Minze wird schon seit vielen tausend Jahren als Heil- und Gewürzpflanze verwendet. Heute ist sie vor allem in Heiß- und Kaltgetränken beliebt. Ob im Topf, Kübel oder Beet - Minze lässt sich an vielen Standorten kultivieren. Wie du Minze anbauen kannst und Tipps zum Minze pflanzen, vermehren, pflegen und ernten, findest du in diesem Artikel.
Alle Minzen gehören, wie Thymian, Salbei oder Basilikum, zur Familie der Lippenblütler (Lamiaceae) und bilden eine eigene Gattung (Mentha). Minze wächst mehrjährig und kann bis zur Blüte geerntet werden. Die Blütezeit ist im Sommer von Juli bis September. Die kleinen Blüten sind je nach Sorte weiß, rosa oder lila. Nach der Blüte verlieren die Minzblätter an Aroma, weshalb du vor der Blüte ernten solltest. Im Winter zieht sich die Pflanze oft in den Boden zurück und die oberirdischen Teile sterben ab. Keine Sorge, denn deine Minze treibt im Frühjahr wieder aus, sofern die Sorte winterhart ist.
Von uns Menschen wird das Kraut schon seit vielen tausenden Jahren als Gewürz- und Heilpflanze verwendet, denn Minztee wird häufig bei Verdauungsbeschwerden oder Erkältungen eingesetzt. Der Name stammt vermutlich aus der griechischen Mythologie. So soll die Nymphe Minte mit Hades, dem Gott der Unterwelt, eine Liebelei gehabt haben. Als Hades' Frau Persephone davon erfuhr, soll sie die Nymphe aus Zorn in eine Minzpflanze verwandelt haben. Andere Quellen besagen, dass Hades seine Geliebte verwandelt habe, um sie vor der Rache seiner Frau zu schützen.
Insgesamt gibt es ca. 20 - 30 Arten, von denen die meisten in den gemäßigten Zonen der Nordhalbkugel beheimatet sind. Ursprünglich stammt Minze aus dem Mittelmeerraum und Vorderasien. In Europa gibt es einige heimische Minzearten, wie beispielsweise Wasserminze (Mentha aquatica), Ackerminze (Mentha vulgaris), Poleiminze (Mentha pulegium) und Grüne Minze (Mentha spicata). Fast alle heimischen Arten können für Tees verwendet werden, lediglich die Poleiminze ist giftig und sollte daher nicht verzehrt werden. Die bekannteste unter den Minzen ist wohl die Pfefferminze (Mentha x piperita). Durch ihren hohen Mentholgehalt erhält sie den besonders würzigen, pfeffrig-scharfen Geschmack. Weiterhin gibt es auch noch einige andere Minz-Varietäten, die besondere Geschmackserlebnisse bieten. Dazu gehören Apfelminze, Nanaminze, Orangenminze, Ananasminze, Schokoladenminze und viele mehr. Erfahre mehr dazu in unserem Artikel zum Thema Minzarten und Minzsorten.
Vor allem an feuchten Standorten kann man wilde Minzarten vorfinden. Daher fühlen sich Minzen auf feuchten Standorten am wohlsten. Sie kommen oft gut mit schattigeren Verhältnissen zurecht, mögen aber auch sonnige Plätze. Ein nährstoffreicher aber gut drainierter Boden ist dabei ideal, da die Minze zu den Mittelzehrern gehört. Dabei muss der Boden nicht tiefgründig sein, da Minzen eher ein flaches und breites Wurzelwerk ausbilden. Ansonsten ist sie eine recht anspruchslose Pflanze und wächst in den meisten Gärten wie Unkraut.
Der beste Zeitpunkt, um Minze zu pflanzen, ist von April bis Juni. Das gilt für Topf und Kübel, aber auch für das Beet. Nun ist es warm genug und in der Regel noch nicht zu trocken oder zu heiß, sodass die Pflanze gut anwachsen kann. Im Normalfall werden die Pflanzen oder Stecklinge direkt gepflanzt, denn die meisten Minzen bilden überhaupt keine Samen aus (siehe "Vermehren"). Spezialisierte Züchter:innen schaffen es jedoch, keimfähige Samen zu erzeugen. Damit deine Minzpflanze genug Platz zum Wachsen hast, solltest du einen Pflanzabstand von 25 x 25 cm einhalten. Natürlich kannst du MInze auch im Kübel oder Topf anbauen!
