Sellerie ist zwar eine anspruchsvolle Kultur, eignet sich allerdings hervorragend für eine Mischkultur mit Kohl oder Tomaten. Je nach Kulturform an Sellerie gibt es jedoch unterschiedliche Ansprüche an Platz und Nachbarn. In diesem Artikel erfährst du, was es bei einer Mischkultur mit Sellerie zu beachten gibt. Zudem erhältst du eine Mischkulturtabelle mit guten und schlechten Nachbarn sowie Beispielpflanzpläne.
Ein sonnig bis halbschattiger Platz ist für Sellerie ideal. Der Boden sollte locker, durchlässig und gut mit Nährstoffen versorgt sein, da Sellerie ein Starkzehrer ist. Zudem mag Sellerie gerne Böden mit einem neutralen pH-Wert von ca. 6,5-7,5. Mehr Infos zum Anbau von Sellerie findest du in unserem Artikel Sellerie pflanzen, schneiden & ernten. Eventuell kannst du etwas mit Gartenkalk oder zerkleinerten Eierschalen nachhelfen, falls dein Boden recht sauer ist. Was du dabei aber beachten und wie oft du mit Gartenkalk nachhelfen solltest, erfährst du in unserem Artikel zu Kalkdünger: Gartenboden kalken.
Sellerie gehört zur Familie der Doldenblütler (Apiaceae) und bevorzugt nährstoffreiche, lockere Böden. Daher kannst du gut Nachbarn mit ähnlichen Bedürfnissen neben deinen Selleriepflanzen anbauen. Zu Pflanzen mit denselben Vorlieben gehören andere Starkzehrer wie Kohl und Tomaten sowie Lauch. Aber auch unter den Kräutern gibt es einige Arten, die ähnliche Standorte mögen. Das sind zum Beispiel Oregano und Schnittlauch. Auch Himbeeren, Stachelbeeren und Holunder passen gut zu Sellerie. Neben diesen Pflanzen kannst du aber auch gut Bohnen, Gurken und Spinat neben Sellerie anbauen.
Da Knollensellerie vor allen Dingen unterirdisch seine Knolle ausbildet, braucht er dafür genügend Abstand (ca. 40 cm x 50 cm) zu anderen Gemüsepflanzen und ist in seinem Platzbedarf etwas anspruchsvoller als Stauden- und Schnittsellerie. Besonders anderes Wurzelgemüse solltest du daher ausreichend entfernt von deinem Knollensellerie pflanzen. Bohnen hingegen eignen sich ideal als Pflanzpartner, da sie den starkzehrenden Sellerie durch ihre stickstoffbindenden Eigenschaften unterstützen. Aber auch Tomaten eignen sich gut als Pflanzpartner, sowie Kohlarten. Kohlrabi insbesondere ist ein super Beetpartner für Selleriepflanzen, da sie im Gegensatz zu Knollensellerie ihre Knolle oberirdisch ausbilden.
Stauden- bzw. Stangensellerie bildet seine Stangen oberhalb der Erde aus und braucht etwas weniger Platz (30 cm x 40 cm) im Beet als Knollensellerie. Kopfkohlarten passen sehr gut zu Stangensellerie, da Sellerie durch seinen starken Geruch den Kohlweißling von deinen Pflanzen fernhält. Bohnen und Tomaten sind ebenfalls gute Pflanzpartner wie bei Knollensellerie.
Die Blattfleckenkrankheit ist ein Pilz, der Staudensellerie häufiger als die anderen Selleriearten befällt, daher solltest du auch hier auf ausreichend Abstand zwischen den Pflanzen achten. Das sorgt für eine bessere Durchlüftung und beugt Pilzkrankheiten wie der Blattfleckenkrankheit vor. Gute Nachbarn und ein Gießen von unten helfen zusätzlich dabei, die Ausbreitung der Krankheit zu verlangsamen oder sogar zu verhindern.
Tomaten und Sellerie kannst du gut zusammen anbauen, sie haben ähnliche Bedürfnisse an Boden und Nährstoffe und werden nicht von denselben Krankheiten befallen. Du solltest aber darauf achten, dass der Boden gut mit Nährstoffen versorgt ist, denn beide Pflanzen sind Starkzehrer. Zudem können Tomaten dabei helfen, dass sich Blattläuse und Fliegen seltener auf benachbarten Pflanzen festsetzen.
