In diesem Artikel erfährst du alles Wissenswerte rund um das Thema, wie du Zwiebeln im eigenen Garten erfolgreich pflanzt. Von der Auswahl der richtigen Zwiebelsorte über die Pflege bis hin zur Ernte und Lagerung findest du hier eine Übersicht, was du bei dem Anbau von Zwiebeln beachten solltest.
Die Zwiebel (Allium cepa) gehört zur Familie der Amaryllisgewächse (Amaryllidaceae) und zur Gattung Allium, zu der auch Knoblauch, Lauch, Schnittlauch und Schalotten zählen. In botanischer Hinsicht handelt es sich bei der Zwiebel um eine mehrjährige, krautige Pflanze, die jedoch häufig einjährig kultiviert wird. Es gibt eine Vielzahl verschiedener Zwiebel-Arten, die sich hauptsächlich in Geschmack, Größe und Verwendung unterscheiden. Die bekanntesten Arten sind die Speisezwiebel, die Frühlingszwiebel und die Schalotte.
Zwiebeln kannst du in der Küche und auch im Garten vielfältig verwenden. Sie sind pflegeleicht und unkompliziert im Anbau. Sie sind reich an Vitaminen (insbesondere Vitamin C), Mineralstoffen und Ballaststoffen und daher sehr gesund. Außerdem haben Zwiebeln antimikrobielle Eigenschaften und enthalten antioxidative Pflanzenstoffe.
In der Welt der Zwiebeln findest du eine große Vielfalt an Sorten, die sich in Form, Farbe, Geschmack und Reifezeit unterscheiden. Neben der Unterscheidung in Arten gibt es auch die Unterteilung in Sommer- und Winterzwiebeln, je nach Anbauzeitraum. Im Folgenden findest du eine Übersicht über die Zwiebelarten und ein paar Beispiele für Zwiebelsorten.
Alte Zwiebelsorten sind besonders schmackhaft und meist widerstandsfähiger gegen Krankheiten und Schädlinge.
Speisezwiebeln sind die am häufigsten angebaute und genutzte Sorte und zeichnen sich durch ihre runde Form und gelbe oder weiße Schale aus.
Frühlingszwiebeln, auch Lauchzwiebeln genannt, sind sehr zart und eignen sich besonders für Salate und zum Garnieren. Sie sind dünner und milder im Geschmack als Speisezwiebeln und werden oft roh oder in Salaten verwendet. Sie werden in Sätzen ausgesät, da sie nach der Ernte nur wenige Wochen lagerfähig sind.
Rote oder lila Zwiebeln sind süßer und milder im Geschmack als herkömmliche Speisezwiebeln. Sie eignen sich gut für Salate und rohe Gerichte.
Schalotten weisen eine kleinere, längliche Form auf als Speisezwiebeln und werden für ihre feine, süßliche Note geschätzt.
Winterzwiebeln sind besonders robust, frostresistent und können auch bei kälteren Temperaturen im Freien angebaut werden. Sie werden im Herbst gesteckt und bereits im Frühjahr geerntet.
Zwiebeln kannst du direkt als Samen ins Beet säen oder als vorgezogene Steckzwiebeln ins Beet pflanzen. Steckzwiebeln haben den Vorteil gegenüber Zwiebelsamen, dass du bereits früher mit der Zwiebelernte beginnen kannst (ca. 4 Wochen früher). Zudem hast du weniger Aufwand. Allerdings ist die Auswahl an Steckzwiebelsorten deutlich geringer als die bei Zwiebelsamen. Steckzwiebeln sind außerdem deutlich teurer als Zwiebelsamen. Eine Aussaat von Zwiebeln sorgt oft für ein gesünderes Wachstum und die geernteten Zwiebeln sind meistens länger lagerfähig.
Sommerzwiebeln kannst du ab Mitte März bis Anfang April ins Freiland säen. Winterzwiebeln säst du von Mitte August bis September ins Beet. Die Saattiefe beträgt ca. 1 - 2 cm und die Keimtemperatur liegt zwischen 5 - 15 Grad Celsius.
Um Zwiebelstecklinge vorzuziehen, kannst du sie bereits ab Januar im Haus in Anzuchtschalen oder Töpfen mit feuchter Anzuchterde aussäen. Für eine gleichmäßige Temperatur und Luftfeuchtigkeit werden die Samen bis zum Keimen mit einer Abdeckung bedeckt. Nach etwa 6 - 8 Wochen, sobald das 3. - 4. Laubblatt sichtbar ist und kein stärkerer Frost mehr zu erwarten ist, können die Jungpflanzen dann ins Freiland gepflanzt werden. Vorgezogene Zwiebeln haben den Vorteil, dass ihnen Pflanzenkrankheiten im Beet, Unkraut oder Schädlinge weniger ausmachen.
