Himbeeren gehören zu den beliebtesten Beerensträuchern im Gemüsegarten. Die süßen Früchte können während der Reifezeit täglich direkt vom Strauch genascht oder zu Marmelade eingekocht werden. Erfahre jetzt alles zum Anbau mit Tipps zur Pflanzung, Ernte und Mischkultur mit Informationen zu guten und schlechten Nachbarn.
Die Himbeere (Rubus idaeus) gehört zur Familie der Rosengewächse (Rosaceae) und ist daher nicht nur mit Brombeeren, Johannisbeeren, Heidelbeeren und Erdbeeren verwandt, sondern auch mit vielen Obstbäumen wie Apfel, Birne und Kirsche. Himbeeren kommen natürlicherweise in Wäldern vor und sind in unseren Breiten als heimisch zu betrachten.
Botanisch gesehen ist die Himbeere keine Beere, sie zählt zu den Sammelsteinfrüchten. Eine einzelne Beere besteht somit aus vielen kleinen, miteinander verwachsenen Steinfrüchten. Auch wenn die Früchte theoretisch Samen enthalten, werden Himbeeren immer vegetativ über Stecklinge und Ausläufer vermehrt. Die Himbeerpflanzen bilden kriechende Ausläufer, die sich irgendwann von der Mutterpflanze lösen und eigenständig weiterwachsen. Je nach Sorte können die Sträucher einen bis zweieinhalb Meter hoch werden. Aus dem Rhizom treiben jedes Jahr wieder neue, kräftige Ruten aus, die Blüten bilden und Früchte tragen. Durch die silbrig-weiße Blattunterseite lassen sich Himbeeren leicht von Brombeeren unterscheiden. Hier findest du weitere Infos zum Thema Sträucher und Obstgehölze pflanzen.
Je nach Sorten reifen rundliche bis langgestreckte Himbeeren heran, die sich weiß, rosa, dunkelrot oder schwarz ausfärben. Unter den kultivierten Himbeersträuchern unterschiedet man zwei Typen: Sommer- und Herbsthimbeeren. Sommerhimbeeren schließen ihren Entwicklungszyklus in zwei aufeinanderfolgenden Jahren ab. Im ersten Jahr bilden sie die Ruten, die erst im Folgejahr blühen und im Früh- und Hochsommer des zweiten Jahres Früchte tragen. Herbsthimbeeren schließen ihren Entwicklungszyklus hingegen schneller ab. Sie blühen bereits im Juli des ersten Jahres an den Jungruten und fruchten von August bis Oktober. Die Triebteile, die Früchte getragen haben, sterben anschließend ab und können abgeschnitten werden. Die Triebbasis bleibt hingegen lebendig, sodass die Sträucher durch einen guten Schnitt auch zweimal im Jahr Früchte tragen können. Wie das geht, erfährst du in unserem Artikel Himbeeren schneiden.
Sommerhimbeeren | Herbsthimbeeren | |
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Rote Himbeere | Elida | Aroma Queen |
Framita (dornenlos) | Autumn Bliss | |
Meeker | Polka | |
Gelbe Himbeere | Fallgold | Alpengold (dornenlos) |
Gelbe Antwerpen (braucht keine Rankhilfe) | Goldmarie | |
Golden Queen | Herbstgold | |
Schwarze Himbeere | Black Jewel | Malling Passion |
Black Moon | Plentiful | |
Bristol |
Himbeeren wachsen am besten auf sonnigen und windgeschützten Standorten im Garten, Halbschatten ist jedoch in der Regel auch kein Problem. Ein lockerer, humusreicher Boden ist für ein gesundes Wachstum und reichliche Erträge unentbehrlich. Sehr schwere, verdichtete Böden sind für Himbeeren eher ungeeignet, da sie zu Staunässe neigen. Auf leichten Böden treten hingegen deutlich seltener Wurzel- und Rutenkrankheiten auf. Zu schwere Böden kannst du durch das Einarbeiten von reifem Kompost und Sand aufwerten. Da Himbeeren ursprünglich aus Wäldern kommen, vertragen sie leicht saure Böden mit einem pH-Wert von 5,5 bis 6.
Die beste Pflanzzeit für Himbeeren ist vor allem im Herbst ab Oktober oder im Frühling von März bis April (nur sofern kein Frost herrscht). Die Pflanzung im Herbst hat den Vorteil, dass sich die Wurzeln bis zum Frühjahr gut entwickeln können und sich die Pflanzen anschließend auf das oberirdische Wachstum konzentrieren können. In diesem Fall ist mit einem besseren Wachstum und Ertrag im ersten Jahr zu rechnen. Achte bei der Pflanzung in Reihen auf einen Pflanzabstand von 40 - 50 cm zwischen den einzelnen Sträuchern.
