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Mischkultur mit Möhren: Gute Nachbarn, schlechte Nachbarn

26.01.2023  /  Lesezeit: 8 Minuten

Karotten sind ein gefragtes Gemüse für den Anbau im eigenen Garten und zudem sehr gesund. Als Selbstversorger:in kannst du auch noch im Winter von deiner Karottenernte zehren, denn einige Sorten lassen sich gut lagern. Um möglichst wenig Ärger mit Krankheiten und Schädlingen zu haben und somit eine reiche Ernte, solltest du Karotten in einer Mischkultur pflanzen. Wir geben dir eine Übersicht zu guten und schlechten Nachbarn sowie Fruchtfolge- und Fruchtwechsel-Regeln bei Möhren.

In diesem Artikel findest du:

  1. Möhren pflanzen - Standort & Boden
  2. Karotten in der Mischkultur - Was neben Möhren pflanzen?
  3. Gute Nachbarn für Möhren - eine Tabelle
  4. Schlechte Nachbarn im Gemüsebeet: Tabelle
  5. Fruchtwechsel & Fruchtfolge
  6. Mischkultur-Pflanzplan mit Karotten: Beispiel
  7. Häufig gestellte Fragen: Möhren in der Mischkultur

Auf einen Blick

Karotten pflanzen - Standort, Boden, Nährstoffe

  • Boden: sandig, tiefgründig locker und humos, gleichmäßig feucht
  • Standort: sonnig
  • Nährstoffbedarf: moderat, da Mittelzehrer

Gute Nachbarn, schlechte Nachbarn

  • Gute Nachbarn: Chili, Erbse, Knoblauch, Kohl, Zwiebelgewächse, Mangold, Paprika, Radieschen, Rettich, Salate, Tomaten, Dill, Oregano, Ringelblume, Rosmarin, Salbei, Schnittlauch, Thymian
  • Um der Möhrenfliege vorzubeugen, kannst du Zwiebeln, Knoblauch, Sellerie, Rosmarin, Dill oder Petersilie neben die Möhren pflanzen
  • Schlechte Nachbarn: Ackerbohnen, Kerbelrübe, Meerrettich, Pastinake, Rote Bete, Sojabohne, Topinambur, Wurzelpetersilie, Minze, Petersilie

Möhren pflanzen - Standort & Boden

Um eigene Möhren anzubauen, brauchst du den passenden Standort. Damit sich große Karotten ausbilden, brauchen sie ein sonniges Plätzchen. Der Boden sollte leicht sandig, tiefgründig locker und humos sein. Zudem brauchen Karotten einen gleichmäßig feuchten Boden. Ansonsten können die Möhren aufplatzen (zu viel Wasser) oder verholzen (zu wenig Wasser).

Karotten sind Mittelzehrer und haben einen moderaten Nährstoffbedarf, müssen allerdings etwas gedüngt werden. Am besten, du bereitest den Boden vorher gut mit Kompost oder anderen organischen Langzeitdüngern auf. Mehr Tipps zum Karotten anbauen und für eine reiche Ernte, gibt's hier im Beitrag.

Karotten in der Mischkultur - Was neben Möhren pflanzen?

Karottenpflanzen sind recht unkomplizierte Beetgenossen und können mit vielen anderen Gemüsepflanzen in einer Mischkultur wachsen. Da Karotten Mittelzehrer sind, kannst du sie gut mit anderen mittelzehrenden, schwachzehrenden, aber auch starkzehrenden Pflanzen kombinieren. Zudem gibt es einige Kräuter und Blumen, die sich gut neben Karotten pflanzen lassen. In einer Mischkultur wirken duftende Pflanzen meist gegen Schädlinge und Krankheiten. Manche Blumen und Kräuter, wie die Ringelblume, tragen so auch zur Bodengesundheit bei. Du kannst also mit den richtigen Pflanzen im Beet ein gesundes Ökosystem fördern. Im Gegensatz dazu förderst du mit den ,falschen' Pflanzpartnern Krankheiten und Schädlinge im Beet.

