Die Vielfalt an Erdbeersorten ist groß. Wir geben dir einen Überblick über beliebte Erdbeersorten und -arten. Hierbei gibt es nämlich frühe bis späte Sorten, die du kombinieren kannst, für eine reiche und lange Ernte. Zudem unterscheidet man zwischen immertragenden und einmaltragenden Sorten. Was das ist und welche Sortenbeispiele es gibt, bekommst du hier erklärt.
Erdbeeren spielen schon lange eine große Rolle in der menschlichen Ernährung. Als Sammelfrucht naschten schon unsere jagenden und sammelnden Vorfahren von den süßen Früchten der Erdbeere. Im Mittelalter begann man sie dann großflächig zu kultivieren. Damals kannte man nur die Walderdbeere, die in Europa heimisch ist.
Walderdbeeren (Fragaria vesca) sind eine Art, die vergleichsweise kleine, aber sehr aromatische Früchte hervorbringt. Diese heimische Erdbeersorte findest du oft auch wild in Wäldern oder auf Wiesen. Von dieser Art stammen auch die Monatserdbeeren ab, die mehrmals im Jahr Früchte tragen. Hierzu zählen beispielsweise Sorten wie ,Ostara' und ,Toscana'. Daneben gibt es noch andere alte Erdbeerarten, die in anderen Bereichen der Erde ihren Ursprung haben. Hierzu zählt die aus Südostasien stammende Aprikosenerdbeere (Fragaria nilgerrensis). Diese immertragende Wildform erinnert an die Walderdbeere im Geschmack. Jedoch bildet sie aprikosenähnliche Früchte aus. Eine andere Wildform aus dem Himalaya ist die Knack-Erdbeere (Fragaria viridis).
Die Scharlach-Erdbeere oder Himbeererdbeere (Fragaria virginiana) in ist Nordamerika beheimatet. Diese Sorte bildet kleine Früchte mit intesivem Aroma und süßem Geschmack. Eine weitere amerikanische Erdbeer-Art ist die Chile-Erdbeere (Fragaria chiloensis), die weiße, blassrosane bis knallrote Früchte ausbilden kann. Durch eine Kreuzung der Scharlach- mit der Chile-Erdbeere ergibt sich eine neue Art: die Gartenerdbeeren (Fragaria x ananassa). Gartenerdbeeren sind Züchtungen mit wilden Erdbeeren, die größere Früchte ausbilden. Hierbei gibt es mehrmalstragende und einmaltragende Sorten, unter denen es frühtragende und spättragende Sorten gibt. Beispiele für Gartenerdbeeren sind ,Elsanta' oder ,Korona'.
Neben diesen Arten gibt es noch die besondere Moschuserdbeere (Fragaria moschata), auch als Zimt-Erdbeere oder Bisamerdbeere bekannt. Durch ihren besondern moschusartigen Geschmack hebt diese Sorte sich von Anderen ab. Diese Erdbeeren vertragen allerdings keinen Frost oder starke Temperaturschwankungen. Durch ihren kräftigen Wuchs werden sie größer als Gartenerdbeeren. Sorten der Moschuserdbeere sind z.B. ,Capron' oder ,Profumanta di Tortona'. Erdbeeren werden schon sehr lange von Menschen weltweit kultiviert, daher ist die Artenvielfalt bei Erdbeeren rießig. Wir haben hier nur ein paar Beispiele genannt, jedoch hat die größte Bedeutung für den Anbau aber ohnehin die Art der Gartenerdbeeren.
Erst mit der Entdeckung Amerikas breiten sich neue Arten mit größeren Früchten in unseren Breiten aus. Es entstanden unzählige neue Züchtungen und mittlerweile haben wir weltweit über 1000 verschiedene Sorten. Hierbei gibt es sortenspezifische Vorlieben der Pflanzen für den Standort und das Klima, sowie Unterschiede in Geschmack, Aussehen und dem Wuchs. Außerdem sind alte Sorten oft nicht selbstfruchtbar. Erst durch Züchtungen entstanden selbstfruchtbare Sorten, die zur Fruchtbildung nicht auf Bestäuber angewiesen sind. In Mitteleuropa gibt es etwa 20 Sorten, die zum Verkauf von Erdbeeren angebaut werden. Wie du Erdbeeren anbauen kannst mit Tipps zum Pflanzen, Säen und Pflücken, erfährst du hier.