Hebe für jeden Strauch ein Loch aus, das etwa doppelt so groß ist wie der Wurzelballen. Mische den Erdaushub 1:1 mit Kompost und bedecke den Boden des Pflanzlochs mit einem Teil des nährstoffreichen Gemischs. Setze nun den jungen Himbeerstrauch in das Pflanzloch und fülle die Hohlräume mit dem restlichen Erdgemisch auf, sodass ein kleiner Hügel entsteht. Die Grundknospen sollten mit ca. 5 cm Erde bedeckt sein. Drücke das lockere Substrat rund um den Himbeerstrauch ordentlich an, so verhinderst du, dass durch das Angießen unregelmäßige, große Hohlräume entstehen.
Bedecke den Erdhügel anschließend mit einer Mulchschicht aus Stroh, Rasenschnitt oder Rindenmulch. Zu guter Letzt solltest du deine Himbeeren mit reichlich Wasser angießen. Spare hier nicht mit Wasser, sondern verwende eine große Gießkanne pro Strauch und gieße gleichmäßig von allen Seiten. Auf diese Weise sorgst du für eine schnelle Wurzelentwicklung und dein neuer Himbeerstrauch kann sich optimal im Boden verankern. Auch der Anbau in großen Töpfen auf Balkon oder Terrasse ist möglich, hier sollte allerdings auf ein ausreichendes Topfvolumen geachtet werden. Noch mehr Infos zur Pflege von Himbeeren bekommst du in unserem Artikel Himbeeren pflegen, düngen & vermehren.
Himbeeren wachsen stets am selben Platz, umso mehr sollte auf ein gesundes Zusammenspiel mit den Pflanzennachbarn geachtet werden. Die Himbeersträucher laugen sonst den Boden einseitig aus und werden auf Dauer anfällig für Krankheiten und Schädlinge. Durch eine geschickte Wahl der Nachbarpflanzen für eine ausgewogene Mischkultur, kannst du deine Himbeeren allerdings effektiv schützen und so für ein langanhaltendes, gesundes Wachstum sorgen.
Als gute Pflanznachbarn eignen sich verschiedene Hülsenfrüchte wie z.B. Buschbohnen und Erbsen (niedrig wachsende Sorten). Sie nehmen den Himbeeren keine Nährstoffe weg, im Gegenteil! Die Knöllchenbakterien an ihren Wurzeln fixieren Stickstoff und reichern so den Boden mit dem wichtigen Pflanzennährstoff an. Geht die Ernte der Hülsenfrüchte zu Ende, sollten die Wurzeln im Boden bleiben, um ihre volle Wirkung zu entfalten. Zwiebeln und Knoblauch eignen sich ebenfalls gut als Nachbarpflanzen. Vor allem Knoblauch wirkt mit seinen ätherischen Ölen gegen allerhand Fliegen, Läuse, Käfer und Milben und schützt die Himbeeren so vor einem Befall. Die Zwiebelgewächse bilden außerdem derartig flache Wurzeln aus, dass sie kaum mit den Himbeerwurzeln in Kontakt kommen.
Als dekorative und nützliche Begleiter gelten außerdem Farne und Maiglöckchen. Sie ergänzen das Himbeerbeet nicht nur optisch, sondern halten zudem den Himbeerkäfer und seine gefräßigen Larven fern. Achte bei der Pflanzung von Farnen auf 50 cm Abstand zu den Himbeeren, damit sich die Pflanzen nicht gegenseitig einschränken. Farne und Maiglöckchen sind mehrjährig und winterhart, sodass das Beet nicht jedes Jahr aufs Neue bepflanzt werden muss. Als weitere sinnvolle Pflanznachbarn eignen sich Ringelblumen, Phacelia und Schafgarbe. Sie blühen herrlich und liefern dabei vielen Insekten Nektar und Pollen. Ringelblumen wirken zudem gegen die schädlichen Nematoden im Boden, sodass sie indirekt der Verticillium-Welke vorbeugen können. Die Blüten werden außerdem gerne in der Naturheilkunde eingesetzt und eignen sich als blumige Zutat in Kräutertees. Auch die Schafgarbe lässt sich in der Küche verwenden und unterstützt gleichzeitig die Fruchtbarkeit deiner Himbeeren. Die Blumen säen sich gerne selbst aus, sodass schon bald schöne Blütenteppiche entstehen.
