Auberginen sind neben Paprika und Tomaten ein beliebtes Nachtschattengewächs für den Gemüsegarten. Wie bei allen Pflanzen solltest du auch bei der Aubergine (auch Eierfrucht, Eierpflanze oder Melanzani genannt) die Vorlieben und Abneigungen für Pflanzpartner beachten. In diesem Artikel erfährst du, welche Pflanzen gute und schlechte Nachbarn für Auberginen sind und wie ein Pflanzplan für den Anbau von Auberginen in der Mischkultur aussehen kann.
Die Auswahl der richtigen Pflanznachbarn für den Anbau von Auberginen im Garten hilft dir dabei, ein gesundes und kräftigeres Wachstum deiner Pflanzen zu fördern. Dadurch kannst du die Bodenqualität verbessern und es treten weniger Krankheiten und Schädlinge auf. Bestimmte Gemüse- und Kräuterarten helfen nämlich - je nach Kombination - dabei, Schädlinge von deinen Pflanzen fernzuhalten und Nützlinge anzulocken. So hast du am Ende der Saison eine reichere Ernte und gesündere Früchte.
Gute Nachbarn unterstützen die Entwicklung deiner Aubergine und helfen Krankheiten und Schädlinge fernzuhalten. Sie ergänzen sich im Wachstum und so nutzt du den Platz im Beet optimal aus. Eine Mischung aus Stark- und Schwachzehrern hilft dabei, eine gute Bodengesundheit zu bewahren. Bohnen zum Beispiel binden Stickstoff im Boden und versorgen deine Aubergine mit zusätzlichen Nährstoffen. Schwachzehrer wie Radieschen, Spinat und Salat sind ebenfalls gute Nachbarn für Aubergine. Kohlarten ergänzen die Aubergine gut im Wachstum und haben ähnliche gute Nachbarn. Zudem kann die Aubergine - ähnlich wie die Tomate - dabei helfen, die weiße Fliege von deinen Kohlpflanzen fernzuhalten.
Besonders andere Nachtschattengewächse wie Tomaten, Kartoffeln und Paprika solltest du nicht in direkter Nachbarschaft mit Auberginen pflanzen. Bei derselben Pflanzenfamilie treten oft dieselben Krankheiten und Schädlinge auf. Bei Nachschattengewächsen sind das oft Mehltau, Blattläuse und Botrytis. Stehen die Pflanzen dann auch noch in direkter Nähe, wird eine Übertragung der Krankheiten und Schädlinge bei benachbarten Pflanzen erleichtert. Aber auch Erbsen und Rote Bete vertragen sich mit Auberginen nicht gut und sollten nicht zusammen im Beet angebaut werden.
Aubergine und Erbse vertragen sich leider nicht gut im Gemüsebeet. Das liegt an ihrem Wachstums. Sowohl von der Wurzelausbildung wie auch vom Wachstum über der Erde sind sich Aubergine und Erbse sehr ähnlich. Dadurch konkurrieren sie um Licht und Platz. Dabei kommen sie sich in die Queere und werden am besten nicht direkt nebeneinander gepflanzt.
Aubergine und Tomaten gehören, wie oben bereits erwähnt, zu derselben Pflanzenfamilie der Nachtschattengewächse. Daher treten bei beiden Gemüsearten oft dieselben Krankheiten und Schädlinge auf. Daher ist eine Nachbarschaft im Beet oder Gewächshaus nicht ratsam, da so schnell Krankheiten und Schädlinge von Pflanze zu Pflanze weitergegeben werden.
Aubergine und Gurke sind beide Starkzehrer und nehmen sich im Beet einander Nährstoffe weg. Zudem ist die Gurke stark rankend und wüchsig. Da die Aubergine aber sehr langsam wächst, kann sie durch eine benachbarte Gurke am Wachstum gehindert werden, da sie nicht genug Platz oder genügend Licht bekommt. Bei beiden Gemüsearten tritt außerdem oft auch Mehltau auf, was bei einer Nachbarschaft zum Befall der beiden Arten führen kann. Besonders in einem Beet, wo es zuvor schon Mehltau an Pflanzen gab, solltest du auf ausreichend Abstände acht geben. Ist dies nicht der Fall, und du hast im Herbst und Frühjahr ausreichend Kompost aufs Beet aufgebracht, spricht für eine Nachbarschaft abgesehen vom Wachstum nichts. Wie ein Beet mit Aubergine und Kürbisgewächsen aussehen kann, siehst du in unserem Pflanzplan für ein Grillgemüsebeet.
