Was passiert, wenn wir im Garten nicht nur anbauen, sondern auch umdenken? Wer im Einklang mit der Natur gärtnert, denkt nicht in Einbahnstraßen – sondern in Kreisläufen. Statt Ressourcen zu verschwenden und auf schnelle Lösungen zu setzen, werden natürliche Prozesse integriert, um Boden, Wasser, Energie und Vielfalt nachhaltig zu erhalten. In diesem Artikel erfährst du, wie Permakultur und ressourcenschonende Methoden dabei helfen, deinen Garten in ein stabiles, lebendiges Ökosystem zu verwandeln – und welche praktischen Schritte du direkt umsetzen kannst.
Unsere Ressourcen sind wertvoll und endlich. Trotzdem verschwenden wir sie in einem Tempo, als wären sie unerschöpflich. Natürlich gilt das nicht für jedes Individuum. Betrachtet man jedoch den Globus als Ganzes, haben wir die uns für ein Jahr zur Verfügung stehenden Ressourcen bereits am 24. Juli 2025 aufgebraucht (Global Footprint Network, 2025).
Das ist kein neues Phänomen. Seit Jahrzehnten leben wir über unseren Verhältnissen. Tatsächlich war 1972 das letzte Jahr, in dem wir unsere Ressourcen innerhalb der planetaren Kapazität genutzt haben (Earth Overshoot Day, 2025). Seit über 50 Jahren fällt der Earth Overshoot Day deutlich vor Jahresende, mit einem klaren Trend zu immer früheren Daten. Hochgerechnet haben wir bis heute bereits 14 Jahre an zukünftigen Ressourcen bereits verbraucht. Anders gesagt: Wir nutzen derzeit Ressourcen von 2039.
Diese Zahl ist nur eine grobe Kalkulation und berücksichtigt weder historische Schwankungen in Methodik und Datenbasis noch nicht erneuerbare Ressourcen wie fossile Energieträger oder bestimmte Mineralien. Der Earth Overshoot Day bezieht sich ausschließlich auf erneuerbare Ressourcen und bildet daher nicht die gesamte Umweltbelastung ab (Quelle: Methodik des Global Footprint Network). Hinzu kommt, dass Ökosysteme nicht linear reagieren – wie sich am Klimawandel deutlich zeigt. Ab einem bestimmten Punkt lassen sich die Reaktionen und Regenerationsfähigkeiten von Ökosystemen nicht mehr zuverlässig vorhersagen (IPCC AR6, 2023).
Wenn ich von natürlichen Ressourcen spreche, meine ich eine Vielzahl an Gütern und Leistungen, die uns die Natur bereitstellt. Manche sind auf den ersten Blick offensichtlicher, andere weniger. Jedoch ermöglichen sie alle das Leben auf der Erde und sind am Kreislauf der Natur maßgeblich beteiligt. Grundsätzlich lassen sich natürliche Ressourcen in erneuerbare und nicht erneuerbare Ressourcen unterteilen.
Zu den erneuerbaren Ressourcen zählen meist vor allem organische Bestandteile eines Ökosystems. Hierzu gehört sauberes Wasser, fruchtbarer Boden, vielfältige Lebensräume wie Wälder oder Feuchtgebiete sowie Biodiversität. Weniger greifbar, aber ebenso unverzichtbar, sind Sonnen- und Windenergie. Die Sonne liefert nicht nur Energie für den Menschen, sondern ermöglicht überhaupt erst das Wachstum von Pflanzen durch die Photosynthese. Über allem steht die Fähigkeit eines Ökosystems, sich zu regenerieren. Diese Fähigkeit hängt maßgeblich von der Artenvielfalt sowie einem intakten Wasser- und Nährstoffhaushalt ab. In all diese Prozesse greifen wir Menschen derzeit massiv ein.
Nicht erneuerbare Ressourcen sind vor allem fossile Rohstoffe wie Kohle, Erdöl und Erdgas. Sie gelten als nicht erneuerbar, weil ihre Regeneration auf menschlichen Zeitskalen extrem langsam verläuft. Sind sie erschöpft, müssen künftige Generationen auf alternative Energiequellen zurückgreifen. Diese Rohstoffe sind jedoch nicht nur Energieträger, sondern auch Teil natürlicher Kreisläufe – etwa der Bodenbildung und der langfristigen Kohlenstoffspeicherung im Boden.
