Blumenkohl (Brassica oleracea var. botrytis), in Österreich auch Karfiol genannt, ist eine eher anspruchsvolle Kohlart zum Pflanzen. In diesem Artikel erfährst du, was du beim Anbauen, Pflegen und Ernten von Blumenkohl beachten solltest. Zudem findest du eine Übersicht zu verschiedenen Blumenkohlsorten sowie Infos zu Mischkultur, Krankheiten & Schädlingen.
Bei der Auswahl von Blumenkohl-Sorten gibt es ein paar Dinge zu beachten. Neben samenfesten Sorten und F1-Hybriden, gibt es frühe und späte Sorten, die sich in ihren Reife- und Erntezeiten unterscheiden. Zudem gibt es neben weißem Blumenkohl auch Sorten in den Farben grün, orange und lila und auch Sorten für den Winteranbau gibt es einige. Daher kannst du mit verschiedenen Sorten und einer gestaffelten Aussaat sogar das ganze Jahr über Blumenkohl genießen. Im Folgenden stellen wir dir ein paar Sorten zu jeder Kategorie vor.
Frühe und späte Sorten unterscheiden sich in ihrer Entwicklungszeit. Frühe Sorten (z.B.: 'Amabile', 'Balak', 'Erfurter Zwerg', 'Frühernte', 'Goodman') sind etwa 50-60 Tage nach der Aussaat bereits erntereif, während späte Sorten (z.B.: 'Di Verona Tardivo', 'Herbstriesen', 'Tabiro Ks') eher 80-100 Tage brauchen, bis sie geerntet werden können.
Sorten wie 'All Seasons', 'Balak', 'Selektion Z' und 'Walcheren Winter' sind gut zum Anbau im Winter geeignet. Sie sind frosttolerant und können über den Winter draußen im Beet verbleiben. Im Frühjahr können sie dann bereits schon ab April/Mai geerntet werden. Dadurch entkommen sie den Raupen des Kohlweißlings oft.
Neben weißem Blumenkohl trumpft die vielseitige Kohlart auch in Farben wie Orange ('Cheddar F1'), Grün ('Romanesco Natalino', 'Romanesco Precoce', 'Verde Macerata') und sogar Lila ('Di Sicilia Violetto', 'Graffiti') auf. Romanesco (Brassica oleracea convar. botrytis var. botrytis) ist eine Variante des Blumenkohls und bildet besonders interessante Röschen in Fibonacci-Spiralen. Nicht nur optisch machen diese Sorten daher auf deinem Teller viel her, auch im Garten bringen sie Farbe und Vielfalt mit ins Beet. Zudem enthält Blumenkohl viele Vitamine und kann sehr vielseitig in der Küche verwendet werden.
Blumenkohl gehört zur Familie der Kreuzblütler (Brassicaceae), mag einen sonnig bis halbschattigen Platz und einen leicht lehmigen, aber durchlässigen und humusreichen Boden. Er ist ein Tiefwurzler und wie alle Kohlarten ein Starkzehrer und benötigt daher viele Nährstoffe. Ein pH-Wert von 6,5-7,5 ist optimal. Zwischen den Pflanzen solltest du etwa 50-60 cm Platz lassen, damit sie genügend Raum zum Wachsen haben. In der Reihe empfiehlt sich ein Abstand zwischen 50-70 cm, je nach Sorte.
Blumenkohl kann neben einem Anbau im Beet, sowohl im Gewächshaus als auch im Hochbeet oder Topf kultiviert werden.
Ein Gewächshaus bietet den Vorteil, dass die Pflanzen vor Witterungseinflüssen geschützt sind, was vor allem im Winter eine Rolle spielen kann. Winterblumenkohle vertragen milde Minustemperaturen zwar ganz gut, sollte es allerdings zu kalt werden, benötigen sie dennoch etwas Schutz durch ein Vlies oder Ähnliches. Im Sommer kann ein Gewächshaus jedoch zu warm werden. Blumenkohl benötigt zur Ausbildung seiner Blüten eine Kälteperiode (ca. 10-14°C) über etwa 1 Woche hinweg, sobald er 8 Blätter ausgebildet hat. Erhält er diese nicht, werden sich kein Kopf und Röschen ausbilden. Ein Gewächshaus ist daher für einen Sommer- oder Herbstanbau nicht zu empfehlen.
