Diesen Monat haben wir uns gemeinsam mit dem Ulmer Verlag einem sehr wichtigen Thema gewidmet: der Förderung von Biodiversität im Garten. Gerade mit den Herausforderungen des Klimawandels ist das ein wichtiges Thema, um bedrohten Arten Lebensraum und Nahrung zu bieten. Wir haben unsere Community gefragt, wie sie Biodiversität in ihren Gärten fördern. Dabei haben uns ein paar tolle Ideen erreicht, die wir euch nicht vorenthalten wollten! Viel Spaß beim Entdecken.
Eine große Vielfalt an Pflanzen, Tieren und auch Mikroorganismen ist die Grundlage für gesunde und resistente Ökosysteme. In Zeiten des Klimawandels, intensiver Landwirtschaft und zunehmender Flächenversiegelung schrumpfen natürliche Lebensräume stark. Viele Tier- und Pflanzenarten verlieren ihre Nischen, ihre Nahrung und Rückzugsorte - mit teils dramatischen Folgen für das ökologische Gleichgewicht.
Gerade Gärten spielen hier eine wichtige Rolle. Sie können zu kleinen, aber wertvollen Rückzugsorten für bedrohte Arten werden. Wer im eigenen Garten auf Vielfalt setzt, schafft Lebensraum – für Wildbienen, Schmetterlinge, Vögel, Igel, aber auch für das oft übersehene Bodenleben. Gleichzeitig profitieren auch die Pflanzen im Garten selbst: Eine hohe Artenvielfalt macht das gesamte System widerstandsfähiger gegen Schädlinge, Krankheiten und klimatische Extreme.
Indem wir Gärten naturnah und vielfältig gestalten, tragen wir aktiv dazu bei, Biodiversität zu erhalten – und das direkt vor unserer Haustür. Schon kleine Maßnahmen können große Wirkung entfalten.
Kraut@Rüben hat ein tolles Bienenhotel geteilt, in das auch schon einige Bewohner gezogen sind.
Kraut@Rüben hat ein tolles Bienenhotel geteilt, in das auch schon einige Bewohner gezogen sind.
„Am Anfang stand die Idee. Brennholzscheite gab es noch genügend.“ – Mit dieser simplen Ausgangslage begann ein Gartenprojekt, das vielen Wildbienen ein neues Zuhause bietet. Im Winter wurde ein Stück Rotbuche zur Nisthilfe: Verschiedene Bohrungen mit sauberen Durchmessern, glatt geschliffen, liebevoll platziert im geschützten Holzschuppen mit Einflugmöglichkeit. „Das war es schon. Dann einfach abwarten.“ Und das Warten hat sich gelohnt: „Es scheint ein beliebtes Hotel geworden zu sein. Sehr gute Belegung, mit vielen Gästen zeugen davon.“
Damit ein Wildbienenhotel wirklich angenommen wird, kommt es auf Details an: Wichtig ist Hartholz wie Buche oder Eiche, glatte Bohrlöcher mit 2 bis 9 mm Durchmesser und eine geschützte, sonnige Platzierung. Auch Röhrchen aus Schilf oder Pappröhrchen eignen sich – Hauptsache: keine Splitter, keine Feuchtigkeit, kein Plastik.
Solche Projekte zeigen: Es braucht nicht viel, um Vielfalt zu fördern – nur etwas Geduld, ein paar Werkzeuge und den Wunsch, Lebensraum zu schaffen. Hier geht's zum Beitrag in der Community.
Mit Wildstauden, Totholzhecke und unversiegelten Wegen entsteht ein Garten voller Vielfalt.
Mit Wildstauden, Totholzhecke und unversiegelten Wegen entsteht ein Garten voller Vielfalt.
„Seit inzwischen acht Jahren habe ich einen eigenen Garten, den ich naturnah gestalte**“ – so beginnt der Bericht einer Gärtnerin aus der Fryd-Community, die zeigt, wie viel man mit Engagement und Kreativität erreichen kann. Den ganzen Beitrag kannst du dir hier anschauen.