Unsere Produktionsweise und Abfallwirtschaft hat immense Müllberge zur Folge.
Unsere Produktionsweise und Abfallwirtschaft hat immense Müllberge zur Folge.
Ob erneuerbar oder nicht erneuerbar, natürliche Ressourcen sind nicht nur die Grundlage unseres Lebens, sondern auch ein zentraler Faktor für Stabilität und Frieden. Im Kontext des Klimawandels dürfte sich dieses Spannungsfeld in den kommenden Jahrzehnten weiter verschärfen.
Das Problem heutiger Wertschöpfungsketten ist, dass sie überwiegend linear aufgebaut sind. Ressourcen werden entnommen, um ein Produkt herzustellen. Dieses Produkt wird genutzt und schließlich entsorgt – es entsteht Abfall. Es gibt einen Anfang und ein Ende in der Wertschöpfung. Das hat immense Müllberge zur Folge, mit denen aktuell zu kämpfen haben.
Die lineare Wertschöpfung und Produktion bringt zahlreiche Herausforderungen mit sich: Ressourcenverknappung, Umweltverschmutzung, Verlust an Biodiversität und steigende Treibhausgasemissionen. Um diesen Problemen zu begegnen, wird in Deutschland und EU-weit mit dem Konzept der Bioökonomie entgegengesteuert (BMBF & BMEL, 2022). Die Strategie umfasst eine breite Palette an Maßnahmen, die den Aufbau einer kreislauforientierte Wirtschaft fördern sollen - auf Basis erneuerbarer, biobasierter Ressourcen verbunden mit einen Paradigmenwechsel hin zu einem Kreislaufdenken in allen Lebensbereichen (sozial, ökologisch und ökonomisch). Mehr Informationen zur Bioökonomie und zur Nationalen Bioökonomiestrategie, findest du auf der offiziellen Webseite.
Das Spannende daran: In einem Kreislaufsystem entsteht Knappheit deutlich seltener – wenn überhaupt. Doch das Konzept der Verknappung ist ein Grundpfeiler des Kapitalismus – und damit Teil unseres Denkens. Wir sind es gewohnt, in Knappheit zu denken, nicht in Fülle. Dieser Wandel muss deshalb nicht nur politisch, sondern auch sozial und individuell vorangetrieben werden.
Verantwortung für dieses Thema zu übernehmen heißt, aktiv gegen Verschwendung vorzugehen. Das kann im Kleinen beginnen: Nutze zum wiederverwendbare Einkaufstaschen statt Plastiktüten. Oder, kompostiere deine Küchenabfälle (Kompost oder Bokashi-Eimer). Es gibt sogar Menschen, die ihr Duschwasser sammeln, um es nochmals zu nutzen (natürlich nur ohne Seifen und Shampoo-Reste).
Wie auch immer du deinen Beitrag leistest, jede Handlung zählt. Unser Ziel ist ein kreislauforientierter Umgang mit Ressourcen und damit ein Leben im Einklang mit der Natur. Das wird ein langer Prozess sein, vermutlich über Generationen hinweg. Doch es ist an der Zeit vom Raubbau zur Regeneration überzugehen und der Erde etwas zurückzugeben.
Es geht darum, nicht nur unsere Wirtschaft, sondern auch soziale und ökologische Bereiche in ein kreislauforientiertes System zu transformieren. Dabei sind Produkte am Ende ihrer Nutzung kein Abfall, sondern wieder Ausgangsmaterial für neue Produkte.
Wenn du dich mit dieser Leidenschaft alleine fühlst, findest du in der Fryd-Community zahlreiche Gleichgesinnte. Hier kannst du deine Fragen stellen, Hilfe erhalten und deiner Gartenfreuden teilen!
Jetzt Teil der Community werdenViele junge Unternehmen beschäftigen sich heute mit der Frage, wie wir nachhaltiger leben und Kreisläufe in allen Lebensbereichen schließen können. Die Ansätze sind vielfältig – vom Garten bis zur Verpackung. Zwei Beispiele dafür sind Fryd und Wildplastic.
