Bei richtiger Lagerung und Konservierung ist Rote Bete den ganzen Winter über haltbar und kann deinen Speiseplan bereichern. Doch wann solltest du Rote Bete am besten ernten und was gibt es beim Lagern zu beachten? Zudem gibt's hier Tipps, wie du Rote Bete haltbar machen kannst.
Rote Be[e]te ist reif, wenn die Rüben ungefähr die Größe eines Tennisballs erreicht haben und die Blätter fleckig werden. Lässt man die Pflanzen noch länger wachsen, können die Rüben allerdings noch viel größer werden. Die kleinen Rüben schmecken besonders fein und aromatisch. Zum Ernten einfach alle Blätter bündeln und die Rübe daran aus der Erde ziehen. Bei besonders tiefen Sorten kann von unten vorsichtig mit einer Grabgabel nachgeholfen werden. Achte bei der Ernte unbedingt darauf, die Hauptwurzel nicht zu verletzen. Wird sie beschädigt, so tritt der rote Saft aus und die Rübe “verblutet”. Die beschädigten Rüben sollten so schnell wie möglich verwendet werden, sie sind nicht lagerfähig.
Die Erntezeit von Rote Bete erstreckt sich von Juli bis kurz vor den ersten Frösten im Oktober/November. Nach 3-4 Monaten sind die ersten Rüben erntereif, sie können aber auch länger im Boden bleiben. Die Erntezeit hängt davon ab, wann die Roten Rüben ausgesät werden. Frühe Aussaaten ab Mitte April können bereits ab Juli geerntet und frisch verzehrt werden. Für die Lagerung über den Winter säst du Rote Bete am besten im Juni aus und lässt die Pflanzen bis kurz vor dem ersten Frost wachsen. Da die kleinen Rüben besonders fein schmecken, bietet es sich an, im Laufe des Sommers immer wieder einzelne Pflanzen zu ernten und ein paar bis zu den ersten Frösten wachsen zu lassen. Wähle für den späten Anbau eine lagerfähige Sorte, z.B. die “Rote Kugel”. Für den Rohverzehr eignet sich beispielsweise die samenfeste Sorte “Jannis” sehr gut.
Vor dem Einlagern werden die Blätter mit einer Drehbewegung entfernt oder zwei Zentimeter über der Rübe abgeschnitten. Sie lassen sich leicht ablösen und das Herz der Rübe bleibt unbeschadet. Wird die Rübe hingegen verletzt, tritt der tiefrote Saft aus und sie "verblutet". Achte darauf nur unverletzte Rote Bete einzulagern, durch offene Stellen können sonst Krankheitserreger in die Rübe eindringen, die zu Fäulnis führen. Wasche die Rüben vor dem Einlagern nicht ab, sondern entferne die Erdreste nur grob.
Für die Lagerung deiner Vorräte über den Winter schichtest du die Rüben in Holzkisten mit feuchtem Sand, sie sollten sich dabei nicht gegenseitig berühren. Stelle die Kiste anschließend an einen kühlen, dunklen Ort mit hoher Luftfeuchtigkeit. Ein unbeheizter Keller mit Temperaturen von ungefähr 3-4 °C ist dafür optimal. Unter diesen Bedingungen trocknet die Rote Bete nicht so leicht aus und ist bis zum Frühjahr haltbar. Nach Bedarf können dann immer wieder einzelne Rüben aus der Kiste genommen und verwertet werden.
Rote Bete lässt sich vielfältig verwerten. Als Rohkostsalat wird sie gerne mit Apfel kombiniert. Aber auch in einer Tomatensuppe macht sich die Rote Rübe sehr gut! Der erdige Geschmack ergänzt sich super mit der frischen Süße der Tomate. Dunkelrote Sorten verleihen der Suppe außerdem eine unvergleichlich kräftige Farbe. Mit Meerrettich ergibt die Rote Bete einen herrlich würzigen Brotaufstrich. Bei der Verarbeitung von Roter Bete kannst du mit verschiedenen Geschmäckern experimentieren. Dadurch entstehen immer wieder unerwartete Kombinationen, die in jedem Fall super lecker und gesund sind!
Was viele nicht wissen: Die Blätter sind ebenfalls essbar. Du kannst sie ähnlich wie Spinat kochen oder die jungen Blätter als Babyleaf-Salat verwenden. Sie schmecken mild-nussig und sind schön knackig. Wenn du große Mengen davon hast, kannst du sie auch zu Pesto verarbeiten. Mische dafür einfach die zerkleinerten Blätter mit gerösteten Pinienkernen, Parmesan, Knoblauch, Olivenöl und ein wenig Zitronensaft. Pürieren, mit Salz und Pfeffer abschmecken, fertig!
Du kannst die kompakten Rüben z.B. durch Fermentation oder andere Methoden haltbar machen. Rote Bete lässt sich beispielsweise sehr gut in Essig einlegen. Klein geschnitten und gekocht kannst du sie auch portionsweise einfrieren.