Durch die große Vielfalt unter den Erdbeeren gibt es einige Unterscheidungsmerkmale. Du kannst zwischen Pflanzen mit großen Früchten und welchen mit kleinen Früchten wählen. Die wilden und alten Sorten, zu denen Walderdbeeren zählen, produzieren eher kleine Früchte. Dagegen sind neu gezüchtete Gartenerdbeeren eher großfrüchtig, da sie auf einen höheren Ertrag gezüchtet wurden. Je nach Sorte stehen diese Erdbeeren auch entweder gerne an einem sonnigen oder halbschattigen Standort. Großfrüchtige Erdbeersorten profitieren meist von einem sonnigen Standort und die Früchte gewinnen an Süße und Aroma. Kleinfrüchtige Sorten stehen auch gerne mal halbschattig. Zudem kannst du zwischen bodenbedeckenden Sorten und Sorten wählen, die hängend oder kletternd wachsen. Diese Sorten eignen sich auch gut für den platzsparenden Anbau auf dem Balkon. Ein weiteres Unterscheidungsmerkmal ist die Erntezeit. Es gibt immertragende und einmaltragende Sorten. Einmaltragende Sorten werden oft in frühe, mittlere und späte Sorten unterteilt, die auf den Erntezeitpunkt hindeuten.
Mittlerweile haben wir eine breite Variation an Erdbeersorten für den Garten. Diese werden nach dem Erntetermin in sehr frühe bis sehr späte Sorten eingeteilt. Außerdem unterscheidet man zwischen einmaltragenden und mehrmalstragenden Sorten.
Bei dieser Sortenunterscheidung geht es um die Fruchtbildung der Erdbeeren, da die Pflanzen unterschliedlich auf die Tageslänge reagieren. Einmaltragende Sorten blühen und fruchten bei Kurztagbedingungen, während mehrmalstragende Sorten unter Langtagbedingungen eine Ernte abwerfen. Zudem gibt es noch tagneutrale Erdbeersorten, die hier eine besondere Stellung einnehmen. Mit dieser Vielfalt an unterschiedlichen Sorten kannst du so ein möglichst großes Erntefenster schaffen.
Einmaltragende Sorten sind die klassischen Gartenerdbeeren (Fragaria x ananassa). Sorten wie Clery, Lambada, Honeoye, Elvira, Daroyal, Polka und Sonata zählen hier zu den frühen bis mittelfrühen Sorten. Mittelspäte bis späte Sorten sind dagegen Elsanta, Mieze Schindler, Salsa und Florence. Diese Sorten bilden ihre Blüten und Früchte lediglich einmal im Jahr im Frühjahr, während die Tage noch kurz sind. Je nach Sorte kann dann ab Mai bis Juni/Juli geerntet werden. Daher nennt man einmaltragende Erdbeersorten auch juni- oder frühsommer-tragende Sorten. Im Vergleich zu immertragenden Sorten bilden einmaltragende meist größere Früchte.
Frühe Sorten | Mittelreifende Sorten | Späte Sorten |
---|---|---|
Christine | Darselect | Alice |
Clery | Deluxe | Faith |
Dahli | Elsanta | Florence |
Daroyal | Korona | Mieze Schindler |
Donna | Polka | Malwina |
Elvira | Renaissance | Pandora |
Evita | Senga Sengana | Salsa |
Honeoye | Sonata | Snow White |
Lambada | Symphony | Vicoda |
Mehrmalstragende Sorten sind dagegen auch in der Lage während den warmen Sommermonaten und unter Langtagbedingungen Blüten zu entwicklen. Ihr Erntefenster schließt sich an das der einmaltragenden Erdbeersorten an und beginnt ab Juni/Juli. Nach einer Ruhephase, in der neue Blüten angesetzt werden, kann im August/September nochmal geerntet werden. Zu den mehrmalstragenden (remontierenden) Arten gehören die Walderdbeeren (Fragaria vesca). Hier sind Sorten wie die Waldkönigin oder der Baron von Solemacher beliebt unter Gärtner:innen. Monatserdbeeren (Fragaria vesca var. semperflorens) sind ebenfalls remontierend. Hier haben sich Sorten wie Mara des Bois, Ostara und Rügen oder die Klettererdbeere Kletter Toni bewährt.
