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Karotten anbauen: So einfach geht‘s

13.01.2021  /  Lesezeit: 11 Minuten

So manch einer nennt sie Möhren, der Andere lieber Karotten. Ganz egal was du zu dem gesunden und leckeren Wurzelgemüse sagst, hier erfährst du alles Wichtige über die Aussaat, den Anbau, die Ernte oder Mischkulturen von Karotten/Möhren.

In diesem Artikel findest du:

  1. Möhren anbauen: Das musst du wissen
  2. Karottensorten im Überblick
  3. Möhren säen: Standort und Boden
  4. Karotten düngen und gießen: So geht's
  5. Möhren: Krankheiten und Schädlinge
  6. Karotten ernten und lagern
  7. Verarbeitung von Karotten
  8. Häufig gestellte Fragen zum Karotten anbauen

Auf einen Blick

Möhren pflanzen: Standort & Boden

  • Lichtbedarf: sonnig
  • Nährstoffbedarf: mittel
  • Wasserbedarf: mittel
  • Boden: locker, sandig, steinfrei und tiefgründig, hoher Humusanteil

Möhren säen: Abstand und Saattiefe

  • Pflanztiefe: ca. 0,5 cm (Lichtkeimer)
  • Keimtemperatur: 18 - 22 Grad
  • Pflanzabstand: 3 cm
  • Reihenabstand: 30 cm

Möhren anbauen: Das musst du wissen

Gärtner:innen und Landwirte verwenden die von der Wilden Möhre (Daucus carota subsp. carota) abstammende Kulturmöhre (Daucus carota subsp. sativus). Beide gehören zur Familie der Doldenblütler (Apiaceae). Die Wildform ist in West-Asien, Europa und Nordafrika weit verbreitet und stammt vermutlich aus den Wiesen- und Steppenlandschaften Vorderasiens. Tatsächlich bezeichnet man normalerweise nur die langen und größeren Sorten als Möhren, während die kurzen und rundlicheren Sorten Karotten genannt werden. Die meisten verwenden den Begriff allerdings als Synonym und so wollen wir das auch in diesem Artikel tun.

Wilde Karotte
Die Kulturmöhre stammt von der Wilden Möhre ab. Diese findet man an Wegesrändern oder auf trockenen, kalkreichen Wiesen. Bild von Manfred Richter auf Pixabay 

Möhren sind eigentlich zweijährige Gewächse, werden jedoch, außer zur Samengewinnung, nur einjährig kultiviert. Im ersten Jahr bildet die Pflanze eine gefiederte Blattrosette, sowie eine Pfahlwurzel aus. In dieser werden von der Pflanze alle wichtigen Mineralien und Inhaltsstoffe gespeichert. Der Carotingehalt ist in den Möhren im Vergleich zu allen anderen Gemüsesarten am höchsten. Das Pigment gibt den Karotten ihre typisch orangene Farbe. Auch Vitamin A, Biotin und Kalium sind im Speicherorgan vertreten.

Karottensorten im Überblick

Die meisten Karotten- oder Möhrensorten sind rot-orange gefärbt. Wie beispielsweise die Sorte ,Rodelika'. Diese aromatische, orange-rote Sorte ist besonders gut lagerfähig. Zudem eignet sie sich auch für den Anbau auf schweren Böden. Außerdem gibt es neben klassisch länglichen Karotten auch Sorten, die kugelrunde Knollen ausbilden. Ein Beispiel ist die Sorte ,Pariser Markt', eine kurze, kugelförmige, frühe Sorte mit süßem Geschmack und kräftig-orangener Färbung.


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Entdecke zahlreiche Karottensorten!

In unserem Lexikon findest du Informationen zu den einzelnen Sorten mit Anbauzeitraum, Tipps zur Pflanzung und Ernte. Zudem findest du gute und schlechte Nachbarn, um eine Mischkultur zu planen.

