Was es beim Koriander anbauen im eigenen Garten zu beachten gibt, erfährst du in diesem Artikel. Wir geben dir Tipps zum passenden Standort, der Aussaat und Ernte sowie zu guten und schlechten Nachbarn in einer Mischkultur.
Beim Geschmack des Korianders scheiden sich oft die Geister, denn das Gewürzkraut hat ein einzigartiges, kräftiges Aroma. Das einjährige Kraut ist Teil der Familie der Doldenblütler (Apiaceae) und bildet innerhalb dieser Familie eine eigene Gattung: Koriander (Coriandrum). In unseren Breiten wird meist der Echte Koriander (Coriandrum sativum) angebaut, ist aber weltweit zu finden.
Außerdem gibt es noch den vietnamesischen Koriander (Persicaria odorata), der aber gar nicht mit dem echten Koriander verwandt ist. Er gehört der Familie der Knöterichgewächse an und sieht auch ganz anders aus wie der Echte Koriander. Der vietnamesische Koriander ist im Gegensatz zum Echten Koriander eine mehrjährige Pflanze, ist aber nicht frosthart. Überwintern solltest du ihn daher lieber im Haus. Den Namen trägt er nur, weil er ein ähnliches Aroma aufweist, das an Koriander erinnert.
Echter Koriander wächst als buschiges Kraut heran, dessen Wuchshöhe je nach Standort bis zu 90 cm erreichen kann. Seine fein gefiederten Blätter zusammen mit dem intensiven Geruch sind sehr charakteristisch, woran du ihn gut erkennen kannst.
Von Juni bis Juli blühen kleine weiße Blüten, aus denen sich später die recht großen Koriandersamen entwickeln, die wir ebenfalls gerne als Gewürz verwenden. Die Korianderblüte sieht sehr schön aus und zieht Insekten und Bestäuber an, da sie wertvolle Nahrung liefert. Daher ist Koriander ein guter Partner für Gemüsepflanzen im Beet, kann aber auch auf dem Balkon im Topf angebaut werden. Zusätzlich verströmt Koriander einen sehr starken Duft, der in einer Mischkultur vorbeugend gegen Krankheiten und Schädlinge helfen kann.
Der Echte Koriander kommt ursprünglich vermutlich aus dem Mittelmeerraum und mag es daher warm und sonnig. Wähle einen sonnigen bis halbschattigen Standort. Wenn die Ernte der Blätter dein Ziel ist, ist eher ein halbschattiger Platz für das Korianderkraut geeignet, denn so werden mehr Blätter ausgebildet. Für die Ernte von vielen Koriandersamen eignet sich ein sehr sonniges Plätzchen. Als Schwachzehrer ist Koriander sehr genügsam und er gedeiht am besten auf durchlässigen, lockeren Böden. Bei zu hohen Nährstoffgehalten wird das Korianderkraut anfälliger für einen Befall von Blattläusen und Pilzerkrankungen. Wichtig für ein gutes Wachstum der Korianderpflanze ist eine gleichmäßige Wasserversorgung, denn Koriander wächst gerne auf feuchten Standorten. Staunässe verträgt er aber nicht gut!
Koriander ist eine wärmeliebende Pflanze und empfindlich gegenüber stärkeren Frösten. Sie benötigt Temperaturen zwischen 12 bis 22 °C, um zu keimen. Daher werden die Samen im Freiland erst ab Anfang April bis Ende Mai ausgesät. Natürlich kannst du die Pflanzen auch ab März im Haus vorziehen, so kannst du schon früher mit der Ernte beginnen. Für eine Vorkultur kannst du direkt nährstoffreiche Erde nehmen, dann fällt das Pikieren weg. Bei einer Vorzucht kannst du die Jungpflanzen ab Mitte Mai auspflanzen.
Die Samen werden etwa 1 bis 2 cm tief in die Erde gelegt, da Koriander ein Dunkelkeimer ist. Wähle einen Pflanzabstand von etwa 30 x 30 cm. Drücke die Erde ein bisschen an und halte die Erde nun gut feucht bis zur Keimung.