Der optimale Aussaat-Zeitpunkt von Minze liegt im März. Minze ist ein Lichtkeimer, weshalb du die Samen nur leicht mit Erde bedeckst. Um die Keimfähigkeit der Samen zu erhöhen, solltest du folgendermaßen vorgehen:
Sind die Pflänzchen 5 cm hoch, kannst du sie in kleine Töpfe pikieren (vereinzeln). Diesmal kannst du Anzuchterde mit etwas Pflanzerde mischen, damit die Jungpflanzen mehr Nährstoffe erhalten. Je nach Außentemperatur können die Minz-Setzlinge zwischen April und Mai in Kübel oder ins Beet ausgepflanzt werden.
Gute Nachbarn | Schlechte Nachbarn |
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Blattkohl (Grünkohl, Palmkohl) | Möhren |
Blumenkohl | Basilikum |
Brokkoli | Bohnenkraut |
Chinakohl | Kamille |
Erdbeere | Liebstöckel |
Kartoffel | Petersilie |
Kohlrabi | Thymian |
Kopfkohl (Weißkohl & Wirsing) | Wurzelpetersilie |
Koriander | Topinambur |
Malve | |
Melisse | |
Pak Choi | |
Ringelblume | |
Rosenkohl | |
Salat | |
Tomaten |
Zwar soll Minze Kohlweißlinge und Kartoffelkäfer vertreiben, allerdings ist es im Allgemeinen nicht empfehlenswert das starkwuchernde Kraut in Gemüsebeete zu pflanzen. Minze wuchert stark und verdrängt so gerne ihre Nachbarn. Pflanze Minze in dein Gemüsebeet oder Kräuterbeet nur mit einer Wurzel- oder Rhizomsperre, damit sie in ihrem Wachstum eingeschränkt wird! Beispiele und Ideen für deinen Pflanzplan mit Minze findest du hier:
Einige Minzarten und -sorten, wie die Pfefferminze, können überhaupt keine Samen ausbilden, weil sie sogenannte Hybride sind. Das bedeutet, dass es sich bei den meisten Varietäten um Kreuzungen handelt, welche natürlicherweise steril sind. Daher werden Minzen normalerweise über Stecklinge vermehrt. Das ist recht einfach, denn die meisten Minzen sind stark wüchsig und bilden vegetative Ausläufer. Beim Teilen können einige Ausläufer mitsamt der dazugehörigen Wurzel vom Rest der Pflanze abgetrennt und an einem anderen Ort wieder eingegraben werden. Die Pflanze hebelst du dabei am besten mit einer Grabgabel aus dem Boden. Stecklinge lassen sich aus abgeschnittenen Triebspitzen erstellen, welche man anschließend in nährstoffarme Aussaat- und Kräutererde "steckt". Die Triebspitzen sollten dafür eine Länge von ca. 5 cm haben. Abgesehen von der Blütezeit, kannst du die ganze Saison über Stecklinge anfertigen.
Den höchsten Gehalt an ätherischen Ölen und anderen Pflanzeninhaltstoffen enthalten die Blätter kurz vor der Blüte. Dann schmecken die getrockneten Blätter am intensivsten und eignen sich besonders gut für Tee. Der beste Erntezeitpunkt liegt je nach Art oder Sorte deshalb im Juni oder Juli. Idealerweise solltest du an einem bewölkten Vormittag ernten. So verbrennt die Sommersonne die frisch geschnittenen Triebspitzen nicht zu sehr. Ernte die Triebe bis zur Hälfte der Länge mit einer scharfen Gartenschere ab. So kann sich die Pflanze besser regenerieren und du kannst unter guten Bedingungen sogar mehrmals im Jahr ernten. Tipp: Schneide nicht die ganze Staude zurück, so können einzelne Triebe Blüten ausbilden. Diese dienen als wichtige Nahrungsquelle für Bienen und andere Nützlinge.