In ihren Staudenbeeten wachsen vor allem einheimische Pflanzen, die nicht nur pflegeleicht sind, sondern auch einen wertvollen Beitrag zur Förderung der Artenvielfalt leisten. An der Grundstücksgrenze entstand gemeinsam mit den Nachbarn eine Totholzhecke: „Auch die Nachbarn legen hier ihr Totholz ab und freuen sich, es los zu sein.“ Wege sind bewusst nicht versiegelt, sondern mit „nur gemähtem Gras oder losen Feldsteinen“ gestaltet – damit Regenwasser versickern kann und der Boden lebendig bleibt.
Mit Sumpfbeet, Teich und selbstgezogenem Saatgut entsteht ein Garten, der Lebensraum schenkt – für Amphibien, Insekten und viele mehr.
Mit Sumpfbeet, Teich und selbstgezogenem Saatgut entsteht ein Garten, der Lebensraum schenkt – für Amphibien, Insekten und viele mehr.
Ein Sumpfbeet und ein kleiner Teich mit Wasserfall sorgen für Feuchtigkeit und bieten Tieren wie Vögeln oder Amphibien wertvolle Lebensräume. Die Steine dafür durfte sie „mit der freudigen Erlaubnis der Bauern vom Acker nehmen“. Für heimische Pflanzen wird jedes Jahr ein Teil der Wiese genutzt: „Ich ziehe sie selbst aus regionalem Saatgut, was übrig ist, kommt um die Nutzbeete oder wird verschenkt.“
Im gesamten Garten finden sich naturnahe Elemente wie lose geschichtete Steine, aufgestelltes Totholz als „Käferwiege“ oder Rückzugsorte für Wildtiere.
Einfach anfangen – auch mit wenig Mitteln lässt sich viel schaffen!
Einfach anfangen – auch mit wenig Mitteln lässt sich viel schaffen!
Die Mühe lohnt sich: „Inzwischen leben hier Glühwürmchen, Nashornkäfer, Balkenschröter, Kammmolche, blaue Holzbienen, Blindschleichen und vieles mehr.“
Ihr wichtigster Rat: Nicht auf perfekte Bedingungen warten – einfach anfangen. „Also keine Sorge und in die Hände gespuckt: Man kann auch mit 45 Jahren und geringen Mitteln viel schaffen!“ Eine wertvolle Hilfe war für sie dabei die Seite NaturaDB, die „ausgiebige Artenportraits“ bietet und zeigt, welchen ökologischen Nutzen Pflanzen haben.
Dieser Garten ist ein eindrucksvolles Beispiel dafür, wie viel Lebensraum entstehen kann – wenn man Vielfalt zulässt.
In der Fryd-Community findest du nette und hilfsbereite Gärtner:innen. Hol dir Anregungen und Ideen, frag nach Tipps oder teile deine Erfolge und Misserfolge mit Anderen. Gemeinsam macht Gärtnern doch mehr Freude.
Jetzt Teil der Community werdenVier neue Hummelkästen – bereit für die ersten Brummer des Jahres.
Vier neue Hummelkästen – bereit für die ersten Brummer des Jahres.
„Zum Anlass der neuen Challenge poste ich unser diesjähriges Winter-/Frühjahrsprojekt: 4 Hummelkästen verteilt in unserem Garten – die Hummeln feiern’s.“
Ein schönes Beispiel aus der Community, wie schon im Winter wichtige Vorbereitungen für mehr Artenvielfalt getroffen werden können. Hummeln gehören zu den ersten Bestäubern im Jahr – oft starten sie schon im zeitigen Frühjahr, wenn es sonst noch kaum summt. Damit sie gut ins Jahr starten können, helfen spezielle Hummelkästen als Nisthilfen für Jungköniginnen auf Quartiersuche. Schau dir hier den ganzen Beitrag an!
Wichtig dabei: Der Standort sollte windgeschützt, halbschattig und möglichst naturnah sein – zum Beispiel unter einer Hecke oder in einer ruhigen Gartenecke. Ein enger Eingang schützt vor Fressfeinden, etwas trockenes Nistmaterial (z. B. Kapok oder Polsterwolle) bietet einen angenehmen Start.
Vom Störenfried zum Lebensraum.
Vom Störenfried zum Lebensraum.