Schlechte Nachbarn sind einige Nachtschattengewächse wie Tomaten, Kartoffeln, Auberginen oder Paprika. Allesamt sind sie anfällig für die gefürchtete Verticillium-Welke, eine Pilzkrankheit, die meist über die Wurzeln in die Pflanze gelangt. Die Sporen dringen über Verletzungen in die Pflanze ein, die beispielsweise durch Nematoden verursacht werden können. In der Pflanze verstopft der Erreger die Leitbahnen, sodass es zu Problemen beim Wassertransport und somit zu den typischen Welkeerscheinungen kommt. Vermeide es auch, deine Himbeeren als Nachfolger dieser anfälligen Kulturen zu pflanzen. Außerdem passen auch andere Beeren wie Brombeeren, Johannisbeeren und Jostabeeren nicht so gut neben Himbeeren. Diese Beeren mögen es nicht so sehr, wenn der Boden sauer ist, im Gegensatz zur Himbeere.
Als Inspiration findest du hier von uns vorgefertigte Beetpläne mit Beeren: Stachelbeeren, Johannisbeeren, Heidelbeeren, Erdbeeren und Himbeeren. Vom großen Beerengarten bis zum kleinen Beet, hier findest du, was dein Herz begehrt. Kombinierst du verschiedene Himbeer- und Beerensorten kannst du das ganze Jahr über frische Beeren aus deinem Garten ernten!
Deine Himbeere ist krank und weißt nicht, mit welcher Krankheit du es zu tun hast? Hier bekommst du eine Übersicht über häufige Himbeerkrankheiten mit Beschreibung. Vielleicht findest du ja so heraus, was dein Himbeerstrauch hat. Denk aber auch daran, dass auch andere Faktoren, wie Pflege und Standort dazu beitragen können, dass Pflanzen ungesund wachsen. Mehr Tipps zum Pflanzenkrankheiten erkennen und bekämpfen, findest du hier im Artikel.
Durch das Himbeermosaikvirus entstehen gelbe, mosaikartig verteilte Flecken auf den Blättern. Die Flecken entstehen durch den Abbau des grünen Farbstoffs Chlorophyll, den die Pflanzen für die Photosynthese benötigen. Der Ertrag befallener Pflanzen kann deshalb bis zu 70 % geringer ausfallen, als bei gesunden Pflanzen. Die Viren werden meist über Blattläuse übertragen und können nicht mehr bekämpft werden, sobald sie die Pflanze befallen haben. Achte deshalb darauf, nur gesundes und virusfreies Pflanzgut zu kaufen, resistente Sorten sind z.B. 'Autumn Bliss' und 'Golden Bliss'. Außerdem solltest du den Befall mit Blattläusen möglichst gering halten, um einer Übertragung vorzubeugen.
Die Himbeerrutenkrankheit ist eine Pilzerkrankung, die durch verschiedene Erreger hervorgerufen werden kann. Sie führt zum frühzeitigen Absterben der Ruten und schwächt die Himbeerpflanze enorm, sodass mit Ertragsverlusten zu rechnen ist. Die Pilze dringen meist über Verletzungen in die Pflanze ein und werden in Form von violett-schwarzen Flecken auf den Ruten sichtbar. Mit der Zeit breiten sich die dunklen Flecken aus, befallene Triebe sollten deshalb möglichst bald abgeschnitten und im Hausmüll entsorgt werden. Achte bei der Pflanzung auf ausreichend Abstand zwischen den Pflanzen, damit der Bestand nicht zu dicht wird. Mulchen hilft den Boden frei von Beikräutern zu halten, sodass die Pflanzen beim Jäten nicht unnötig verletzt werden. Halte deine Himbeeren außerdem durch eine ausgeglichene Düngung gesund und überdünge sie nicht.
Die Verticillium-Welke ist eine Pilzkrankheit, die oft in Verbindung mit langen Trockenperioden auftritt. Die Sporen dringen meist über Verletzungen in die Wurzeln ein, die beispielsweise durch Nematoden verursacht werden. In der Pflanze verstopft der Erreger die Leitbahnen, sodass es zu Problemen beim Wassertransport und somit zu den typischen Welkeerscheinungen kommt. Bei diesem Erreger sollte vor allem vorbeugend gehandelt werden. Achte auf eine gute Standortwahl, sowie eine ausgeglichene Wasser- und Nährstoffversorgung. Eine geschickte Mischkultur kann zusätzlich helfen die Pflanzen gesund zu halten.
Im Garten treiben sich einige Insekten herum, davon sind eigentlich alle Insekten wichtig, jedoch gibt es einige, die Kulturpflanzen schaden können. Diese Insekten nennen wir Schädlinge. Eine Übersicht zu häufigen Pflanzenschädlingen im Garten und wie du sie vorbeugen und bekämpfen kannst, bekommst du hier im Artikel. Himbeeren werden gerne vom Himbeerkäfer oder Blattläusen heimgesucht.
