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Pflanzenschädlinge im Garten bekämpfen: Eine Übersicht

12.05.2022  /  Lesezeit: 16 Minuten

Sogenannte "Schädlinge" im Garten können einem das Leben ganz schön schwer machen. In diesem Artikel zeigen wir dir eine Übersicht über die wichtigsten Schädlinge im Garten und wie du diesen vorbeugen kannst. Falls es dafür zu spät sein sollte, zeigen wir dir ökologische Bekämpfungsmethoden die dir helfen, die Schädlinge zu vertreiben.

In diesem Artikel findest du:

  1. Was sind Schädlinge?
  2. Pflanzenschädlinge in der Übersicht
  3. Engerlinge als Pflanzenschädlinge und Nützlinge
  4. Blattläuse erkennen und bekämpfen
  5. Schnecken im Garten
  6. Wühlmäuse bekämpfen
  7. Spinnmilben bekämpfen: Diese Hausmittel helfen
  8. Schildläuse im Garten erkennen und bekämpfen
  9. Wollläuse
  10. Häufig gestellte Fragen zu Pflanzenschädlingen

Auf einen Blick

Schädlinge im Garten vorbeugen:

  • Nützlinge fördern (Naturelemente im Garten wie Totholzhaufen, Steinhaufen, Insektenhotels, Vogelhecken, Blütenwiesen für Bestäuber)
  • richtige Standortwahl (angepasst an die jeweilige Pflanze, genügend Licht, gute Durchlüftung)
  • ausgewogene Düngung (nicht zu stickstoffbetont)
  • Neu gekaufte Pflanzen (Setzlinge, Zimmerpflanzen) auf Schädlinge kontrollieren

Pflanzenschädlinge bekämpfen:

  • Neem-Öl
  • Pflanzenjauchen, Pflanzenbrühen (selbstgemacht)
  • Absammeln (Insekten + Schnecken)
  • mit Steinmehl bestäuben (Insekten, Milben)
  • mit Wasser abbrausen (Insekten, Milben)
  • Schneckenzaun oder Maschendraht

Was sind Schädlinge?

Als "Schädlinge" bezeichnet man Organismen (oftmals Insekten, aber auch größere Organismen), welche den wirtschaftlichen Erfolg der Menschen schmälern. Dies kann zum Einen durch die Zerstörung von Kulturpflanzen erfolgen, als auch durch Konkurrenz um Nahrung oder durch die Zerstörung von Bauwerken. Im Garten interessieren uns vorrangig "Pflanzenschädlinge", die unsere Ernte beschädigen, verringern oder sogar komplett vernichten. Wichtig zu erwähnen ist jedoch, dass der Begriff "Schädling" durch uns Menschen geprägt wurde. Eine Blattlaus ist also niemals "nur" ein Schädling, sondern auch ein Mitbewohner unserer Gärten.


Schädlinge und Nützlinge

Sie spielen eine wichtige Rollen im komplexen Ökosystem, welches wir Menschen stetig zerstückeln, verändern und zerteilen. Ameisen und Schnecken schaden also nicht nur unseren Beeten, sie sorgen auch für die Zersetzung von organischem Material und fördern dadurch die Fruchtbarkeit unserer Böden. Außerdem stellen viele Schädlinge ein wichtiges Glied in der Nahrungskette anderer Organismen dar. So wird ein Schädlinge schnell einmal zum "Nützling". Nützlinge helfen uns normalerweise, Schädlinge im Zaum zu halten indem sie Schadorganismen verdrängen oder vorbeugen. In unserem Artikel dazu erfährst du, wie du gezielt Nützlinge gegen Schädlinge einsetzen kannst. Erkennen und respektieren wir das Netzwerk der Natur, schaffen wir wichtige und gesunde Lebensräume. Es ist wichtig, unsere Ökosysteme kennenzulernen und zu verstehen, bevor man voreilig zu handeln beginnt. Aus diesem Grund sprechen wir auch nicht so gerne von "Bekämpfung der Schädlinge" sondern von "Abhilfe bei Schädlingsbefall".


