Möhren sind ein gesundes Gemüse, welches du einfach in deinem Garten anbauen kannst. Meistens werden Karottensamen direkt ins Beet gesät. Eine Anleitung zum Möhren säen und Tipps für eine erfolgreiche Aussaat, bekommst du hier im Artikel.
Wenn du Karotten säen möchtest, gibt es einige wichtige Dinge über die Karottenpflanze zu wissen. Karotten gehören zur Familie der Doldenblütler (Apiaceae) und bevorzugen einen sonnigen, windgeschützten Standort mit lockerem, tiefgründigem und humusreichem Boden.
Es gibt verschiedene Karottensorten, die sich in Größe, Form und Farbe unterscheiden. Die beliebtesten Sorten sind die orangenen, langen Möhren. Es gibt jedoch auch kurze, stumpfe Karotten oder solche mit außergewöhnlichen Farben wie rot, weiß oder gelb. Es lohnt sich, verschiedene Sorten auszuprobieren, um herauszufinden, welche am besten zu deinem Geschmack und Garten passen.
Ob man Karotten vorziehen oder direkt säen sollte, hängt von deinen klimatischen Bedingungen und dem Anbauzeitraum ab. Da Möhren nur bei ausreichend warmer Bodentemperatur keimen, sollte der Boden mindestens 7 bis 10 Grad erreicht haben. Möhren vertragen das Auspflanzen nicht so gut, deshalb werden sie in der Regel ab März direkt ins Freiland gesät. Wurzelgemüse im Allgemeinen vertragen den Umzug ins Freie oft nicht so gut, denn dabei werden ihre Wurzeln beschädigt und in ihrem Wachstum gestört. Möchtest du früher im Jahr Möhren im Freiland anbauen, kannst du aber trotzdem Möhrensetzlinge vorziehen. Alternativ kannst du Karottensamen auch unter einem Frühbeet oder einem wärmenden Flies säen.
Ab März bis Juli werden die meisten Möhrensorten gesät. Je nach Sorte brauchen Karotten etwa 16 bis 20 Wochen bis du sie ernten kannst. Mit einer gestaffelten Aussaat, bei der du alle ein bis zwei Wochen säst, kannst du dein Erntefenster vergrößern.
Damit sich die Möhrenpflanzen wohlfühlen, ist es wichtig, den Boden gut vorzubereiten: jäte das Unkraut und entferne größere Steine aus dem Beet. Hierfür kannst du eine Grabegabel oder Hacke zur Hand nehmen. Lockere den Boden tiefgründig, ohne dabei umzugraben. Damit im Boden genügend Nährstoffe zur Verfügung stehen, kannst du noch Kompost oder anderen organischen Dünger einarbeiten. Danach glättest du die Oberfläche und mulchst ggf. den Boden. Damit der Boden ausreichend feucht ist und deine Samen keimen, gießt du einmal gut an. Eine Woche später kannst du dann deine Karottensamen säen.
Oft keimen Möhren nur sehr langsam oder schlecht, doch dies lässt sich mit einem Trick umgehen. Fülle die kleinen Samen in ein Schraubglas mit etwas Quarzsand und ein wenig Wasser (der Sand sollte nur leicht feucht sein und nicht im Wasser schwimmen). Schüttle das Gemisch und stelle es für einige Tage auf eine Heizung. Die Heizung sollte dabei nicht zu heiß sein und an einem möglichst hellen Ort (Fensterbank) stehen. Da Karotten Lichtkeimer sind, finden sie so gute Bedingungen für die Keimung vor und sollten mit dieser nach ein paar Tagen beginnen. Ist es soweit, kannst du die Samen mitsamt dem Sand in die Saatrille streuen und vorsichtig andrücken.