Über das Bundessortenamt kannst du einsehen, welche Erdbeersorten zugelassen sind. Hier gibt es einige Sorten, die in alter Literatur zu finden sind und eine Sortenzulassung zum Erhalt der biologischen Vielfalt erhalten haben. Diese Sorten sind im gewerblichen Erdbeeranbau kaum zu finden, können aber problemlos in Hobbygärten angebaut werden. Hier sind zahlreiche Sorten aufgelistet wie beispielsweise Abricotée, Abel Carrière, Admiral Dundas, Alexander, Alpha, Amateur, Austria, Cassandra, Champion, Comet, Cosmos, Deutsche Kaiserin, Deutscher Held, Eleanor, Eliza, Emma, Favorite, Gaillon, Gallande, Hammonia und viele mehr. Diese Sorten stammen aus einer literarischen Quelle aus 1888, dem Buch der Erdbeeren von Goeschke. Alte Sorten sind Varietäten, die im Neunzehnten Jahrhundert erstmal klassifiziert wurden. Mehr zu dem Thema Alte Sorten findest du in unserem Beitrag dazu.
Viele Erdbeersorten nehmen mit ihren Ausläufern viel Raum ein. Daher eignen sich Monatserdbeeren zum Anbau auf dem Balkon am besten. Sie bilden kaum Ausläufer und werden normalerweise über eine Direktsaat vermehrt. Diese Pflanzen können kompakt in einem Topf kultiviert werden. Monatserdbeeren stammen von den hier heimischen Walderdbeeren ab. Aus diesem Grund sind diese Kreuzungen sehr robust und können auch im Halbschatten stehen. Je nach Sorte kannst du von Juni bis November leckere Erdbeeren von deinem Balkon ernten.
Außerdem gibt es noch kletternde Erdbeersorten, die sich gut für einen vertikalen Anbau auf dem Balkon eignen. Diese Sorten kennzeichnen starke Ranken und Ausläufer, die jedoch nicht von selbst klettern. Du musst die Ranken an einer Rankhilfe befestigen, damit sie kletternd wächst. Als Rankhilfe eignet sich ein Rankgitter oder Kletterspiralen. Ein Hasenzaun oder Holzstäbe könntest du aber auch verwenden. Befestigst du sie nicht, dann können diese Erdbeersorten auch hängend wachsen. Weitere Ideen zum platzsparenden, vertikalen Anbau von Obst und Gemüse findest du hier im Beitrag.
Erdbeer-sorte | Einmal- oder mehrmals-tragend | Frühe, mittlere oder späte Sorte | Krankheitsanfälligkeit | Besonderheit |
---|---|---|---|---|
Alice | einmal-tragend | spät | robust gegen Wurzelkrankheiten, Mehltau und Botrytis | gut lagerfähig |
Arosa | einmal-tragend | mittel | robust gegen Wurzelkrankheiten, Mehltau und Botrytis | sehr süße Früchte |
Ava | einmal-tragend | früh | robust gegen Mehltau und Botrytis, mittlere Anfälligkeit für Wurzelkrankheiten | bringt meist eine zweite Ernte spät im Jahr |
Bolero | mehrmals-tragend | früh | robust gegen Wurzelkrankheiten, Mehltau und Botrytis | |
Calypso | mehrmals-tragend | früh | robust gegen Wurzelkrankheiten, Mehltau und Botrytis | süße Früchte |
Camarosa | einmal-tragend | mittel | robust gegen Wurzelkrankheiten und Botrytis, mittlere Anfälligkeit für Mehltau | gut lagerfähig |
Clery | einmal-tragend | früh | robust gegen Wurzelkrankheiten und Botrytis, recht anfällig für Mehltau | gut lagerfähig |
Darselect | einmal-tragend | mittel | robust gegen Botrytis und Wurzelkrankheiten, mittlere Anfälligkeit für Mehltau und Spinnmilben | einfach pflückbar |
Elsanta | einmal-tragend | mittel | recht robust gegen Botrytis, anfällig für Wurzelfäule oder Mehltau | sehr gut haltbar |
Elvira | einmal-tragend | früh | mittlere Anfälligkeit | leicht pflückbar |
Evita | einmal-tragend | früh | geringe Anfälligkeit für Wurzelkrankheiten, Mehltau & Botrytis, mittel anfällig für Weißfleckenkrankheit | wenige Ausläufer, gut geeignet für vertikalen Anbau |
Flamenco | mehrmals-tragend | früh | geringe Anfälligkeit | Hängeerdbeere, gut für vertikalen Anbau geeignet |
