Paprika und Chili gehören zur Familie der Nachschattengewächse (Solanaceae) und sind wärmeliebende Kulturen. Sie können erst im Mai ins Freie und werden gerne im Gewächshaus angebaut. Hier erhältst du eine Übersicht, was es bei einer Mischkultur mit Paprika zu beachten gibt, was gute und schlechte Nachbarn sind, Infos zu Fruchtfolge und Fruchtwechsel, sowie ein paar Beispiel-Pflanzpläne mit Peperoni und Paprika.
Der richtige Standort ist entscheidend für ein gutes Wachstum deiner Pflanzen. Paprika und Chili brauchen einen sonnigen und warmen Platz. Auch genügend Licht und Schutz vor starkem Wind sind wichtig. Der Boden sollte nährstoffreich, gut durchlässig und leicht feucht sein. Im Beet brauchen Paprika und Chilis zwischen den Pflanzen etwa 40-50 cm Abstand und zwischen den Reihen ca. 60 cm. Mehr Infos zum Anbau von Paprika und Chili erhältst du in unserem Artikel Paprika & Chili säen, pflanzen, ernten.
Da Chili- und Paprikapflanzen erst im Mai nach draußen dürfen, solltest du sie vorziehen oder Jungpflanzen kaufen. Bei einem Kauf von Jungpflanzen gibt es allerdings zu beachten, dass du deutlich weniger Auswahl an Sorten hast, als wenn du sie selbst vorziehst. Was du dabei beachten solltest, erfährst du in unserem Artikel Paprika & Chili vorziehen: Tipps für gesunde Jungpflanzen.
Paprika und Chili gehören zur Familie der Nachtschattengewächse (Solanaceae). Pflanzen derselben Familie ziehen gerne ähnliche Schädlinge und Krankheiten an. Achte bei deiner Beetplanung also darauf, dass andere Nachtschattengewächse nicht in direkter Nachbarschaft zu Paprika stehen. Die Ausnahme bilden Tomaten, die gerne zusammen mit Paprika angebaut werden, da sie sich in ihren Bedürfnissen gut ergänzen.
Als gute Nachbarn gelten Basilikum, Bohnenkraut, Borretsch, Dill, Kapuzinerkresse, Karotten, Knoblauch, Kohlarten, Lavendel, Petersilie, Ringelblume, Salat, Tagetes, Thymian, Tomaten und Zwiebeln. Vor allem Blumen, Knoblauch, Kräuter und Zwiebeln passen sehr gut zu Paprika, da sie Krankheiten und Schädlingen vorbeugen. Diese guten Nachbarn ergänzen die Paprika in ihrem Wuchs und haben andere Bedürfnisse an Nährstoffe, sodass sie nicht in Konkurrenz zueinander stehen.
Gurken sind gute Nachbarn für Paprika und Chili. Sie haben ähnliche Bedürfnisse an Licht und Wasser, und ihre flachen Wurzeln konkurrieren nicht mit den tieferen Wurzeln der Paprika und Chili. Zudem ergänzen sie sich in ihrem Wachstum (Paprika wächst buschig, Gurke rankend) und die Gurkenblätter können Schatten spenden und so vor starker Sonneneinstrahlung schützen.
Erdbeeren sind gute Nachbarn für Paprika und Chili. Sie benötigen ebenfalls viel Sonne und lockern den Boden mit ihren flachen Wurzeln auf. Das fördert das Wachstum von Paprika und Chili. Außerdem profitieren die Erdbeeren von den stickstoffreichen Böden, die Paprika und Chili bevorzugen. Sie wachsen bodendeckend und halten so Feuchtigkeit länger im Boden, was den Paprika zu Gute kommt.