Sand, Algenkalk und Gesteinsmehl in den höchstens 1-2 cm tiefen Saatrillen ist für Keimung und Wachstum förderlich. Da Karotten Lichtkeimer sind, werden sie nur etwa 0,5 cm tief in die Erde gelegt. Drücke die Samen leicht an und bedecke sie mit Erde. Abschließend drückst du die Erde an und gießt vorsichtig. Da Möhren nicht immer so zuverlässig keimen, werden in einer Rille mehr Samen gesät und später dann ausgedünnt. Der Pflanzabstand von 3 cm wird bei der Aussaat also nicht eingehalten. Wichtig ist, dass du darauf achtest, dass die Erde immer feucht bleibt. Besonders in den ersten Wochen nach der Aussaat benötigen die Möhren ausreichend Feuchtigkeit, um keimen zu können. Wenn der Boden zu trocken ist, solltest du daher regelmäßig gießen.
Unser Tipp: Da die Keimung sehr langsam erfolgt (3-4 Wochen), kannst du als Markiersaat Radieschen untermischen. Sie gehen schneller auf und zeigen dadurch die Möhrenreihe an. Außerdem sind die Markierer schon nach 6 Wochen erntebereit und hindern die Möhren dadurch nicht am Wachstum. Sei bei der Ernte der Radieschen jedoch vorsichtig, damit die Möhrenkeimlinge nicht beschädigt werden.
Wenn die Keimlinge etwa 3-4 cm groß sind, solltest du sie ausdünnen. Dabei entfernst du schwache oder zu eng stehende Keimlinge, um den übrigen Pflanzen mehr Platz zum Wachsen zu geben. Der Abstand zwischen den Pflanzen sollte dabei etwa 3-5 cm betragen. Ansonsten konkurrieren die Pflanzen um Nährstoffe, Wasser und Platz.
Schließlich solltest du auch darauf achten, dass die Möhren vor Schädlingen geschützt werden. Besonders Möhrenfliegen und Karottenfliegen können den Möhren großen Schaden zufügen. Du kannst sie jedoch durch das Abdecken der Pflanzen mit einem feinen Netz oder durch das Pflanzen von Begleitpflanzen wie Ringelblumen oder Dill abwehren.
Durch das Anhäufeln von Möhren kannst du die Qualität und den Geschmack der Karotten verbessern. Beim Anhäufeln wird die Erde um den obersten Teil der Karotte herum aufgehäuft, um ihn zu bedecken und vor Sonne zu schützen. Dadurch wird verhindert, dass die Karotten an der Oberfläche grün werden oder verfärben.
Karotten eignen sich, wie die meisten Wurzelgemüse, hervorragend für den Anbau im Hochbeet. Der Vorteil von Hochbeeten ist, dass der Boden tiefgründig, locker und durchlässig ist und somit das Wachstum von Karotten begünstigt. Zudem kannst du ganz einfach und bequem den Boden um die Karotten hacken und lockern. Um den Platz in deinem Hochbeet möglichst effizient zu nutzen, kannst du eine Mischkultur pflanzen. Als Nachbarn eignen sich Gemüsesorten wie z.B. Salat, Radieschen, Erbsen und Rote Bete.
Für ein größeres Erntefenster, kombinierst du am besten Möhrensorten mit unterschiedlichem Erntezeitraum. In dieser Mischkultur wachsen zwei verschiedene Möhrensorten: eine frühe Möhre (,Jaune du Doubs') und eine späte Möhre, die etwas länger auf dem Feld steht (,Nantes 2'). Zwischen den Möhren ist ein Klassiker neben die Karotten gepflanzt: Zwiebeln. Möhren und Zwiebeln harmonieren sehr gut in einer Mischkultur. Mit den Winterheckenzwiebeln hast du besonders wenig Arbeit. Sie werden einmal gesät und du kannst sie das ganze Jahr über ernten, denn sie wachsen mehrjährig. Außerdem stehen in diesem Beet noch Erbsen, Dill und Salate wie z.B. ,Lollo Rosso'. Kapuzinerkresse am Rand des Beets rundet das Ganze ab. Bei einem Hochbeet braucht du keine Rankhilfe und die Pflanze kann einfach über den Rand hinaus im Hochbeet entlang ranken. Zudem ist Kapuzinerkresse beliebt bei einigen Schädlingen und schützt so ggf. die anderen Kulturen vor einem Befall. Ab Juli zeigen sich außerdem schöne Blüten, worüber sich die Insekten freuen. Ganz nebenbei sind diese Blüten noch super gesund und eine gute Ergänzung in frischen Salaten.