Steckzwiebeln sind kleine, bereits vorgezogene Zwiebeln, die direkt ins Beet gesetzt werden können. Sie sind meist unkomplizierter in der Aufzucht und bieten den Vorteil einer schnelleren Ernte. Allerdings ist die Auswahl an Sorten geringer und Steckzwiebeln sind teurer als Zwiebelsamen. Beliebte Steckzwiebelsorten sind zum Beispiel die Sorten Stuttgarter Riesen, Red Baron, Rote und Birnenförmige.
Zwiebeln bevorzugen einen sonnigen, gerne auch windoffenen Standort, an dem sie täglich mindestens 6 Stunden direkte Sonneneinstrahlung erhalten. Der Boden sollte locker und gut durchlässig sein, um Staunässe zu vermeiden. Die kann nämlich zu Fäulnis führen. Außerdem solltest du die Zwiebeln nicht an einer Stelle im Beet einsetzen, an der in den vorherigen 1 - 2 Jahren schon Zwiebeln oder andere Lauchgewächse (z.B. Knoblauch oder Lauch) gestanden haben. Ein humoser, nährstoffreicher Boden ist ideal für das Wachstum von Zwiebeln. Zwiebeln sind Schwach- bis Mittelzehrer und weniger auf Nährstoffgaben vor dem Pflanzen angewiesen.
Frühlingszwiebeln kannst du bereits im Frühjahr, etwa ab Februar oder März, pflanzen, während Speisezwiebeln üblicherweise im Herbst (September bis Oktober) oder im Frühjahr (März bis April) gesetzt werden. Beim Pflanzen und der Auswahl von Zwiebelsorten solltest du ebenfalls bedenken, dass nicht alle Zwiebeln lange gelagert werden können. Die Haltbarkeit ist sorten- und artabhängig. Bei der Auswahl der Sorte solltest du also beachten, ob du deine Zwiebeln direkt verwenden oder einlagern möchtest.
Die beste Zeit, um Zwiebeln zu stecken, ist im Frühjahr (März/April) oder im Herbst (September/Oktober), je nach Zwiebelsorte. Achte auf die Angaben auf deinem Samentütchen oder deiner Verpackung, die geben dir Infos zu deiner spezifischen Sorte.
Bei Zwiebeln oder Steckzwiebeln sollte die Pflanztiefe etwa 2 - 5 cm betragen. Achte darauf, dass die Wurzelseite der Zwiebel nach unten zeigt und der Spitze genügend Raum zum Wachsen bleibt. Drücke die Zwiebeln leicht in den gelockerten Boden und bedecke sie anschließend mit einer dünnen Schicht Erde. Die Spitze sollte noch ganz leicht aus der Erde schauen.
Der optimale Pflanzabstand für Speisezwiebeln beträgt etwa 10 - 15 cm innerhalb der Reihe und 20 - 30 cm zwischen den Reihen. Lauchzwiebeln können enger gepflanzt werden mit 3 cm zwischen den Pflanzen und 15 cm zwischen den Reihen. So haben deine Zwiebeln genügend Platz, um zu wachsen, und eine Übertragung von Schädlingen ist weniger wahrscheinlich. Gieße die Zwiebeln nach dem Einpflanzen vorsichtig an, um sie gut im Boden zu verankern und das Wurzelwachstum zu fördern.
Pro Tipp: Wenn du Steckzwiebeln vor dem Auspflanzen eine Nacht in Wasser einlegst, sind sie schwerer und werden im Beet nicht über die Erde gedrückt. Das kann bei feuchten Bedingungen passieren. So wachsen sie auch schneller an und bilden schneller ihre Wurzeln aus.
Zwiebeln benötigen einen nährstoffreichen, gut durchlässigen und humosen Boden. Vor dem Pflanzen im Herbst kannst du Kompost oder gut verrotteten Mist unter die Erde mischen. Besonders bei sandigen Böden ist dies sinnvoll. Während dem Wachstum deiner Zwiebeln solltest du darauf allerdings eher verzichten, da ein Überschuss an Stickstoff zu einem vermehrten Laubwachstum auf Kosten der Zwiebelbildung führen kann. Eine gleichmäßige Feuchte ist ideal. Staunässe solltest du vermeiden, um Fäulnisbildung vorzubeugen. Wichtig ist beim Anbau von Zwiebeln auch, dass du regelmäßig Unkraut um deine Zwiebelpflanzen herum entfernst.