„Stellt euch vor: Vier Meter wuchernder Efeu mitten im Garten – düster, erdrückend. Ich wollte ihn nur noch loswerden.“ Doch dann kam alles anders. Beim Stöbern in alten Gartenzeitschriften stieß die Gärtnerin auf einen überraschenden Fakt: Efeu blüht erst nach etwa zehn Jahren – und genau diese späte Blüte ist eine der letzten Nahrungsquellen für Insekten im Jahr. Die Beeren im Frühjahr wiederum helfen Vögeln über die karge Zeit hinweg.
Also wurde der Rückschnitt gestoppt, stattdessen eine alte Fahrradfelge und ein Hof-Fenster integriert – und aus dem ungeliebten Gewächs wurde ein wertvoller Lebensraum. „Ich konnte das hässliche Ding nicht wegreißen lassen…“ Heute ist der Efeu ein kleiner Beitrag zur Biodiversität – inklusive Vogellandeplatz in einer alten Thuja, die ebenfalls bleiben durfte.
Manchmal braucht es nur ein bisschen Wissen und einen Perspektivwechsel – und plötzlich wird aus einem Ärgernis ein Biotop. Hier findest du den Beitrag in der Fryd-Community.
Die ersten Gäste werden schon sehnsüchtig erwartet: „Ich bin mega gespannt, ob es funktioniert!“
Die ersten Gäste werden schon sehnsüchtig erwartet: „Ich bin mega gespannt, ob es funktioniert!“
„Mein neuestes Projekt: eine Nisthilfe für erd- und vertikalnistende Wildbienen wie die Frühlings-Pelzbiene oder die Vierbindige Furchenbiene.“ Die Idee dazu kam aus einem Online-Wildbienenseminar der Ulmer Akademie – und wurde mit einfachen Mitteln kreativ umgesetzt.
Als Basis diente ein altes Ton-Weinregal. „Zutaten: ein Weinregal aus Ton, Kinderspielsand, Lehmpulver – für ein Regal hab ich 12,5 kg Feinsand und 3 kg Lehmpulver gebraucht.“ Der Sand-Lehm-Mix wurde in kleinen Portionen in die Löcher gefüllt, sorgfältig verdichtet und nicht ganz aufgefüllt – „zum Schutz vor Vögeln“.
Mit einem 6 mm oder 10 mm Bohrer wurden kleine Startlöcher gebohrt: „Das soll die Wildbienen anlocken und animieren, weiter zu graben.“ Der fertige Nistplatz steht nun an einem sonnigen Ort, wo er hoffentlich bald von ersten Gästen bezogen wird. „Die Nisthilfe ist erst seit ein paar Tagen fertig und ich bin mega gespannt, ob es funktioniert 🤪“
Noch ist das Projekt nicht abgeschlossen: „In die kleinen Löcher dazwischen werde ich noch Schilfröhrchen für die Wildbienen stecken, die auf fertige Niströhren stehen.“
Ein großartiges Beispiel dafür, wie man mit Fachwissen, Alltagsmaterialien und viel Liebe zum Detail kleinen Bestäubern ganz groß helfen kann. Und vielleicht auch andere inspiriert, selbst loszulegen.
Bei Fragen und Anmerkungen schreibe uns gerne an [email protected]. Du willst das ganze Jahr über hilfreiche Gartentipps bekommen und deine eigenen Beete optimal planen? Dann registriere dich hier oder lade dir die Fryd-App für Android oder iOS herunter.
Fryd - Dein digitaler Beetplaner
Marie ist Agrarwissenschaftlerin. Sie interessiert sich besonders für den nachhaltigen und ökologischen Anbau von Gemüse und anderen Pflanzen. Im eigenen Garten sammelte sie dabei Erfahrungen und probiert sich gerne aus, um von der Natur zu lernen. Dabei liegen ihr Werte und Prinzipien der Permakultur besonders am Herzen, um neben dem Wohl für die Natur, auch für das Wohlergehen der Menschen und zukünftiger Generationen beizutragen.
Mehr erfahrenNachdem meine direkt gesäten Rote Beete nichts geworden sind, habe ich das restliche Saatgut im Balkonkasten vorgezogen. Siehe da, fast alle sind aufgegangen. Die Pflänzchen stehen hell, aber im Schatten und kommen mehrere Stunden pro Tag an die Sonne. Sie sind knapp 3cm hoch, haben aber noch keine richtigen Blätter. Nun frage ich mich, ob ich sie pikieren oder gleich ins Beet setzen soll. Werden die auch bis kurz unter die Keimblätter in die Erde gesetzt?