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Gelbe Karotten, Rote Karotten, Violette Karotten

Allerdings gibt es auch violette Vertreter, welche die farbgebenden Anthocyane enthalten. Sie gelten als ursprünglichere Form und alte Sorte der Kulturmöhre und wurden auch schon in der Antike verwendet. Ein Beispiel hierfür ist die Karotte ,Gniff'. Diese Lagerkarotte ist besonders schön anzusehen mit ihrer violetten Farbe mit weißen Kern. In der Farbenvielfalt der Karotten geht es aber noch weiter und Sorten wie die Möhre ,Jaune du Doubs' oder ,Sonnenmöhre' bilden gelbe Möhren. Die Sorte ,Maruschka' sticht mit ihren cremeweißen Wurzeln hervor.

Lila Karottensorte
Die violette Färbung mancher Möhrensorten entsteht durch das Pigment Anthocyan. Bild von jacqueline macou auf Pixabay.

Möhren säen: Standort und Boden

Damit sich die Möhren im Erdreich gut ausbreiten können, wachsen sie am liebsten an einem sonnigen Standort auf humosen und tiefgründig lockeren Boden. Sie bevorzugen dabei leicht sandigen Erde, da sich ihre Wurzeln so leichter entwickeln können. Falls du zu schweren Boden besitzt, kannst du ihn mit Sand verbessern. Das lockert die Struktur ein wenig auf. Falls du No-Dig-Beete angelegt hast, ist die Bodenstruktur schön locker und die Möhren wachsen auf jeder Bodenart ohne Probleme. Zudem sollte die Erde im Beet gleichmäßig feucht sein, damit die Möhren nicht aufplatzen oder verholzen.

Ansonsten werden Möhren bevorzugt direkt ins Beet gesät. Die kleinen Keimlinge vertragen das Auspflanzen nicht so gut, weshalb hier meist auf eine Anzucht verzichtet wird. Als Lichtkeimer werden Möhren nicht besonders tief gesät und es reicht eine Saattiefe von bis zu einem Zentimeter. Mehr Tipps und Tricks zum Möhren säen findest du hier im Beitrag.

Karotten düngen und gießen: So geht's

Karotten gehören zu den Mittelzehrern und mögen zwar humusreichen Boden, allerdings sollte niemals mit frischem Mist gedüngt werden. Dies gilt auch für den Herbst vor der Aussaat. Verwende daher lieber reifen Kompost, den du gründlich ins Beet einarbeitest, bevor du aussäst. Nach der No-Dig-Methode von Charles Dowding wird das Beet einmal im Jahr mit einer etwa 2,5 m dicken Schicht Kompost gedüngt, wovon die Pflanzen über das Jahr zehren können.

Wichtig für ein gesundes Wachstum der Möhren ist es, gleichmäßig zu bewässern. Wenn zu große Feuchtigkeitsschwankungen auftreten, können die Wurzeln aufplatzen. Nach Starkregen sollte der Boden um die Reihen deshalb mit einer Mistgabel gelockert werden. Um eine ausgeglichene Bodenfeuchte zu gewährleisten, kannst du eine dünne Mulchschicht aus Rasenschnitt oder Beinwellblättern um die Möhren auslegen. Ist die Mulchschicht zu dick und strohig, können Schädlinge angezogen werden. Ist dein Boden eher zu feucht, kannst du kleine Dämme errichten, auf denen du die Möhren anbaust (Dammkultur).

Beinwell zum Kartotten düngen
Neben Rasenschnitt können die Blätter des Beinwells als dünne Mulchschicht um die Karottenpflanzen ausgelegt werden und für eine gleichmäßige Bodenfeuchte sorgen. Bild von Nancy Buron auf Pixabay 

Möhren: Krankheiten und Schädlinge

Möhrenfliege (Chamaepsila rosae)

Die ausgewachsenen Fliegen legen ihre Eier neben die Möhren in den Boden. Die geschlüpften Larven ernähren sich von den Möhren, indem sie sich durch das Wurzelgewebe fressen. Dabei hinterlassen sie Grabgänge, in denen sich ihr Kot ablagert. Die Karotten verfärben sich braun und beginnen zu faulen. Der Schädling erzeugt mehrere Generationen innerhalb eines Jahres, wobei die erste Generation Larven erzeugt, welche im Juni fressen. Die zweite Generation wird ab August aktiv.

