Basilikum ist ein Sonnenanbeter und mag es gern warm. Um den Pflanzen einen Wachstumsvorsprung zu geben, wird Basilikum auf der Fensterbank vorgezogen. Wie du Basilikum säen und vorziehen kannst, erklären wir dir in diesem Artikel.
Basilikum (Ocimum basilicum) ist ein einjähriges Kraut aus der Familie der Lippenblütler (Lamiaceae). Aufgrund seiner tropischen Herkunft mag es das Kraut gerne warm und sonnig.
Basilikumpflanzen können im Garten, auf dem Balkon in einem Topf oder in einem Hochbeet kultiviert werden. Du brauchst ein sonniges Plätzchen mit lockerem, humosen Boden. Da Basilikum ein Schwachzehrer ist, muss der Boden nicht besonders nährstoffreich sein.
Basilikum wächst unter Umständen zwar mehrjährig, ist aber niemals winterhart! Wie bereits erwähnt, liebt es Basilikum wohlig warm. Sobald die Temperaturen unter 7 Grad fallen, stirbt das Kraut ab. Daher bleibt dir nichts anderes übrig, wie das Kraut entweder jedes Jahr erneut auszusäen. Oder, du gräbst deine Schützlinge rechtzeitig aus und stellst sie zum Überwintern an einen warmen Ort. Hier musst du dich aber im Vorhinein erkundigen, welche Sorten mehrjährig wachsen. Die beliebte Sorte ,Genovese' beispielsweise wächst nur einjährig und muss sowieso jedes Jahr neu gesät werden. Mehr zu den einzelnen Basilikumsorten kannst du hier nachlesen.
Um dem wärmeliebenden Kraut einen Wachstumsvorsprung zu geben, wird Basilikum in unseren Breiten auf der Fensterbank oder im Gewächshaus vorgezogen und erst mit wärmeren Temperaturen ins Freie gepflanzt.
Mit der Anzucht auf der Fensterbank kannst du je nach Sorte im März oder April anfangen. Vor der Aussaat legst du die Basilikumsamen in lauwarmes Wasser oder Kamillentee. Das steigert die Keimfähigkeit. Kamillentee wirkt zusätzlich antibakteriell und gegen Schimmelbildung.
Nach den letzten Frösten, ab Mitte Mai, kannst du Basilikum auch direkt ins Beet oder den Topf säen. Von nun an bleiben die Temperaturen einigermaßen stabil und es sind keine starken Kälteinbrüche mehr zu erwarten. Hier lohnt es sich meist die Samen breitwürfig auszusäen und anzugießen. Sollten die Pflanzen später zu dicht stehen, kannst du sie pikieren.
Bewässere deinen Topf am besten von unten, damit die kleinen Samen nicht weggeschwemmt werden. Gebe dafür das Wasser in einen Untertopf oder eine Schale, in die du die Anzuchttöpfe stellst.
Beim Pikieren werden die größer werdenden Jungpflanzen geteilt und in einzelne Töpfchen gesetzt, um schneller zu wachsen. Bei Basilikum hingegen werden 5 bis 10 Jungpflanzen als Büschel in einen Topf oder das Beet gepflanzt. Beim Pikieren der Basilikumkeimlinge kannst du die zerbrechlichen Jungpflanzen ein wenig tiefer in die Erde betten wie zuvor. Das gibt ihnen Stabilität. Gieße die Jungpflanzen gut an, damit die Wurzeln Kontakt zur Erde bekommen und gut anwachsen. Nun wachsen sie noch ein paar Wochen auf der Fensterbank weiter, bis es warm genug ist, sie rauszupflanzen.
Ab Mitte Mai kannst du deine vorgezogenen Jungpflanzen ins Freie pflanzen. Davor ist es ratsam, deine Pflanzen abzuhärten. Wenn du sie bisher auf der Fensterbank großgezogen hast, kennen sie keine Temperaturschwankungen, Wind, Regen oder direkte Sonneneinstrahlung. Daran musst du deine Jungpflanzen erst gewöhnen. Hierfür stellst du sie für etwa eine Woche für mehrere Stunden am Tag ins Freie. Zunächst solltest du ein schattiges Plätzchen wählen, gegen Ende kannst du sie auch gerne mal ins direkte Sonnenlicht stellen.
Eigenes Saatgut von Basilikum kannst du ohne weiteres gewinnen und im nächsten Jahr wieder säen. Hierfür sollte deine Basilikumsorte samenfest sein. Normalerweise würdest du deinen Basilikum fleißig ernten und somit die Blütenbildung etwas rauszögern. Mit den Blüten sinkt das Blattaroma und der Basilikum ist bei weitem nicht mehr so lecker.
Willst du Samen ernten, dann lässt du den Basilikum direkt blühen und die Samen an der Pflanze ausreifen. Die Samen erntest du, wenn die Blüten vertrocknet und abgestorben sind. Schneide die Blütenstände komplett ab und hänge sie verkehrtherum auf. Nun kannst du die Samen herausklopfen oder rausstreifen. Sie sind klein und tiefschwarz und daher gut von den vertrockneten Pflanzenteilen zu unterscheiden.
Ich hoffe, du hast Lust darauf bekommen, eigenen Basilikum anzubauen. Bei Fragen und Anmerkungen schreibe uns gerne an [email protected]. Du willst das ganze Jahr über hilfreiche Gartentipps bekommen und deine eigenen Beete optimal planen? Dann registriere dich hier oder lade dir die Fryd-App für Android oder iOS herunter.
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Titelbild von jackmac34 auf Pixabay.
Marie ist Agrarwissenschaftlerin. Sie interessiert sich besonders für den nachhaltigen und ökologischen Anbau von Gemüse und anderen Pflanzen. Im eigenen Garten sammelte sie dabei Erfahrungen und probiert sich gerne aus, um von der Natur zu lernen. Dabei liegen ihr Werte und Prinzipien der Permakultur besonders am Herzen, um neben dem Wohl für die Natur, auch für das Wohlergehen der Menschen und zukünftiger Generationen beizutragen.
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Wann ist der beste Zeitpunkt zum Basilikum säen?
Auf der Fensterbank kann ab März ausgesät werden; eine Direktsaat ins Freie ist ab Mitte Mai möglich.
Ist Basilikum ein Lichtkeimer?
Basilikum ist ein Lichtkeimer und die kleinen Samen werden nur leicht mit Erde bedeckt und angedrückt.
Welcher Standort ist für Basilikum ideal?
Basilikum bevorzugt einen hellen, sonnigen Standort mit lockerer, humoser Erde.
Kann man eigene Basilikumsamen ernten?
Ja, durch das Zulassen der Blütenbildung und Ausreifen der Samen an der Pflanze können eigene Samen gewonnen werden.