagert. Vorher sollten jedoch alle Blätter entfernt werden. Sie entziehen den Radieschen Feuchtigkeit und lassen sie schneller schrumpeln. Optimal ist es, wenn du die Radieschen in einer luftdichten Dose aufbewahrst. Auch eingewickelt in einem feuchten Küchentuch halten sich Radieschen einige Tage. Sind sie schon etwas schrumpelig, kannst du die Radieschen 3-4 Stunden in eine Schale mit kaltem Wasser legen (oder die Wasserschale in den Kühlschrank stellen). So saugen sie sich wieder mit Wasser voll und werden schön knackig.
Unser Tipp: Die Blätter von Radieschen kannst du zu einem leckeren Pesto verarbeiten!
Wer gerne eigenes Saatgut herstellt, kann das bei dem Radieschen auch ganz einfach tun. Lasse deine Radieschenpflanze einfach im Beet stehen und weiterwachsen. Sie fängt dann an zu Schossen und die Knolle verholzt. Es bilden sich eine Vielzahl an weißen bis lilafarbenen Blüten. Aus ihnen wachsen schließlich kleine Schoten. Diese sind im frischen Zustand essbar und enthalten wertvolle Proteine und Nährstoffe. Lasse sie an der Pflanze abtrocknen, so entstehen im Inneren reife Samen für die Aussaat im nächsten Jahr. Alternativ kann man die Samen auch keimen lassen und über den Winter von den wertvollen Inhaltsstoffen zehren. Eine Anleitung zum Radieschensprossen selbst ziehen bekommst du in unserem Artikel zum Thema.
Ich hoffe, dass ich deine Lust am Radieschen anbauen geweckt habe. Bei Fragen und Anmerkungen schreibe uns gerne an [email protected].
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Titelbild von Michaela Wenzler auf Pixabay
Marie ist Agrarwissenschaftlerin. Sie interessiert sich besonders für den nachhaltigen und ökologischen Anbau von Gemüse und anderen Pflanzen. Im eigenen Garten sammelte sie dabei Erfahrungen und probiert sich gerne aus, um von der Natur zu lernen. Dabei liegen ihr Werte und Prinzipien der Permakultur besonders am Herzen, um neben dem Wohl für die Natur, auch für das Wohlergehen der Menschen und zukünftiger Generationen beizutragen.
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Wann sollte man Radieschen säen?
Du kannst ab März bis in den Herbst hinein regelmäßig Radieschen direkt ins Freiland säen, um ganzjährig frische Radieschen ernten zu können. Achte auf die Sortenwahl im Sommer, damit sie nicht schießen.
Wie pflegt man Radieschen richtig?
Achte zu Beginn besonders auf eine gleichmäßige Wasserversorgung, um pelzige oder aufgeplatzte Knollen zu vermeiden. Radieschen sind Schwachzehrer und benötigen daher keinen Dünger.
Was sollte man bei der Ernte von Radieschen beachten?
Ernte die Radieschen, sobald sie einen Durchmesser von 2 bis 3 cm haben, um zu vermeiden, dass sie pelzig oder holzig werden.
Wie ist die Keimtemperatur von Radieschen?
Radieschen keimen schon bei einer Temperatur zwischen 6 und 15 °C und eignen sich daher auch für frühe Aussaaten im Jahr.
Wie ist der Pflanzabstand von Radieschen?
Beim Säen solltest du zwischen den Samen einen Abstand von 3 bis 4 cm lassen. In der Reihe lässt du zwischen 10 und 15 cm Platz.