Der Himbeerkäfer und seine Larven können erheblichen Schaden an deinen Himbeerpflanzen anrichten. Die adulten Käfer fressen ab Mai an den Blütenknospen und offenen Blüten und legen Eier hinein. Aus den zerfressenen Blüten bilden sich nur stark verformte oder gar keine Früchte. Die Larven schlüpfen später in der reifenden Frucht und knabbern an den Teilfrüchtchen. Diese verbraunen, verhärten und verformen sich. Später findet man in den reifen Früchten oft noch die Larven des braunen Käfers. Herbsthimbeeren werden in der Regel nicht befallen, da sie erst spät blühen und die Eiablage des Käfers zu dieser Zeit meist schon abgeschlossen ist. Pflanze deine Himbeeren außerdem nur an sonnigen Standorten und vermeide zu schattige Plätze. Außerdem soll die Mischkultur mit Vergissmeinnicht vorbeugend wirken. Entferne befallene Triebe und entsorge diese im Hausmüll. Bei einem Befall ist es außerdem zu empfehlen, den Boden unter den Himbeeren mit einer Folie zu bedecken, da die herabfallenden Larven sich so nicht in den Boden eingraben und verpuppen können. Zur Flugzeit der Käfer können diese morgens und abends abgesammelt werden. Auch hier sollte ein Tuch untergelegt werden, da die Käfer sich bei Störung leicht fallen lassen. Von einer Bekämpfung mit chemischen Mitteln ist dringend abzuraten, da diese auch Bienen und andere Nützlinge schädigen können.
Blattläuse saugen nicht nur den zuckerhaltigen Pflanzensaft, sondern können auch Viruskrankheiten übertragen. Bei geringem Befall können die Pflanzen einfach mit Wasser abgeduscht werden. Sehr wirksam ist außerdem das Sprühen mit einer Suspension aus Neem-Öl über mehrere Tage hinweg. So lassen sich auch stark befallene Pflanzen zuverlässig behandeln. Warte jedoch mit der Behandlung nicht zu lange, da sonst das Risiko einer Folgeinfektion steigt. Mehr Tipps zur wirkungsvollen Bekämpfung von Blattläusen und wie du sie vorbeugen kannst, findest du hier im Artikel.
Die klassischen roten Himbeersorten sind erntereif, sobald die Früchte eine dunkelrote Farbe angenommen haben und sich leicht von der Pflanze lösen lassen. Bei gelben Himbeeren ist das schon etwas schwieriger, da sie selbst in voller Reife irgendwie unreif aussehen. Ernte auch hier nur Früchte, die sich leicht ablösen, ohne dass noch ein Teil des Stängels an der Himbeere hängen bleibt. Ist die Himbeerernte in vollem Gange, kommt man manchmal mit dem Naschen gar nicht mehr hinterher. Selbstgemachte Himbeermarmelade ist eine schöne Möglichkeit, Himbeeren für längere Zeit haltbar zu machen. Das Grundrezept ist ganz simpel, du benötigst lediglich:
Das Rezept kannst du beliebig an deine Erntemenge anpassen, achte dabei auf das Verhältnis zwischen Himbeeren und Zucker. Und so einfach geht's:
Ich hoffe, du hast nun alle wichtigen Infos, um deine eigenen Himbeersträucher im Garten zu kultivieren.
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Titelbild von Sebbi Strauch auf Unsplash.
Annabell studiert Agrarbiologie an der Uni Hohenheim. Auch privat gärtnert sie gerne, verbringt viel Zeit in der Natur und liebt es kreativ zu sein.
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Was ist ein guter Standort für Himbeeren?
Der Standort sollte sonnig bis halbschattig, windgeschützt sein. Die Erde sollte locker und humos sein mit einem leicht sauren pH-Wert zwischen 5,5 und 6.
Wann Himbeeren am besten pflanzen?
Der beste Zeitpunkt ist im Herbst ab Oktober, oder im Frühjahr zwischen März und April. Halte dabei einen Pflanzabstand von 40 bis 50 cm bis zur nächsten Pflanze ein.
Was sind gute Nachbarn für den Himbeerstrauch?
Gute Nachbarn für Himbeerpflanzen sind Buschbohnen, Erbsen, Farn, Feldsalat, Knoblauch, Kresse, Lavendel, Maiglöckchen, Melisse, Phacelia, Ringelblume, Schafgarbe, Schnittlauch, Thymian und Zwiebeln.
Wie werden Himbeeren geerntet?
Himbeeren lassen sich ganz leicht ernten, wenn sie vollreif sind. Dann lösen sie sich einfach von der Pflanze. Reif sind rote Himbeeren, wenn sie ihre schöne, dunkelrote Farbe angenommen haben. Bei weißen Himbeeren ist es nicht so leicht zu erkennen.