Obwohl unsere Themenfelder auf den ersten Blick weit auseinanderliegen, verbindet uns dasselbe Ziel: ein zukunftsfähiges Leben auf Basis des Kreislaufgedankens. Wildplastic zeigt, wie Kreislaufwirtschaft selbst für ein problematisches Material eine Lösung sein kann. Fryd setzt auf der ökologischen Ebene an: Wir verstehen den Garten als Ökosystem und möchten Menschen dabei unterstützen, ökologisch zu gärtnern, die biologische Vielfalt zu fördern und damit unsere Lebensgrundlage zu bewahren.
Fryd x Wildplastic
Fryd x Wildplastic
Fryd ist eine digitale Plattform und Gartenplaner für ökologisches Gärtnern mit Mischkulturen. Die App hilft Hobbygärtnern und Selbstversorgern, Mischkultur-Pflanzpläne zu erstellen, den Anbau an den Jahresverlauf anzupassen und natürliche Kreisläufe im eigenen Garten zu schließen. Ziel ist ein lebendiges Ökosystem, in dem es keinen „Abfall“ gibt.
Wildplastic geht das Kreislaufthema von einer ganz anderen Seite an: Das Unternehmen sammelt sogenanntes „wildes Plastik“ – Plastikabfälle, die in der Umwelt, an Stränden oder auf offenen Flächen liegen – und bringt es zurück in den Produktionskreislauf. Aus diesem recycelten Material entstehen neue Verpackungen, die wiederum recycelbar sind. So wird eine Ressource genutzt, die in großen Mengen vorhanden, bislang aber kaum in funktionierende Kreisläufe eingebunden ist.
Mit dem Gärtnern haben wir einen Hebel, um das Ökosystem, in dem wir leben, aktiv zu unterstützen. Damit du dir das besser vorstellen kannst, wie viel der Gesamtfläche von Deutschland momentan landwirtschaftliche Fläche oder Gartenfläche ist, hier ein paar Daten & Fakten.
Der Einfluss von landwirtschaftlichen Flächen ist erheblich. Das verdeutlichen die Zahlen des Statistischen Bundesamts (2023) über die Bodenfläche und ihre Nutzung in Deutschland. Etwa 50 %, grob 180.000 km², sind landwirtschaftlich genutzte Flächen. Stellen wir uns nur einmal vor, was eine großräumige Anpassung der Landwirtschaft für einen enormen Einfluss hätte.
Allein Deutschland hat ein großes Potential an privaten Hausgärten und Balkonen. Rund 80 % der Haushalte haben Zugang zu einem Garten, Balkon oder Terrasse. Das ergibt etwa 900.000 Hektar an Fläche zur Begrünung und für naturnahe Flächen. Diese Fläche ist vergleichbar mit der Insel Korsika oder etwa 100 mal so groß wie Berlin oder 1,26 Mio Fußballfelder. In der Summe macht diese Fläche also ganz schön was aus. Hier kommen auch noch private und öffentliche Grünflächen dazu (Tausende Gärten - Tausende Arten, 2025).
Um Ressourcen im Garten optimal zu nutzen und deinen Garten in das Ökosystem zu integrieren, solltest du die grundlegenden Kreisläufe der Natur – etwa den Wasser- und Nährstoffkreislauf – verstehen. Die natürlichen Ressourcen, mit denen wir im Garten überwiegend zu tun haben, sind Wasser, Boden, Artenvielfalt, Energie, Nährstoffe, organische Masse, Pflanzen und Strukturen. All diese Elemente sind eng miteinander verflochten und wirken in vielfältigen Zusammenhängen aufeinander ein. Deshalb sind ökologische Systeme extrem komplex. Darauf basiert eines der Grundprinzipien der Permakultur: Je weniger Eingriffe in ein natürliches System erfolgen, desto besser.
Das Ziel der Permakultur sind resiliente, nachhaltige Systeme mit Ertrag. Dafür gibt es zahlreiche Methoden und Praktiken in der Permakulturgestaltung. Daran orientiert sich auch das ökologische Gärtnern. Beide Ansätze arbeiten mit natürlichen Prozessen – und nicht gegen sie.