Florence | einmal-tragend | spät | geringe Anfälligkeit | schwer pflückbar |
Florika | mehrmals-tragend | mittel | sehr robust gegenüber Krankheiten | Erdbeerwiese (dichter Bodenbedecker) |
Honeoye | einmal-tragend | früh | anfällig für Wurzelkrankheiten und Mehltau, gering anfällig für Botrytis | gut lagerfähig |
Juliette | einmal-tragend | mittel | mittlere Anfälligkeit | |
Korona | einmal-tragend | mittel | geringe Anfälligkeit | leicht pflückbar |
Lambada | einmal-tragend | früh | anfällig für Mehltau und Wurzelkrankheiten, wenig anfällig für Botrytis | |
Malwina | einmal-tragend | spät | robust gegen Wurzelkrankheiten und Mehltau, anfällig für Botrytis | kann auch auf schweren Böden angebaut werden |
Mara de Bois | mehrmals-tragend | früh | geringe Anfälligkeit | sehr aromatisches Walderdbeeraroma |
Mieze Schindler | einmal-tragend | spät | robust gegen Wurzelkrankheiten, mittlere Anfälligkeit für Mehltau und Botrytis | alte Sorte |
Pandora | einmal-tragend | spät | mittlere Anfälligkeit | schwer pflückbar |
Polka | einmal-tragend | mittel | mittlere Anfälligkeit | leicht pflückbar |
Rosie | einmal-tragend | früh | geringe bis mittlere Anfälligkeit | leicht pflückbar |
Salsa | einmal-tragend | spät | robust gegen Botrytis, geringe Anfälligkeit für Wurzelkrankheiten und Mehltau | gering lagerfähig |
Selva | mehrmals-tragend | früh | geringe Anfälligkeit | gut haltbar |
Senga Sengana | einmal-tragend | mittel | geringe Anfälligkeit für Wurzelkrankheiten und Mehltau, anfällig für Botrytis | widerstandsfähig gegen Trockenheit |
Sonata | einmal-tragend | mittel | robust gegen Botrytis, gering anfällig für Wurzelkrankheiten und Mehltau | gut lagerfähig |
Sophie | mehrmals-tragend | spät | mittlere Anfälligkeit, hoch anfällig für Blütenstecher | |
Symphony | einmal-tragend | mittel | robust gegen Botrytis und Wurzelkrankheiten, mittlere Anfälligkeit für Mehltau und Weichhautmilben | gut haltbar |
Zanta | einmal-tragend | mittel | geringe Anfälligkeit, nur sehr anfällig für Mehltau | leicht pflückbar |
Quelle: https://www.bundessortenamt.de/bsa/media/Files/BSL/bsl_erdbeere_2015.pdf
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Titelbild von Alejandro Piñero Amerio from Pixabay
Marie ist Agrarwissenschaftlerin. Sie interessiert sich besonders für den nachhaltigen und ökologischen Anbau von Gemüse und anderen Pflanzen. Im eigenen Garten sammelte sie dabei Erfahrungen und probiert sich gerne aus, um von der Natur zu lernen. Dabei liegen ihr Werte und Prinzipien der Permakultur besonders am Herzen, um neben dem Wohl für die Natur, auch für das Wohlergehen der Menschen und zukünftiger Generationen beizutragen.
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Es gibt viele verschiedene Erdbeersorten: Großfruchtige Gartenerdbeeren wie Elsanta, Clery, Sonata und Korona, aber auch kleinfruchtige Walderdbeeren wie Mara de Bois oder Mieze Schindler. Daneben gibt es noch viele weitere Arten und Sorten.
Wie viele Erdbeersorten gibt es?
Weltweit gibt es tausende an Erdbeersorten, da die Erdbeere weltweit wächst und auch wild vorkommt. Etwa 20 dieser Sorten spielen eine wichtige Rolle für den gewerblichen Anbau in Deutschland.
Welche Klettererdbeeren gibt es?
Erdbeeren klettern nicht wirklich, können aber an den Ranken hochgebunden werden. Sorten, die sich dafür eignen sind: Flamenco, Kletter Toni, Tarpan oder Toscana.
Was sind die beliebtesten Erdbeersorten?
Die beliebtesten Sorten von Erdbeeren unterscheiden sich je nach Region, aber zu den Favoriten gehören oft Elsanta, Sonata, Honeoye und Ostara.