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Anzuchttöpfe & Hilfsmittel für eine erfolgreiche Anzucht

10.02.2023  /  Lesezeit: 12 Minuten

Die Auswahl an Anzuchtgefäßen ist groß. Von professionellen Anzuchtplatten bis zu selbstgemachten Anzuchttöpfen aus Toilettenpapier oder Eierschachteln gibt es viele Möglichkeiten, wo du deine Keimlinge aufziehen kannst. Welche Anzuchttöpfe es gibt und was für Vor- und Nachteile sie bieten, findest du in diesem Artikel.

In diesem Artikel findest du:

  1. Anzuchtschalen & Quickpot-Anzuchtplatte – Aussaat bei großen Mengen
  2. Quelltabletten & Kokostöpfchen– einfach aussäen
  3. Anzuchttöpfe selber machen - Tipps zum Upcycling und DIY
  4. Samen säen - Hilfsmittel für eine erfolgreiche Vorkultur
  5. Welche Topfgröße für welche Pflanzen?
  6. Anzuchttöpfe schimmeln – was tun?

Auf einen Blick

Welche Anzuchttöpfe gibt es?

  • Anzuchtschalen & Quickpot-Anzuchtplatten sind gut für die Aussaat von großen Mengen, allerdings solltest du darauf achten, dass du genügend Platz für sie hast
  • Quelltabletten und Anzuchttöpfe aus Kokos- oder Hanffasern kannst du direkt mit deinen Setzlingen in die Erde pflanzen, allerdings musst du sie jedes Jahr neu kaufen
  • Anzuchtgefäße lassen sich auch ganz leicht selber machen, z.B. aus Eierkartons & -schalen, Klopapierrollen, Zeitungspapier oder alten Plastikschachteln
  • Mit einer Erdtopfpresse sparst du dir Anzuchttöpfe von vornerein - du brauchst lediglich etwas Anzuchterde und eine Unterlage

Hilfsmittel für deine Anzucht

  • Um dir die Anzucht etwas leichter zu machen, kannst du auch Hilfsmittel wie Zimmergewächshäuser, Heizmatten, Pflanzenlampen und Anzuchtregale verwenden

Anzuchttöpfe - was beachten?

  • Je nachdem, ob deine Pflanzen Flach- oder Tiefwurzler sind, ob sie schnell oder langsam wachsen, brauchen sie unterschiedliche Größen an Anzuchttöpfen.
  • Bei Schimmel an der Anzuchterde oder -töpfen das Gießen einstellen, und die Erde fast austrocknen lassen. Du kannst die betroffenen Pflänzchen und Töpfchen auch mit Ackerschachtelhalm-Tee besprühen.

Anzuchtschalen & Quickpot-Anzuchtplatte – Aussaat bei großen Mengen

Anzuchtschalen aus Plastik und Quickpot Anzuchtplatten bzw. Multitopfplatten kannst du jedes Jahr wiederverwenden. So sparst du dir das Besorgen oder Selbermachen von Anzuchttöpfen. Bei Anzuchtschalen kannst du entweder die Schale direkt mit spezieller Anzuchterde befüllen und deine Samen aussäen. Stattdessen kannst du die Anzuchtschale aber auch als Unterlage für deine Anzuchttöpfe verwenden. So kannst du deine Pflänzchen gut transportieren und abdecken. Mehr über Anzuchterde und wie man sie herstellt, findest du unter Anzuchterde selber machen.

Quickpot Anzuchtplatten werden oft in Gärtnereien verwendet, da du mit ihnen schnell sehr viele Samen aussäen kannst. Sie bieten dir also einen Vorteil, wenn du sehr viele Pflanzen vorziehen möchtest. Je nach Größe können Anzuchtschalen und Multitopfplatten jedoch viel Platz beanspruchen und passen nicht immer auf die Fensterbank. Daher solltest du dir vorher Gedanken machen, ob du einen geeigneten Platz für die Schalen hast.