Hier bekommt ihr einen Eindruck von den Prinzipien, nach denen in der Permakultur gehandelt wird. Die Übersicht ist stark verkürzt, vermittelt aber einen groben Einblick in die Denkweise der Permakultur und der Kreislaufwirtschaft. Das Besondere an der Permakultur ist, dass nicht nur ökologische Kreisläufe eine Rolle spielen, sondern auch soziale und ökonomische Zusammenhänge als gleich wichtig betrachtet werden (Earthcare, Fairshare, Peoplecare). Wenn du mehr über Permakultur und ihre Prinzipien erfahren möchtest, findest du hier weiterführende Informationen.
Wir möchten dir ein paar praktische Tipps mitgeben, die dir helfen, deine verfügbaren Ressourcen nachhaltig zu nutzen und Kreisläufe zu schließen.
Wasser als Ressource
Wasser als Ressource
Unser Umgang mit Wasser bestimmt maßgeblich, wie resilient und gesund unsere Gärten sind. Gerade angesichts zunehmender Dürren und Überschwemmungen. Mit ein paar einfachen Tipps kannst du Wasser sparen: Sorge für Wasserspeicher in deinem Garten in Form von Regentonnen, Teich oder Zisternen. Um die Wasserspeicherkapazität im Boden zu erhöhen, hilft Mulchen oder eineTröpfchenbewässerung - so verdunstet weniger Wasser. Mehr zum Umgang mit Wasserknappheit und ausführliche Tipps zum Wasser speichern und sparen, findest du hier.
Organische Substanz als Ressource
Organische Substanz als Ressource
Der Boden ist ein wichtiger Dreh- und Angelpunkt für die Umsetzung organischer Masse in Nährstoffe und fruchtbaren Boden. Um das Bodenleben zu fördern und deine Pflanzen gut zu versorgen, solltest du es regelmäßig mit organischer Masse „füttern“. Geeignet sind Kompost, Tiermist oder Pflanzenreste. Deine Küchenabfälle kannst du zu eigenem Kompost verarbeiten und direkt im Garten nutzen. Schnittgut und Pflanzenmaterial eignet sich gut zum mulchen - viel zu schade, die ganzen Nährstoffe auf den Grünplatz zu bringen.
Beim Gärtnern mit Kreisläufen ist der Boden der Magen des Systems und mit seiner Kapazität steht und fällt das gesamte Ökosystem. Zudem hat der Boden auch eine große Bedeutung für den Klimaschutz, da er große Mengen CO₂ speichert. Ein gesunder Boden ist also die Grundlage. Die Grundlagen über deinen Gartenboden, lernst du hier.
Artenvielfalt als Ressource
Artenvielfalt als Ressource
Die genetische Vielfalt und Artendiversität ist eine unserer wichtigsten Ressourcen. Dieser Genpool bildet die Grundlage für zukünftige Züchtungen, aber auch für stabile Ökosysteme. Doch viele Arten sterben gerade aus, und wir müssen gegensteuern. Mehr zum Thema Artenvielfalt und wieso Arten aussterben, kannst du hier lesen.
Dafür eigenen sich private Gärten wunderbar: Du kannst Blühstreifen säen, Nistplätze anbringen oder Wasserstellen für die Tiere bereitstellen. Auch bestimmte Strukturen fördern natürliche Lebensräume wie Benjeshecken. Wichtig ist es, Strukturreichtum und eine bunte Vielfalt heimischer Pflanzen in deinem Garten anzusiedeln, um die heimische Flora und Fauna sinnvoll zu unterstützen. Zudem sind nur biologische Methoden ratsam, denn Pestizide und mineralische Dünger wirken sich negativ auf Artenvielfalt im Garten und Boden aus.
Saatgut als Ressource
Saatgut als Ressource
Mit der Entwicklung der neuen F1-Hybride ist viel Saatgut auf dem Markt, das jedes Jahr neu gekauft werden muss. Denn die Pflanzen sind steril und nicht in der Lage fruchtbare Nachkommen zu erzeugen. Ein Nachkommen einer F1-Tomate wächst vielleicht zuerst, bringt aber sehr wahrscheinlich keine Tomaten.
