Rübsen - Stängelkohl

Rübsen - Stängelkohl

Brassica rapa var. cymosa

Pflanzenfamilie

Kreuzblütler (Brassicaceae)

Auch bekannt als

Rappa, Cima di Rapa, Broccoli raab, Cime di Rapa, Italienischer Brokkoli, Apulischer Stängelkohl, Rapini, Broccoletto

Anbaupause Fruchtwechsel

4 Jahre

Saisonübersicht

Voranzucht

Pflanzung

Ernte

J

F

M

A

M

J

J

A

S

O

N

D

Details

Lichtbedarf

Sonnig

Wasserbedarf

Feucht

Boden

Mittelschwer (lehmig)

Nährstoffbedarf

Mittel

Dunkelkeimer

Keimtemperatur

15 - 20 °C (Grad Celsius)

Pflanzabstand

30 cm

Reihenabstand

50 cm

Saattiefe

1.5 cm

Anleitungen

Beschreibung

Der Stängelkohl (Brassica rapa subsp. Cymosa) ist eine dem Rübstiel ähnliche Varietät des Rübsens (Brassica rapa) aus der Familie der Kreuzblütler (Brassicaceae). Stängelkohl wird je nach Gegend auch Rappa, Cima di Rapa oder Broccoli raab genannt. Merkmale Beim Stängelkohl handelt es sich um eine einjährige Pflanze, die aus feinen Pfahlwurzeln zarte, fleischige und aufrecht wachsende Stängel ausbildet und insgesamt etwa 80 bis 100 Zentimeter hoch wird. An den Stängeln von Cime di Rapa entwickeln sich weiche, hellgrüne, steil angewinkelte, krause und leicht gezackte Blätter. Die Pflanze schosst sehr schnell und bildet dann goldgelbe Blütentrauben, die denen des Raps ähneln. Noch bevor die Pflanze richtig blüht, wird sie abgeerntet. Von der genetisch nahestehenden Speiserübe, mit starker Rübenbildung und wenig Blättern, unterscheidet sich Stängelkohl durch viele feine Wurzeln, mehr Blatt und schnelles Schossen. Durch das rübsen-, rettich- oder chinakohl-ähnliche Blatt unterscheidet sich Stängelkohl auch deutlich vom bekannten Sprossen-Broccoli mit vielen kleinen Einzelblütenständen, der später als Broccoli der heutigen Zuchtform ähnlich wie Kopfkohl oder Blumenkohl ein eher ledriges und mit starker Wachsschicht versehenes Blatt besitzt. Herkunft Stängelkohl stammt wie die Speiserübe vom Wild-Rübsen (Brassica rapa subsp. campestris) ab. Beide Formen wurden in der Gegend von Apulien und Kampanien viel angebaut und haben sich von dort aus verbreitet. Bedeutung Gewerbsmäßig wird Stängelkohl hauptsächlich in Italien angebaut, vor allem in den süditalienischen Regionen Kampanien und Apulien. Begrenzten Anbau gibt es noch in der Schweiz. In den übrigen Ländern wird er eher als Delikatesse und für Kenner auf Wochenmärkten angeboten. Der Stängelkohl stellt damit eine typische Nischenkultur des Gemüsebaus dar. Küche Er gilt in Italien, Portugal und Galicien als typisches Wintergemüse. Das Gemüse riecht nach Kohl, hat ein leicht bitteres Aroma und schmeckt sanfter, solange die Blütenknospen noch geschlossen sind. Der Geschmack ist jedoch deutlich intensiver als bei vielen anderen Kohlarten und wird teilweise als streng empfunden. Gehen die Blüten auf, wird der Geschmack noch stärker broccoliartig, schärfer und etwas bitterer. Danach nimmt die Intensität des Geschmacks weiter stark zu. In Deutschland wird er nur regional oder gelegentlich auf Marktplätzen, oder z. B. bei türkischen Gemüseläden unter dem Namen „Rappa“ angeboten. Essbar sind vor allem die Blütenknospen, aber auch Blätter und Stiele. Er wird gegart verwendet. Dazu wird Stängelkohl in Röschen und Stiele geteilt und gewaschen. In Apulien wird Cima di Rapa in Stückchen geschnitten und mit Orecchiette zubereitet. Weitere Zutaten sind gehackte Sardellenfilets, zerdrückter Knoblauch, Salz und Olivenöl. In Norditalien dagegen blanchiert man den Stängelkohl, mischt ihn mit Essig und Öl und gibt ihn als Beilage zu „Bollito misto“. In der internationalen Küche wird das Gemüse auch blanchiert mit Sahne verfeinert, mit geriebenem Käse und Semmelbröseln gemischt und als Gratin gebacken. Sprossen aus Samen des Stängelkohls schmecken angenehm scharf. Sie werden unter Salate und Rohkost gemischt oder zu Smoothies verarbeitet.

