Mittlerweile gibt es eine breite Auswahl an Sorten und Variationen bei Kürbissen. Über 850 Sorten begeistern uns jedes Jahr in den unterschiedlichsten Formen, Farben und Geschmäckern. In diesem Artikel geben wir dir eine Übersicht über essbare Kürbissorten.
Bei dieser großen Vielfalt an verschiedenen Kürbissen ist eine botanische Einteilung nicht ganz einfach. In unseren Breiten gibt es aber drei Kürbisarten, die dominieren und überwiegend angebaut werden: Gartenkürbis (Cucurbita pepo), Moschuskürbis (Cucurbita moschata) und Riesenkürbis (Cucurbita maxima). Die meisten Kürbissorten dieser Arten sind essbare Kürbisse, die als Speisekürbis auf unseren Tellern landen. Daneben gibt es auch eine Vielzahl an Zierkürbissen. In diesem Artikel soll es aber um essbare Kürbissorten und -arten für den Anbau im Garten oder Balkon gehen. Mehr Informationen zum Anbau von Kürbissen mit Tipps zur Aussaat, Pflege, Ernte und Lagerung, findest du im Artikel dazu.
Innerhalb dieser drei Arten gibt es verschiedene Unterarten und Varietäten mit zahlreichen Kürbissorten. Diese Sorten unterscheiden sich hauptsächlich in ihrer Größe, Form, Farbe und Geschmack der Kürbisse. Die Wuchsform der Pflanzen ist dabei meistens ähnlich mit bodenbedeckenden oder kletternden Ausläufern. Je nach Standort und Anbaubedingungen wählst du eine passende Sorte für dich. Für den Balkon eignen sich beispielsweise eher schwachwüchsige Sorten mit kleinen Früchten, wie z.B. der Hokkaido-Kürbis. Außerdem gibt es rankende Zucchinisorten, die du als Kletterzucchini platzsparend und vertikal auf dem Balkon anbauen kannst.
Weiter kann man zwischen Sommer- und Winterkürbis unterscheiden:
Sommerkürbisse werden bereits vor der Vollreife geerntet, wodurch sie eine dünne, weiche Schale haben, die zum Verzehr geeignet ist. Dadurch sind sie anfälliger für den Verderb und nur einige Wochen haltbar.
Winterkürbisse werden vollreif geerntet und haben eine dicke, harte Schale, die nicht essbar ist. Dafür sind diese Kürbisse um ein vielfaches länger haltbar und können gut bis zu sechs Monate eingelagert werden. Einige Winterkürbisse, wie der Butternuss- oder Hokkaidokürbis bilden hier die Außnahme. Ihre Schale ist essbar und wird beim Kochen weich. Trotzdem kann man sie gut trocknen und lange lagern.
Kürbisse dieser Art kommen ursprünglich aus den nordamerikanischen Anden und sind daher relativ kältetolerant (aber nicht frostresistent). Zu dieser Art gehört eine Vielzahl an verschiedenen Kürbissorten. Zum Einen gibt es unter den Riesenkürbissen Kürbissorten, die für Wettbewerbe angebaut werden und bis zu einer Tonne (der Weltrekord liegt bei 1226 kg) schwer werden können z.B. die Sorte ,Atlantic Giant'. Diese Kürbisart produziert die größten Früchte, die wir im Pflanzenreich kennen. Zum Anderen zählen aber auch eher kleinfrüchtige Kürbisse dazu, wie der Hokkaido-Kürbis oder Bischofsmütze. Außerdem gehören auch Halloween-Kürbisse zu den Riesenkürbissen, die aber nicht zum Verzehr geeignet sind.
Der Hokkaido-Kürbis ist der absolute Liebling unter den Kürbissorten. Mit einem Gewicht zwischen 1 bis 3 kg zählt er eher zu den kleineren essbaren Kürbissorten. Daher eignet sich dieser Speisekürbis gut für den Anbau auf dem Balkon. Es gibt unterschiedlichste Sorten, die in ihrer Farbe von grün bis hin zu orange variieren. Sorten wie ,Uchiki Kuri', ,Red Kuri' oder ,Green Hokkaido' sind altbewährt und überzeugen jede:n Hobbygärtner:in mit ihrem nussig, milden Geschmack. Die Schale ist essbar und wird beim Kochen weich. Seine Früchte werden ab September bis hin zum ersten Frost geerntet und sind je nach Sorte rund 5 bis 6 Monate lagerfähig
Die Bischofsmütze, auch bekannt als Turbankürbis, sieht wegen ihrer vielen Farben von weiß über orange bis zu grün besonders schön aus. Daher werden sie gerne als Zierkürbisse verwendet. Ihr schmackhaftes, süßes Fruchtfleisch eignet sich aber auch bestens zum Kochen und Backen. Jedoch ist die Schale vom Turbankürbis nicht genießbar. Die Ernte beginnt im September bis zum ersten Frost. Je nach Lagerung ist der Turbankürbis 4 bis 6 Monate haltbar. Dabei wird die Haltbarkeit bei Lagerung im Kühlschrank verlängert.
Diese Kürbisart kommt aus tropischen Regionen mit heißem, feuchtem Klima (Mittel- und Südamerika) und ist besonders wärmebedürftig. Dort wurde sie schon vor langer Zeit von indigenen Völkern in Mischkulturen mit Mais und Bohnen angebaut. Diese Mischkultur nennt man Milpa. Wie du ein Milpa-Beet anlegen und bepflanzen kannst, findest du im Artikel dazu. Die häufigsten Sorten, die in unseren Breiten angebaut werden sind Butternuss- und Muskatkürbisse.