Koriander ist aufgrund seiner ätherischen Öle ein guter Nachbar für viele Gemüsepflanzen. Mit seinem starken Duft soll er einige Krankheiten und Schädlinge aus deinem Beet fernhalten, wie beispielsweise Blattläuse, Spinnmilben, Kartoffelkäfer und Kohlweißlinge. Gleichzeitig lockt er bestäubende Insekten durch seine Blüten an. Jedoch ist es wichtig, die richtigen Beetpartner zu wählen, damit alle Pflanzen gesund wachsen. Pflanzen der gleichen Familie sind meist keine geeigneten Nachbarn. Zudem solltest du seine Wuchsform beachten, damit du Pflanzen wählst, die sich gut ergänzen und den Platz im Beet optimal ausfüllen. Koriander eignet sich beispielsweise sehr gut als Unterpflanzung von rankenden Pflanzen oder als Beetumrandung. Er bildet Pfahlwurzeln, die recht tief in den Boden reichen. Somit zählt er zu den Mittelwurzlern und kann gut mit Flach- oder Tiefwurzlern ergänzt werden. Eine Übersicht über gute und schlechte Nachbarn erhälst du im Folgenden. Mehr Informationen zur Planung einer guten Mischkultur im Gemüse- oder Kräuterbeet kannst du in unserem Beitrag dazu nachlesen.
Gute Nachbarn - Gemüse | Gute Nachbarn - Kräuter & Blumen | Schlechte Nachbarn |
---|---|---|
Blattkohl | Anis | Fenchel |
Chili | Basilikum | Frühlingszwiebeln |
Erbse | Estragon | Gemüsefenchel |
Erdbeere | Ingwer | Kerbel |
Gurke | Kamille | Knoblauch |
Kartoffel | Majoran | Knollensellerie |
Kohlrabi | Melisse | Kresse |
Kopfkohl | Minze | Pastinake |
Meerrettich | Ringelblume | Rucola |
Paprika | Rosmarin | Schnittlauch |
Rote Bete | Salbei | Topinambur |
Salat | Senf | Wurzelpetersilie |
Stangenbohne | Sonnenblume | |
Tomaten | Thymian |
In dieser Mischkultur wachsen Tomaten und Kohlrabi zusammen mit Basilikum und Koriander. Tomaten sind ebenso wie Koriander anfällig für den Mehltau, daher ist ausreichend Pflanzabstand wichtig für eine gute Durchlüftung des Bestands. Zusätzlich soll Basilikum andere Pflanzen vor dem Mehltau schützen, weshalb er hier eine gute Ergänzung ist.
In diesem Beet findest du Gurke, Pak Choi und Rote Bete als Gemüsepflanzen. Dazwischen ist Borretsch gesät, der als Blühpflanze Insekten anzieht. Borretschblätter und -Blüten kannst du aber auch wunderbar frisch verwenden. Zwischen der Gurke und dem Park Choi wächst noch Koriander, der mit seinem starken Duft Krankheiten und Schädlinge wie den Kohlweißling fernhalten soll. Du solltest jedoch beachten, dass sowohl Koriander als auch Gurken, anfällig für den Mehltau sind. Daher ist es auch hier wichtig, auf ausreichend Pflanzabstand und eine gute Durchlüftung zu achten.
Mehr Inspiration für dein Gemüse- oder Kräuterbeet mit Koriander findest du in unseren vorgefertigten Pflanzplänen. Hier findest du auch die oben genannten Pflanzpläne mit passenden Vor- und Nachkulturen, damit du das ganze Jahr über frisches Gemüse ernten kannst und den Platz in deinem Beet gut ausnutzt.
Koriander ist ein wärmeliebendes Kraut und daher nicht winter- oder frosthart. Der Echte Koriander wächst einjährig, blüht im ersten Jahr und bildet dann auch seine Samen. Wenn du ihn lässt, sät er sich selbst im Beet erneut aus. Seine Samen überwintern dann im Beet und treiben im kommenden Frühjahr erneut aus. Wenn du den Koriander im folgenden Jahr an einem anderen Platz säen möchtest, kannst du die Samen auch absammeln und im nächsten Jahr erneut säen. Wenn du die Koriandersamen als Saatgut oder Gewürz gewinnen möchtest, erntest du die braunen, kugeligen Samen wenn sie vollreif sind.
Wie bereits erwähnt ist der vietnamesische Koriander eine Alternative, die auch mehrjährig wächst. Jedoch ist diese Sorte nicht komplett winterhart und überlebt nur sehr milde Winter draußen im Beet. Bei Frost geht diese Pflanze ein, weshalb du ihn am besten im Topf anbaust und über den Winter an einen frostfreien Platz stellst. Am besten ist dabei ein sonniges Plätzchen mit moderaten Temperaturen zwischen 5 und 10 Grad. Vergiss nicht, deine Pflanzen gelegentlich zu gießen, damit sie nicht austrocknen. Wie du mehrjährige Pflanzen im Topf überwintern kannst und was es dabei alles zu beachten gibt, findest du hier.