Hochbeete erleichtern die Pflege, bieten aber insgesamt oft weniger Platz für viele Pflanzen, während Töpfe (ø min. 30 cm) Flexibilität in Bezug auf den Standort bieten und besser geschützt werden können. Das ist vor allem im Winter nötig, da Pflanzen im Topf exponierter sind und so auch schneller erfrieren, falls sie nicht ausreichend geschützt sind.
Je nach Sorte kannst du mit der Anzucht bereits ab Ende Januar/Anfang Februar (frühe Sorten) beginnen oder erst ab März-Mai, wenn es sich um späte Sorten handelt. Wintersorten werden meist im Juli/August vorgezogen. Zudem spielt es eine Rolle, ob du deine Pflanzen später ins Gewächshaus oder Freiland setzt. Im Gewächshaus sind deine Pflanzen etwas geschützer und können bereits früher ausgepflanzt werden (Ende März/Anfang April). Im Freiland dauert es teilweise ein paar Wochen länger bis es mild genug ist (April/Mai). Bei einer Keimtemperatur von ca. 18°C brauchen deine Pflanzen ca. eine Woche, um zu Keimen. Nach dem Keimen solltest du sie aber ein paar Grad kälter stellen (12-15°C). Die Saattiefe beträgt zwischen 0,5-1 cm. Was es beim Vorziehen von Setzlingen noch zu beachten gibt, erfährst du in unserem Artikel Anzucht von Gemüsepflanzen.
Ca. vier Wochen brauchen deine Keimlinge, bis sie 4-5 echte Blätter ausgebildet haben. Dann können sie ins Freiland umgepflanzt werden. Dein Beet solltest du bereits im Frühjahr oder Herbst am Besten mit einem Langzeitdünger (wie z.B. Kompost) vorbereitet haben, da Blumenkohl viele Nährstoffe benötigt. Vor dem Auspflanzen solltest du deine Jungpflanzen aber abhärten, um sie an die Bedingungen im Freien zu gewöhnen. Sonst bekommen sie einen Schock oder Sonnenbrand und gehen dir ein. Wie das geht, erfährst du in unserem Artikel zu Pflanzen abhärten.
Auch Direktsaaten ins Freiland sind möglich (Frühe & späte Sorten: April-Juni, Winterblumenkohl: Juli-August). Deine Pflanzen brauchen dann zwar etwas länger bis zur Ernte, sind aber oft resistenter gegen Krankheiten und Schädlinge. Damit sie aber nicht schon früh von Schädlingen abgefressen werden, solltest du sie unbedingt ausreichend vor Schnecken oder Vögeln schützen. Zudem sollen Direktsaaten wohl öfter zum Schossen neigen als vorgezogene Setzlinge. Schossen bedeutet, dass die Pflanze in die Höhe wächst und Blüten ausbildet, dabei verliert der Blumenkohl an Konsistenz und Geschmack. Er wird sehr bitter, die Stiele verholzen und er ist dann nicht mehr gut zu genießen. Oft wird daher das Vorziehen gegenüber der Direktsaat empfohlen.
Blumenkohl braucht eine gleichmäßige, mittelhohe Feuchte für ein gesundes Wachstum, sonst neigt er zum Schossen. Besonders an heißen Tagen kann es nötig sein, deine Pflanzen zu Gießen. Beachte, dass die meisten Pflanzen am Besten von unten gegossen werden, da so viele Pilzkrankheiten weniger Chancen haben, sich an deinem Gemüse festzusetzen. Zudem solltest du Staunässe unbedingt vermeiden, das vertragen die Blumenkohlpflanzen nicht.
Das Mulchen deiner Pflanzen kann ebenfalls dabei helfen, Feuchtigkeit im Boden zu halten. Wie das geht, erfährst du in unserem Artikel zum richtig Mulchen. Neben einer gleichmäßigen Wasserversorgung benötigt Blumenkohl auch alle paar Wochen etwas Dünger (z.B. Brennnesseljauche), da er zu den Starkzehrern zählt. Unkraut solltest du je nach Bedarf jäten und entfernen, damit dein Blumenkohl genug Platz und Nährstoffe erhält.