Pflanzenschädlinge in der Übersicht

Schädlinge lassen sich in verschiedene Gruppen einteilen. Zum Einen gibt es Schadinsekten. Zu den wichtigsten zählen sowohl stechend-saugende Pflanzenläuse (Blattläuse, Schildläuse, Wollläuse) als auch Engerlinge, Käfer oder die Raupen einiger Schmetterlinge. Zum Anderen gibt es Schnecken oder größere Tiere wie Maulwürfe oder Wühlmäuse, die deine Beete beschädigen können.

Engerlinge als Pflanzenschädlinge und Nützlinge

Engerlinge im Gartenboden
Engerlinge leben bis zu 4 Jahre im Boden, bis sie zu Käfern werden. Foto von Cindy Kuiphuis CC BY-SA 4.0

Im wesentlichen kommen bei uns vier Arten vor, welche selten einen großen Schaden anrichten: Die Engerlinge des Junikäfers, des Maikäfers, des Nashornkäfers und des Rosenkäfers. Engerlinge des Nashorn- und Rosenkäfers zählen zu den Nützlingen, denn sie zersetzen Totholz oder anderes abgestorbenes Pflanzenmaterial. Dadurch entsteht fruchtbarer Humus, den wir für unsere Pflanzen gebrauchen können!

Unterscheiden lassen sich die beiden Käferlarven durch bestimmte Merkmale: Der Nashornkäfer kann bis zu 10 cm groß werden und ihm fehlt, im Gegensatz zu den anderen Engerlingen, die "Dörnchenreihe" am Hinterleib (kleine härchenartige Strukturen). Die Engerlinge des Rosenkäfers ähneln schädlichen Engerlingen sehr, jedoch unterscheiden sie sich in ihrer Fortbewegungsweise. Diese erfolgt in Rückenlage. Die Engerlinge des Maikäfers zählen zu den wichtigsten Schädlingen. Sie ernähren sich vor allem im zweiten ihrer vier Larvenjahre hauptsächlich von Gras-Wurzeln. Hierbei können sie Rasenflächen beschädigen. Aber auch viele Jungpflanzen, so wie Kartoffeln, Rüben, Erdbeeren oder Salat können von Engerlingen befallen werden. Auch der Junikäfer befällt gerne Pflanzenwurzeln. Die Pflanzenschädlinge lassen sich durch ihre Fortbewegungsweise von nützlichen Engerlingen unterscheiden. Engerlinge des Maikäfer bewegen sich in Seitenlage schlängelnd fort, Engerlinge des Junikäfers kriechen in Bauchlage.


Engerlingen vorbeugen

  • Boden hacken
  • Natürliche Feinde wie Spatzen, Stare, Igel etc. fördern. Das geschieht indem du Überwinterungsplätze schaffst. Zum Beispiel durch Totholzhaufen, Laubhaufen, Reißig, Vogelhäuser, Vogel-Hecken und Bäume.
  • Knoblauch als Zwischenfrucht pflanzen

Engerlinge bekämpfen / Abhilfe

  • Aufsammeln. Wie bereits erwähnt solltest du jedoch nützliche von schädlichen Engerlinge unterscheiden!
  • Geranien oder Rittersporn sind für die Larven giftig. Gezielt eingesetzt, können diese Pflanzen also gegen die Engerlinge helfen.
  • Nematoden gegen Engerlinge einsetzen. Diese kannst du im Internet erwerben.

Blattläuse erkennen und bekämpfen

Blattläuse auf der Blattunterseite
Blattläuse können sich im Sommer explosionsartig vermehren. Foto von Hans auf pixabay.