Koriander ist ein beliebtes Gewürz, bei dem sowohl die Blätter als auch die Samen Anwendung in der Küche finden. Das Koriandergrün wird oft frisch verwendet, kann aber getrocknet werden. Die Koriandersamen dagegen werden getrocknet als Gewürz genutzt. Wie du Korianderblätter und -samen erntest, erfährst du im Folgenden.
Das Koriandergrün kannst du ernten, sobald die Pflanze etwa 15 cm groß ist. Dann ist die Pflanze auch stark genug, um erneut auszutreiben. Erntest du richtig, wächst dein Koriander während der Saison laufend nach und du kannst mehrmals ernten. Schneide die Blätter mit einem scharfen, sauberen Messer bodennah ab. Dabei wählst du die äußeren Blätter und lässt das Herz der Pflanze stehen. Beginnt die Pflanze zu blühen verlieren die Blätter an Aroma und können teilweise auch leicht bitter im Geschmack werden.
Für die Ernte von Koriandersamen musst du dich etwas länger gedulden. Nach der Blüte entwickeln sich die Samen, welche zuerst grün und mit der Reife schließlich braun werden. Die Samenernte erfolgt, wenn die Samen vollreif und braun sind. Die Koriandersamen kannst du nun entweder einzeln ernten und trocknen. Oder, du schneidest die ganzen Stiele ab und legst sie an einen trockenen, gut durchlüfteten Ort. Die getrockneten Samen kannst du dann in einem luftdichten Glas aufbewahren und als Gewürz verwenden.
Auch die Blüten der Korianderpflanze sind essbar, haben aber einen milderen Geschmack als die Blätter und Samen. Beginnt dein Koriander mit der Blüte, kannst du die Samenbildung durch das Ernten der Blüten verzögern. So regst du weiter das Blattwachstum an.
Wenn du mehr Koriander ernten kannst, wie du verwendest, kannst du diesen auch ohne Probleme einfrieren. Das Einfrieren ist eine super Möglichkeit, um den Geschmack zu erhalten und über einen längeren Zeitraum was von deiner Ernte zu haben. Hierfür wäschst du die Blätter nach der Ernte gründlich mit Wasser und lässt sie abtrocknen. Die Blätter lassen sich entweder im Ganzen oder zerkleinert einfrieren, je nach Vorliebe. Die ganzen oder gehackten Blätter kannst du nun in Plastikbeuteln frisch einfrieren. Alternativ kannst du auch gehackte Blätter in eine Eiswürfelform geben, mit Wasser auffüllen und dann einfrieren. So kannst du deine Speisen ganz einfach mit Koriander verfeinern. Das Einfrieren kann die Textur der Blätter verändern, weshalb er sich dann eher zum Kochen eignet.
Ich hoffe, du hast Lust darauf bekommen, eigenen Koriander im Garten oder auf dem Balkon anzubauen. Bei Fragen und Anmerkungen schreibe uns gerne an [email protected].
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Titelbild von newtonisimo auf Pixabay.
Marie ist Agrarwissenschaftlerin. Sie interessiert sich besonders für den nachhaltigen und ökologischen Anbau von Gemüse und anderen Pflanzen. Im eigenen Garten sammelte sie dabei Erfahrungen und probiert sich gerne aus, um von der Natur zu lernen. Dabei liegen ihr Werte und Prinzipien der Permakultur besonders am Herzen, um neben dem Wohl für die Natur, auch für das Wohlergehen der Menschen und zukünftiger Generationen beizutragen.
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Der Echte Koriander ist eine einjährige Pflanze, die nicht winterhart ist und keinen Frost verträgt. Der vietnamesischen Koriander dagegen ist ein winterhartes Kraut, aber nur bedingt frosthart.
Wächst Koriander einjährig oder mehrjährig?
Der echte Koriander (Coriandrum sativum) wächst einjährig. Er blüht direkt im ersten Sommer und wenn du ihn lässt, sät er sich selbst wieder aus und wächst im folgenden Jahr erneut. Ein Kraut, dass wie der Koriander schmeckt und mehrjährig ist, ist der vietnamesische Koriander.
Was kann man gut neben Koriander pflanzen?
Gute Nachbarn für Koriander sind beispielsweise Chili, Erbsen, Gurken, Kohle, Rote Bete, Tomaten und viele Kräuter wie Basilikum, Majoran, Rosmarin und Salbei.
Was sind schlechte Nachbarn für Koriander?
Nicht direkt neben Koriander solltest du Fenchel, Knollensellerie, Knoblauch, Pastinake und Wurzelpetersilie pflanzen. Auch Kräuter wie Kerbel, Kresse und Schnittlauch passen nicht so gut neben Koriander.