Blumenkohlköpfe werden gerne mit ihren Blättern oder ähnlichem abgedeckt, um sie vor Sonnenbrand zu schützen und sie schön weiß zu halten. Binde gesunde Blätter, sofern sie groß genug sind, vorsichtig über dem Kopf zusammen. Lasse etwas Luft zwischen Blättern und Röschen, um eventuelle Fäulnisbildung zu vermeiden. Die leichte Braunfärbung, die durch die Sonne ensteht ist aber nicht schlimm und du kannst den Blumenkohl trotzdem essen, falls er etwas braun geworden ist.
Eine Mischkultur hat viele Vorteile. Neben einem vielfältigen Angebot an Blühpflanzen, hilft sie bei richtiger Planung auch dabei, Krankheiten und Schädlinge von deinen Pflanzen fernzuhalten. In der Mischkulturtabelle unten findest du die guten und schlechten Nachbarn für Blumenkohl aufgelistet. Mehr zur Mischkultur bei Kohlpflanzen erfährst du in unserem Artikel Mischkultur mit Kohl.
Gute Nachbarn ergänzen deine Pflanzen zum Beispiel in ihrem Wachstum oder sondern Düfte ab, die Schädlinge und Krankheiten von deinen Pflanzen fernhalten. So sorgt Sellerie neben Blumenkohl zum Beispiel dafür, dass der Kohlweißling sich nicht an deinen Kohlpflanzen vergeht. Kohlweißlinge mögen den Geruch von Sellerie nämlich nicht und bleiben dadurch von deinen Pflänzchen weg. Das Gleiche gilt für Tomaten.
Schlechte Nachbarn hingegen fördern das Ausbreiten oder Festsetzen von Schädlingen und Krankheiten, da sie ebenfalls von ihnen befallen werden können. So haben diese es einfacher sich in deinem Beet auszubreiten. Zudem wachsen schlechte Nachbarn oft entweder unter der Erde gleich, und ihre Wurzeln kommen sich dadurch in die Queere, oder oberirdisch haben sie nicht genug Platz und nehmen sich gegenseitig Sonne und Nährstoffe weg.
Gute Nachbarn | Schlechte Nachbarn |
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Aubergine | Erdbeeren |
Bohnen | Knoblauch |
Erbsen | Kreuzblütler |
Kapuzinerkresse | Lauch |
Mangold | Zwiebeln |
Möhren | |
Paprika | |
Postelein | |
Salat | |
Sellerie | |
Spinat | |
Tomaten |
Fruchtfolge und Fruchtwechsel sind Konzepte bei denen auf einem Beet nicht hintereinander dieselben Pflanzenfamilien nochmals angebaut werden. Normalerweise werden nach dem Anbau von Gemüsepflanzen 3-4 Jahre Pause auf diesem Platz eingelegt, bevor die Art wieder ins Beet kommt. Dies dient zur Vorbeugung gegen Schädlinge und Krankheiten und deren Festsetzen im Boden. Mehr zu diesem Thema erfährst du in unserem Artikel zu Fruchtfolge & Fruchtwechsel im Gemüsegarten.
Daher wird auch bei Blumenkohl und anderen Kohlarten empfohlen zwischen dem Anbau 3-4 Jahre Pause auf diesem Platz einzuhalten. Neben dem Wechsel zwischen Pflanzenfamilien empfiehlt es sich zudem auch in einem Jahr zwischen Stark-, Mittel- und Schwachzehrern zu rotieren. Dadurch beugst du dem Auslaugen deines Bodens vor und er hat Zeit, sich nach nährstoffbedürftigen Pflanzen wieder zu erholen. Eine Tabelle zu Stark-, Mittel- und Schwachzehrern findest du in unserem Artikel zu Fruchtfolge im Gemüsegarten.