Ähnlich wie bei der Gurke verhält es sich auch mit der Zucchini und anderen Kürbissen. Diese sind ebenfalls Starkzehrer und benötigen wie Auberginen viele Nährstoffe im Boden. Bei einer Nachbarschaft, kann es dazu kommen, dass beide nicht genügend Nährstoffe erhalten. Auch im Wachstum kommen Zucchini und Kürbisse der Aubergine in die Queere, da sie ebenfalls stark rankend und wuchernd sind und der langsam wachsenden Aubergine den Platz wegnehmen. Auch bei Zucchini und Kürbissen ist die Gefahr von Mehltau groß. Eine Nachbarschaft zu Aubergine sollte daher nur bei nicht vorher befallenen Beeten geplant werden.
Basilikum eignet sich besonders gut für eine Mischkultur mit Aubergine, da es dieselben Ansprüche an Boden, Nährstoffe und Bewässerung hat wie Aubergine. In ihrem Wachstum ergänzen sich Basilikum und Aubergine ebenfalls gut. Der Platz im Beet wird so optimal ausgenutzt. Zudem hält es durch seinen Duft Schädlinge und Krankheiten wie Mehltau und die weiße Fliege fern. Gleichzeitig lockt es dadurch Bestäuber an und fördert so die Ausbildung von Früchten. Dadurch fördert er den Ertrag und auch das Aroma der Früchte soll durch Basilikum verbessert werden.
Weitere gute Kräuter für die Mischkultur mit Aubergine sind Thymian, Ringelblume (allerdings nicht in Kombination mit Bohnen, da diese beiden sich nicht so gut vertragen), Tagetes und Estragon. Ringelblume und Tagetes sind beliebte Partner im Gemüsebeet, da sie zur Bodengesundheit beitragen. Ringelblume halten zudem Nematoden fern. Estragon sollte unbedingt an einem sonnigen Platz angebaut werden, da er sonst gerne von Blattläusen oder Mehltau befallen wird, die auch der Aubergine schaden. Thymian schützt dagegen vor einem Befall mit Läusen, Schnecken oder Kohlweißlingen. Das ist besonders bei einer Mischkultur mit Kohlarten von Nutzen.
Hier findest du nocheinmal alle guten und schlechten Nachbarn von der Eierpflanze in einer Tabelle aufgelistet:
Gute Nachbarn | Schlechte Nachbarn |
---|---|
Bohnen | Tomaten |
Salat | Paprika |
Spinat | Kartoffeln |
Kohlarten (Blumenkohl, Brokkoli, Kohlrabi, Grünkohl, ...) | Rote Bete |
Mairüben | Erbsen |
Topinambur | Kürbis |
Basilikum | Gurke |
Thymian | Zucchini |
Estragon | Himbeeren |
Ringelblume | Sonnenblumen |
Tagetes |
Auberginen sind wärmeliebende Pflanzen und vertragen keinen Frost. Daher darfst du sie erst nach den letzten Frösten - das ist meistens nach den Eisheiligen Mitte Mai - im Freiland auspflanzen. Bis dahin ist der Platz im Beet also noch frei. Daher kannst du als Vorkultur gut schnellwachsende Pflanzen wie Salat und Radieschen anbauen. Im Herbst ist es dann zu kalt für Auberginen und der Platz ist frei für eine Nachkultur mit winterharten Kulturen wie Spinat, Wintersalate, Knoblauch und Gründüngung (z.B.: Senf oder Klee).
Aubergine sind in ihrer Heimat mehrjährige Pflanzen. Baust du Aubergine im Gewächshaus oder Topf an, so kannst du deine Pflanze gegebenenfalls sogar überwintern. Mehr zum Thema wie du Aubergine überwinterst und generelle Infos zum Auberginen Anbau findest du in unserem Artikel Auberginen pflanzen.
Auberginen sollten wie alle Kulturen nicht jedes Jahr am gleichen Platz angebaut werden, da sich so schnell Krankheiten und Schädlinge im Boden ansiedeln können. Deswegen solltest du nach dem Anbau von Aubergine in einem Beet idealerweise 3-4 Jahre dort keine Aubergine oder andere Nachtschattengewächse mehr anbauen. Eine Gründüngung zwischen den Jahren hilft dabei, den Boden wieder mit Nährstoffen anzureichern, nachdem Starkzehrer wie Aubergine angebaut wurden. Dafür eignen sich Bohnen, Erbsen, Senf, Klee oder andere stickstoffbindende Pflanzen.
