Gartenarbeit macht glücklich - 9 Gründe wieso Du gärtnern solltest
Klar ist: Frisches Obst und Gemüse schmeckt einfach toll. Aber wusstest du auch das Gärtnern deine körperliche und psychische Gesundheit verbessern kann oder dass du damit einen Beitrag zum Arterhalt leistest? In diesem Artikel zeigen wir dir, wieso Gartenarbeit dich und das Ökosystem glücklich macht.
In diesem Artikel findest du:
- Gärtnern stärkt das Herz-Kreislauf-System: Kalorienverbrauch durch Gartenarbeit
- Gartentherapie: Gärtnern kann Depressionen und Angstzustände mildern
- Wellness im Garten: Gärtnern verbessert die Lebensqualität
- Gärtnern hilft "alte Sorten" zu erhalten
- Gärtnern hilft dem Artenschutz
- Gemeinschaftsgärten und Co. - Gärtnern schafft soziale Kontakte und fördert den Gemeinschaftssinn
- Ernte dein eigenes Obst und Gemüse!
- Gartenarbeit sorgt für eine gesündere Ernährungsweise
- Gärtnern mit Kindern: Positive Effekte für Groß und Klein
Gärtnern stärkt das Herz-Kreislauf-System: Kalorienverbrauch durch Gartenarbeit
Gartenarbeit wirkt - je nach Tätigkeit - wie ein mildes Kardiotraining. Der Kalorienverbrauch beim Gärtnern kann pro Stunde zwischen 100 und 500 Kilokalorien liegen. Durch die Bewegung beim Unkraut jäten, Setzlinge pflanzen oder Hecken schneiden wird das Herz-Kreislaufsystem gestärkt, was wiederum das Risiko für Bluthochdruck, Herzrhythmusstörungen oder sonstige Herz-Kreislauf-Erkrankungen mindert. Diese Effekte wurden, laut einer australischen Studie (1), vor allem bei älteren oder weiblichen Menschen festgestellt. Also: Wenn du statt Fitness-Studio oder Joggen mehrmals die Woche im Garten arbeitest, bleibst du nicht nur fit, sondern du kriegst gleichzeitig auch noch leckeres, frisches Gemüse.
Gartentherapie: Gärtnern kann Depressionen und Angstzustände mildern
Laut einer Metastudie (2) kann Gartenarbeit sogar bei Angstzuständen und Depressionen helfen. Andere Studien zeigen, dass im Allgemeinen der tägliche Kontakt mit der Natur bei den genannten Erkrankungen helfen kann. Da Gärtnern einer der populärsten Wege ist mit der Natur zu interagieren, bietet Gartenarbeit ein großes Potential die Symptome von Depressionen oder Angstzuständen zu mindern. Die Studie zeigte, dass beim Gärtnern sowohl Stress als auch Müdigkeit oder Wut bei den Proband:innen reduziert wurden. Dadurch kann Gartenarbeit therapeutisch wirken.

Wellness im Garten: Gärtnern verbessert die Lebensqualität
Laut der bereits erwähnten Metastudie, kann Gartenarbeit sogar die Lebensqualität verbessern. Ich persönlich finde das einleuchtend: Man geht draußen einer sinnvollen Tätigkeit nach und erhält mit etwas Wissen oder Glück auch noch eine reichliche Ernte. Schließlich ist es doch total schön am Ende des Tages die Früchte seiner Arbeit ernten zu können. Das ist immer ein kleines Erfolgserlebnis und bestärkt dich in deiner Selbstwirksamkeit. Oft haben wir Jobs in denen man keine handfesten Ergebnisse erhält, sondern lediglich Zahlen auf Papier. Da ist es schon etwas besonderes, wenn man zur Abwechslung mal seine (Ernte-)Erfolge in den Händen halten kann.
Gärtnern hilft "alte Sorten" zu erhalten
Ja richtig gehört: Wenn du gärtnerst, kannst du sogar dabei helfen, dass alte Obst- oder Gemüsesorten erhalten bleiben. Das ist total wichtig, denn alte Sorten enthalten oftmals Gene, welche bei der Züchtung neuer, resistenter Sorten helfen können. So ist es möglich mithilfe des "alten" Erbguts Sorten zu Züchten, welche Schädlingen, Krankheiten oder dem Klimawandel besser trotzen können. Erfahre mehr dazu in unserem Artikel zum Thema alte Sorten.
Gärtnern hilft dem Artenschutz
Nicht nur alte Gemüsesorten können durchs Gärtnern erhalten werden, nebenbei können in deinem Garten auch viele Tier- oder Pflanzenarten Unterschlupf finden. Du hast es bestimmt schon mitbekommen: Wir befinden uns gerade inmitten eines riesigen Artensterbens. Hierbei sind nicht nur Insekten betroffen, sondern auch einige Vogel- sowie Pflanzenarten. Dabei spielen nicht nur der Einsatz von Pestiziden eine Rolle, sondern auch die Bebauung von Naturflächen sowie Inzucht innerhalb einzelner Populationen, weil ihre Lebensräume (zum Beispiel durch Städte) von anderen Populationen abgegrenzt sind.
Gerade beim letzten Punkt, der Biotopabgrenzung, kannst du helfen! Stelle dir eine Stadt wie eine Barriere aus Stein und Beton vor, in der viele Vögel und Insekten weder Nahrung noch Platz zum Leben oder Überwintern finden. Pflanzen finden keinen Ort zum Keimen und keine geeigneten Bedingungen zum Wachsen. Wenn nun einige Menschen in der ganzen Stadt verteilt kleine, naturnahe Gärten anlegen würden, könnte dadurch eine "Straße" für Tiere und Pflanzen durch die Stadt entstehen. So könnten Arten der einen Seite der Stadt wieder mit Arten der anderen Seite der Stadt in Kontakt kommen und ihre Lebensräume wären wieder miteinander verbunden. Darum lasse auf jeden Fall einen kleinen Ort in deinem Garten frei, in dem ein bisschen "Wildnis" herrscht. Das gelingt zum Beispiel indem du Vogel- und Insektenfreundliche Gehölze pflanzt oder einen Totholzhaufen anlegst. Auch insektenfreundliche Blühmischungen kannst du in oder um deine Beete säen. Durch diese Maßnahmen ziehst du vielleicht sogar Nützlinge an!