Gute Nachbarn für Möhren - eine Tabelle

Gemüse Blumen und Kräuter
Chili Dill
Erbse Oregano
Knoblauch Ringelbume
Verschiedene Kohlarten wie Blatt-, Kopf-, Rosenkohl, Pak Choi und Chinakohl Rosmarin
Kresse Salbei
Lauch Schnittlauch
Mangold Thymian
Paprika
Radieschen
Rettich
Rucola
Salate (Gartensalate, Endiviensalat)
Tomaten
Zwiebeln, Frühlingszwiebeln

Möhren und Zwiebeln zusammen pflanzen

Möhren und Zwiebeln zusammen in einem Beet zu pflanzen ist eine beliebte Mischkultur. Der Grund ist, dass die Möhrenfliege Zwiebelgewächse meidet, während die Zwiebelfliege Möhren meidet. So profitieren beiden Pflanzen von dieser Mischkultur.

Porree und Frühlingszwiebeln eignen sich dabei am besten für eine Mischkultur mit Möhren, da diese beiden Pflanzen einen ähnlichen Wasserbedarf haben. Zwiebeln brauchen nämlich ab einer bestimmten Phase deutlich weniger Wasser als Möhren. Das harmoniert leider nicht so gut und entweder die Zwiebeln verfaulen oder die Möhren werden holzig. Da Lauch deutlich größer werden kann als die Möhrenpflanze, besteht die Gefahr, dass die Karotten zu wenig Licht abbekommen. Das kannst du aber mit der richtigen Sortenwahl lösen und beispielsweise einen Herbstlauch zusammen mit einer frühen Möhrensorte anbauen. So ist der Lauch noch klein, solange die Möhren wachsen.

Möhren und Radieschen zusammen säen

Karotten und Radieschen werden sehr gerne zusammen ausgesät. Zum einen dienen die Radieschen als ,Markiersaat‘ für die Möhren. Zudem haben Möhren eine relativ lange Keimdauer. Radieschen dagegen keimen schnell und bilden ihre Knollen aus, noch bevor die Möhrenpflanzchen richtige Wurzeln ausbilden. So nutzt du deinen Platz im Beet optimal aus. Mehr Tipps und eine Anleitung zum Möhren säen, findest du hier im Beitrag.

Möhrenfliege vorbeugen mit Mischkultur

Die Möhrenfliege ist ein gefürchteter Schädling im Gemüsebeet, der die Möhrenwurzeln zerstört. Eine Möglichkeit, um diesen Schädling fernzuhalten, ist die Mischkultur mit anderen Pflanzen. Zum Beispiel können Zwiebeln, Knoblauch oder Sellerie in der Nähe von Karotten gepflanzt werden, um Möhrenfliegen fernzuhalten. Eine weitere Möglichkeit ist die Kombination von Karotten und Kräutern wie Rosmarin, Dill oder Petersilie. Diese Pflanzen locken nützliche Insekten wie Marienkäfer und Schwebfliegen an, die die Möhrenfliegenpopulation reduzieren können.

Dillpflanze
Dill ist ein guter Nachbar für Möhren: er fördert die Keimfähigkeit der Samen und hält die Möhrenfliege mit seinem Duft fern. Bild von Henryk Niestrój auf Pixabay.

Unser Tipp: Petersilie ist eigentlich kein besonders guter Nachbar für Möhren, da sie in der gleichen Pflanzenfamilie zu finden sind. Petersilie wächst nicht gerne neben Artgenossen. Da ihr Duft aber gegen die Möhrenfliege wirkt, kannst du beispielsweise am Rand Petersilie pflanzen. Zwischen Möhre und Petersilie pflanzt du dann noch andere Kulturen, sodass sie weit genug voneinander entfernt sind.


