Die Folgen des Klimawandels sind spürbar: extreme Temperaturen und Hitzewellen, Dürren und Trockenheit sowie starke Niederschläge, die oft Überschwemmungen verursachen. Wir stehen vor großen Herausforderungen, insbesondere beim Wassermanagement. In diesem Artikel erfährst du, wie sich der Klimawandel auf den Wasserhaushalt auswirkt und wie du mit diesen Veränderungen umgehen kannst. Außerdem geben wir praktische Tipps, wie du mit Wasserknappheit umgehen und deinen Garten widerstandsfähiger gestalten kannst.
Als Folge der Klimakrise können wir einen weltweiten Trend beobachten, bei dem starke Unwetter und Niederschläge sowie Dürren und unvorhersehbare Temperaturschwankungen zunehmen. Das beeinflusst den Wasserkreislauf stark, weshalb das Wassermanagement im Garten immer wichtiger wird, um mit Wasserknappheit umzugehen.
Durch den Klimawandel verändert sich das Wetter und Klima weltweit. Je nach Region unterscheiden sich Ausprägung und Veränderungen im Wetter und Klima, jedoch gibt es einen globalen Trend, der weltweit zu beobachten ist: starke Unwetter und Niederschläge, aber auch Dürren, heiße Trockenperioden und starke Temperaturschwankungen nehmen zu. Gleichzeitig haben wir unsere Böden an vielen Orten so zerstört, dass das Wasser nicht richtig einsickern und aufgenommen werden kann und Überschwemmungen sowie Erosion die Folgen sind (Europäische Kommission, 2025).
Ein weiterer Faktor ist, dass die Wasserqualität stetig abnimmt. Hier trägt auch die Landwirtschaft einen großen Teil dazu bei. Durch den übermäßigen Einsatz von mineralischen Düngemitteln, die leicht über den Boden in das Grundwasser und schließlich in Gewässern landen, steigt der Nährstoffgehalt in unseren Gewässern an. Das hat zur Folge, dass Algen und Bakterien viel schneller wachsen können. Klingt erstmal harmlos, jedoch verbrauchen sie dabei Sauerstoff im Wasser und ab einem gewissen Punkt kann das Gewässer kippen (Umweltbundesamt, 2024). Das bedeutet für jeden Einzelnen, aber besonders für uns Gärtner:innen, dass wir uns anpassen müssen - und das schnell.
Besonders das Wassermanagement wird ein zentraler Eckstein werden, der zunehmend wichtig wird, um Wasserknappheit entgegenzuwirken. Wasser ist eine wertvolle Ressource, die in vielen Regionen der Erde schon jetzt knapp ist oder andersherum für Überschwemmungen sorgt und Landschaften zerstört. Daher ist es wichtig hier mehr Achtsamkeit zu entwickeln und zu lernen, wie wir unsere Gärten und Landschaften entsprechend anpassen können, um sie resilienter zu gestalten. Meiner Meinung nach ist das ein Grundprinzip beim Gärtnern und in unserem Umgang mit natürlichen Ressourcen und Lebensräumen. Leider war das in der Vergangenheit nicht immer unsere Priorität und das dürfen wir jetzt am eigenen Leib spüren. Jedoch gibt es einige Methoden, die dich als Gärtner:in und auch deinen Garten unterstützen können, mit diesen Herausforderungen umzugehen.
Ein sinnvolles und kreislaufbasiertes Wassermanagement wird das A und O sein, um auch zukünftig eine gesicherte Wasserversorgung zu gewährleisten. Hierbei ist es zum einen wichtig, dein verfügbares Wasser bewusst einzusetzen. Zum anderen tragen Elemente zur Wasserspeicherung sowie Methoden, die die Wasserspeicherkapazität deines Bodens erhöhen, eine entscheidende Rolle.