Möhrenfliege vorbeugen

Vorbeugend wirken engmaschige Gemüseschutznetze ab Mai, sowie eine Mischkultur mit Lauch oder Zwiebeln. Zudem meiden die Schädlinge windige Standorte. Halte außerdem eine Anbaupause von mindestens 3 Jahren ein!

Möhrenfliege Schadbild
Die Larven der Möhrenfliege fressen sich durch das Wurzelgewebe der Möhren, weshalb sie zu faulen beginnen. Picture by Rasbak, CC BY-SA 3.0.

Wurzelgallenälchen an der Karotte

Wie alle Nematoden ist das Wurzelgallenälchen ein sehr kleiner (ca. 0,5 mm) aalförmiger Wurm. Es lebt im Boden und befällt Pflanzenwurzeln, indem es in diese eindringt. Innerhalb der Wurzel bildet es Nährzellen aus, wodurch sich das Wurzelgewebe gallenförmigen verformt. Die Gallen sehen dabei wie kleine Geschwüre aus. Sie sollten nicht mit den Wurzelknöllchen der Schmetterlingsblütler (Fabaceae) verwechselt werden, die symbiotisch fungieren und die Wurzeln nicht beschädigen. Das Wurzelgallenälchen schafft es, die Wurzelzellen so umzuprogrammieren, dass sie den Eindringling optimal mit Nährstoffen versorgen. Dadurch verkümmern oder welken viele Pflanzen, denn sie besitzen für ihr eigenes Wachstum nicht mehr genügend Energie.

Wurzelgallenälchen vorbeugen und bekämpfen

Vorbeugend wirkt die Einhaltung des Fruchtwechsels, sowie Beipflanzungen von Calendula und Tagetes. Auch eine Brühe aus den Blumen soll das Wurzelgallenälchen vertreiben. Koche hierfür 400 bis 500 g der Blumen (auch mit Kraut) für 30 min auf und siebe das Pflanzenmaterial ab. Gieße die befallenen Pflanzen mit der Brühe. Verwende die Brühe rasch, damit es nicht zur Gärung kommt.

Möhrenschwärze (Alternaria dauci)

Der Pilz tritt vor allem bei hoher Feuchtigkeit auf. Er befällt nicht nur Möhren, sondern auch Petersilie, Sellerie, Pastinake, Dill, Kohl und Tomaten. Symptome sind dunkles, verfärbtes Laub, sowie später auch schwarze Flecken auf den Wurzeln (Möhren). Der Befall tritt meist erst gegen Herbst, also zur Ernte hin auf. Daher ist eine Warmwasserbehandlung nach der Ernte empfehlenswert (ca. 30 min bei 50 °C), um die Lagerfähigkeit etwas zu verlängern. Ist schon früher ein Befall festzustellen, kannst du mit Schachtelhalmbrühe gießen und das Kraut besprühen. Verwende hierfür ca. 1 kg frischen Ackerschachtelhalm für 10 l (Regen-)Wasser. Zerschneide das Kraut und lasse es für 24 h im Wasser ziehen. Anschließend 30 min bei niedriger Temperatur köcheln lassen. Die Pflanzenreste mit einem Tuch oder Sieb abseihen. Am besten bei sonnigem Wetter anwenden, da Wärme die Wirkung verstärkt.

Möhrenschwärze vorbeugen

Vorbeugend wirken Maßnahmen, welche für eine schnelle Trocknung der Pflanzen sorgen. Dazu gehören: Dammbau, Anbau an eher windigeren Stellen, ausreichender Pflanzabstand. Verwende reifen Kompost (keine zu frischen Pflanzenreste), den du gut in den Boden einarbeitest und halte eine Anbaupause von mind. 3 Jahren ein.

Karotten ernten und lagern

Ernte deine Möhren sobald das Laub gelbe oder rötliche Blattspitzen bekommt. Warte nicht zu lange, denn dann kann es sein, dass die Wurzeln aufplatzen, Risse bekommen oder Haarwurzeln ausbilden. Lockere die Erde mit einem Spaten und ziehe die Möhren anschließend am Laub aus dem Boden. Entferne die Erde an den Möhren nur grob, das macht sie länger lagerfähig.