Quelltabletten & Kokostöpfchen– einfach aussäen

Quelltabletten oder -töpfe bestehen meist aus Kokosfasern und sind eine sehr einfache und schnelle Methode, um Samen vorzuziehen. Die Quelltöpfe müssen lediglich in Wasser vorquellen. Anschließend kannst du die Samen direkt säen. Achte beim Kauf von Quelltabletten darauf, dass diese keinen Torf enthalten.

Anzuchttöpfe aus Kokosfasern gibt es ebenfalls zu kaufen. Diese musst du jedoch erst selbst mit Erde befüllen, bevor du deine Samen in die Erde geben kannst. Wie bei den Quelltabletten kannst du diese Töpfe auch direkt mit in die Erde pflanzen. Es gibt auch Pflanztöpfe aus Hanffasern, die ebenfalls biologisch abbaubar sind. Allerdings dauert die Zersetzung hier etwas länger, ca. 10 Wochen. Dadurch sind sie nicht dafür geeignet, miteingepflanzt zu werden.

Normale Ton- und Plastiktöpfe können natürlich auch zur Aussaat verwendet werden. Generell solltest du bei Anzuchttöpfen immer darauf achten, dass das Wasser abfließen kann. Denn deine Setzlinge sollten nicht im Wasser stehen, da dadurch schnell Schimmel entstehen kann. Was du noch alles bei der Anzucht beachten solltest, findest du in unserem Artikel Anzucht von Gemüsepflanzen.

Vorziehen Quelltabletten
Die Anzucht mit Quelltabletten ist einfach und unkompliziert. Photo von Adrian Swancar auf Unsplash.

Anzuchttöpfe selber machen - Tipps zum Upcycling und DIY

Anzuchtgefäße lassen sich mit ein bisschen Zeit und Planung ganz leicht selber machen. So sparst du Geld für den Kauf von Pflanztöpfen und tust etwas Gutes für die Umwelt. Um rechtzeitig deine Töpfe verfügbar zu haben, solltest du bereits früh mit dem Sammeln von Eierschachteln und Klopapierrollen beginnen. Sonst hast du am Ende nicht genügend Gefäße für deine Samen.

Eierkarton und Eierschalen als Anzuchtgefäße

Eierkartons und Eierschalen sind einfache Möglichkeiten, um kleine Pflänzchen vorzuziehen, ohne viel Aufwand für die Herstellung von Anzuchttöpfen. Nur die Etiketten solltest du vorher entfernen. In deine Eierschachteln kannst du dann einfach etwas Erde hinein geben und deine Samen aussäen. Die Eierschalen solltest du vorher reinigen, und vorsichtig ein Loch in den Boden stechen, bevor du sie mit Erde befüllst. So kann überschüssiges Wasser abfließen. Allerdings bieten Eierkartons und Eierschalen nicht viel Platz für deine Pflänzchen. Deswegen solltest du eher Kulturen aussäen, die keine tiefen Wurzeln bilden (z.B. Salat, Kresse). Sobald deine Pflänzchen groß genug sind, kannst du sie einfach mit dem Karton oder Schale in die Erde setzen.

Klopapierrollen als Aussaattöpfe

Auch Klopapierrollen oder Küchenrollen lassen sich direkt mit deinen Keimlingen in die Erde pflanzen und werden dann von Bodenorganismen zersetzt. Um Anzuchtgefäße aus Klopapierrollen selber herzustellen brauchst du nur ein paar Toilettenpapierrollen und eine Schere. Du schneidest die Rollen einfach an einem Rand an vier Stellen 1-2 cm ein und faltest die vier Stücke dann ineinander.

Anzuchttöpfe aus Zeitungspapier - eine Anleitung

Ähnlicht erfolgt auch die Herstellung von Anzuchttöpfchen aus Zeitungspapier. Am einfachsten geht es mit einer Papiertopfpresse, aber auch mit einer Flasche oder Gläsern kannst du deine eigenen Töpfchen herstellen. Dafür nimmst du eine Zeitung und schneidest sie in der Hälfte durch. Dann wickelst du die Zeitung um die Flasche oder das Glas herum, sodass ein Stückchen Zeitung am Ende übersteht. Am besten du wickelst die Zeitung 2-3 mal herum, dann sind deine Töpfchen schön stabil. Das überstehende Ende wird wie bei den Toilettenrollen an vier Seiten eingeschnitten und ineinander gefaltet. Optional je nach Stabilität deiner selbstgebastelten Töpfchen, kannst du etwas Schnur um die Zeitung binden.