Wasser ist Leben und unerlässlich für ein funktionierendes Ökosystem und das Anbauen von Gemüse und Lebensmitteln. Aufgrund der zunehmenden Wasserknappheit in weiten Teilen der Erde, müssen wir unseren Wasserverbrauch anpassen und diese Ressource bewusst einsetzen. Hier gibt es einige praktische und einfache Tipps, wie du das Wasser, das dir zur Verfügung steht, sinnvoll einsetzen kannst.
Das Gießen ist immer wieder eine Sache, die Unsicherheiten bei Gärtner:innen hervorruft:
,,Wann gieße ich am besten? Wie oft sollte ich meine Pflanzen gießen? Wie kann ich Wasser sparen beim Gießen?''
Das sind alles Fragen, die Gärtner:innen beschäftigen. Hier gibt es ein paar einfache Tipps und Tricks, um deinen Wasserverbrauch zu optimieren. Es ist wichtig, dass du mit Verstand und nicht automatisch gießt. Zuerst solltest du immer den Boden prüfen, in dem du mit dem Finger kontrollierst, ob der Boden noch feucht ist. Prüfe dabei nicht nur die Bodenoberfläche, sondern fühle mit deinem Finger auch etwas tiefere Schichten. Oft ist nur die oberste Schicht trocken und dann ist es nicht nötig zu gießen. Zudem solltest du auch immer das Wetter im Blick haben, denn wenn es regnen soll, kannst du auch auf den Regen warten. Passe dich der Natur an und beobachte deine Pflanzen und deinen Garten mit einem neugierigen Auge. Das erste Anzeichen ist meist, wenn Pflanzen ihre Blätter hängen lassen, dann kannst du reagieren. Die meisten Gemüsepflanzen kommen gut mit kurzen Trockenphasen zurecht. In unserem Artikel zum wassersparenden Gießen findest du viele weitere hilfreiche Tipps.
Hier möchte ich noch ergänzen, dass es wichtig ist, die Wurzeln der Pflanzen zu gießen und nicht die Pflanze selbst. Gieße also immer bodennah und nicht bei Sonnenschein, um Verdunstung zu verringern. Das Gießen mit der Gießkanne ist dabei weniger effizient als eine Tröpfchenbewässerung. Eine automatisierte Tröpfchenbewässerung hat den Vorteil, dass du die Gießzeiten einstellen kannst (vor Sonnenaufgang und nach Sonnenuntergang). Zudem wird das Wasser tröpfchenweise abgegeben, wodurch es gut im Boden infiltrieren kann und die Verdunstung gering ausfällt. Um zusätzlich Verdunstung im Boden zu reduzieren, helfen bodenbedeckende Pflanzen, um Schatten zu spenden und das Mikroklima am Boden zu regulieren. Diese Maßnahmen mögen einfach klingen, haben aber eine immense Wirkung auf den Wasserkreislauf in deinem Gemüsebeet und Garten.
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Jetzt Teil der Community werdenDie Verfügbarkeit von Süßwasser verändert sich in den meisten Regionen der Erde. In Mitteleuropa kann davon ausgegangen werden, dass der Grundwasserspiegel weiter sinkt und es zu mehr Dürren kommen wird (Europäische Kommission, 2025). Aus diesem Grund ist es unerlässlich, vorhandene Niederschläge aufzufangen, um solche Dürreperioden abzufedern. Hier gibt es einige Möglichkeiten für dich, Regenwasser in deinem Garten zu sammeln und für spätere Zeitpunkte zu speichern.
Neben dem Vorteil, dass du so mehr Wasser zur Verfügung hast, beeinflussen solche Wasserspeicher das Mikroklima in deinem Garten positiv. Wasser speichert Wärme und gleicht somit starke Temperaturschwankungen aus. Ein gutes Beispiel dafür sind Meeresregionen oder andere wassernahe Gebiete: Dort sind die Temperaturschwankungen zwischen Tag und Nacht meist geringer, weil das Wasser tagsüber Wärme speichert und sie nachts wieder abgibt. Dieser ausgleichende Effekt kann auch deinem Gemüsegarten zugutekommen, denn viele Pflanzen reagieren empfindlich auf starke Temperaturschwankungen und reagieren oft mit eingeschränktem Wachstum.