Je nach Sorte und Lagerung lassen sich Karotten mehrere Monate lagern. In unserem Artikel zum Thema Gemüse lagern erfährst du, wie du Karotten am besten aufbewahrst.

Karottenernte
Wenn du die Erde bis zur Verwendung an den Wurzeln dranlässt, bleiben sie länger frisch.

Verarbeitung von Karotten

Ob in Salaten oder Suppen: Die Möhre ist vielseitig verwendbar. Auch als Ofengemüse oder in der Pfanne karamellisiert ist sie schmackhaft. Auch zum Backen kannst du sie geraspelt in Brot- oder Kuchenteig untermischen.

Was viele nicht wissen: Auch das Kraut ist essbar. Hieraus lässt sich herrliches Pesto mit nur wenigen Zutaten zaubern. Gebe dafür das Kraut mit Olivenöl, Salz, Knoblauch, wahlweise Parmesan und Pinienkernen in den Mixer. Wer keine Pinienkerne mag, kann auch Sonnenblumenkerne oder Walnüsse verwenden. Um das Pesto länger haltbar zu machen, verwende ausgekochte Schraubgläser und bedecke die grüne Masse zum Schluss mit Olivenöl.

Karottenpesto
Auch das Laub der Möhren kann beispielsweise zu Möhrengrün-Pesto verarbeitet werden. Bild von Waldrebell auf Pixabay.

Ich hoffe, dass ich deine Lust am Karotten anbauen geweckt habe. Bei Fragen und Anmerkungen schreibe uns gerne an [email protected].

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Isabell

Isabell studiert Agrarwissenschaften und liebt es von der Natur und ihrer Komplexität immer wieder auf's Neue überrascht zu werden. Kräuter - egal ob wild gesammelt oder im Garten - sind ihre Leidenschaft.

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Sonnenkind vor 1 Stunden
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Einblicke in meinen Garten heute. Es ist alles noch grün. Selbst die Rosen haben noch Knospen. Bild zwei ist die Blumenwiese. Es bleibt spannend: Malve, Eisenkraut, Königskerze, Akelei und Karde. Mal schauen, was nach dem Winter treibt.😊🌻🌺🌼🌞

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Sonnenkind vor 2 Stunden
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#einkaufenimgarten Heute wieder eine wunderbare Ernte🥰

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Etoni vor 2 Stunden
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Das Neue bei Fryd ist 1. Schicken Sie Bilder hier per PN. (private Nachricht) 2. die Süd-Halbkugel ist integriert. Für bessere Planung sind die Pflanzdaten der dortigen Saison angepasst worden .😊 -3. ... ein Problem hier auf Fryd etwas zu kopieren, um es dann in den Google Übersetzer einzufügen. Es funktioniert noch nicht mit dem Handy /Smartphone! Jedoch in der Desktop-App, also am PC geht es. * * * * * *

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Häufige Fragen

Möhren fühlen sich an einem sonnigen Standort mit humosen und tiefgründig lockeren Boden wohl. Zudem sollte die Erde im Beet gleichmäßig feucht sein.

Möhren wachsen zweijährig und blühen und fruchten damit erst im zweiten Anbaujahr. Meist werden sie einjährig angebaut, um die Wurzeln zu ernten. Nur zur Saatgutproduktion lässt man einzelne Pflanzen stehen.

Am besten düngst du dein Beet einmal im Jahr mit ordentlich Kompost. Hierbei reicht eine etwa 2,5 cm dicke Schicht, von der die Pflanzen das Jahr über zehren können. Nutze niemals frischen Mist, um zu düngen.

Die Möhren ziehst du für die Ernte einfach aus der Erde. Hierfür kannst du den Boden zuvor mit einer Grabegabel lockern. Wasche die Möhren anschließend nicht, sondern entferne nur grob die Erde, um die länger lagern zu können.

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