In den nächsten beiden Abschnitten findest du für eine Mischkultur mit Aubergine jeweils einen Pflanzplan für den Garten/das Hochbeet und für das Gewächshaus. Beim Erstellen eines Mischkultur Pflanzplans sollte du auf gute und schlechte Nachbarn acht geben. Gute Nachbarn sollten nebeneinander stehen, denn sie ergänzen sich im Platz- und Nährstoffbedarf und schützen sich gleichzeitig vor Krankheiten und Schädlingen. Schlechte Nachbarn sollten ausreichend entfernt voneinander sein, sodass ein paar Pflanzen zwischen ihnen stehen.
Hier zeigen wir dir, wie ein Pflanzplan für eine Mischkultur mit Aubergine für dein Garten- oder Hochbeet aussehen könnte. Das Beet ist 1 m x 2 m groß. In der Mitte ist eine Auberginenpflanze, um die sich 6 Basilikumpflanzen befinden. Diese halten durch ihren Duft Schädlinge fern und locken gleichzeitig Nützlinge an. Daneben stehen 4 Reihen an Buschbohnen. Diese komplementieren die Starkzehrer Aubergine, Kohlrabi und Blumenkohl durch ihre stickstoffbindenden Eigenschaften. Eine Korianderpflanze zwischen dem Blumenkohl ergänzt die Mischkultur.
Hier zeigen wir dir, wie ein Pflanzplan für eine Mischkultur mit Aubergine für dein Gewächshaus aussehen könnte. Die 2 Beete sind je 1 m x 3 m groß. Dazwischen liegt ein 25 cm breiter Weg. In diesem Pflanzplan findest du 3 Auberginenpflanzen, 1 Gurke, 2 Paprika und 3 Tomatenpflanzen als Hauptkulturen. Ergänzt werden diese durch einige Kräuter wie Basilikum, Petersilie, Oregano, Koriander und Dill, die gut mit den Gemüsepflanzen harmonieren und Nützlinge anlocken. Buschbohnen und Salat ergänzen als Schwachzehrer die Starkzehrer Aubergine, Gurke, Paprika und Tomate. 4 Selleriepflanzen und 4 Kohlrabi runden die Mischkultur ab.
Bei Fragen und Anmerkungen schreibe uns gerne an [email protected].
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Titelbild von Anna Evans auf Unsplash.
Marielena studiert Agrarwissenschaften. Sie gärtnert selbst zuhause im eigenen Garten und probiert gerne neue Dinge aus.
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Was kann man mit Aubergine zusammen pflanzen?
Gut zu Aubergine passen zum Beispiel Bohnen, Salat, Spinat, Radieschen oder Kohlarten wie Brokkoli, Blumenkohl, Kohlrabi. Basilikum kannst du ebenfalls gut neben Aubergine setzen.
Was darf man nicht neben Aubergine Pflanzen?
Neben Aubergine solltest du keine anderen Nachtschattengewächse pflanzen. Also keine Tomate, Paprika oder Kartoffeln. Auch Erbsen, Rote Bete, Kürbis, Zucchini und Gurke vertragen sich mit Aubergine nicht so gut.
Kann man Tomaten und Auberginen zusammen pflanzen?
Tomaten und Aubergine solltest du nicht direkt zusammen pflanzen, da sie zu derselben Pflanzenfamilie gehören. Dadurch treten bei ihnen oft die gleichen Krankheiten und Schädlinge auf. Bei einer Nachbarschaft im Beet können diese dann leicht auf die anderen Pflanzen überspringen.
Sind Gurken und Auberginen gute Nachbarn?
Gurken sind keine guten Nachbarn für Aubergine. Gurken wuchern nämlich stark im Beet. Das nimmt der langsam wachsenden Aubergine wichtigen Platz im Beet. Zudem sind beide Pflanzen Starkzehrer und nehmen sich gegenseitig wichtige Nährstoffe im Boden weg.
Kann man Zucchini und Auberginen zusammen pflanzen?
Zucchini und Auberginen sollten ebenfalls nicht direkt zusammen gepflanzt werden. Wie Gurken sind Zucchini stark wuchernde Pflanzen und Starkzehrer. Auch hier besteht daher Konkurrenz um Platz und Nährstoffe. Die Pflanzen behindern sich dadurch am Wachstum.