Gute Vorkulturen für eine ganzjährige Bepflanzung sind beispielsweise Spinat, Kresse, Kohlrabi und Radieschen. Die Radieschen werden gemeinsam mit den Möhrensamen gesät und markieren so die Karottenreihe. Da die Radieschen viel schneller wachsen und eine kürzere Wachstumsphase haben, machen sie bereits wieder Platz im Beet, bevor die Möhren richtig loslegen. Als Nachkulturen kannst du Zwiebeln, Knoblauch, Petersilie und Feldsalat säen oder als Jungpflanzen pflanzen.
Wenn du selbst Karottensamen gewinnen möchtest, achte beim Kauf auf eine samenfeste Sorte (kein F1-Hybrid). Ernte nach der ersten Saison nicht alle Möhren, sondern lasse ein paar Wurzeln in der Erde. Dort überdauern sie bis zum nächsten Jahr. Im Frühling beginnen sie, erneut auszutreiben und bilden später die schönen Blütenstände aus. Aus diesen können im Sommer/Herbst die Samen entnommen werden. Wenn du mehr darüber wissen möchtest, wie du eigenes Saatgut gewinnen kannst, findest du im Artikel zum Thema mehr Informationen dazu.
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Bild von Holger Langmaier auf Pixabay
Marie ist Agrarwissenschaftlerin. Sie interessiert sich besonders für den nachhaltigen und ökologischen Anbau von Gemüse und anderen Pflanzen. Im eigenen Garten sammelte sie dabei Erfahrungen und probiert sich gerne aus, um von der Natur zu lernen. Dabei liegen ihr Werte und Prinzipien der Permakultur besonders am Herzen, um neben dem Wohl für die Natur, auch für das Wohlergehen der Menschen und zukünftiger Generationen beizutragen.
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Möhren auf der Fensterbank vorziehen oder direkt ins Freiland säen?
Möhren keimen ab einer Bodentemperatur von 7 bis 10 Grad. Daher kommt es darauf an, wie deine klimatischen Bedingungen sind und wann du Karotten anbauen möchtest. Generell vertragen Karottensetzlinge das Auspflanzen nicht so gut und werden i.d.R. ab März direkt ins Freiland gesät.
Ab wann und wie lange kann man Möhren säen?
Ab März bis Juli werden die meisten Karottensorten gesät. Am besten kombinierst du frühe und späte Möhrensorten, um ein möglichst breites Erntefenster zu haben.
Am besten direkt ins Freiland säen. Dabei bedeckst du die Samen nur etwa 0,5 cm mit Erde, denn Karotten sind Lichtkeimer. Achte auf einen gleichmäßig feuchten Boden.
Wie lange brauchen Möhren zum Keimen?
Nach etwa 3-4 Wochen sollten deine Karottensamen keimen. Für eine zuverlässigere und schnellere Keimung, kannst du die Samen vorkeimen lassen.
Wenn die Pflanzen etwa 3-4 cm groß sind, dünnst du die Karottenkeimlinge aus. Dabei ziehst du schwache und zu eng stehende Keimlinge aus der Erde. Der Abstand zwischen den einzelnen Möhren sollte 3-5 cm betragen.
Dadurch wird verhindert, dass sich die Köpfe der Karotten durch einfallendes Sonnenlicht grün verfärben. Das verbessert die Qualität und den Geschmack der Möhren.