Rote Bete kannst du außerdem ganz einfach einkochen und so konservieren. Koche dafür zunächst die ganzen Rüben etwa 45 Minuten lang bis sie gar sind. Anschließend werden sie geschält und in Scheiben geschnitten. Ein kleiner Tipp am Rande: Wenn du die Rüben nach dem Kochen mit kaltem Wasser abschreckst, lassen sie sich leichter schälen. Rühre nun einen Sud aus Essig, Salz und Zucker an und lasse die Rote Bete-Scheiben darin über Nacht ziehen. Für zwei Kilogramm Rote Bete (gekocht und geschält) benötigst du ungefähr 300 Milliliter Essig, sowie einen Esslöffel Salz und zwei Esslöffel Zucker. Ist alles gut durchgezogen, die Rote Bete und den Sud in ausgekochte Gläser füllen und gut verschließen. Wer will, kann in jedes Glas ein Viertel einer Zwiebel, ein Lorbeerblatt, sowie Gewürznelken geben. Anschließend die Gläser in einem Einkochtopf bei 80 °C für 30 Minuten kochen. Wer keinen Einkochtopf besitzt, kann einen normalen großen Topf verwenden und das Wasser schwach köcheln lassen. Achte darauf, dass die Gläser im Topf vollständig mit Wasser bedeckt sind.
Rote Bete kann sich nicht selbst befruchten, sie wird hauptsächlich durch den Wind bestäubt. Bei gleichzeitiger Blüte können sich also verschiedene Vertreter der Chenopodiaceae untereinander kreuzen. Wer Saatgut von einer bestimmten Sorte gewinnen will, sollte ausschließlich diese Sorte zum Blühen bringen. Die anderen Blütenstände kannst du dann entweder abschneiden oder durch den Anbau unter Vlies die Windbestäubung verhindern.
Im Herbst vor den ersten Frösten wählst du die kräftigsten und gesündesten Pflanzen aus. Entferne die Blätter 2-3 cm über der Rübe. Pflanze die Samenträger in Holzkisten mit einer Mischung aus Erde und Hobelspänen. Halte die Kisten über den Winter feucht, aber nicht zu nass und lagere sie in einem frostfreien Keller. Bei Temperaturen unter -5 °C bekämen die Rüben sonst feine Risse, die sie anfällig für Fäulnis machen.
Ab Mitte März kannst du die überwinterten Rüben dann mit einem Abstand von 50x50 cm auspflanzen. Dabei wird die Rübe vollständig mit Erde bedeckt und gut angegossen. Es kann sinnvoll sein die Blütenstände mit einem Bambusstab o.ä. zu stützen, denn sie werden bis zu 1,5 m hoch. Die Blüten verströmen einen herrlich süßlichen Duft.
Mit der Samenernte kannst du meist ab Ende August beginnen, sobald etwa 2/3 der Samen braun gefärbt sind. Streife die Samen dabei einfach vorsichtig mit den Fingern ab und fange sie mit einer Schüssel auf. In den nächsten vier Wochen kannst du diesen Vorgang wiederholen, bis alle Samen reif sind. Die Samen nach der Ernte nochmals trocknen, in eine Papiertüte füllen und mit Sorte und Jahr beschriften. Bei kühler, trockener Lagerung ist das Saatgut mindestens vier Jahre haltbar.
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Marie ist Agrarwissenschaftlerin. Sie interessiert sich besonders für den nachhaltigen und ökologischen Anbau von Gemüse und anderen Pflanzen. Im eigenen Garten sammelte sie dabei Erfahrungen und probiert sich gerne aus, um von der Natur zu lernen. Dabei liegen ihr Werte und Prinzipien der Permakultur besonders am Herzen, um neben dem Wohl für die Natur, auch für das Wohlergehen der Menschen und zukünftiger Generationen beizutragen.
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Wann ist der beste Zeitpunkt, um Rote Bete zu ernten?
Rote Bete kann von Juli bis zu den ersten Frösten geerntet werden, idealerweise wenn sie die Größe eines Tennisballs erreicht haben.
Wie sollte man Rote Bete lagern?
Die Blätter sollten mit einer Drehbewegung entfernt und die Rüben unverletzt gelagert werden. Ideal ist die Lagerung in Holzkisten mit feuchtem Sand an einem kühlen, dunklen Ort.
Sind die Blätter der Roten Bete essbar?
Ja, die Blätter sind essbar und sehr gesund. Sie können wie Spinat zubereitet oder als Babyleaf-Salat verwendet werden.
Wie kann man Rote Bete haltbar machen?
Rote Bete kann durch Einkochen, Fermentation oder Einfrieren haltbar gemacht werden. Für das Einkochen werden die Rüben gekocht, geschält, in Scheiben geschnitten und in einem Sud aus Essig, Salz und Zucker eingelegt.