Die Schädlinge treten oft massenhaft aus, da sie sich sehr schnell vermehren können. Blattläuse stechen die Pflanzen an und entziehen ihnen dadurch Nährstoffe und viel Zucker. Diesen scheiden sie größtenteils wieder aus, wodurch der sogenannte "Honigtau" entsteht. Der Honigtau lockt Ameisen und den Pilz des schwarzen Rußtaus an. Das dunkle Pilzgeflecht bedeckt die Blätter, sodass die Fotosynthese nicht mehr effizient ablaufen kann. Sobald die Blattläuse und ihr Honigtau verschwinden, verschwindet auch der Pilz. Außerdem können Blattläuse Viruskrankheiten verbreiten, die man kaum bekämpfen kann. Was du gegen Blattläuse im Garten tun kannst, erfährst du in unserem Artikel Blattläuse bekämpfen & vorbeugen.

Schnecken im Garten

Nacktschnecke im Garten
Schädlich sind vor allem Nackschnecken. Foto von eg6da6 auf pixabay.

Unter den schleimigen Gartenbewohnern gibt es eine große Vielfalt. Hierbei ist es wichtig zwischen den schädlichen und den harmlosen Schnecken zu unterscheiden. Wirkliche Schädlinge sind vor allem die gefräßigen Nacktschnecken. Sie besitzen im Gegensatz zu den Gehäuseschnecken keine Schale/Gehäuse, sondern sind, wie der Name schon sagt, nackt. Sie können rötlich, braun, grau, schwarz oder gelblich gefärbt sein und je nach Art bis zu 15 cm lang werden. Das Schadbild erkennt man meist an den Schleimspuren auf angefressenen Blattteilen oder direkt an den sich darauf befindlichen Schnecken. Mehr dazu wie du Schnecken bekämpfst und fernhältst, erfährst du im Artikel zum Thema.


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Wühlmäuse bekämpfen

Wühlmäuse im Garten
Wühlmäuse lassen sich vor allem durch abschreckende Substanzen vertreiben (Menschenhaar, Thujazweige, ... ) Foto von Weihnachtsrolf auf pixabay.

Wühlmäuse können zu echten Plagegeistern im Garten werden, denn sie fressen liebend gerne Wurzeln von Gemüse. Ganz oben auf dem Speiseplan steht natürlich Wurzelgemüse wie Kartoffeln, Topinambur, Rote Bete oder Karotten. Aber auch für den Ziergarten können Wühlmäuse lästig sein. Hier knabbern sie gerne an den Wurzeln von Rosengewächsen oder an Blumenzwiebeln.

Da Wühlmäuse keine Gartengrenzen kennen, ist es wichtig möglichst gemeinsam mit den Nachbarn gegen die Nager vorzugehen. Außerdem empfehlen wir keine harten Abwehrmethoden wie chemische Giftköder, da diese zu einem äußerst grausamen Tod führen können oder auch von anderen Tieren oder Kleinkindern gegessen werden können. Wie du gegen Wühlmäuse vorgehen kannst, erfährst du in unserem Artikel Wühlmäuse vertreiben & bekämpfen.

Spinnmilben bekämpfen: Diese Hausmittel helfen

Die Schädlinge können sowohl deine Pflanzen im Beet, als auch deine Zimmerpflanzen befallen. Sie besitzen stechend-saugende Mundwerkzeuge, womit sie die Blattzellen auf der Blattunterseite anstechend und aussaugen. Spinnmilben (Tetranychidae) zählen zu den Spinnentieren und besitzen daher 8 Beine. In Deutschland gibt es ca. 100 verschiedene Arten die zu den Spinnmilben zählen, darunter sind die "Rote Spinne", auch Obstbaum-Spinnmilbe (Panonychus ulmi) genannt, sowie die Gemeine Spinnmilbe (Tetranychus urticae) wohl die bedeutendsten.


