Die Zucchini ist eine pflegeleichte Kultur, die meist viel Ertrag abwirft. Daher ist sie besonders für Anfänger:innen und Selbstversorger:innen gut geeignet. Hier erfährst du alles vom Vorziehen der Zucchini über die Pflege bis hin zur Ernte und was du gegen Mehltau an der Zucchini tun kannst.
Die Zucchini gehört zur Familie der Kürbisgewächse (Cucurbitaceae) und stammt ursprünglich aus Mittel- und Südamerika. Als Frucht ist die Zucchini (Cucurbita pepo) eine Mischung aus ihren nahen Verwandten Gurke und Kürbis. Der Name Zucchini stammt vom italienischen Wort ,,Zucca", was so viel wie ,,kleiner Kürbis" bedeutet.
Zucchini-Pflanzen sind einjährig, meist buschig im Wuchs und mit großen Blättern an langen Stielen versehen. Die Stiele sind behaart und können deshalb an der Haut pieksen. Schutz können hier dicke Gartenhandschuhe bieten. Die großen, gelben Blüten der Zucchini entfalten sich beim Öffnen zu einem leuchtenden Stern. Auf einer Pflanze findet man sowohl männliche als auch weibliche Blüten, das nennt man einhäusig. Die männlichen Blüten sitzen auf einem langen, dünnen Stängel und werden oft als Blütenbund auf dem Markt angeboten. Die weiblichen hingegen haben einen kurzen, dicken Stiel, an dem sich später die Früchte bilden. Die Früchte der Zucchinipflanze varrieren je nach Sorte: es gibt sowohl längliche als auch runde Zucchinis. Neben klassisch grünen gibt es auch gelbe, weiße, gestreifte und lilane Sorten. Eine Übersicht zu den verschiedenen Zucchinisorten findest du hier im Beitrag.
Aufgrund ihrer tropischen Heimat liebt die Zucchini Wärme und gleichmäßig feuchten Boden. Sie haben einen hohen Lichtbedarf und sollten in einem möglichst sonnigen Beet wachsen, weil sie frostempfindlich und wärmeliebend sind. Diesem Anspruch kannst mit einer Mulchfolie besser gerecht werden. Im Freiland eignen sich kurzzeitige Folien- oder Vliesbedeckung für besseres Wachstum und Entwicklung. Auch der Wasserbedarf der Pflanze ist sehr hoch. Zucchinipflanzen sind Starkzehrer und haben dementsprechend einen hohen Nährstoffbedarf. Sie wachsen am liebsten auf humosen, leicht erwärmbaren Böden mit lockerer Struktur und gutem Wasserhaltevermögen. Allerdings mag die Zucchini keine zu hohen Salzgehalte (also Chlorid) im Boden.
Entgegen mancher Empfehlung solltest du Zucchinipflanzen nicht auf dem Kompost anbauen, sie laugen ihn zu sehr aus. Höchstens am Fuß des Komposts darf eine Pflanze platziert werden, dort kann sie die ausgespülten Nährstoffe nutzen. Die großen Blätter beschatten zusätzlich den Komposthaufen und schützen ihn vor starker Sonneneinstrahlung, sodass er nicht zu sehr austrocknet.
Auch auf der Terrasse oder dem Balkon kannst du Zucchini pflanzen. Beim Anbau im Topf solltest du aber unbedingt auf ausreichende Nährstoffversorgung achten! Für Töpfe sind vor allem buschig wachsende Sorten wie z.B. die gelbe Zucchini "Gold Rush" geeignet. Alternativ gibt es auch Zucchinisorten mit Ranken, die an einer Rankhilfe hochwachsen können. Diese Art und Weise Zucchini anzubauen ist besonders platzsparend. Mehr Ideen und Tipps zum Zucchini vertikal anbauen mit Beispielen für Mischkultur-Pflanzpläne im Topf, findest du hier im Artikel.
