Salbei schmeckt nicht nur ausgesprochen lecker als Tee oder Gewürz, sondern hilft außerdem bei Halsschmerzen und Atemwegserkrankungen. Das meist mehrjährig kultivierbare Kraut ist recht pflegeleicht und lässt sich einfach durch Stecklinge vermehren. Wie genau du Salbei vermehrst und worauf du beim Überwintern und Schneiden von Salbei achten solltest, erfährst du in diesem Artikel.
In unseren Breiten ist es nicht ganz so warm und sonnig wie in der Heimat des Küchenkrauts. Aus diesem Grund werden Salbeisamen ab März bis April auf der Fensterbank vorgezogen. Die Samen werden 1 cm tief in nährstoffarme Anzucht- oder Kräutererde ausgesät und gleichmäßig feucht gehalten. Nach 7 bis 14 Tagen erscheinen die kleinen Keimlinge. Nach den letzten Frösten kann die Pflanze dann in den Garten umziehen. Vor dem Umzug solltest du die empfindlichen Jungpflanzen etwa eine Woche lang abhärten und an das Außenklima, sowie direkte Sonneneinstrahlung gewöhnen. Eine Direktsaat ins Freiland ist erst nach den Eisheiligen (ab Mitte Mai) möglich. Mehr zum Thema Salbei pflanzen, säen und ernten findest du hier im Artikel.
Achtung: Der Salbei ist unumstritten eine wertvolle Heilpflanze. Allerdings ist der Verzehr über einen längeren Zeitraum nicht ratsam, da seine ätherischen Öle das Nervengift Thujon enthalten. Einzig die Sorte ,,Spanischer Salbei" (Salvia landulifolia) enthält kein Thujon.
Einmal im Garten angekommen, ist der Salbei keine komplizierte Kultur für den Anbau und bedarf wenig Pflege. Er ist gut an Trockenheit angepasst und versorgt sich mit seinen tiefen Wurzeln mit Wasser. Daher solltest du nur mäßig gießen, sodass das Wasser sich nicht anstauen kann. Hier gilt: weniger ist mehr. Er ist nicht besonders hungrig nach Nährstoffen und ist leicht zufriedenzustellen, sodass in der Regel nicht nachgedüngt werden muss. Gegenüber Krankheiten ist der Echte Salbei unempfindlich. Lediglich bei starkem Regen mit Staunässe nach einer Trockenzeit ist er anfällig für den echten Mehltau.
Gewürz- und Heilkräuter müssen unbedingt regelmäßig geschnitten werden. Das hält den Strauch in Form, regt das Wachstum neuer Triebe an und verhindert das Absterben von verholzten Trieben. Da eine Schnittmaßnahme mit Stress für die Pflanze verbunden ist, eignet sich der Herbst nicht für einen Schnitt. Bei auftretenden Frösten oder viel Regen kann sonst die Pflanze geschädigt werden. Besser ist ein Schnitt nach der Ernte im Sommer sowie ein stärkerer Verjüngungsschnitt vor der Vegetationsperiode im zeitigen Frühjahr, allerdings erst, wenn keine Spätfröste mehr zu erwarten sind.
Nicht jede Salbeisorte ist winterhart und kann draußen überwintern. Sorten wie der Echte Salbei (Salvia officinalis) oder der Muskatellersalbei (Salvia sclarea) sind winterharte Salbeiarten. Lassen sie alle Zweige über den Winter an der Pflanze. Selbst wenn sie welken, bieten sie zusätzlich Schutz vor der Kälte. Die Pflanze zieht sich in den Wurzelballen und den Schutz der Erde zurück und treibt im Frühjahr neu aus. Der Silberblatt-Salbei (Salvia argentea) ist besonders resistent gegenüber Kälte und überdauert Temperaturen bis -28 °C. Obwohl einige Sorten winterhart sind, sollten sie bei Frösten unter -10 °C mit einem Vlies geschützt werden. Mehr Tipps zum Überwintern von mehrjährigen Pflanzen, findest du hier im Artikel.