Spinnmilben erkennen

Erkennen kannst du Befall der Gemeinen Spinnmilbe an einem Gespinst oder Netz meist an den Blattachseln oder Blatträndern. Auf der Blattunterseite befinden sich winzige Milben (0,2 - 0,8 mm). Die Körperfarbe der Schädlinge kann von grün, über gelb bis rotbraun variieren. Sie befällt Pflanzen wie Gurken, Rosen oder Bohnen bevorzugt. Aber auch vor Kürbisgewächsen oder Zierpflanzen macht sie keinen Halt. Die Obstbaumspinnmilbe bildet hingegen kaum Netze. Allerdings kann man den Befall des Schädlings an winzigen hellen Pünktchen auf den Blättern erkennen sowie an den Milben auf der Blattunterseite. Bei stärkeren Schäden können auch vereinzelte Blätter vertrocknen und abfallen. Die Milbenart befällt, wie ihr Name schon sagt, Obstarten wie Apfel, Birne, Pflaume, Zwetschge, Pfirsich aber auch Beerensträucher wie Brombeeren, Johannisbeeren, Erdbeeren oder Stachelbeeren. Am wohlsten fühlen sich Spinnmilben unter geschützen Bedingungen und kommen deshalb gerne in Gewächshäusern oder Zimmern vor. Wie Blättläuse können die Schädlinge Viruskrankheiten auf Pflanzen übertragen, welche sich schwer behandeln lassen. Daher ist es wichtig Spinnmilben frühzeitig zu erkennen oder vorzubeugen.

Spinnmilben an Zimmerpflanze
Spinnmilben bilden meist ein feines Netz um Blätter und Stängel. Foto von Paramecium, CC BY-SA 3.0

Spinnmilben vorbeugen

  • Bei Trockenheit die Pflanzen regelmäßig mit Wasser besprühen. Das senkt die Aktivität der Spinnmilben. Achte jedoch vor allem im Gewächshaus darauf, dass es nicht zu feucht wird, da sich sonst Pilzkrankheiten verbreiten könnten!
  • Ausreichend bewässern damit die Pflanze gestärkt bleibt. Eine Mulchschicht kann gegen Austrocknung vor allem an heißen Sommertagen helfen.
  • Rankhilfen wie Bohnenstangen oder Tomatenspiralen nach Gebrauch gründlich reinigen, damit daran keine Schädlinge übertragen werden oder überwintern.
  • Pflanzen durch ausgewogene Düngung unterstützen. Dabei ist es wichtig nicht zu viel Stickstoff zu düngen, da die Pflanzen sonst zu schnell wachsen und die Zellwände dünn bleiben. Daher empfehlen wir eher eine Kaliumbetonte Düngung, beispielsweise durch Brennnessel- oder Beinwell-Jauche.
  • Stammpflege bei den Obstbäumen: Im Herbst die gefährdeten Baume mit einem weißen Stammanstrich schützen. Hier gibt es auch biologische Anstrichvarianten zu kaufen.
  • Nützlinge wie Marienkäfer, Raubwanzen, Laufkäfer, Schlupfwespen oder Spinnen fördern. Beispielsweise durch Steinhaufen, Totholzhaufen, Hecken oder andere naturnahe Gartenelemente. Spezielle Schlupfwespen oder Florfliegenlarven können auch im Fachhandel gezielt erworben werden.

Hausmittel gegen Spinnmilben:

  • Bei leichtem Befall Beet- oder Zimmerpflanzen regelmäßig mit Wasser abbrausen. Topfpflanzen können anschließend auch in einen transparenten Plastikbeutel gepackt werden. Durch die darin entstehende Luftfeuchtigkeit werden die Schädlinge vertrieben.
  • Schachtelhalm- oder Rainfarn-Brühe spritzen. Ackerschachtelhalm-Brühe: 1 kg frisches Kraut auf 10 l für 24 Stunden. Anschließend eine halbe Stunde köcheln lassen. Nach dem Abkühlen absieben und mehrmals täglich spritzen. Rainfarn-Brühe: 300 - 500 g frisches Kraut auf 10 l Wasser. Nach 24 Stunden abseihen und auf betroffene Stellen mehrmals täglich aufsprühen.
  • Knoblauch-Tee spritzen: 80 g auf 10 l heißes Wasser. Mindestens 5 Stunden ziehen lassen. Wirkt auch gegen Pilzkrankheiten.
  • Bei schnittverträglichen Pflanzen betroffene Pflanzenteile entfernen und im Restmüll entsorgen.
  • Nützlinge wie Raubmilben oder oder Gallmücken einsetzen. Diese wirken als natürliche Feinde der Spinnmilben und könnten im Fachhandeln erworben werden. Nützlinge sind vor allem in Gewächshäusern zur Bekämpfung effektiv.
  • Steinmehl auf betroffene Pflanzen streuen. An den feinen Körnern reiben sich die Milben auf und verbluten.
  • Neem-Öl spritzen (effektive Bekämpfungs-Methode).