Aufgepasst, liebe Community! Noch bis zum 14.Juli (nächste Woche Montag) könnt ihr uns eure Rezepte schicken! Schreibt einfach eine mail an [email protected] oder postet sie mit #Rezept Wir werden alle Rezepte sammeln, sorgfältig kuratieren und sie dann im August mit euch teilen. Wir freuen uns riesig auf eure Einsendungen.
Gefällt 9 mal
Essiggurken Rezept Zutaten: 4,2 Liter Weißweinessig 0,2 Liter Weißwein 4,2 Liter Wasser 70 g Zucker 35 g feines Salz 3 kg Gurken 3 Esslöffel grobes Salz Zum Aromatisieren (nach Belieben): Lorbeerblätter Knoblauchzehen Rosa Pfefferkörner Chili (optional) Zubereitung: Sterilisation der Gläser: Den Ofen auf 120 °C vorheizen. Leere Einmachgläser 15–20 Minuten im Ofen sterilisieren. In der Zwischenzeit die Deckel in einem Topf mit Wasser 15–20 Minuten auskochen. Gläser und Deckel vor der Verwendung abkühlen lassen. Vorbereitung der Gurken: Die Gurken gründlich waschen, abtrocknen und in ca. 5–6 mm dicke Scheiben schneiden. Entwässern: Die Gurkenscheiben in ein Sieb geben, mit den 3 Esslöffeln grobem Salz bestreuen und etwa eine Stunde ruhen lassen, dabei gelegentlich umrühren. Das hilft, überschüssiges Wasser zu entziehen und sorgt für Bissfestigkeit. Danach die Gurken unter fließendem Wasser gut abspülen, um das überschüssige Salz zu entfernen, und auf einem sauberen Küchentuch zum Trocknen ausbreiten. Zubereitung der Flüssigkeit: In einem großen Topf Essig, Weißwein, Wasser, Zucker und feines Salz vermengen und zum Kochen bringen. Blanchieren der Gurken: Sobald die Flüssigkeit kocht, die Gurkenscheiben 1–2 Minuten blanchieren. Nicht zu lange kochen, sie sollen knackig bleiben. Einfüllen in Gläser: Die Gurken abtropfen lassen und ordentlich in die sterilisierten Gläser schichten. Nach Geschmack Lorbeerblätter, Knoblauchzehen, rosa Pfefferkörner und Chilischoten hinzufügen. Abfüllen und Versiegeln: Die Gläser mit der heißen Flüssigkeit vollständig auffüllen, sodass die Gurken bedeckt sind. Gläser fest verschließen und sofort auf den Kopf stellen, um ein Vakuum zu erzeugen. In dieser Position vollständig auskühlen lassen. Auch wenn die süß-sauren Gurken sofort verzehrfertig sind, warte am besten mindestens ein paar Wochen, bevor du sie öffnest. Die Ruhezeit ermöglicht es den Aromen, sich perfekt zu entfalten und zu verbinden.Dieses Rezept ist von Lidia La.era.nuova
Werde Teil einer Gemeinschaft von gleichgesinnten Hobbygärtner:innen und erhalte Zugang zu praktischen Tipps, App-Einblicken und interessanten Artikeln, um das Beste aus deinem Garten herauszuholen.
Hochbeet bepflanzen: Dein Jahresplan
Ertragsrechner für Gemüse: Flächenbedarf und Erntemengen berechnen
Gurken: Gute Nachbarn, Schlechte Nachbarn mit Mischkultur-Pflanzplan
Mischkultur mit Tomaten: Nachbarn und Fruchtfolge
Mischkultur mit Bohnen: Gute Nachbarn, schlechte Nachbarn
Zucchini: Gute Nachbarn, schlechte Nachbarn mit Mischkultur-Pflanzplan
Johannisbeeren schneiden, düngen & vermehren: Tipps zur Pflege
Rosenkohl pflanzen: Anbau, Aussaat & Ernte
Grünkohl pflanzen & ernten: Tipps zu Nachbarn & Aussaat
Milpa-Beet anlegen: Die drei Schwestern pflanzen (+ Pflanzplan)