Karotten sind ein gefragtes Gemüse für den Anbau im eigenen Garten und zudem sehr gesund. Als Selbstversorger:in kannst du auch noch im Winter von deiner Karottenernte zehren, denn einige Sorten lassen sich gut lagern. Um möglichst wenig Ärger mit Krankheiten und Schädlingen zu haben und somit eine reiche Ernte, solltest du Karotten in einer Mischkultur pflanzen. Wir geben dir eine Übersicht zu guten und schlechten Nachbarn sowie Fruchtfolge- und Fruchtwechsel-Regeln bei Möhren.
Um eigene Möhren anzubauen, brauchst du den passenden Standort. Damit sich große Karotten ausbilden, brauchen sie ein sonniges Plätzchen. Der Boden sollte leicht sandig, tiefgründig locker und humos sein. Zudem brauchen Karotten einen gleichmäßig feuchten Boden. Ansonsten können die Möhren aufplatzen (zu viel Wasser) oder verholzen (zu wenig Wasser).
Karotten sind Mittelzehrer und haben einen moderaten Nährstoffbedarf, müssen allerdings etwas gedüngt werden. Am besten, du bereitest den Boden vorher gut mit Kompost oder anderen organischen Langzeitdüngern auf. Mehr Tipps zum Karotten anbauen und für eine reiche Ernte, gibt's hier im Beitrag.
Karottenpflanzen sind recht unkomplizierte Beetgenossen und können mit vielen anderen Gemüsepflanzen in einer Mischkultur wachsen. Da Karotten Mittelzehrer sind, kannst du sie gut mit anderen mittelzehrenden, schwachzehrenden, aber auch starkzehrenden Pflanzen kombinieren. Zudem gibt es einige Kräuter und Blumen, die sich gut neben Karotten pflanzen lassen. In einer Mischkultur wirken duftende Pflanzen meist gegen Schädlinge und Krankheiten. Manche Blumen und Kräuter, wie die Ringelblume, tragen so auch zur Bodengesundheit bei. Du kannst also mit den richtigen Pflanzen im Beet ein gesundes Ökosystem fördern. Im Gegensatz dazu förderst du mit den ,falschen' Pflanzpartnern Krankheiten und Schädlinge im Beet.
Gemüse | Blumen und Kräuter |
---|---|
Chili | Dill |
Erbse | Oregano |
Knoblauch | Ringelbume |
Verschiedene Kohlarten wie Blatt-, Kopf-, Rosenkohl, Pak Choi und Chinakohl | Rosmarin |
Kresse | Salbei |
Lauch | Schnittlauch |
Mangold | Thymian |
Paprika | |
Radieschen | |
Rettich | |
Rucola | |
Salate (Gartensalate, Endiviensalat) | |
Tomaten | |
Zwiebeln, Frühlingszwiebeln |
Möhren und Zwiebeln zusammen in einem Beet zu pflanzen ist eine beliebte Mischkultur. Der Grund ist, dass die Möhrenfliege Zwiebelgewächse meidet, während die Zwiebelfliege Möhren meidet. So profitieren beiden Pflanzen von dieser Mischkultur.
Porree und Frühlingszwiebeln eignen sich dabei am besten für eine Mischkultur mit Möhren, da diese beiden Pflanzen einen ähnlichen Wasserbedarf haben. Zwiebeln brauchen nämlich ab einer bestimmten Phase deutlich weniger Wasser als Möhren. Das harmoniert leider nicht so gut und entweder die Zwiebeln verfaulen oder die Möhren werden holzig. Da Lauch deutlich größer werden kann als die Möhrenpflanze, besteht die Gefahr, dass die Karotten zu wenig Licht abbekommen. Das kannst du aber mit der richtigen Sortenwahl lösen und beispielsweise einen Herbstlauch zusammen mit einer frühen Möhrensorte anbauen. So ist der Lauch noch klein, solange die Möhren wachsen.
Karotten und Radieschen werden sehr gerne zusammen ausgesät. Zum einen dienen die Radieschen als ,Markiersaat‘ für die Möhren. Zudem haben Möhren eine relativ lange Keimdauer. Radieschen dagegen keimen schnell und bilden ihre Knollen aus, noch bevor die Möhrenpflanzchen richtige Wurzeln ausbilden. So nutzt du deinen Platz im Beet optimal aus. Mehr Tipps und eine Anleitung zum Möhren säen, findest du hier im Beitrag.