Die Anzucht in Töpfen ist bei Zucchinis sehr simpel, da sie relativ unempfindlich sind und zügig heranwachsen. Verwende dafür am besten Töpfe mit ca. 8 cm Durchmesser. Es reicht also aus, wenn du ab April die ersten Samen auf der Fensterbank in Töpfe säst. Lege dafür pro Topf einen Samen ca. 3 cm tief in die Erde und feuchte die Erde gut an. Innerhalb von einer Woche sollten sich die ersten grünen Spitzen zeigen. Im Gewächshaus kannst du auch Erdpresstöpfe verwenden. Die ideale Temperatur beträgt 18 bis 20 Grad Celsius, sollte aber auch nicht unter 15 Grad Celsius fallen. Achte die nächsten Wochen darauf, dass die Pflanzen immer ausreichend Licht haben, damit sie sich nicht unnötig in die Länge strecken. Bei vorgezogenen Pflanzen sollte der Erdballen gut durchwurzelt sein und die Keimblätter gut entwickelt sein oder die Pflanze ein bis Laubblätter aufweisen.
Zucchinipflanzen werden in unseren Breiten in der Regel auf der Fensterbank vorgezogen. Du kannst Zucchinisamen aber auch direkt säen. Die frühste Aussaat als Direktsaat ist in milden Gegenden ab Anfang Mai möglich. Die Keimung dauert ca. zwei Wochen, sodass die ersten Keimblätter erst in der Monatsmitte erscheinen. Zu dieser Zeit sollten die letzten Nachtfröste vorüber sein, sodass die jungen Pflänzchen keine Kälteschäden davontragen. Mit einem Meter Abstand werden je 2-3 Körner platziert. Schütze die Zucchinipflänzchen mit einem wärmenden Vlies.
Nach den Eisheiligen kannst du die Jungpflanzen dann in’s vorbereitete Gemüsebeet auspflanzen. Für höhere Erträge kann bei der Pflanzung noch eine Schaufel Pferdemist (alternativ auch Hühnermist, etc.) mit in das Pflanzloch gemischt werden. Den Mist dann mit etwas Erde aus der Grube bedecken und die Jungpflanze darauf platzieren. Wenn du das Beet nicht schon extra vorbereitet hast, kannst du bei der Pflanzung noch ordentlich Kompost mit in den Boden einarbeiten.
Eine einzelne Zucchini-Pflanze kann 1-2 m² groß werden, achte beim Einpflanzen ins Beet also auf genügend Abstand zu anderen Pflanzen. Die großen Blätter werfen viel Schatten und können so das Wachstum von anderen Gemüsepflanzen in der Nähe einschränken. Mit einem Pflanzabstand von einem Meter bist du jedoch auf der sicheren Seite. Zucchini-Pflanzen benötigen zwar viel Platz, je nach Sorte genügen jedoch 1-2 Pflanzen, um den Bedarf einer ganzen Familie zu decken.
Als Inspiration für dein Gemüsebeet mit Zucchini haben wir hier ein paar digitale Beetpläne für dich.
Mehr zum Thema Zucchini in der Mischkultur und eine Übersicht zu guten und schlechten Pflanznachbarn, findest du hier im Beitrag. Neben Tipps zur Fruchtfolge und Fruchtwechsel haben wir dir auch einige digitale Beetpläne für deinen Mischkultur-Pflanzplan mit Zucchini vorbereitet.
Zucchinis sind Starkzehrer und haben dementsprechend einen hohen Nährstoffbedarf. Damit die Zucchinipflänzchen sich gut entfalten können, sollte das Beet im Herbst oder im zeitigen Frühjahr mit reichlich Kompost, organischem Dünger und einer Mulchabdeckung vorbereitet werden. Auch eine Gründüngung im vorherigen Sommer kann helfen, eine nahrhafte Grundlage für die hungrigen Zucchinipflänzchen zu schaffen. Während der Wachstumszeit sollte zwei bis drei Mal mit verdünnter Brennnessel-Jauche gegossen werden (Verhältnis ca. 1:10). Wer will, kann auch mit halbverrottetem Kompost rings um die Pflanze mulchen.
Für Zucchinipflanzen ist eine gleichbleibende Bodenfeuchtigkeit wichtig. Den höchsten Wasserbedarf hat die Pflanze mit beginnendem Fruchtwachstum und während gesamter Ernteperiode. Trockenheit kann zu Wachstumsstockungen und infolgedessen zu bitteren und verformten Früchten führen. Einen Teil der Arbeit erleichtert dir die Zucchini: Durch die großen Blätter beschattet die Pflanze den Boden von selbst und schützt ihn so vor Austrocknung. Zusätzlich kann eine Mulchschicht helfen den Boden rund um die Pflanze feucht zu halten.