Zwiebeln können von verschiedenen Krankheiten und Schädlingen befallen werden. Dazu zählen unter anderem Mehltau, Zwiebelfliegen, Zwiebelhalsfäule und Thripse. Um den Befall zu reduzieren, solltest du die Fruchtfolge bei Zwiebeln beachten und den richtigen Pflanzabstand einhalten. Mit guten Pflanzpartnern in einem Mischkulturbeet kannst du dazu beitragen, dass deine Pflanzen von Schädlingen und Krankheiten verschont bleiben. Mehr zur Mischkultur mit Zwiebeln erfährst du in unserem Artikel Zwiebeln: gute & schlechte Nachbarn. Zum Schutz vor der Zwiebelfliege kann es sich lohnen die Pflanzen mit Kulturschutznetzen abzudecken.
Die Vermehrung von Zwiebeln erfolgt in der Regel über Samen oder Steckzwiebeln. Bei mehrjährigen Zwiebelsorten, wie Winterheckenzwiebeln, kannst du auch Brutzwiebeln zur Vermehrung nutzen. Im zweiten Jahr der Kultivierung entwickelt die Zwiebelpflanze einen zentralen, aufrechten Blütenstiel, der in einem kugelförmigen, vielblütigen Blütenstand endet. Die Blüten sind meist weiß, rosa oder violett und werden von Bienen und anderen Insekten bestäubt. Nach der Befruchtung bilden sich Samenkapseln, die die kleinen, schwarzen Zwiebelsamen enthalten.
Die Ernte der Zwiebeln erfolgt in der Regel im Spätsommer bis Herbst, sobald das Laub welk ist und sich gelb verfärbt. Wenn du merkst, dass deine Zwiebeln langsam reif werden, solltest du das Gießen einstellen. Ziehe die Zwiebeln vorsichtig aus dem Boden und lasse sie an einem luftigen, schattigen Ort einige Tage trocknen. Anschließend kannst du die Zwiebeln in einem kühlen, dunklen und trockenen Raum lagern, beispielsweise in einem Keller oder einer Vorratskammer. Um Schimmelbildung zu verhindern, solltest du die Zwiebeln nicht in direktem Kontakt mit dem Boden legen und sie regelmäßig kontrollieren. Mehr dazu wie du Zwiebeln richtig erntest und auf welche Weise du sie konservieren kannst erfährst du in unserem Artikel Zwiebeln ernten & lagern.
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Titelbild von Couleur auf Pixabay.
Marielena studiert Agrarwissenschaften. Sie gärtnert selbst zuhause im eigenen Garten und probiert gerne neue Dinge aus.
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Bis wann kann man Zwiebeln stecken?
Die ideale Zeit zum Stecken von Zwiebeln hängt von der Zwiebelsorte ab. Im Allgemeinen ist das Stecken im Frühjahr (März/April) oder im Herbst (September/Oktober) am besten.
Wie lange braucht eine Zwiebel zum Wachsen und bis zur Ernte?
Die Wachstums- und Reifezeit variiert je nach Zwiebelsorte. Im Durchschnitt benötigen Zwiebeln etwa 90 - 120 Tage vom Pflanzen bis zur Ernte.
Kann man Zwiebeln einfach einpflanzen?
Ja, Zwiebeln lassen sich recht einfach einpflanzen. Wähle einen sonnigen Standort und lockere den Boden gut auf. Achte darauf, dass der Boden gut durchlässig und nährstoffreich ist. Stecke die Zwiebeln etwa 2 - 3 cm tief in den Boden mit einem Reihenabstand von 10 - 15 cm und 20 - 30 cm zwischen den Reihen ein.
Wie viele Zwiebel erntet man aus einer Steckzwiebel?
Aus einer Steckzwiebel erhält man normalerweise eine Zwiebel. Steckzwiebeln sind kleine, bereits vorgezogene Zwiebeln, die direkt ins Beet gesetzt werden und im Laufe der Zeit zu einer vollständigen Zwiebel heranwachsen.
Vor dem Pflanzen kannst du Kompost oder gut verrotteten Mist unter die Erde mischen. Während der Wachstumsphase solltest du eventuell zwischendurch etwas düngen. Achte jedoch darauf, nicht zu viel Stickstoff zuzuführen, da dies zu einem vermehrten Laubwachstum auf Kosten der Zwiebelbildung führen kann. Da Zwiebeln Schwach- bis Mittelzehrer sind kommen sie auch ohne zusätzliche Düngergaben aus.