Für viele Gärtner:innen ist Schachtelhalm ein lästiges Unkraut. Die Pflanze hat aber viele wertvolle Inhaltsstoffe, die sie zu einer wertvollen Heilpflanze macht. Nicht nur für den Menschen ist sie heilsam, sie kann auch deine Pflanzen im Beet stärken und sie auf natürliche Weise vor Krankheiten und sogenannten Schädlingen schützen. Zudem ist Schachtelhalmbrühe auch ein guter Dünger für deine Pflanzen. Statt Ackerschachtelhalm zu bekämpfen, kannst du aus ihm Ackerschachtelhalm-Sud oder -Tee herstellen. Wie das geht und wie du den Sud im Garten anwendest, erfährst du in diesem Artikel.
Ackerschachtelhalm (Equisetum arvense L.) ist eine Unterart der Familie der Schachtelhalmgewächse (Equisetaceae). Das Kraut ist unter vielen Namen bekannt: Zinnkraut, Acker-Zinnkraut, Zinngras, Katzenwedel, Schaftheu, Pfannebutzer und Scheuerkraut. Das Zinnkraut ist die häufigste Schachtelhalmart in Deutschland und ist in vielen Gärten zu finden. Umso praktischer ist es, dass er viele wertvolle Inhaltsstoffe wie Kieselsäure, Saponine und Nährstoffe wie Kalium, Magnesium und Calcium hat. Mit einem Sud, Brühe oder Tee bringst du diese Inhaltsstoffe in Lösung und kannst ihre Wirkung im Garten für dich nutzen.
Ackerschachtelhalm-Sud oder -Tee wird beim Gärtnern hauptsächlich zur Pflanzenstärkung gegen Schädlinge und damit als vorbeugenden Pflanzenschutz eingesetzt. Bei der Extraktion mit Wasser löst sich vorallem Kieselsäure im Wasser. Die Kieselsäure ist hauptsächlich für die Wirkung von Schachtehalmbrühe verantwortlich. Diese Säure stärkt das Zellgewebe der Pflanzen, wodurch es Schaderreger und Krankheiten schwerer haben, die Pflanzen zu infizieren. Besonders bei Pilzkrankheiten und gegen saugende Schädlinge wie Blattläuse kann Schachtelhalmbrühe vorbeugend helfen.
Die Wirkung solcher Pflanzenextrakte und auch von Jauchen ist im allgemeinen noch umstritten und sollte immer mit zusätzlichen Kulturschutzmaßnahmen einhergehen (Pheromonfallen, Leimringe, Geldtafeln,...). Vor allem, wenn Pflanzen bereits krank sind, hilft Schachtelhalmbrühe nur begrenzt. Falls du den Befall oder die Krankheit früh erkennst und direkt handelst, kannst du kranke Pflanzen unter Umständen aber noch retten! Eine Garantie gibt es dafür aber leider nicht.
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Jetzt Teil der Community werdenTipp: Ackerschachtelhalm wächst und gedeiht gerne an feuchten Wald- oder Wiesenrändern und ist auch in vielen Gärten zu finden.
Falls du keine Zeit hast, eigenes Ackerschachtelhalm-Extrakt herzustellen, findest du welches in Bio-Qualität in unserem Fryd-Shop! Hier findest du auch zahlreiche andere Extrakte von Pflanzen wie z.B. Brennnessel, die deine Pflanzen stärken ud als biologischer Dünger eingesetzt werden können!
Ein Sud oder Tee von Ackerschachtelhalm ist nur begrenzt haltbar und sollte bei Bedarf immer frisch hergestellt werden. In einem geschlossenen Behälter kannst du den Sud/Tee schon für ein paar Tage lagern, dann beginnt das Ganze aber irgendwann zu vergären. Das ist nicht so tragisch, denn dann kannst du das Mittel einfach als Jauche anwenden. Die Jauche enthält durch die Fermentation zusätzlich noch viele Mikroben, die den Boden beleben und so indirekt die Nährstoffverfügbarkeit im Boden verbessern. Pflanzenjauchen sind daher generell besser als Dünger geeignet als eine Brühe!