Blumenkohl kann von einer Reihe von Schädlingen und Krankheiten befallen werden, darunter Blattläuse, Kohldrehherzmücke, Kohlfliege, Kohlhernie, Kohlweißling, Falscher Mehltau, Schnecken, Weichfäule und weiße Fliege. Mehr Details zum Vorbeugen von Schädlingen und Krankheiten bei Kohlpflanzen findest du unter Kohl pflanzen: Schädlinge & Krankheiten. Kohlweißlinge legen ihre Eier sehr gerne auf Kohlpflanzen ab. Suche deine Kohlpflanzen am Besten regelmäßig nach Eiern ab und entferne diese, sobald du welche entdeckst. Kulturschutznetze können ebenfalls dabei helfen, deine Pflanzen vor Schädlingen zu schützen. Vögel bedienen sich auch gerne an Jungpflanzen, genau wie Schnecken, die die Blätter von Kohlpflanzen sehr schnell abgefressen haben. Was du gegen Schnecken im Garten tun kannst, erfährst du in unserem Artikel Schnecken bekämpfen.
Bevor du Blumenkohl erntest, sollte du ca. 2-4 Wochen vorher das Düngen einstellen. Dadurch gewährleistet du, dass der Nitratgehalt im Gemüse nicht zu sehr steigt.
Blumenkohl ist erntereif, wenn die Köpfe fest, die Röschen noch geschlossen sind und dicht beieinander liegen. Sobald Blumenkohl (mit Ausnahme der orangen Sorten) anfängt gelb zu werden und die Röschen sich beginnen zu öffnen, ist es höchste Zeit zur Ernte. Erste frühe Blumenkohlsorten werden bereits im Juni reif zur Ernte, während späte Sorten bis in den Oktober und November geerntet werden können.
Schneide den Kopf mit einem scharfen Messer ab, lasse dabei aber die Blätter am Kopf, um ihn frisch zu halten. Du kannst auch gleich direkt die ganze Pflanze aus der Erde ziehen. Achte dabei darauf die Röschen nicht zu beschädigen, sonst leidet die Lagerfähigkeit darunter. Hängst du die ganze Pflanze kopfüber auf, soll Blumenkohl sogar bis zu 4 Wochen an einem kühlen Ort lagerbar sein.
Blumenkohl sollte im Kühlschrank oder kühlen Keller aufbewahrt werden, wo er etwa 1-2 Wochen haltbar ist. Einmachen, Dörren und Einfrieren sind andere Möglichkeiten, die Haltbarkeit deines Blumenkohls zu verlängern.
Pro-Tipp:
Wusstest du, dass auch bei Blumenkohl die Blätter - wie bei anderen Kohlarten - essbar sind? Sie enthalten sogar noch mehr Vitamine und Ballaststoffe als die weißen Röschen. Verwende beim Kochen allerdings nur die inneren, noch weichen Blätter. Die großen, äußeren Blätter sind bereits verholzt. Du kannst diese aber zum Beispiel gut zum Mulchen weiterverwenden.
Für eine längere Lagerung kann Blumenkohl eingefroren werden. Wasche den Blumenkohl und entferne die Blätter. Schneide die Röschen in kleine Stücke und blanchiere sie vor dem Einfrieren kurz, um die Qualität und Festigkeit der Röschen zu erhalten. Packe ihn dann in luftdichte Behälter oder Tüten, um Gefrierbrand zu vermeiden. So ist er bis zu einem Jahr sehr gut im Gefrierfach lagerbar.
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Titelbild von Eric Prouzet on Unsplash.
Marielena studiert Agrarwissenschaften. Sie gärtnert selbst zuhause im eigenen Garten und probiert gerne neue Dinge aus.
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Wie lange braucht Blumenkohl zum Wachsen?
Je nach Sorte und Wachstumsbedingungen dauert es zwischen 55 und 100 Tagen von der Aussaat bis zur Ernte von Blumenkohl.
Wie viel Platz braucht Blumenkohl?
Für ein gesundes Wachstum sollten Blumenkohl-Pflanzen je nach Sorte in einem Abstand von etwa 50 cm x 50 cm gepflanzt werden.
Wie lange hält sich Blumenkohl?
Frisch geernteter Blumenkohl hält sich im Kühlschrank etwa 1-2 Wochen. Eingefroren hält er sich einige Monate bis Jahre im Gefrierfach.
Kann man Blumenkohl einfrieren?
Ja, Blumenkohl kann gut eingefroren werden. Es empfiehlt sich, ihn vorher kurz zu blanchieren, danach hält er sich im Gefrierfach 9-12 Monate.