Dadurch ist kein Kreislauf möglich. Samenfeste Pflanzen erzeugen produktives Saatgut, dass du wieder aussäen kannst. Wähle daher samenfeste Sorten und vermehre dein Saatgut selbst. Es gibt auch Tauschbörsen, auf denen Saatgut geteilt und seltene Sorten erhalten werden. Mehr Tipps, zu alten Gemüsesorten und wie du sie erhalten kannst, liest du hier.
Energie als Ressource
Energie als Ressource
Ein Garten braucht Energie. Die Pflanzen brauchen Sonnenlicht zum Wachsen und regelmäßige Pflege. Deshalb ist es wichtig zu fragen: Was ist mein Ziel? Und wie erreiche ich es möglichst nachhaltig?
Hast du z.B. einen eher kalten, windigen Standort, an dem Pflanzen schlecht wachsen, gibt es verschiedene Möglichkeiten: Du könntest ein Gewächshaus aufstellen. Oder, das Mikroklima anpassen, etwa durch eine Naschhecke als Windschutz. So löst du das Problem langfristig und nachhaltig, auch wenn es zunächst mit etwas Aufwand verbunden ist.
Viele wissen außerdem nicht, dass die Herstellung mineralischer Dünger extrem energieaufwendig ist. Organische Dünger findest du oft direkt im Garten – oder du stellst Kompost einfach selbst her. Mehr zu organischen und mineralischen Düngern, erfährst du hier.
Strukturvielfalt
Strukturvielfalt
In der Permakultur sind verschiedene strukturelle Elemente wichtige Ressourcen, um die Artenvielfalt natürlich zu fördern und Kreisläufe zu schließen. Diese Strukturen erfüllen meist mehrere Funktionen gleichzeitig. Hier ein paar Beispiele: Wege, Beete, Hecken, Teiche, Swales, Wasserspeicher, Kompost, Benjeshecken (Totholzhecken) sowie Dauerbepflanzund mit Stauden oder Obstbäumen. Beete und Hecken werden dabei in einer Mischkultur angelegt, mit Pflanzen, die sich in Wuchsform und Bedürfnissen gut ergänzen und den verfügbaren Platz optimal ausnutzen. Wie du eine Mischkultur planst und anlegst, lernst du hier.
Ein zentrales Prinzip ist die Integration vieler Teilsysteme in ein großes, übergeordnetes System. So entsteht ein stabiles und ertragreiches Ökosystem. Hier werden auch oft Tiere integriert, um selbst Dünger zu produzieren, aber auch um anfallende Abfälle zu verwerten.
Der Boden ist der Motor von Ökosystemen und Grundlage jedes Ökosystems. Hier findet die Kompostierung statt, also die Umwandlung organischer Substanz durch unzählige Organismen. Ein gesunder Boden ist damit entscheidend für ein stabiles und resilientes Ökosystem.
Beim naturnahen Gärtnern gilt auch hier: Weniger ist mehr! Es wird gänzlich auf das Umgraben verzichtet, da es das Bodenleben und die Bodenstruktur massiv beeinträchtigt. Stattdessen wird organisches Material aufgeschichtet. Charles Dowding hat diese Methode als No Dig Methode bekannt gemacht. Hier kannst du mehr zur No-Dig-Methode und das Gärtnern ohne Umgraben lesen.
Hier wird nicht direkt die Pflanze mit löslichen Nähstoffen aus mineralischen Düngern, sondern das Bodenleben ,,gedüngt''. Organisches Material wird von Bodenorganismen in Humus und pflanzenverfügbare, aber gebundene Nährstoffe umgewandelt. Das ist ein schönes Beispiel für lineare vs. zirkuläre Ressourcennutzung. Überschüssige mineralische Dünger werden ausgewaschen und gelagen in das Grundwasser und Gewässer. Das verursacht erhebliche Probleme (Stichwort: Eutrophie). Daher sind mineralische Dünger eine Einbahnstraße und nicht in natürliche Kreisläufe integriert. Im Gegenteil: Sie schädigen sie. Organische Düngung dagegen bringen gebundene Nährstoffe, die nach Bedarf pflanzenverfügbar werden. Die Pflanzen sind also langfristig gut versorgt.