Die Möhrenfliege ist ein gefürchteter Schädling im Gemüsebeet, der die Möhrenwurzeln zerstört. Eine Möglichkeit, um diesen Schädling fernzuhalten, ist die Mischkultur mit anderen Pflanzen. Zum Beispiel können Zwiebeln, Knoblauch oder Sellerie in der Nähe von Karotten gepflanzt werden, um Möhrenfliegen fernzuhalten. Eine weitere Möglichkeit ist die Kombination von Karotten und Kräutern wie Rosmarin, Dill oder Petersilie. Diese Pflanzen locken nützliche Insekten wie Marienkäfer und Schwebfliegen an, die die Möhrenfliegenpopulation reduzieren können.
Unser Tipp: Petersilie ist eigentlich kein besonders guter Nachbar für Möhren, da sie in der gleichen Pflanzenfamilie zu finden sind. Petersilie wächst nicht gerne neben Artgenossen. Da ihr Duft aber gegen die Möhrenfliege wirkt, kannst du beispielsweise am Rand Petersilie pflanzen. Zwischen Möhre und Petersilie pflanzt du dann noch andere Kulturen, sodass sie weit genug voneinander entfernt sind.
Gemüse | Kräuter |
---|---|
Ackerbohnen | Liebstöckel |
Kerbelrübe | Minze |
Meerrettich | Petersilie |
Pastinake | |
Rote Bete | |
Sojabohne | |
Topinambur | |
Wurzelpetersilie |
Möhren entwickeln lange Pfahlwurzeln, die tief in die Erde wachsen. Daher eignet sich anderes Wurzelgemüse wie z.B. Pastinaken und Rote Bete nicht so gut als direkter Nachbar für Möhren. Sonst könnte es zu Konkurrenz um Platz kommen, wobei eine Kultur den Kürzeren zieht und die Ernte kleiner ausfällt. Daher solltest du zwischen Wurzelgemüse eine andere, flachwurzelnde Kultur pflanzen. Zudem gilt auch hier die Regel, es zu vermeiden, gehäuft Pflanzen der gleichen Pflanzenfamilie in einem Beet anzubauen. Ein Grund mehr Pastinaken, Wurzelpetersilie und Kerbelrübe, nicht neben Möhren zu pflanzen.
Wie bei den meisten Gemüsesorten ist es wichtig, den Standort regelmäßig zu wechseln und zwischen Pflanzen verschiedener Familien zu rotieren. Ansonsten ist die Gefahr einer Ansiedlung kulturspezifischer Krankheiten und Schädlinge recht hoch. Daher gilt auch hier die Faustregel: Auf einem Beet(-teil) eine Anbaupause von 3 bis 4 Jahren einhalten, bis wieder Doldenblütler gepflanzt werden.
Neben dem Fruchtwechsel solltest du auch auf eine sinnvolle, ausgewogene Fruchtfolge achten. Da Karotten mittelzehrend sind, gibt es hier auf nicht ganz soviel zu achten. Du kannst sowohl Schwach- als auch Starkzehrer als Vor- und Nachkultur pflanzen. Wichtig ist nur, nicht als Vor- UND Nachkultur einen Starkzehrer zu pflanzen, sondern abzuwechseln. Wenn du einen Starkzehrer pflanzen möchtest, solltest du ausreichend Kompost zudüngen oder zuvor eine Gründüngung säen und einarbeiten. Ansonsten lockern Möhren den Boden tiefgründig auf, wovon andere Wurzelgemüse als Nachkultur profitieren können. Aber auch Feldsalat hat tiefe Wurzeln, trotz seines unscheinbaren Auftretens oberhalb der Erde. Feldsalat ist eine besonders gute Nachkultur, denn er trägt auch zur Bodengesundheit bei und ist ein super Fruchtfolgeglied. Er gehört den Geißblattgewächsen an und bringt somit Abwechslung in deine Fruchtfolge.