Buntlaubige Sorten sind empfindlicher und sollten den ganzen Winter geschützt werden. Hierzu zählen exotische Salbeiarten, wie der Honigmelonen-Salbei (Salvia elegans) oder der himmelblaue Enzian-Salbei (Salvia patens). In ihrer Heimat brauchen sie keine Winterhärte, daher reagieren sie sehr empfindlich auf Kälte. Diese Sorten sollten am besten in einem Topf angebaut werden und über den Winter an einem hellen Ort mit Temperaturen zwischen 5 bis 15 °C stehen. Beim Anbau in einem Topf ist es besonders wichtig, den Kübel und die Pflanze gut mit einem Vlies einzupacken. Durch den Topf kommt die Kälte einfach hindurch und gelangt direkt zu den Wurzeln, was den Strauch besonders angreifbar macht. Stelle die Pflanze anschließend auf isolierendes Material wie Holz an einen wind- und kältegeschützten Ort. Ein Platz an einer Hauswand mit viel Sonne oder ein unbeheiztes Gewächshaus eignet sich hierfür sehr gut.
Der Salbei lässt sich nur durch Stecklinge vermehren. Die beste Zeit diese Stecklinge zu machen, ist zwischen Ende April und Anfang Juni. Zu dieser Zeit ist der Reifegrad der Triebe optimal: nicht zu weich, aber noch nicht verholzt. Die Stecklinge kannst du direkt mit einem Rückschnitt verbinden, das hält den Strauch in Form.
Möchtest du einen Ableger machen, schneidest du sogennante Kopfstecklinge ab, das sind unverholzte Triebspitzen mit drei bis vier Blattpaaren. Schneide sie direkt unter einem Blattknoten mit einem schrägen Schnitt ab, denn hier ist die Konzentration von Wuchsstoffen am größten und der Steckling kann einfacher Wurzeln ausbilden. Diese Triebspitzen werden dann zum Wurzeln ziehen in Wasser gestellt. Dafür werden die unteren Blätter entfernt. Es sollten mindestens zwei Blätter stehen bleiben. Die anderen Blätter würden der Pflanze nur Energie rauben, die sie nun in die Wurzelbildung stecken sollte. Die übrig gebliebenen Blätter werden etwa bei der Hälfte eingekürzt. So wird die Oberfläche verkleinert, es verdunstet weniger Wasser und das Anwachsen wird erleichtert.
Ich wünsche dir Viel Erfolg beim Salbei anbauen. Hoffentlich hast du nun alles was du wissen musst, um deinen Salbei erfolgreich zu pflegen, vermehren und überwintern.
Bei Fragen und Anmerkungen schreibe uns gerne an [email protected].
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Titelbild von photosforyou auf Pixabay
Marie ist Agrarwissenschaftlerin. Sie interessiert sich besonders für den nachhaltigen und ökologischen Anbau von Gemüse und anderen Pflanzen. Im eigenen Garten sammelte sie dabei Erfahrungen und probiert sich gerne aus, um von der Natur zu lernen. Dabei liegen ihr Werte und Prinzipien der Permakultur besonders am Herzen, um neben dem Wohl für die Natur, auch für das Wohlergehen der Menschen und zukünftiger Generationen beizutragen.
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Wann am besten Salbei schneiden?
Der beste Zeitpunkt ist im Herbst nach der Erntezeit. Einen erneuten Rückschnitt führst du dann nochmal im zeitigen Frühjahr durch, bevor der Salbei erneut austreibt.
Du kannst Salbei ganz einfach als Stecklinge vermehren. Schneide dafür eine unverholzte Triebspitze ab, entferne alle Blätter bis auf zwei und lasse den Steckling in Wasser wurzeln.
Nicht jede Salbeisorte ist winterhart und geeignet zur Überwinterung im Freien. Winterharte Sorten sind aber z.B. der Echte Salbei (Salvia officinalis) oder der Muskatellersalbei (Salvia sclarea).
Was gibt es sonst bei der Salbei-Pflege zu beachten?
Ansonsten ist der Salbei sehr unkompliziert in der Pflege. Er ist gut an Trockenheit angepasst und muss nur bei sehr starken Trockenphasen gegossen werden. Gegenüber Krankheiten ist der Echte Salbei wenig anfällig, nur der echte Mehltau kann bei Staunässe ein Problem werden.