Schildläuse im Garten erkennen und bekämpfen

Schildläuse an Pflanzen
Schildläuse können richtige Krusten auf Zweigen oder Stämmen bilden. Foto von Gilles San Martin, CC BY-SA 2.0

Schildläuse gehören zu den mitunter häufigsten Schädlingen bei Zimmerpflanzen, Balkonpflanzen und Gartenpflanzen. Sie gehören gemeinsam mit den Blattläusen in die Überfamilie der Coccoidea. Wie ihr Name schon verrät besitzen Schildläuse ein festes, wachsartiges "Schild", der als Schutz vor Fraßfeinden dient. Schildlaus-Befall lässt sich erkennen an Krusten auf vielen Schildlauspanzern an Zweigen oder Stämmen. Zudem kann das Holz beschädigt werden, sodass manchmal sogar ganze Äste abfallen. An Birnen und Äpfeln können sich rote Flecken durch Saugschäden der Schildläuse bilden. Besonders gefährdete Pflanzen sind Obstbäume, Oleander, Lorbeer, viele Zimmerpflanzen (v.a. Orchideen, Ficus, Palmen) und Zitruspflanzen.


Schildläusen vorbeugen

  • Nützlinge durch naturnahe Gärten fördern (Steinhaufen, Totholzhaufen, Hecken, Wiesen)
  • Neu gekaufte (Zimmer-)Pflanzen gründlich nach Schädlingen absuchen. Schildläuse sind auch bei niedrigen Temperaturen unterwegs und können daher gut in kalten Gewächshäusern von Gärtnereien übertragen werden.
  • Ausgewogene Düngung: Eher kaliumbetont durch Beinwell- oder Brennnesseljauche.
  • Mulchschicht
  • Boden um Pflanzen lockern
  • Heller, gut durchlüfteter Standort
  • Stammanstrich. Im Herbst die gefährdeten Baume mit einem weißen Stammanstrich schützen. Hier gibt es auch biologische Anstrichvarianten zu kaufen.

Schildläuse bekämpfen mit Hausmitteln:

  • Zur Bekämpfung an Zierpflanzen die Läuse zerdrücken und die Blätter mit Seifenlauge und einem Lappen abwaschen.
  • An Gehölzen: Stamm abbürsten um Schildläuse zu entfernen
  • Rainfarn-Brühe: 300 - 500 g frisches Kraut auf 10 l Wasser. Nach 24 Stunden absieben und auf betroffene Stellen mehrmals täglich aufsprühen.
  • Knoblauch-Tee spritzen: 80 g auf 10 l heißes Wasser. Mindestens 5 Stunden ziehen lassen. Wirkt auch gegen Pilzkrankheiten.
  • Neem-Öl

Wollläuse

Wolllaus-Befall
Wollläuse sehen aus, als wären sind von Wolle oder Watte umgeben. Foto von Frank Vincentz, CC BY-SA 3.0

Wollläuse werden auch Schmierläuse oder Wurzelläuse genannt. Ihr Name ist Programm: Sie sehen aus, als wären sie von weißer Watte oder Wolle umgeben. Sie bilden eine Unterfamilie der Schildläuse in die ca. 1000 verschiedene Arten gehören. In Europa kommen vor allem zwei Arten vor: Die Zitrusschmierlaus (Planococcus citri) sowie die Langschwänzige Schmierlaus (Pseudococcus longispinus). Wie Blattläuse saugen auch sie an Blättern und Stängeln aber auch an Würzeln. Außerdem sondern auch Wollläuse Honigtau ab, wodurch der sich der schwarze Rußtaupilz auf den Pflanzenteilen bilden kann. Die Blätter der befallenen Pflanzen verfärben sich nach starkem Befall gelb und fallen ab. Den Befall an Topfpflanzen kann man auch beim Umtopfen erkennen, wenn sich an den Topfinnenwänden weiße Schmierspuren abzeichnen. Bevorzugte Pflanzen von Wollläusen sind:

  • Gräser (Bambus)
  • Korbblütler
  • Hülsenfrüchte (Bohnen, Erbsen, ...)
  • Zimmerpflanzen (Orchideen, Gummibäume, Alocasia, Yucca-Palmen, ...)
  • Zitrusbäume
  • Olivenbäume
  • Oleander
  • Hortensie

Wollläusen vorbeugen

  • Angepasster Standort: ausreichend Licht und gute Durchlüftung, trockene Heizungsluft bei Zimmerpflanzen vermeiden
  • Ausgewogene Düngung: nicht zu hohe Stickstoffgaben, eher kaliumbetont, im Garten durch Brennnessel- oder Beinwelljauche
  • Natürliche Feinde ansiedeln: Marienkäfer, Schlupfwespe, Florfliege, ... durch naturnahe, wilde Gartenelemente wie Totholz- oder Steinhaufen, Insektenhotels, blühende Wiesen, Hecken

Wollläuse bekämpfen / Abhilfe

  • Betroffene Pflanzen wenn möglich isolieren, bestenfalls hell und kühl stellen
  • Spiritus-Kernseife-Mix: 15 ml Spiritus und 15 ml Kernseife auf 1 l Wasser, die Pflanze alle 2-3 Tage besprühen
  • Bei Wurzelbefall von Topfpflanzen: Umtopfen, dabei die Wurzeln vom Substrat befreien und abspühlen, neues Pflanzengefäß verwenden und altes mit Alkohol desinfizieren.
  • Nützlinge wie Florfliegen oder Schlupfwespen erwerben
  • Neem-Öl

Ich hoffe, ich konnte dir einen kleinen Überblick zu den wichtigsten Schädlingen geben. Bei Fragen und Anmerkungen schreib uns einfach eine Mail an [email protected]. Du willst das ganze Jahr über hilfreiche Gartentipps bekommen und deine eigenen Beete optimal planen? Dann registriere dich hier oder lade dir die Fryd-App für Android oder iOS herunter.

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Titelbild von alexas_fotos auf pixabay.

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Autor:in

Isabell

Isabell studiert Agrarwissenschaften und liebt es von der Natur und ihrer Komplexität immer wieder auf's Neue überrascht zu werden. Kräuter - egal ob wild gesammelt oder im Garten - sind ihre Leidenschaft.

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Häufige Fragen

Pflanzenschädlinge sind Organismen, die Kulturpflanzen schädigen, indem sie sie zerstören, ihre Ernte verringern oder sogar komplett vernichten.

Vorbeugende Maßnahmen umfassen die Förderung von Nützlingen, die richtige Standortwahl für Pflanzen, ausgewogene Düngung und die Überprüfung neu gekaufter Pflanzen auf Schädlinge.

Zu den natürlichen Bekämpfungsmitteln gehören Neem-Öl, selbstgemachte Pflanzenjauchen und -brühen, das Absammeln von Insekten und Schnecken sowie das Bestäuben mit Steinmehl.

Engerlinge können durch Aufsammeln, das Pflanzen von für sie giftigen Pflanzen wie Geranien oder Rittersporn, und den Einsatz von Nematoden bekämpft werden.

Spinnmilbenbefall erkennt man an Gespinsten auf Pflanzen. Vorbeugende Maßnahmen sind regelmäßiges Besprühen mit Wasser und eine ausgewogene Düngung. Bei Befall helfen das Abbrausen der Pflanzen und das Aufsprühen von Schachtelhalm- oder Rainfarn-Brühe.

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