Deine Pflanze gießt du am besten immer von unten und am Vormittag. So vermeidest du feuchte Blätter und dadurch auch Pilzerkrankungen wie Mehltau. Den höchster Nährstoffanspruch hat die Zucchini Ende Juni bis Mitte August und die Düngung erfolgt in zwei Gaben. Gegen Unkraut hilft entweder Mulchfolie oder du hilfst mit einer Handharke nach. In der Regel ist Unkraut allerdings durch die großen Blätter kein großes Problem.
Die Zucchini ist relativ anfällig für Pilzerkrankungen (z.B. echter Mehltau oder Grauschimmel). Weitere häufige Krankheiten sind Wassermelonenmosaikvirus, Zucchini-Gelbmosaikvirus und Gurkenmosaikvirus, die allesamt von Blattläusen übertragen werden. Zur Vorsorge von Virusübertragungen achte auf ausreichenden Abstand zu Gurken und Kürbis. Bei Calciummangel und nasskalter Witterung kann es zu Blütenendfäule kommen, dann solltest du die Pflanze direkt aus dem Beet entfernen. Im natürlichen Pflanzenschutz wird gegen Pilzbefall oft Schachtelhalm-Brühe gesprüht. Diese kann auch vorbeugend auf einem vorbelasteten Beet oder vor dem Auspflanzen einer anfälligen Kultur eingesetzt werden. Biologische Pflanzenschutzmittel müssen meist mehrmals und in regelmäßigen Abständen angewandt werden, bei starkem Befall solltest du sogar täglich sprühen. Schneide stark befallene Blätter mit einem scharfen Messer ab und entsorge sie im Biomüll.
Unser Tipp: Erkrankte Pflanzenteile nie auf dem Kompost entsorgen, sonst kann dieser ebenfalls infiziert werden!
Mehliger Belag auf den Blättern, früheres Vertrocknen. Echter Mehltau breitet sich auch bei sonnigem Wetter aus. Vorbeugend: Mehltauresistente Sorten, luftiger Stand, Überdüngung vermeiden, kranke Pflanzenteile entfernen, Schachtelhalm- oder Knoblauchtee sprühen, Mischkultur mit Knoblauch. Akut: Schwefelpräparate aus dem Handel.
Grauer Schimmelbelag auf Blättern und Früchten, das Gewebe stirbt ab. Grauschimmel befällt vor allem schwache Pflanzen, wichtig sind also alle Maßnahmen, die ein gesundes Wachstum fördern. Vorbeugend: Regelmäßige Bodenbearbeitung, luftiger Stand, Mulchen mit Stroh, Überdüngung vermeiden, Knoblauch als Zwischenkultur. Akut: Mehrere Tage hintereinander Schachtelhalm-Tee spritzen, kranke Pflanzenteile vernichten.
Ob roh, gebraten oder gegrillt, die Zucchini lässt sich vielseitig verwenden und ist in jedem Fall super lecker und gesund. Findet die Zucchini gute Bedingungen vor, so entfalten sie auch bei uns ihre wuchernde Üppigkeit. In der Hauptwachstumszeit wirst du dich vermutlich vor neuen Früchten kaum retten können. In dieser Zeit gilt: Verschenken und konservieren, was das Zeug hält!
Die Erntezeit geht von Juli bis Oktober nach einer Kulturdauer von 50 bis 60 Tagen. Zucchinis schmecken besonders fein, wenn sie noch jung geerntet werden. Ernte sie also am besten, wenn sie ca. 10-20 cm lang sind. Frühes Ernten erhöht außerdem den Ertrag, da die Pflanze ihre Energie direkt in eine neue Frucht investieren kann. Bei runden Sorten liegt der optimale Erntezeitpunkt bei einem Durchmesser von 12 cm. Wenn die Früchte nicht regelmäßig geeerntet werden, bildet die Pflanze meist nur drei bis fünf sehr große Früchte aus. Diese sind allerdings nicht so fein im Geschmack, die Schale wird fester und sie verholzen irgendwann. Die Zucchini bei der Ernte einfach mit einem scharfen Messer abschneiden, um die Pflanze nicht zu verletzen. Dabei wird der Stielansatz auf der Frucht gelassen.