Durch die richtige Mischkultur kannst du das Risiko von Krankheiten und Schädlingen reduzieren. Achte darauf, dass du Paprika und Chili nicht direkt neben Pflanzen setzt, die von ähnlichen Schädlingen oder Krankheiten betroffen sind, um eine gegenseitige Ansteckung zu verhindern. Blattläuse, die weiße Fliege und Grauschimmel befallen häufig Paprika- und Chilipflanzen. Setze Basilikum und Kapuzinerkresse gegen Blattläuse und weiße Fliegen neben deine Pflanzen. Zwiebeln und Knoblauch helfen gegen Pilzkrankheiten wie Grauschimmel. Sie sondern Duftstoffe ab, die Schädlinge und Krankheiten von deinen Pflanzen fernhalten.
Tomaten und Paprika werden trotz ihrer Verwandtschaft gerne zusammen gepflanzt. Das liegt daran, dass es beide Pflanzen sehr warm und sonnig brauchen, um viele Früchte auszubilden. Sie werden daher oft zusammen ins Gewächshaus gesetzt. Solange sich keine Krankheiten und Schädlinge im Boden festsetzen und du genügend Abstand zwischen den Pflanzen hältst, ist dies auch kein Problem. Besonders Grauschimmel tritt auch gerne bei Tomaten auf, daher solltest du auf eine gute Belüftung achten, besonders, wenn die Pflanzen im Gewächshaus stehen. In unserem Beispielpflanzplan fürs Gewächshaus weiter unten siehst du, wie du Paprika und Tomaten zusammen anbauen kannst.
Schlechte Nachbarn sind dagegen Auberginen, Erbsen, Fenchel, Rote Bete, Kartoffeln und Sellerie. Auberginen und Kartoffeln gehören zur selben Familie wie Paprika und Chili und ziehen daher ähnliche Krankheiten an. Fenchel hemmt die Entwicklung der Paprika und Chili Pflanzen und sollte daher nicht in direkter Nachbarschaft angebaut werden. Erbsen, Rote Bete und Sellerie konkurrieren mit Paprika und Chili um dieselben Nährstoffe.
In dieser Mischkulturtabelle für Paprika und Chili findest du gute und schlechte Nachbarn aufgelistet. Wir haben die guten Nachbarn in Gemüse und Kräuter aufgeteilt für eine bessere Übersicht.
Gute Nachbarn (Gemüse) | Gute Nachbarn (Kräuter & Blumen) | Schlechte Nachbarn |
---|---|---|
Karotten | Basilikum | Auberginen |
Knoblauch | Bohnenkraut | Erbsen |
Kohlarten | Borretsch | Fenchel |
Salat | Dill | Kartoffeln |
Tomaten | Kapuzinerkresse | Rote Bete |
Zwiebeln | Lavendel | Sellerie |
Petersilie | ||
Ringelblume | ||
Tagetes | ||
Thymian |
In den folgenden zwei Abschnitten erfährst du, was es bei Fruchtfolge und Fruchtwechsel bei Paprika und Chilis zu beachten gibt. Paprika sind Starkzehrer, daher ist es wichtig, nach ihnen nicht direkt wieder Starkzehrer anzubauen. Indem du zwischen Stark-, Mittel- und Schwachzehrern rotierst, laugst du deinen Boden nicht aus. Durch das Abwechseln zwischen Pflanzenfamilien beugst du außerdem Krankheiten und Schädlingen vor. Mehr dazu, was genau Fruchtfolge und Fruchtwechsel sind, findest du in unserem Artikel zu Fruchtfolge & Fruchtwechsel.
Als Vorkultur eignen sich schnellwachsende Kulturen, die ein wenig Kälte aushalten (z.B. Salate und Radieschen). Paprika und Chili können nämlich erst im Mai aufs Beet, da sie frostempfindlich sind. So kannst du den Platz vorher gut noch mit anderen Kulturen ausnutzen. Auch Kulturen, die über den Winter im Beet stehen und im Frühjahr geerntet werden sind hier gut geeignet. Dazu gehören unter anderem Kohlarten (Blumenkohl, Brokkoli, etc.), Feldsalat, Zwiebeln und Knoblauch. Im Herbst, wenn es deinen Paprikapflanzen zu kalt wird, kannst du Spinat oder Gründüngung (z.B. Senf und Kleegras) als Nachkultur säen.