Anzuchttöpfe Zeitung selber machen
Anzuchttöpfe aus Zeitungspapier kannst du leicht selber machen. Bild von Jenny Johansson auf Pixabay.

Pflanztöpfe aus Kunststoff – Plastik sparen mit Upcycling

Gebrauchte Plastikschalen, Yoghurtbecher, Tetrapacks oder andere Gefäße, die sonst im Müll landen, lassen sich leicht als Anzuchttöpfe verwenden. Du solltest sie vor dem Benutzen jedoch gut reinigen, damit keine Krankheiten entstehen. Außerdem solltest du darauf achten, dass überschüssiges Gießwasser abfließen kann, damit deine Sämlinge nicht im Wasser stehen. Das mögen sie nämlich nicht.

Erdtopfpresse – plastikfreies Vorziehen

Mit einer Erdtopf - oder Erdballenpresse sparst du dir jegliches Anzuchtgefäß, da du deine Erdballen/Erdtöpfe selbst herstellst. Nur eine Unterlage für deine Erdtöpfchen benötigst du noch. Damit ist die Erdtopfpresse eine plastikfreie Alternative zu herkömmlichen Anzuchtgefäßen.

Samen säen - Hilfsmittel für eine erfolgreiche Vorkultur

Bei der Anzucht von Jungpflanzen gibt es einige Dinge zu beachten. Wir stellen dir hier ein paar Hilfsmittel vor, die dir beim Vorziehen helfen können.

Anzuchtkasten/Zimmergewächshaus – Keimlinge vorziehen

Ein Anzuchtkasten, auch Zimmergewächshaus genannt, ist eine gute Möglichkeit, um für gleichmäßige Temperatur und Feuchtigkeit für deine Keimlinge zu sorgen. Denn diese Faktoren sind besonders wichtig bei der Anzucht von Jungpflanzen. Anzuchtkasten kannst du kaufen, aber auch einfach selbst herstellen mit etwas durchsichtiger Folie und Obstkisten, ein paar Plastikschalen, oder ganz einfach mit ein paar Weckgläsern, die du aufeinander stapelst. Die Weckgläser sind natürlich etwas platzaufwendig, aber für einzelne Pflänzchen gut geeignet.

Wenn du ein Zimmergewächshaus oder eine andere Art an Mini-Gewächshaus für deine Sämlinge verwendest, solltest du die Abdeckung mindestens einmal am Tag für 10 min entfernen. Sonst entsteht leicht Schimmel. Besonders bis zum Keimen ist die Abdeckung wichtig. Da es deine Pflanzen danach gerne etwas kühler haben, brauchen sie die Abdeckung nach dem Keimen oft nicht mehr.

Zimmergewächshaus Anzucht
Zimmergewächshäuser helfen dabei deine Keimlinge gleichmäßig feucht und warm zu halten. Bild von Andreas Göllner auf Pixabay.

Heizmatte für deine Jungpflanzen – brauchst du das?

Eine konstante Temperatur ist für deine Jungpflanzen sehr wichtig. Diese einzuhalten ist gar nicht so leicht, wenn es Tag und Nacht Schwankungen bei der Temperatur deiner Räume gibt. Dann können Heizmatten dabei helfen, die Temperatur gleichmäßig hoch zu halten. Eine Heizmatte eignet sich zum Beispiel besonders für wärmeliebende Nachtschatten- und Kürbisgewächse, wenn du sie in einem ungeheizten Gewächshaus vorziehst. Auf der Fensterbank ist eine Heizmatte aber oft überflüssig, da es hier meist sowieso warm genug durchs Heizen ist.

Anzuchtregal zum Platzsparen

Für ein Anzuchtregal muss man in der Wohnung erstmal Platz finden. Falls du jedoch einen Platz dafür finden kannst, hast du die Möglichkeit sehr viele Jungpflanzen auf kleinem Raum vorzuziehen. Allerdings solltest du auch darauf achten, dass deine Pflänzchen überall genug Licht erhalten.