Karotten eignen sich wunderbar als Hauptkultur im Sommer. In diesem Beetplan stehen zwei verschiedene Möhrensorten: Die frühe Möhrensorte ,Nantes 2' und die späte, gelbe Karottensorte ,Jaune du doubs'. Nantes 2 wird bereits im Februar zusammen mit Radieschen ausgesät. Möhren und Radieschen werden oft zusammen gesät. Die Radieschen werden bis spätestens Anfang April geerntet, noch bevor die Möhren richtig wachsen. Jaune du Doubs wird hier ab Mitte Mai zusammen mit Dill gesät. Dill fördert die Keimung der Möhrensamen und kann die Lücken zwischen den Möhren gut füllen. Im April kannst du den Mangold direkt ins Beet säen und mit der Anzucht der Lauch- und ggf. Rosenkohlpflanzen beginnen. Möchtest du den Rosenkohl direkt säen, kannst du das ab Mitte Mai tun. Gute Vor- und Nachkulturen hier im Beet sind Schnittlauch, Kohlrabi, Salat, Erbsen und Kresse.
Viel Erfolg beim Anbau von deinen eigenen Möhren! Bei Fragen, Problemen oder Anmerkungen schreibe uns gerne an [email protected].
Du willst das ganze Jahr über hilfreiche Gartentipps bekommen und deine eigenen Beete optimal planen? Dann registriere dich hier oder lade dir die Fryd-App für Android oder iOS herunter.
Fryd - Dein digitaler Beetplaner
Titelbild von Petra auf Pixabay.
Marie ist Agrarwissenschaftlerin. Sie interessiert sich besonders für den nachhaltigen und ökologischen Anbau von Gemüse und anderen Pflanzen. Im eigenen Garten sammelte sie dabei Erfahrungen und probiert sich gerne aus, um von der Natur zu lernen. Dabei liegen ihr Werte und Prinzipien der Permakultur besonders am Herzen, um neben dem Wohl für die Natur, auch für das Wohlergehen der Menschen und zukünftiger Generationen beizutragen.
Mehr erfahrenWerde Teil einer Gemeinschaft von gleichgesinnten Hobbygärtner:innen und erhalte Zugang zu praktischen Tipps, App-Einblicken und interessanten Artikeln, um das Beste aus deinem Garten herauszuholen.
Was sind gute Nachbarn für Möhren?
Möhren sind sehr gesellige Pflanzen im Gemüsebeet und können mit einigen Gemüsepflanzen zusammen gepflanzt werden. Beispiele für gute Nachbarn sind Erbsen, Chili, Knoblauch, Lauch, Mangold und Rucola. Aber auch Kräuter wie Oregano, Dill und Schnittlauch.
Kann man Möhren und Zwiebeln zusammen pflanzen?
Möhren und Zwiebeln sind eine beliebte Mischkultur. Möhren halten nämlich die Zwiebelfliege fern und Zwiebeln die Möhrenfliege. Allerdings eignen sich Frühlingszwiebeln oder Lauch besser als Zwiebeln. Zwiebeln brauchen nämlich weniger Wasser als Karotten.
Welche Pflanznachbarn helfen gegen die Möhrenfliege?
Eine Mischkultur mit Zwiebelgewächsen, Knoblauch, Sellerie oder Kräutern wie Rosmarin, Dill und Petersilie sollen die Möhrenfliege fernhalten. Je mehr verschiedene Pflanzen in deinem Beet wachsen, desto geringer ist die Gefahr von einem Befall mit Krankheiten und Schädlingen.
Welche Pflanzen sollte ich nicht neben Karotten pflanzen?
Andere Wurzelgemüse wie Rote Bete, Meerrettich, Pastinake und Wurzelpetersilie sind schlechte Nachbarn. Diese Kulturen könnten um Platz konkurrieren. Zudem solltest du es vermeiden, zuviele Kulturen der gleichen Pflanzenfamilie in einem Beet zu pflanzen.
Was sind gute Vor- und Nachkulturen für Möhren?
Gute Vorkulturen sind beispielsweise Radieschen, Kohlrabi und Salat. Da Möhren den Boden tiefgründig lockern, sind Wurzelgemüse gute Nachkulturen für Möhren, ebenso wie Feldsalat.