Der Birnen- oder Butternuss-Kürbis (engl. Butternut) hat eine glatte, leicht gelbe Schale mit hellorangenem süßlichem Fruchtfleisch. Diese Kürbisse bleiben zwischen 0,5 bis 2,5 kg schwer und somit relativ klein. Er enthält besonders wenige Kerne. Frisch geerntet kann man die Schale des Birnenkürbis mitessen. Seine Früchte werden von August bis September geerntet. Diese Kürbissorte ist etwa 3 Monate haltbar.
Muskatkürbisse (auch bekannt als: Muscat de Provence (franz.)) werden bis zu 50 cm groß und zwischen 5 und 30 kg schwer. Im unreifen Zustand sind sie dunkelgrün und färben sich mit der Reife langsam hellbraun-orange. Ihr Fruchtfleisch schmeckt nussig, fruchtig mit einer leichten Muskatnote. Die harte Schale muss beim Kochen entfernt werden, allerdings macht sie ihn besonders lange lagerfähig (8-10 Monate). Die Ernte beginnt ab August bis Oktober.
Unser Tipp: Durch ihre harte Schale kann man sie ausgehöhlt als Suppenschüssel oder Schale verwenden.
Gartenkürbisse sind eine Kürbisart mit besonders vielen verschiedenen Formen. Neben dem ufo-artigen Patisson-Kürbis, gehört auch der Spaghettikürbis und Zucchinis zu den Gartenkürbissen. Außerdem sind steirische Ölkürbisse Teil dieser Kürbisart. Diese Kürbisse haben besonders weiche Kerne, die sich gut für die Ölpressung eignen. Diese Sorten sind ebenfalls in Zentralamerika beheimatet und sind daher sehr wärmeliebend.
Den Patisson-Kürbis gibt es in verschiedenen Farben. Von weißen, über gelbe und grüne sowie gestreifte oder gesprenkelte Exemplare ist wirklich alles mit dabei. Auch dieser Kürbis kann mit Schale gegessen werden, vorrausgesetzt, er wurde früh geerntet. Wegen der weichen Schale ist dieser Kürbis nur bis zu 2 Monate lagerfähig. Die Erntezeit beginnt ab Juli bis Oktober. Der Geschmack der Frucht erinnert an den einer Zucchini.
Der Spaghettikürbis zeichnet sich durch sein besonderes Fruchtfleisch aus, das beim Kochen in Spaghetti-ähnliche Fasern zerfällt. Sein Fruchtfleisch ist hellgelb und hat ein nussiges Aroma. Von außen ist er zunächst cremefarben und wird schließlich gelb. Er erreicht ein Gewicht zwischen 1 bis 3 kg. Seine Früchte kann man ab August bis in den Spätherbst hinein ernten. Sie sind 5 bis 9 Monate lagerfähig.
Die Zucchini ist ebenfalls eine Unterart des Gartenkürbisses und Teil der Familie der Kürbisgewächse. Zucchinis gibt es in verschiedensten Formen und Farben. Neben den klassisch grünen Sorten gibt es sie in weiß oder gelb. Besonders beliebt bei Hobbygärtner:innen sind hier die gelben, länglichen Früchte der Sorte ,Gold Rush'. Eine Übersicht über runde, gelbe und alte Zucchini-Sorten, findest du hier im Artikel. Je nach Sorte werden diese Kürbisse ab Juli bis Anfang Oktober geerntet. Durch die dünne Schale sind Zucchinis bei richtiger Lagerung ein paar Wochen haltbar.
Ich hoffe, du hast einen Überblick über die Kürbissorten bekommen und findest die Richtige für dich! Bei Fragen und Anmerkungen schreibe uns gerne an [email protected].
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Titelbild von von Hans auf Pixabay.
Marie ist Agrarwissenschaftlerin. Sie interessiert sich besonders für den nachhaltigen und ökologischen Anbau von Gemüse und anderen Pflanzen. Im eigenen Garten sammelte sie dabei Erfahrungen und probiert sich gerne aus, um von der Natur zu lernen. Dabei liegen ihr Werte und Prinzipien der Permakultur besonders am Herzen, um neben dem Wohl für die Natur, auch für das Wohlergehen der Menschen und zukünftiger Generationen beizutragen.
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Welche essbare Kürbissorten gibt es?
Essbare Kürbissorten sind Hokkaido, Bischofsmütze, Butternuss-, Muskat und Patisson-Kürbis. Eine Besonderheit ist der Spaghettikürbis mit einer einzigartigen Textur. Auch die Zucchini gehören zu den Kürbissen und es gibt sie in verschiedenen Formen.
Welche Kürbissorten muss man nicht schälen?
Sommerkürbisse haben meist eine dünne Schale, da sie unreif geerntet werden. Sie müssen nicht unbedingt geschält werden. Zudem gibt es einige Kürbissorten, die auch vollreif eine recht weiche Schale haben. Hierzu zählt der Butternuss- oder Hokkaidokürbis, die problemlos mit Schale verzehrt werden können.
Der Spaghettikürbis zählt zu den Gartenkürbissen und hat ein besonderes Fruchtfleisch, das gekocht in spaghetti-ähnliche Fasen zerfällt. Er ist gut lagerfähig (bis zu neun Monate).
Wie lange hält sich ein Hokkaido-Kürbis?
Hokkaido-Kürbisse sind etwa fünf bis sechs Monate lagerfähig. Bis zu den ersten Frösten kannst du die Kürbisse ernten und bei korrekter Lagerung bis in den Winter hinein genießen.