Für Tee verwendest du am besten die Blätter der Minze. Die Stängel enthalten wesentlich weniger ätherische Öle, schmecken dadurch weniger würzig. Hierbei gilt: Je früher du nach der Ernte trocknest, desto mehr Inhaltstoffe bleiben enthalten. Aber Achtung: Gebe die Blätter niemals in den Backofen. Temperaturen über 40 °C zerstören die ätherischen Öle. Zupfe deshalb am besten direkt nach der Ernte die Blätter von den Stängeln und gebe sie auf ein Küchentuch oder einen Karton. An einem trockenen, warmen und dunklen Ort trocknen die Blätter in wenigen Tagen. Anschließend kannst du sie in eine dunkles Schraubglas geben und für den Winter aufbewahren. Verbrauche die Blätter am besten innerhalb von einem Jahr, damit sie schön intensiv schmecken. Außerdem lassen sich die Blätter einfrieren. Dann kannst du sie später für Cocktails und Kaltgetränke verwenden. Tipp: Gibst du die Blätter direkt in eine Eiswürfelform mit etwas Wasser, lassen sich so erfrischende Eiswürfel herstellen!
Minze ist generell robust, kann aber gelegentlich von bestimmten Krankheiten oder Blattläusen befallen werden. Welche Krankheiten an der Minze zu finden sind, erfährst du im Folgenden.
Sind die Blattoberseiten der Minze mehlig-weiß belegt, ist meist der echte Mehltau dafür verantwortlich. Falschen Mehltau erkennst du an gelb-braunen Flecken auf der Blattoberseite und grauem Belag auf der Blattunterseite. Gegen beide Pilze kannst du ähnlich vorgehen: Pflanze auf Bodennähe zurückschneiden. Die Pflanze anschließend entweder mit einer Vollmilch-Wasser-Lösung (9:1) oder einem Knoblauchsud (1 Stunde in heißen Wasser ziehen lassen) besprühen.
Die Pilzkrankheit tritt vor allem bei feucht-warmer Witterung auf. Beim Minzrost bekommen die Blätter braune Flecken und sogar ganze Triebe können verdorren. Erkennst du erste Symptome, schneide am besten alle Triebe in bodennähe ab und entferne befallene Pflanzenteile im Restmüll. Gieße anschließend mit selbstgemachter Ackerschachtelhalmjauche, um den Neuaustrieb zu stärken.
Werden die Stängel in bodennähe weich und knicken um, ist häufig Fäulnis der Grund. Sie zeigt an, dass deine Pflanze zu feucht steht. Achte darauf, dass deine Minze nicht über längere Zeit im Wasser steht, sonst bekommen die Wurzeln keine Luft mehr und sterben ab.
Die beste Lösung gegen Krankheiten ist, dass sie gar nicht erst auftreten können. Achte vorbeugend auf folgende Dinge:
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Titelbild: matthiasboeckel auf pixabay.
Isabell studiert Agrarwissenschaften und liebt es von der Natur und ihrer Komplexität immer wieder auf's Neue überrascht zu werden. Kräuter - egal ob wild gesammelt oder im Garten - sind ihre Leidenschaft.
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Ist Minze ein Starkzehrer, Mittelzehrer oder Schwachzehrer?
Minze hat einen moderaten Nährstoffbedarf und zählt daher zu den Mittelzehrern. Im Gegensatz zu vielen anderen Kräutern, die meist Schwachzehrer sind. Der Boden sollte daher humos, aber gut drainiert sein.
Minze mag vor allem feuchte Standorte mit leicht sandigem, gut drainierten Boden. Dabei kann der Standort halbschattig bis sonnig sein. Ansonsten ist Minze recht anspruchslos und wächst an den meisten Orten recht gut.
Minze kannst du zwischen April und Juni ins Freiland pflanzen. Halte dabei einen Pflanzabstand von 25 x 25 cm ein.
Ab Wann kann ich Minze im Freiland säen?
Ab März kannst du Minzsamen im Freiland säen oder auf der Fensterbank. Eine Vorzucht kannst du machen, wenn du den Pflanzen einen Wachstumsvorsprung geben magst. Das ist bei der wuchernden Minze aber nicht unbedingt nötig.