Basilikum ist ein beliebtes Küchenkraut, das in keinem Garten fehlen darf. Wir erklären dir, was es beim Anbau von Basilikum zu beachten gibt. Für eine reiche Ernte geben wir dir Tipps zur Aussaat, Pflege und Ernte.
Basilikum (Ocimum basilicum) gehört zur der Familie der Lippenblütler (Lamiaceae) und stammt ursprünglich aus den asiatischen Tropen. Deshalb überlebt Basilikum in unseren Breiten den Winter draußen meist nicht und gilt daher als einjährige Pflanze.
Das Kraut hat noch zahlreiche andere Namen und vielleicht kennst du es auch als Hirnkraut, Königskraut, Josefskräutlein, Basilienkraut oder Pfefferkraut. Durch das in den Blättern enthaltene ätherische Öl, wurde Basilikum zu einer der beliebtesten Gewürzpflanzen der Welt. Ob in Pesto, Salaten oder Soßen, das Kraut ist aus vielen mediterranen Gerichten gar nicht mehr wegzudenken.
Die Basilikumblätter wachsen an aufrechtstehenden Stängeln. Je nach Witterung, Wetter und Sorte kann das Aussehen der Blätter sowie die Wuchshöhe der Pflanze stark variieren.
Für das Klima in unseren Breiten eignen sich kleinblättrige oder großblättrige Basilikumsorten. Großblättrige Sorten sind aber widerstandsfähiger. Zudem gibt es eine große Vielfalt an exotischen Basilikumsorten wie den Zitronenbasilkum, Thai-Basilikum oder griechischer Basilikum, durch die du dich probieren kannst. Diese Sorten sind nicht ganz so robust, da sie aus wärmeren Gegenden stammen. Einen Überblick über die Basilikumsorten findest du hier im Beitrag.
Am besten wächst das Gewürzkraut an einem geschützten, sonnigen Platz mit lockerem, humusreichen Boden. Wenn du keinen Garten besitzt, ist das überhaupt nicht schlimm, denn auch in einem Topf auf dem Balkon fühlt sich das Kraut wohl.
Basilikum ist eines der kälteempfindlichsten Gewächse: Temperaturen unter 12 Grad kann das wärmeliebende Basilikum nicht ab, denn dann stoppt es das Wachstum. Längere Kälteperioden führen zu erhöhter Anfälligkeit für Schädlinge und Krankheiten. Wenn die Temperaturen unter 7 Grad fallen, kann es für die Pflanze den Tod bedeuten.
Ist das Gartenjahr geprägt von viel Regen und nasskalter Witterung, hat Basilikum schlechte Chancen im Garten zu gedeihen. Dann solltest du das Kraut lieber geschützt auf der Fensterbank oder im Gewächshaus anbauen.
Da Basilikum so kälteempfindlich ist, bietet es sich an, das Kraut auf der Fensterbank oder im Gewächshaus vorzuziehen. Ab April kannst du auf der Fensterbank Bailikum säen und vorziehen. Eine Direktsaat ins Freiland ist ab Mitte Mai, nach den letzten Frösten, möglich. Wie du Basilikum richtig säen kannst, erfährst du im Beitrag dazu.
Deine vorgezogenen Pflänzchen kannst du nach den Eisheiligen (Mitte Mai) nach draußen setzen. Am besten stellst du davor die Töpfe für einige Tage tagsüber auf Balkon oder Terrasse, damit sich die Pflanzen akklimatisieren können. Basilikum fühlt sich allerdings auch auf einer hellen Fensterbank sehr wohl und muss daher nicht zwingend ausgepflanzt werden.
Da das tropische Kraut Sonne liebt, jedoch viele Blätter mit Wasser zu versorgen hat, benötigt es viel Feuchtigkeit. Gießen ist also das A und O bei der Pflege deiner Basilikumpflanzen. Was es bei der Pflege von Basilikum noch zu beachten gibt und wie du Basilikum richtig gießt und düngst, erfährst du hier.
Weist deine Pflanze kleinste Sprenkelungen und Löcher auf, so ist sie vermutlich von Blättläusen, Wanzen oder Fliegen befallen. Diese befinden sich meist auf der Blattunterseite. Am besten bekämpfst du die Schädlinge, indem du alle befallenen Pflanzenteile herausschneidest und diese verbrennst. Außerdem kannst du einige größere Schädlinge wie Wanzen händisch von den Blättern entfernen. Mit Klebetafeln kannst du gegen die weiße Fliege und andere fliegenden Insekten vorgehen.
Die saftigen Blätter können die gefräßigen Tierchen anlocken. Besonders bei halbschattigen Standorten passiert so etwas schnell. Wähle daher möglichst einen sonnigen Platz, der nicht zu nah an Hecken oder Büschen grenzt. Vorbeugend kann auch Kaffeesatz ausgestreut werden, da Koffein giftig auf Nacktschnecken wirkt. Auch Schneckenzäune halten die Tiere von den Pflanzen fern. Wenn du so etwas nicht besitzt, kannst du auch einfach selbst eine Barriere herstellen, indem du einen Ring aus Sägemehl oder Kalk um dein Beet streust. Kalk wirkt ätzend auf den Schleim der Schädlinge und Sägemehl hat eine zu raue und daher unangenehme Oberfläche. Zusätzlich wirkt eine Mischkultur mit stark duftenden Käutern wie Thymian, Lavendel oder Rosmarin abstoßend auf Schnecken.