Herkunft:

Süditalien (Apulien, Kampanien)

Anbautipps

Standort und Boden Cime di Rapa benötigt einen sonnigen bis halbschattigen Standort. An den Boden stellt der Stängelkohl als Schwachzehrer keine besonderen Ansprüche. Fruchtfolge und Mischkultur Gute Nachbarn für Cime di Rapa sind Salat, Spinat, Erbsen, Buschbohnen und Stangenbohnen. Nicht von Vorteil sind Mischkulturen mit anderen Kreuzblütlern. Nach dem Stängelkohl sollte man besser eine Anbaupause von drei Jahren einhalten, um Krankheiten wie der Kohlhernie vorzubeugen. Aussaat Sie können den unkomplizierten Stängelkohl vom Frühjahr bis zum Herbst satzweise aussäen. Sogar in den Wintermonaten im unbeheizten Gewächshaus ist eine Kultur möglich. Säen Sie die Samen dünn aus, entweder breitwürfig oder in Reihen mit einem Abstand von 20 bis 30 Zentimetern, und zwar etwa ein bis zwei Zentimeter tief. Nach der Keimung, die nur ein bis zwei Wochen dauert, vereinzelt man die Pflänzchen auf einen Abstand von vier bis sechs Zentimetern. Pflege Da sich der Stängelkohl durch eine kurze Kulturdauer auszeichnet, braucht er keine intensive Pflege. Es genügt, den Boden ab und an zu hacken, um ihn zu lockern und von Unkraut zu befreien. Außerdem sollten Sie das Gemüse regelmäßig gießen, besonders während längerer Trockenzeiten. Eine Düngung des Stängelkohls ist nicht notwendig. Ernte Sie können Cime di Rapa meist schon fünf bis sieben Wochen nach der Aussaat ernten, wenn die Pflanzen etwa 20 bis 30 Zentimeter hoch sind. Die Knospen und ersten Blüten, die sich dann bilden, schmecken zart und können mitgegessen werden. Schneiden Sie die Stiele mitsamt Knospen und Blütentrieben ähnlich wie beim Rübstiel dicht über dem Boden ab. Da der Stängelkohl bei Zimmertemperatur nur ein bis zwei Tage haltbar ist, sollten Sie immer nur so viel Masse abernten, wie Sie direkt verwerten können. Im Plastikbeutel im Gemüsefach ist er bei zwei bis fünf Grad Celsius bis zu sieben Tagen haltbar. Krankheiten und Schädlinge Da der Stängelkohl zügig wächst, sind Pflanzenkrankheiten eher selten. Als Schädlinge können Blattläuse und Erdflöhe auftreten. Vorbeugend hilft es, die Pflanzen ausreichend zu gießen und eventuell auf Gemüseschutznetze zurückzugreifen.

Krankheiten

Grauschimmel

Schwarzfleckenkrankheit

Echter Mehltau

Kohlhernie

Wurzelfäule

Schädlinge

Nematoden

Thripse

Schnecken

Erdflöhe

Blattläuse

Kohldrehherzmücke

Kohlweißling

Kohlfliege

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