Anhand der Swales kann man schon gut erkennen, wie man die Wasserspeicherkapazität im Boden erhöhen kann. An dieser Stelle gibt es noch einige weitere Tipps und Tricks, wie du ganz einfach Wasser im Boden speichern und halten kannst.
An oberster Stelle für die Fähigkeit von Böden, Wasser zu speichern, steht die Bodenfruchtbarkeit und -struktur. Humose Böden speichern mehr Wasser als sandige und nährstoffarme Böden. Daher ist es eine Grundvoraussetzung, die Humusbildung in deinem Garten zu fördern und aufrecht zu erhalten. Für eine gute Bodenstruktur und -gesundheit empfehlen wir die No-Dig-Methode von Charles Dowding. Hierbei wird auf das Umgraben verzichtet und hauptsächlich Kompost und organische Substanz aufgeschichtet, sodass der Boden konstant neue organische Substanz hat, um Humus umzusetzen.
Ein weiterer essenzieller Punkt für eine große Wasserspeicherung im Boden ist die Vegetation. Eine ganzjährige, bodenbedeckende Pflanzung steigert den Wassergehalt im Boden. Das kann erstmal kontraintuitiv erscheinen, denn man könnte denken, dass mehr Pflanzen auch mehr Wasser verbrauchen. Doch tatsächlich hat es den gegenteiligen Effekt, und das aus mehreren Gründen: Nicht nur bieten die Pflanzen Schatten für die Bodenoberfläche und halten so die Verdunstung niedrig, sondern Pflanzenwurzeln speichern und halten auch Wasser an der Bodenoberfläche und verhindern, dass es einfach durchsickert (GEO, 2025). Besonders große Bäume mit tiefen Wurzeln haben eine enorme Wasserspeicherfähigkeit um ihre Wurzeln herum. Deshalb ist es in der Permakultur auch eine gängige Methode, Baumscheiben (die Fläche unterhalb der Baumkrone) zu bepflanzen. Auch in deinem Garten kannst du diesen Effekt für dich nutzen und gleichzeitig von dem Schatten, den der Baum wirft, profitieren.
Das Mulchen ist ebenfalls eine ganz einfache Methode, die Wasserverdunstung aus dem Boden zu reduzieren. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass das Mulchen extrem hilft, den Boden länger feucht zu halten und damit die Häufigkeit des Gießens zu verringern.
In vielen sehr trockenen Regionen in Spanien ist es auch eine gängige Technik statt Hochbeeten eingelassene Beete anzulegen. Dadurch wird die Verdunstung ebenfalls verringert und die Pflanzen sind auch geschützter vor Wind und Wetter.
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Marie ist Agrarwissenschaftlerin. Sie interessiert sich besonders für den nachhaltigen und ökologischen Anbau von Gemüse und anderen Pflanzen. Im eigenen Garten sammelte sie dabei Erfahrungen und probiert sich gerne aus, um von der Natur zu lernen. Dabei liegen ihr Werte und Prinzipien der Permakultur besonders am Herzen, um neben dem Wohl für die Natur, auch für das Wohlergehen der Menschen und zukünftiger Generationen beizutragen.
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Wie kann ich Wasser im Garten sparen?
Am besten morgens oder abends gießen, Mulch verwenden, den Boden ganzjährig bepflanzen und Regenwasser sammeln. Weitere Tipps findest du im Artikel.
Was bringt Mulchen gegen Trockenheit?
Mulch schützt den Boden vor Verdunstung und hält die Feuchtigkeit länger im Boden.
Welche Rolle spielt die Bodenqualität beim Wassersparen?
Ein humusreicher, lockerer Boden speichert Wasser besser und hilft Pflanzen, Trockenperioden zu überstehen.
Was kann ich tun, um Regenwasser optimal zu nutzen?
Regenwasser sammeln, z. B. mit einer Regentonne, und es fürs Gießen verwenden, statt Trinkwasser zu verschwenden.