Schlechte Nachbarn im Gemüsebeet: Tabelle

Gemüse Kräuter
Ackerbohnen Liebstöckel
Kerbelrübe Minze
Meerrettich Petersilie
Pastinake
Rote Bete
Sojabohne
Topinambur
Wurzelpetersilie

Möhren entwickeln lange Pfahlwurzeln, die tief in die Erde wachsen. Daher eignet sich anderes Wurzelgemüse wie z.B. Pastinaken und Rote Bete nicht so gut als direkter Nachbar für Möhren. Sonst könnte es zu Konkurrenz um Platz kommen, wobei eine Kultur den Kürzeren zieht und die Ernte kleiner ausfällt. Daher solltest du zwischen Wurzelgemüse eine andere, flachwurzelnde Kultur pflanzen. Zudem gilt auch hier die Regel, es zu vermeiden, gehäuft Pflanzen der gleichen Pflanzenfamilie in einem Beet anzubauen. Ein Grund mehr Pastinaken, Wurzelpetersilie und Kerbelrübe, nicht neben Möhren zu pflanzen.

Fruchtwechsel & Fruchtfolge

Wie bei den meisten Gemüsesorten ist es wichtig, den Standort regelmäßig zu wechseln und zwischen Pflanzen verschiedener Familien zu rotieren. Ansonsten ist die Gefahr einer Ansiedlung kulturspezifischer Krankheiten und Schädlinge recht hoch. Daher gilt auch hier die Faustregel: Auf einem Beet(-teil) eine Anbaupause von 3 bis 4 Jahren einhalten, bis wieder Doldenblütler gepflanzt werden.

Neben dem Fruchtwechsel solltest du auch auf eine sinnvolle, ausgewogene Fruchtfolge achten. Da Karotten mittelzehrend sind, gibt es hier auf nicht ganz soviel zu achten. Du kannst sowohl Schwach- als auch Starkzehrer als Vor- und Nachkultur pflanzen. Wichtig ist nur, nicht als Vor- UND Nachkultur einen Starkzehrer zu pflanzen, sondern abzuwechseln. Wenn du einen Starkzehrer pflanzen möchtest, solltest du ausreichend Kompost zudüngen oder zuvor eine Gründüngung säen und einarbeiten. Ansonsten lockern Möhren den Boden tiefgründig auf, wovon andere Wurzelgemüse als Nachkultur profitieren können. Aber auch Feldsalat hat tiefe Wurzeln, trotz seines unscheinbaren Auftretens oberhalb der Erde. Feldsalat ist eine besonders gute Nachkultur, denn er trägt auch zur Bodengesundheit bei und ist ein super Fruchtfolgeglied. Er gehört den Geißblattgewächsen an und bringt somit Abwechslung in deine Fruchtfolge.

Mischkultur-Pflanzplan mit Karotten: Beispiel

Mischkultur mit Möhren, Lauch, Rosenkohl, Mangold und Dill.
Mischkultur mit Möhren, Lauch, Rosenkohl, Mangold und Dill (Größe 120 x 300 m)

Karotten eignen sich wunderbar als Hauptkultur im Sommer. In diesem Beetplan stehen zwei verschiedene Möhrensorten: Die frühe Möhrensorte ,Nantes 2' und die späte, gelbe Karottensorte ,Jaune du doubs'. Nantes 2 wird bereits im Februar zusammen mit Radieschen ausgesät. Möhren und Radieschen werden oft zusammen gesät. Die Radieschen werden bis spätestens Anfang April geerntet, noch bevor die Möhren richtig wachsen. Jaune du Doubs wird hier ab Mitte Mai zusammen mit Dill gesät. Dill fördert die Keimung der Möhrensamen und kann die Lücken zwischen den Möhren gut füllen. Im April kannst du den Mangold direkt ins Beet säen und mit der Anzucht der Lauch- und ggf. Rosenkohlpflanzen beginnen. Möchtest du den Rosenkohl direkt säen, kannst du das ab Mitte Mai tun. Gute Vor- und Nachkulturen hier im Beet sind Schnittlauch, Kohlrabi, Salat, Erbsen und Kresse.


Viel Erfolg beim Anbau von deinen eigenen Möhren! Bei Fragen, Problemen oder Anmerkungen schreibe uns gerne an [email protected].