Bei Paprikapflanzen solltest du eine Anbaupause von 3-4 Jahren auf demselben Beet einhalten. Diese Pause empfiehlt sich auch für andere Nachtschattengewächse. Stehen nur vereinzelte Paprikapflanzen im Beet, kann je nach Gesundheitszustand der Pflanzen auch eine kürzere Pause gewählt werden.
Paprika und Chili werden gerne im Gewächshaus angebaut. Einen Beispielplan fürs Gewächshaus findest du im Tomatenbeet fürs Gewächs, wo beide Pflanzen zusammen stehen. Tomaten und Paprika stehen gerne im Gewächshaus, da sie dort die idealsten Bedingungen haben und es ausreichend warm und feucht ist. An etwas geschützen Standorten wie in Hochbeeten am Haus oder unter einem Dach und auf dem Balkon kannst du Paprika und Chili aber durchaus auch anbauen.
Hochbeete bieten eine hervorragende Möglichkeit, Paprika und Chili anzubauen. Durch die erhöhte Lage ist der Boden besser durchlüftet und die Pflanzen bekommen mehr Wärme ab. Achte darauf, dass du auch hier auf die passenden Beetnachbarn achtest und für ausreichend Sonne und Schutz sorgst. Gute Nachbarn wie Gurken, Zwiebeln und Dill stehen mit Paprika und Chili im Beet. Achte bei der Nachkultur darauf, dass Kohlarten ebenfalls Starkzehrer sind. Setzt du sie direkt nach anderen Starkzehrern wie Paprika, Chili und Gurken, solltest du unbedingt darauf achten, dass der Boden noch genügend Nährstoffe hat. Sonst kannst du stattdessen auch gut Spinat, Gründüngung oder Zwiebeln und Knoblauch ins Beet setzen.
Auch auf dem Balkon kannst du Paprika und Chili erfolgreich anbauen. Wähle einen sonnigen Platz und achte auf ausreichend große Pflanzgefäße. Bei der Auswahl der Pflanzen für dein Balkon-Beet kannst du dich an den oben genannten guten Nachbarn orientieren. In unserem Lexikon kannst du die Chili- und Paprika-Sorten zudem nach Balkonsorten filtern.
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Marielena studiert Agrarwissenschaften. Sie gärtnert selbst zuhause im eigenen Garten und probiert gerne neue Dinge aus.
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Welche Pflanzen passen zu Paprika und Chili?
Neben Paprika & Chili kannst du gut Basilikum, Bohnenkraut, Borretsch, Dill, Kapuzinerkresse, Karotten, Knoblauch, Kohlarten, Lavendel, Petersilie, Ringelblume, Salat, Tagetes, Thymian, Tomaten und Zwiebeln pflanzen.
Was darf man nicht neben Paprika und Chili pflanzen?
Nicht neben Paprika & Chili solltest du Auberginen, Erbsen, Fenchel, Rote Bete, Kartoffeln und Sellerie setzen.
Können Tomaten und Paprika zusammen gepflanzt werden?
Tomaten und Paprika werden trotz ihrer Verwandtschaft gerne zusammen gepflanzt, da beide Pflanzen ähnliche Bedürfnisse haben. Haben sich keine Krankheiten und Schädlinge im Boden festgesetzt, ist dies auch kein Problem.
Kann man Paprika neben Gurke pflanzen?
Ja, sie haben ähnliche Bedürfnisse an Licht und Wasser, ihre flachen Wurzeln konkurrieren nicht mit den tieferen Wurzeln der Paprika und Chili. Gurkenblätter können Schatten spenden und vor starker Sonneneinstrahlung schützen.