Pflanzenlampen – Vergeilen vermeiden

Besonders im Winter ist Licht noch sehr rar. Die meisten Pflanzen brauchen aber mehr Licht, als in diesen Monaten zur Verfügung steht. Daher können Pflanzenlampen dir helfen, das Vergeilen bei der Anzucht zu vermeiden - d.h. schwach und dünn zu wachsen, weil nicht genug Licht da ist.

Welche Topfgröße für welche Pflanzen?

Bei der Auswahl deiner Pflanzgefäße solltest du auch darauf achten, wie viel Platz deine Pflanzen brauchen. Einige Pflanzen wie Gurke, Zucchini und Kürbis brauchen mehr Platz als z.B. Salat, während Tomaten und Sellerie gerne tiefere Wurzeln bilden. Je kleiner der Topf, desto schneller musst du deine Pflanzen außerdem pikieren und umtopfen. Mehr dazu, ab wann du welche Pflanzen vorziehen solltest, findest du in unserem Artikel Pflanzkalender Gemüse.


Flach- oder Tiefwurzler?

  • Flachwurzler brauchen eher breite, aber weniger tiefe Töpfe (dazu gehören Zwiebeln, Lauch und einige Kräuter)
  • Tiefwurzler (bzw. auch teilweise Mitteltiefwurzler) brauchen besonders tiefe Töpfe, die min. 6 cm hoch sein sollten (z.B. für Tomaten, Sellerie und manche Stauden)
  • Kürbis, Zucchini und Melonen werden nicht gerne pikiert, daher sollte der Topfdurchmesser für das Anzuchtgefäß zwischen 8-10 cm betragen
  • Salate brauchen keine großen Töpfe, da sie schon recht früh ins Freiland ausgepflanzt werden können

Anzuchttöpfe schimmeln – was tun?

Schimmel auf der Anzuchterde oder an den Anzuchttöpfen ist ein Zeichen für zu viel Feuchtigkeit. Dass deine Keimlinge immer feucht sind, ist für ihr Wachstums wichtig. Falls du jedoch eine Abdeckung oder ein Zimmergewächshaus verwendest, so solltest du den Deckel mindestens einmal am Tag für 10 min lüften.

Ein weiterer Grund für Schimmel können Keime in der Anzuchterde sein. Obwohl gekaufte Anzuchterde keimfrei sein sollte, kann es schon mal vorkommen, dass dennoch Keime vorhanden sind. Das ist z.B der Fall, wenn die Erde etwas länger draußen lag, oder die Qualität der Anzuchterde nicht gut ist. Wenn du deine Anzuchterde selber herstellst, solltest du sie vor dem Verwenden im Backofen oder in der Mikrowelle sterilisieren.

Anzuchttöpfe aus Plastik können ebenfalls Schimmel bilden, wenn du diese nicht richtig gereinigt hast. Besonders Anzuchttöpfe aus Zeitungspapier, Klopapierrollen und Eierkarton schimmeln gerne einmal. Denn sie saugen das Gießwasser auf und Schimmelsporen aus der Luft setzen sich dort gerne ab.

Ackerschachtelhalm-Tee gegen Schimmel

Falls sich doch einmal Schimmel gebildet hat, solltest du deine Pflanzen gut lüften und das Gießen einstellen. So kann die Erde fast austrocknen und die Pilze können sich nicht ausbreiten. Eine gute Hilfe bei Schimmel ist auch Ackerschachtelhalm-Tee. Wie du den Tee selbst herstellt, findest du in unserem Artikel über Ackerschachtelhalm-Sud selbst herstellen. Wenn du deine Pflanzen dann regelmäßig damit besprühst, sollte der Schimmel sich von alleine zurückbilden.


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Titelbild von Joshua Lanzarini auf Unsplash.

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Autor:in

Marielena

Marielena studiert Agrarwissenschaften. Sie gärtnert selbst zuhause im eigenen Garten und probiert gerne neue Dinge aus. Sie liebt es, Zeit in der Natur zu verbringen, beim Gärtnern, Vögel photographieren, wandern oder zelten.

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