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Titelbild von Petra auf Pixabay.

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Autor:in

Marie

Marie ist studierte Agrarwissenschaftlerin der Uni Hohenheim. Ihre Schwerpunkte liegen besonders auf ökologischer Landwirtschaft und Permakultur. Um den Menschen Wissen über ökologische Zusammenhänge und Alternativen zur bisherigen Landnutzung aufzuzeigen, schreibt sie Artikel für Fryd. Unsere momentanen Wirtschaftssysteme, besonders in der Landwirtschaft, haben zahlreiche negative Auswirkungen auf die Natur und destabilisiert unsere Ökosysteme. Wir brauchen wieder eine große Vielfalt in unseren Gärten und Beeten, um dem Artensterben entgegen zu wirken. Jede:r Gärtner:in kann dazu beitragen, Lebensräume und Nahrung für verschiedenste Lebewesen zu schaffen und erhalten. Mit ihren Artikeln möchte sie ihre Erfahrungswerte im Umgang mit natürlichen Systemen weitergeben und Menschen Möglichkeiten an die Hand geben, für ein stabiles Ökosystem und damit auch der Sicherung unserer Lebensgrundlage beizutragen.

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Anika_OhneFleissKeinBio vor 27 Minuten
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Kennt sich jemand aus mit #Schnittknoblauch? Habe die Pflanze letztes Jahr dort "geparkt"... hat auch eindeutig #Knoblaucharoma... nur kommen mir die Lauchartigen Stängel komisch vor, letztes Jahr war es eher wie eine Art Gras... gibt es da Verwechslungsgefahren? Sonst würd ich den ja wie #Frühlingszwiebel aufs Butterbrot schnibbeln...?

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Sophie26 vor 1 Stunden
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Meine Physalis steht im Wohnzimmer und sieht arg angefressen aus. Welche Tiere können das sein …?

2 Antworten anzeigen
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Emily Erdbeer vor 1 Stunden
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Leute ich hab heute aus dem Lidl ein Kiwibaum gerettet der war so schlapp und trocken das ich schon Angst hatte der verstirbt auf dem Heimweg, hab ihn erstmal ordentlich Wasser gegeben und in den Regen gebracht, weiß zufällig jemand von euch ob die Früchte, falls er es dann überlebt essbar sind? Laut dem Schild heißt er Actinida chinesis solo autofertile

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Häufige Fragen

Möhren sind sehr gesellige Pflanzen im Gemüsebeet und können mit einigen Gemüsepflanzen zusammen gepflanzt werden. Beispiele für gute Nachbarn sind Erbsen, Chili, Knoblauch, Lauch, Mangold und Rucola. Aber auch Kräuter wie Oregano, Dill und Schnittlauch.

Möhren und Zwiebeln sind eine beliebte Mischkultur. Möhren halten nämlich die Zwiebelfliege fern und Zwiebeln die Möhrenfliege. Allerdings eignen sich Frühlingszwiebeln oder Lauch besser als Zwiebeln. Zwiebeln brauchen nämlich weniger Wasser als Karotten.

Eine Mischkultur mit Zwiebelgewächsen, Knoblauch, Sellerie oder Kräutern wie Rosmarin, Dill und Petersilie sollen die Möhrenfliege fernhalten. Je mehr verschiedene Pflanzen in deinem Beet wachsen, desto geringer ist die Gefahr von einem Befall mit Krankheiten und Schädlingen.

Andere Wurzelgemüse wie Rote Bete, Meerrettich, Pastinake und Wurzelpetersilie sind schlechte Nachbarn. Diese Kulturen könnten um Platz konkurrieren. Zudem solltest du es vermeiden, zuviele Kulturen der gleichen Pflanzenfamilie in einem Beet zu pflanzen.

Gute Vorkulturen sind beispielsweise Radieschen, Kohlrabi und Salat. Da Möhren den Boden tiefgründig lockern, sind Wurzelgemüse gute Nachkulturen für Möhren, ebenso wie Feldsalat.

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