Normalerweise kannst du Pflanzen bei einem Befall mit sogenannten Schädlingen auch mit Brennesseljauche oder verdünntem Niemöl besprühen. Basilikumblätter sind jedoch sehr empfindlich, weshalb diese Methoden den Pflanzen oft schaden können. Bestäube das Kraut daher lieber wiederholt mit (Ur-)Gesteinsmehl (auch die Blattunterseiten). Das Mehl ist so fein gemahlen, dass sich die kleinen Tiere daran verletzen und schließlich sterben.
Basilikum erntest du, indem du ganze Triebspitzen abschneidest. Wenn du einen kompletten Trieb abgeerntet haben solltest und nur noch der kahle Stängel übrig ist, kann dieser kaum noch Photosynthese betreiben und stirbt ab. Komplette Triebe zu ernten (also nicht nur die Triebspitzen), sorgt für langsamere Regeneration, macht die Pflanze krankheitsanfälliger und erschwert ihr das Nachwachsen.
Falls du dich fragst, was genau wir mit Triebspitze meinen: Sie umfasst das obere "Krönchen" von ca. 4 Blättern (manchmal sind auch schon mehrere kleine Blättchen in der Mitte zu sehen zu sehen), sowie bei Bedarf die beiden Blätter darunter. Schneide immer über der Blattachsel ab, denn dort wird die Pflanze erneut austreiben. Damit die dadurch entstandenen "Verletzungen" besser abheilen können, verwendest du am besten immer eine Schere oder ein scharfes Messer. Durch die Ernte wird das Wachstum der Pflanze angeregt, wodurch du eine buschigere und blattreichere Form erhältst. Achte allerdings darauf, dass dein Basilikum nicht zu blühen beginnt. Dann hat er nämlich seinen Lebenszyklus abgeschlossen und verlangsamt sein Blattwachstum: Deine Ernte fällt mager aus. An einem sonnigen Standort mit regelmäßigem Bewässern und schneiden, kannst du jedoch eine reiche Ernte erwarten.
"Doch was mache ich jetzt mit dem ganzen Kraut?", fragst du dich vielleicht? Keine Sorge, dafür bieten sich dir viele Möglichkeiten. Von dem grünen Kraut kann man nämlich eigentlich kaum genug haben. Frisch dient es als Gewürz oder Garnitur auf vielen mediterranen Gerichten, ganz vorn mit dabei der Tomaten-Mozarella-Salat.
Allerdings kannst du dein Basilikum auch trockenen und später zum würzen oder in eigenen Teemischungen verwenden. Für Teekreationen eignen sich Tulsi-, Zimt- oder Zitronenbasilikum besonders gut.
Das geht ganz einfach: Die Blätter abstreifen und auf einem sauberen Küchentuch verteilen. Dann auf dem Tuch an einem dunklen und warmen Ort trocknen lassen. Falls du viele Blätter auf einem Tuch verteilt hast, solltest du diese alle paar Tage wenden, um Schimmel zu vermeiden. Je nach Temperatur ist das Basilikum nach 5-10 Tagen getrocknet und du kannst es in dunklen Gläsern oder Tüten für die kalte Winterzeit aufbewahren. Pass aber auf, dass die Blätter wirklich getrocknet sind, da sie sonst im Glas zu faulen beginnen.
Aber auch in Form diverser Pestos lässt sich das grüne Kraut haltbar machen. Ob in Blätterteigrollen oder unter Pasta gemischt - die cremige Paste lässt sich vielseitig einsetzen. Dafür haben wir dir ein Pestorezept rausgesucht:
Aber auch in Form diverser Pestos lässt sich das grüne Kraut haltbar machen. Ob in Blätterteigrollen oder unter Pasta gemischt - die cremige Paste lässt sich vielseitig einsetzen.
Alle Zutaten miteinander mixen (Stab- oder Standmixer) und mit Salz oder Parmesan abschmecken. Der Parmesan ist kein muss und kann auch durch mehr Salz, Kerne/Nüsse oder Hefeflocken ersetzt werden.
Wir hoffen dieser Artikel hat dich mit allen wichtigen Infos zum Thema Basilikumanbau versorgen können. Bei Fragen, wende dich dich doch einfach an [email protected]. Um keinen Artikel mehr zu verpassen, folge uns auf Instagram und Facebook oder melde dich direkt zu unserem Newsletter an.
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Isabell studiert Agrarwissenschaften und liebt es von der Natur und ihrer Komplexität immer wieder auf's Neue überrascht zu werden. Kräuter - egal ob wild gesammelt oder im Garten - sind ihre Leidenschaft.
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Wann ist der beste Zeitpunkt, um Basilikum zu säen?
Basilikum sollte ab April auf der Fensterbank vorgezogen werden. Eine Direktsaat ins Freiland ist ab Mitte Mai, nach den letzten Frösten, empfehlenswert.
Wie pflege ich Basilikum richtig?
Basilikum benötigt viel Sonne und regelmäßiges Gießen, da es ursprünglich aus tropischen Regionen stammt und einen hohen Wasserbedarf hat.
Was sollte ich beim Standort für Basilikum beachten?
Basilikum gedeiht am besten an einem sonnigen und geschützten Ort mit lockerem, humusreichem Boden. Es ist sehr kälteempfindlich und sollte Temperaturen unter 12 Grad vermeiden.
Wie ernte ich Basilikum, damit es nachwächst?
Schneide immer die Triebspitzen ab, um das buschige Wachstum und das Nachwachsen zu fördern. Vermeide das Abschneiden ganzer Triebe.