Gemeinschaftsgärten und Co. - Gärtnern schafft soziale Kontakte und fördert den Gemeinschaftssinn
Gemeinschaftsgärten sind total praktisch, wenn man keinen eigenen Garten besitzt. Nebenbei schaffen sie auch noch Möglichkeiten für soziale Interaktion und fördern laut Metastudie (2) auch den Gemeinschaftssinn. Vielleicht ist das auch der Grund weshalb in "anonymen" Großstädten immer mehr Urban Gardening-Projekte gestartet werden. Doch nicht nur Gemeinschaftsgärten können für Gesellschaft sorgen. Auch der Austausch mit gärtnernden Verwandten, Freunden oder Nachbarn kann Glücksgefühle erzeugen. Durch diesen sozialen Austausch mit einer Gartengemeinschaft wird gleichzeitig auch noch altes Gartenwissen weitergegeben und dadurch erhalten. Das ist nicht nur für Garten-Neuanfänger hilfreich, sondern kann auch den "alten Hasen" das gute Gefühl geben Wissen zu vermitteln. Gemeinsam kann so Neues ausprobiert und Freude über Erfolge geteilt werden.
Falls du auf der Suche nach so einer Garten-Gemeinschaft bist, dann probier's doch mal mit unserer Fryd-App. Hier kannst du die Community mit erfahrenen Gärtner:innen um Hilfe bitten oder tolle Tipps für deinen Garten erhalten. Zudem liefern wöchentlich neue Artikel Inspiration für dein Beet.
Ernte dein eigenes Obst und Gemüse!
Eigenes Obst und Gemüse ernten ist doch tausend mal zufriedenstellender, als all deine Lebensmittel im Supermarkt zu kaufen. Dadurch steigerst du nicht nur deine Wertschätzung für die Lebensmittel, sondern sparst teilweise sogar Geld. Schließlich kann regionales Biogemüse kann ganz schön teuer werden. Außerdem schmeckt Selbstangebautes auch dreimal so lecker wie Gekauftes.
Gartenarbeit sorgt für eine gesündere Ernährungsweise
Andere Metastudien (3) fanden heraus, dass Gärtnern sogar die Ernährungsweise verbessern kann. So konnte gezeigt werden, dass gärtnernde Schüler:innen mehr Gemüse zu sich nahmen als ihre nicht-gärtnernden Vergleichsgruppen. Möglicherweise kann dieses Ergebnis auch auf Erwachsene übertragen werden. Denn Gärtnern ermöglicht nicht nur einen bewussteren Umgang mit Lebensmitteln, sondern schafft auch gleichzeitig den Zugang zu frisch angebautem Gemüse.

Gärtnern mit Kindern: Positive Effekte für Groß und Klein
Wie bereits erwähnt kann Gartenarbeit in jungen Jahren einen gesünderen Umgang mit Ernährung und Lebensmitteln schaffen. Außerdem kann Feinmotorik und Kreativität gefördert werden. Gartenarbeit zusammen mit Kindern zu erledigen bietet auch eine tolle Möglichkeit gemeinsam Zeit zu verbringen, wobei der positive Nebeneffekt entsteht, dass man sich gleichzeitig noch draußen aufhält. So kann schon früh ein positives Verhältnis zur Natur entstehen. Nebenbei können bei der Ernte Erfolgserlebnisse erzielt werden, was schließlich allen Altersklassen Freude bereitet. Erhalte Ideen für gemeinsame Gartenprojekte in unserem Artikel über Gärtnern mit Kindern.
Ich hoffe, ich konnte dich überzeugen mit dem Gärtnern loszulegen! Bei Fragen und Anmerkungen schreibe uns gerne an [email protected].
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Quellen:
(1) = Kingsley, J., Hadgraft, N., Owen, N., Sugiyama, T., Dunstan, D. W., & Chandrabose, M. (2022). Associations of Vigorous Gardening With Cardiometabolic Risk Markers for Middle-Aged and Older Adults, Journal of Aging and Physical Activity, Volume 30(3), S. 466-472.
(2) = Soga, M., Gaston, K. J., Yamaura, Y. (2017). Gardening is beneficial for health: A meta-analysis, Preventive Medicine Reports, Volume 5, S. 92-99.
(3) = Langellotto, G. A., Gupta, A. (2012). Gardening Increases Vegetable Consumption in School-aged Children: A Meta-analytical Synthesis, HortTechnology, Volume 22(4), S. 430-445.