Bei Fragen und Anmerkungen schreibe uns gerne an [email protected]. Du willst das ganze Jahr über hilfreiche Gartentipps bekommen und deine eigenen Beete optimal planen? Dann registriere dich hier oder lade dir die Fryd-App für Android oder iOS herunter.
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Marie ist Agrarwissenschaftlerin. Sie interessiert sich besonders für den nachhaltigen und ökologischen Anbau von Gemüse und anderen Pflanzen. Im eigenen Garten sammelte sie dabei Erfahrungen und probiert sich gerne aus, um von der Natur zu lernen. Dabei liegen ihr Werte und Prinzipien der Permakultur besonders am Herzen, um neben dem Wohl für die Natur, auch für das Wohlergehen der Menschen und zukünftiger Generationen beizutragen.
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Heute mal mein Resümee zu den Tomaten in diesem Jahr 🥰 Platz 1 MARY ROBINSONS GERMAN BICOLOR Nicht ganz Freilandtauglich mit dem Wetter von diesem Jahr, mittlerer Ertrag, aber Geschmacklich eine Explosion. Platz 2 ANANAS TOMATE Hat aufgrund der Witterung ebenso geschwächelt, wenig Ertrag, aber immer wieder lecker. Platz 3 HEART OF GOLD Trotz jeglichen Wetters extrem gesund, reichtragend, 5 kg von einer Pflanze, Geschmacklich naheliegend an 1+2 und wird definitiv weiterhin angebaut, keine war im Ertrag so gut wie diese. Platz 4 SGT. PEPPERS Dürre Pflanze, sieht immer leicht kränklich aus, mittlerer Ertrag, aber absolut lecker. Platz 5 ARTISAN BLUSH TIGER Reichtragend, gesund, absolut köstlich 🤤 Platz 6 BOLIVIANISCHE OBSTTOMATE Überaus Reichtragend, absolut köstlich, super zum naschen und trocknen. Platz 7 GARDEN PEACH Schwächlich, aber gut tragend und für eine gelbe Tomate erstaunlich würzig. Diese Einschätzung ist natürlich subjektiv und nur meine Einschätzung, aber ich liebe eben Fleischtomaten 😂 und kann damit mehr anfangen. In mein Geschmackliches Repertoire passen die genannten Sorten alle super. Ich preferiere geschmacklich ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Süße, Säure und Fruchtigkeit. Ich hatte noch diverse weitere Sorten im Anbau, welche auch recht gut waren, aber die hier genannten werden im nächsten Jahr unter besseren Bedingungen erneut angebaut.
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Zweimal @Cour de Bue und drei @Andenhörnchen. Die @Ananastomate schafft es nie aufs Foto , weil sie vorher aufgegessen ist.
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Erste Melone geerntet, kernarm ist zwar anders ,aber egal
2 Antworten anzeigenWerde Teil einer Gemeinschaft von gleichgesinnten Hobbygärtner:innen und erhalte Zugang zu praktischen Tipps, App-Einblicken und interessanten Artikeln, um das Beste aus deinem Garten herauszuholen.
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Was bedeutet es, im Garten Ressourcen im Kreislauf zu nutzen statt linear?
Im Kreislauf nutzt du Ressourcen mehrfach und ohne Abfall – das schließt Kreisläufe und schont die Umwelt.
Warum ist Boden im Garten so zentral für das Ökosystem?
Der Boden fungiert als Motor des Ökosystems: Er wandelt organische Masse durch Bodenleben in fruchtbare Nährstoffe um und speichert große Mengen CO₂.
Welche permakulturellen Tipps helfen im Garten, Kreisläufe zu schließen?
Nutze Praktiken wie Mulchen, Kompostierung, Mischkulturen, Wasserspeicher (z. B. Regentonnen) und organische Düngung. Setze stärker auf Vielfalt, langsame Lösungen und minimal invasive Eingriffe, um nachhaltig zu gärtnern.
Warum ist samenfestes Saatgut wichtig für nachhaltiges Gärtnern?
Samenfeste Sorten ermöglichen dir, Saatgut selbst zu vermehren und jedes Jahr aufs Neue auszubringen. F1-Hybriden hingegen sind steril oder geben keine sortenreinen Nachkommen, weshalb kein echter Kreislauf entsteht.