Da Tomaten und Sellerie gerne mal von Mehltau befallen werden, lohnt es sich, Basilikum zusammen mit den beiden Pflanzen ins Beet zu setzen. Das aromatische Kraut schützt benachbarte Pflanzen vor Mehltau und beugt einem Befall vor. Gieße deine Pflanzen zusätzlich von unten, denn auch Mehltau ist ein Pilz und kann durchs Gießen auf die Blätter deiner Pflanzen übertragen werden.
Besonders Knollensellerie lockert für die Wurzeln der Tomaten gut den Boden und verhindert Staunässe. Tomatenwurzeln sind Tiefwurzler und ergänzen daher den Flachwurzler Sellerie gut im Wachstum unter der Erde. Aber auch oberhalb der Erde ergänzen sich die Wuchsformen der beiden Pflanzen gut, da Tomaten eher buschig bzw. in die Höhe wachsen, während Sellerie oberhalb der Erde weniger Platz einnimmt.
Sellerie eignet sich besonders für Kohlpflanzen als Nachbar, da er durch seinen intensiven Geruch den Kohlweißling von deinen Kohlpflänzchen fernhält. Nebenbei kann er deinen Kohlpflanzen ebenfalls dabei helfen, von Erdflöhen, Kohleulen und Kohlfliegen verschont zu bleiben. Gleichzeitig schützt eine Mischkultur mit Kohlpflanzen Sellerie selbst auch besser vor Sellerierost und der Selleriefliege, die ihre Eier gerne auf Selleriepflanzen ablegt. Alternativ kannst du Kulturschutznetze über deine Selleriepflanzen spannen.
Neben Unterschieden bei Schädlingen und Krankheiten ergänzen sich Sellerie und die meisten Kohlarten ebenfalls in ihrer Wuchsform ober- sowie unterhalb der Erde. Sellerie ist ein Flachwurzler, während Kohlarten Tief- bzw. Mittelwurzler sind. Oberhalb der Erde eignen sich besonders Kopfkohlarten und Kohlrabi, da sie am Besten zur Wuchsform des Selleries passen. Blattkohle sind weniger geeignet durch ihre ausladenden Blätter.
Schlechte Nachbarn für Sellerie sind Kartoffeln, Mais und Salat. Da Kartoffeln ebenfalls unterirdisch ihre Knollen ausbilden, kommen sie sich mit den Wurzeln und Knollen von Sellerie in die Queere und schränken gegenseitig ihr Wachstum ein. Zudem können Kartoffeln ebenfalls von Blattläusen und Wühlmäusen befallen werden und Salat wird oft von Blattläusen und Falschem Mehltau befallen. Diese Krankheiten und Schädligne können auch alle bei Sellerie auftreten. Aber auch Artischoken, Chilis, Liebstöckel, Mairüben, Paprika, Petersilie, Topinambur und Wurzelpetersilie sind eher keine guten Nachbarn für Selleriepflanzen.
Während Schnittsellerie sich sehr gut mit vielen Kräutern verträgt, sind Petersilie und Liebstöckel keine guten Nachbarn. Liebstöckel verträgt sich meist generell mit fast allen Pflanzenarten nicht, da er andere Pflanzen durch Wurzelexsudate in ihrem Wachstum einschränken soll. Es gibt aber wohl auch Gärten, in denen eine Mischkultur mit Liebstöckel funktioniert. Du solltest dabei darauf achten, dass er anderen Pflanzen nicht zu viel Platz wegnimmt, denn er hat einen sehr ausladenden Wuchs.
Petersilie, aber auch Möhren gehören wie Sellerie zur Familie der Doldenblütler (Apiaceae) und werden daher am Besten nicht direkt neben Sellerie gepflanzt. Sie ziehen oft ähnliche Schädlinge und Krankheiten wie Mehltau und Blattfleckenkrankheit an. Die haben es bei einer Nachbarschaft von Pflanzen aus derselben Familie dann leichter, sich auf andere Pflanzen auszubreiten. Gemüsefenchel und Schwarzwurzeln sind ebenfalls schlechte Nachbarn für Schnittsellerie.