Am besten sollte Zucchini an einem schattigen und gut durchlüfteten Ort lagern. Achte jedoch darauf, dass sie nicht neben Äpfeln oder Tomaten liegt, denn dort werden Zucchinis schnell runzlig und matschig. Zucchinis sind, genau wie Gurken, kälteempfindlich und sollten daher nicht im Kühlschrank gelagert werden. Optimal sind 7 bis 10 Grad Celsius und 90-95% Luftfeuchtigkeit.
In kühlen Räumen sind Zucchinis mindestens eine Woche haltbar. Große Früchte können sogar mehrere Wochen gelagert werden. Je größer die Zucchini, desto länger ist sie haltbar. Mit der Größe nähert sich nämlich auch die Haut der Zucchini immer mehr dem Kürbis an: Sie wird dicker und ledriger, sodass die Frucht nicht so leicht austrocknet. Unbeschädigte und große Früchte sind so bei kühler Lagerung sehr lange haltbar. Solange die Zucchini schön fest bleibt, ist sie in der Regel noch genießbar.
In Streifen geschnitten, paniert und gebacken sind außerdem blitzschnell Zucchini-Pommes zubereitet, dieser leckere Snack eignet sich gut als Fingerfood und kann mit einem cremigen Dip serviert werden. Mit dem Sparschäler kannst du auch deine eigenen, frischen Zucchininudeln selber machen! Am besten schmecken sie, wenn sie mit normalen Nudeln gemischt werden. Eine ganz besondere Delikatesse sind zudem die großen, essbaren Blüten. Diese werden sehr gerne gefüllt und je nach Vorliebe frittiert, gebraten oder gebacken.
Wer nach dem Urlaub doch mal eine riesige Keule vorfindet, kann diese natürlich trotzdem verwenden. Aufgeschnitten, gefüllt und geschmort ist die Zucchini auch in diesem Stadium super lecker. Allgemein können Zucchini sehr abwechslungsreich zubereitet werden: Roh oder gekocht, geschält oder ungeschält werden sie gebraten, gedünstet, geschmort, gegrillt oder in Fett ausgebacken werden.
Deine Zucchini Ernte kannst du auch sehr leicht haltbar machen: Sie können eingefroren oder in Gläsern eingekocht werden. Bei einer üppigen Ernte lohnt es sich, das Saisongemüse für den Winter zu konservieren, so kannst du das ganze Jahr davon essen. Ob als Antipasti oder Soßen, hier ist wieder Kreativität gefragt! Weitere Tipps und Anleitungen, wie du Zucchini haltbar machen kannst, findest du hier.
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Annabell studiert Agrarbiologie an der Uni Hohenheim. Auch privat gärtnert sie gerne, verbringt viel Zeit in der Natur und liebt es kreativ zu sein.
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Wann kann man Zucchini pflanzen?
Zucchini können nach den Eisheiligen, ab Mitte Mai, ins Freiland gepflanzt werden. Die Bodentemperatur sollte mindestens 15 bis 18 Grad betragen, denn die Zucchini mag es warm. Außerdem sollte keine Frostgefahr mehr bestehen.
Kann man Zucchini auf dem Kompost anbauen?
Zucchini solltest du nicht direkt auf einen Kompost pflanzen, denn sie ist hungrig und kann dem Kompost so u.U. zuviele Nährstoffe entziehen. Besser ist es, Zucchini am Fuße des Kompost zu pflanzen.
Wie viel Platz braucht eine Zucchinipflanze?
Eine Zucchinipflanze kann gut einen Quadratmeter einnehmen. Halte daher unbedingt genug Abstand zu den anderen Pflanzen, denn ansonsten werden sie von den großen Blättern der Zucchini beschattet.
Was hilft bei Mehltau an der Zucchini?
Vorbeugend kannst du schon Einiges tun: Wähle robuste Sorten und einen luftigen Standort und vermeide Überdüngung. Eine Mischkultur mit Knoblauch oder Basilikum wirkt ebenfalls gegen Mehltau. Bei einem Befall hilft Schachtelhalm- oder Knoblauchtee.