Ackerschachtelhalm-Sud | Ackerschachtelhalm-Tee |
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unverdünnt oder mit Regenwasser in einem Verhältnis von 1:5 verdünnt zur Schädlingsabwehr und Bodenpflege | mit Regenwasser in einem Verhältnis von 1:10 - 1:20 verdünnt als vorbeugenden Pflanzenschutz und Blattdüngung |
Schachtelhalmtees und -sude werden hauptsächlich als Blattspritzungen zur Pflanzenstärkung eingesetzt. Um mit Ackerschachtelhalm zu düngen, ist eine Ackerschachtelhalmjauche besser geeignet. Denn in einer Jauche lösen sich vielmehr Inhaltsstoffe, v.A. Nährstoffe! Wie du eine Pflanzenjauche herstellst und anwendest findest du in unserem Artikel am Beispiel einer Brennnesseljauche.
Weitere Tipps zur Anwendung von Pflanzentees und -suden findest du im Artikel zum Thema Pflanzenstärkungsmittel. Hier geht es neben organischen Pflanzenstärkungsmitteln wie Pflanzenjauchen, -tees und -sude auch um anorganische Mittel wie Gesteinsmehle. Außerdem kannst du auch einen Auszug aus Kompost oder Humus selbst herstellen. Eine Anleitung für Komposttee findest du im Artikel zum Thema.
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Titelbild von Andreas auf Pixabay
Marie ist Agrarwissenschaftlerin. Sie interessiert sich besonders für den nachhaltigen und ökologischen Anbau von Gemüse und anderen Pflanzen. Im eigenen Garten sammelte sie dabei Erfahrungen und probiert sich gerne aus, um von der Natur zu lernen. Dabei liegen ihr Werte und Prinzipien der Permakultur besonders am Herzen, um neben dem Wohl für die Natur, auch für das Wohlergehen der Menschen und zukünftiger Generationen beizutragen.
Mehr erfahrenVergleich Mini Gurke Gewächshaus versus Freilandgurke Tanja. Beide schmecken nach Gurke 😂, wer hätte das gedacht! Beide schmecken gut. Im GWH steht sie im Kübel. Da muss man genügend Wasser geben, sonst wird sie leicht bitter. Kann ich jetzt nicht feststellen. Die Tanja muss man zeitig ernten, sonst hat sie Kerne drin, was ich nicht so mag. Am allerliebsten esse ich sie gleich von der Pflanze.
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Kennt sich jemand mit diesen Stützhaltern aus? Bis jetzt habe ich schwere Tomatenfrüchte immer mit Schnur hochgebunden. Dieses Jahr wollte ich es mir einfacher machen. Aber irgendwie klappt es nicht so wie ich will. Das letzte Bild zeigt eine Rispe, die schon angeknickt war. Ich hab die Schiene drüber gezogen und es wuchs auch weiter, aber der Stiel scheint zu dick zu werden. Quetscht die Schiene nun die Rispe ab oder macht ihr das nichts? Habt ihr Tipps zu diesen oder anderen Möglichkeiten?
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Heute morgen habe ich einen Teil meines Blumenbeetes für Insekten abgemäht. Das Berufskraut war zu dominant. Am Donnerstag soll es regnen und so kann ich morgen eine Blumenmischung verteilen. Ich werde sie mit Sand vrmischt ausstreuen und mal hoffen, dass was aufgeht. Ich kam wir vor, wie beim Heu machen. Berge an grün. 😅🙈 Das ganze Material habe ich noch runter vom Beet, dass es möglichst mager bleibt.
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Was bewirkt Ackerschachtelhalmsud im Garten?
Er stärkt Pflanzen gegen Schädlinge und Krankheiten, insbesondere Pilzkrankheiten, und fördert die Widerstandsfähigkeit durch Kieselsäure.
Wie stellt man Ackerschachtelhalmsud her?
Man benötigt 100-150g frischen oder 30-50g getrockneten Schachtelhalm pro Liter Wasser, der eingeweicht und dann gekocht wird.
Wie wendet man Ackerschachtelhalmsud an?
Unverdünnt oder verdünnt sprühen, alle 2 bis 3 Wochen oder bei Befall häufiger. Mehr dazu im Artikel.
Wie lange ist Ackerschachtelhalmsud haltbar?
Ein Sud ist nur begrenzt haltbar und sollte am besten frisch verwendet werden. Eine Jauche ist länger haltbar.