Als Vor- und Nachkulturen eignet sich eine Gründüngung hervorragend, um den Boden wieder mit Nährstoffen anzureichern. Stangensellerie wird oft von der Blattfleckenkrankheit befallen, daher ist es beim Anbau und in der Mischkultur wichtig, einen ausreichenden Abstand zwischen den Pflanzen einzuhalten. Zudem solltest du Sellerie nicht mehrere Jahre hintereinander an demselben Platz anbauen (Anbaupause von 3-4 Jahren), sondern das Beet wechseln. So kann sich die Krankheit nicht im Boden festsetzen. Zur Vorbeugung eignet sich eventuell ein Besprühen mit Ackerschachtelhalmsud. Dieser kann deine Pflanzen stärken und resistenter gegen Krankheiten und Schädlinge machen. Wie du den Sud herstellst und anwendest erfährst du in unserem Artikel Ackerschachtelhalm-Sud: Wirkung, Herstellung und Anwendung im Garten.
Hier haben wir für dich nochmal eine Übersicht zu guten und schlechten Nachbarn für Sellerie in einer Tabelle übersichtlich zusammengefasst:
Gute Nachbarn | Schlechte Nachbarn |
---|---|
Bohnen | Artikschoke |
Gurke | Chili |
Kamille | Kartoffel |
Kohlarten (Blumenkohl, Brokkoli, Kohlrabi, etc.) | Koriander |
Lauch | Liebstöckel |
Oregano | Mairübe |
Ringelblume | Mais |
Rucola | Paprika |
Schnittlauch | Pastinake |
Spinat | Petersilie |
Tomaten | Salat |
Topinambur | |
Wurzelpetersilie |
Sellerie wird vor allen Dingen gerne zusammen mit Tomaten, Kohlarten und Bohnen angebaut. Im Folgenden findest du einen Beispiel-Pflanzplan für ein 1 m x 2 m großes Hochbeet. Da im Hochbeet weniger Platz ist, als in einem großen Beet wurden weniger platzbedürftige Arten und auch Sorten wie Stangensellerie (Tall Utah 52/70), Kohlrabi (Azurstar) und Stabtomaten (Moneymaker) gewählt. Basilikum (Italian Star) und Buschbohnen (Primavera) stehen ebenfalls noch im Beet. Basilikum schützt Tomaten und Sellerie besser vor Krankheiten wie Mehltau und verbessert den Geschmack. Buschbohnen helfen als Schwachzehrer und durch ihre stickstoffbindenden Eigenschaften dabei, den Boden nicht auszulaugen.
In diesem Pflanzplänen findest du weitere Beispiele für eine Mischkultur mit Sellerie. Unter anderem ein Tomatenbeet mit Knollensellerie, ein Mischkulturbeet mit Stangensellerie und anderem Herbstgemüse, und eine Kräuterspirale in der neben vielen anderen Kräutern auch Schnittsellerie steht.
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Marielena studiert Agrarwissenschaften. Sie gärtnert selbst zuhause im eigenen Garten und probiert gerne neue Dinge aus.
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Was passt in einer Mischkultur zu Sellerie?
In einer Mischkultur kannst du neben Sellerie gut Bohnen, Gurken, Himbeeren, Holunder, Kamille, Kohl, Lauch, Oregano, Ringelblume, Rucola, Schnittlauch, Spinat, Stachelbeeren, Tomaten anbauen.
Was darf man nicht neben Sellerie pflanzen?
Artichoke, Chili, Kartoffel, Koriander, Liebstöckel, Mairüben, Mais, Paprika, Pastinaken, Petersilie, Salat, Topinambur und Wurzelpetersilie sind schlechte Nachbarn für Knollen- und Stangensellerie. Schnittsellerie verträgt sich außerdem nicht mit Gemüsefenchel, Möhren und Schwarzwurzel.
Kann man Kohlrabi und Sellerie zusammen pflanzen?
Ja Kohlrabi und andere Kohlarten passen sehr gut zu Sellerie, da Sellerie durch seine Geruch die schädlichen Kohlweißlinge von deinen Kohlpflanzen fernhält. Kohlpflanzen schützen Sellerie gleichzeitig auch besser vor der Selleriefliege.
Kann man Tomaten mit Sellerie zusammen Pflanzen?
Tomaten und Sellerie kannst du gut zusammen anbauen, sie haben ähnliche Bedürfnisse an Boden und Nährstoffe. Besonders Knollensellerie lockert für die tiefen Wurzeln der Tomaten gut den Boden und verhindert Staunässe.