Kürbispflanzen sind unkomplizierte und pflegeleichte Kulturen, die sich großer Beliebtheit in den Küchen und Hobbygärten erfreuen. Ihr Anbau sowie ihre Pflege ist einfach. Mit ihrem hohen Gehalt an Mineralen und Vitaminen in Kombination mit der langen Lagerfähigkeit sind sie besonders für Selbstversorger eine wahre Goldgrube für den Winter. Hier erhälst du einen Überblick über alle wichtigen Pflegemaßnahmen, um deine Kürbispflanzen gesund und kräftig wachsen zu sehen.
Die wuchernden Ausläufer können sehr viel Platz beanspruchen und sollten bei Bedarf gekürzt werden. Bedenke aber, dass die Kürbispflanze zum Entwickeln von Früchten auch genügend Blätter und Wurzeln braucht. Musst du also Triebe kürzen, solltest du stets darauf achten, nicht zuviel abzuschneiden. Ist der Platz knapp, kannst du im Juni bei bereits größeren Kürbispflanzen mit drei bis fünf Blättern pro Trieb auf zwei Blätter kürzen. Bei Platzmangel kannst du stattdessen auch direkt ein Gerüst anbringen und den Kürbis in die Höhe lenken.
Kürbispflanzen wachsen sehr schnell und benötigen daher sehr viele Nährstoffe. Bei einem fruchtbaren Gartenboden reicht es, den Boden einmal im Jahr mit einer etwa 2,5 dicken Kompostschicht zu düngen. Bei mageren, humusarmen Böden brauchst du ggf. mehr Kompost (bis zu 15 cm dicke Schicht). Alternativ kannst du, wie bereits oben erwähnt, deinen Kürbis direkt am Fuße eines Kompost anbauen. Dann ist keine Düngung nötig. Bemerkst du einen Nährstoffmangel während der Saison, kannst du mit verdünnter Brennnesseljauche nachdüngen.
Durch das Ausgeizen kann die Energie der Pflanze gezielt in einzelne Früchte und so deren Wachstum und Größe gelenkt werden. Dabei entfernst du neue Triebe, die aus den Blattachseln wachsen, um sich weiter zu verzweigen und auszudehnen. Natürlich kann man die Kürbispflanze auch wachsen lassen. Dann erhält man viele kleine Kürbisse, da ihre Energie auf alle Triebe gleichmäßig verteilt wird. Möchtest du eher wenige, aber dafür große Kürbisse kannst du diese neuen Triebe entfernen. Das Ausgeizen bei Kürbissen ist bei weitem nicht so häufig nötig, wie bei den Tomaten. Es reicht, wenn du dir im Juli an ein bis zwei Tagen Zeit nimmst, deine Kürbispflanzen auszugeizen.
Kürbisse benötigen die ganze Saison über viel und gleichmäßig Wasser um gut gedeihen zu können und viele Früchte auszubilden. Die Früchte der Kürbispflanze bestehen nämlich aus bis zu 90 % Wasser. Da leuchtet es direkt ein, wieso die Pflanze bei Wassermangel keine Früchte ausbilden kann. Wie die meisten Pflanzen reagiert sie empfindlich auf Staunässe und ihre Wurzeln beginnen zu faulen. Da die Blätter der Kürbispflanze behaart sind, solltest du beim Gießen auf diese acht geben und sie nicht mit dem Gießwasser treffen. Ansonsten riskierst du Verbrennungen durch das Sonnenlicht.
In unserem Lexikon findest du Informationen zu den einzelnen Sorten mit Anbauzeitraum, Tipps zur Pflanzung, Pflege und Ernte. Zudem findest du gute und schlechte Nachbarn, um eine Mischkultur zu planen.
Jetzt Lexikon ansehenMit ihrem flachen, aber ausgedehnten Wurzelwerk gehören Kürbisse zu den Flachwurzlern. In Kombination mit dem hohen Wasserbedarf ist eine Mulch-Schicht mit etwas Stroh zu Beginn besonders wichtig, um die Pflanze vor dem Austrocknen zu schützen. Später, wenn die Kürbispflanze größer ist und den Boden bedeckt, spenden ihre Blätter selbst genug Schatten um den Boden vor dem Austrocknen zu schützen.
Wenn die Kürbisse ihre Endgröße erreicht haben, werden die Früchte zum weiteren Ausreifen auf eine trockene Unterlage gelegt. Das soll Fäulnis verhindern und verlängert die Lagerfähigkeit der Kürbisse. Lege die Früchte mit dem Stängel nach oben auf eine Unterlage aus Holz, Stroh oder Stein. So reifen sie gut aus und bekommen eine gleichmäßige Form.
Viel Erfolg beim der Pflege deiner Kürbisse!
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Titelbild von rauschenberger auf Pixabay.
Marie ist studierte Agrarwissenschaftlerin der Uni Hohenheim. Ihre Schwerpunkte liegen besonders auf ökologischer Landwirtschaft und Permakultur. Um den Menschen Wissen über ökologische Zusammenhänge und Alternativen zur bisherigen Landnutzung aufzuzeigen, schreibt sie Artikel für Fryd. Unsere momentanen Wirtschaftssysteme, besonders in der Landwirtschaft, haben zahlreiche negative Auswirkungen auf die Natur und destabilisiert unsere Ökosysteme. Wir brauchen wieder eine große Vielfalt in unseren Gärten und Beeten, um dem Artensterben entgegen zu wirken. Jede:r Gärtner:in kann dazu beitragen, Lebensräume und Nahrung für verschiedenste Lebewesen zu schaffen und erhalten. Mit ihren Artikeln möchte sie ihre Erfahrungswerte im Umgang mit natürlichen Systemen weitergeben und Menschen Möglichkeiten an die Hand geben, für ein stabiles Ökosystem und damit auch der Sicherung unserer Lebensgrundlage beizutragen.
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Wie oft sollte ich meine Kürbispflanze gießen?
Kürbisse benötigen regelmäßig und gleichmäßig viel Wasser, da ihre Früchte zu bis zu 90 % aus Wasser bestehen.
Ist das Ausgeizen bei Kürbissen notwendig?
Das Ausgeizen kann die Energie der Pflanze gezielt in einzelne Früchte lenken, um deren Wachstum und Größe zu fördern. Es wird im Juli empfohlen, aber ist nicht so häufig nötig wie bei Tomaten.
Wie kann ich verhindern, dass die Kürbiss faulen?
Um Fäulnis zu verhindern, sollten die Kürbisse auf eine trockene Unterlage wie Holz, Stroh oder Stein gelegt werden, sobald sie ihre Endgröße erreicht haben.
Warum ist Mulchen beim Anbau von Kürbissen hilfreich?
Kürbisse sind Flachwurzler und eine Mulch-Schicht schützt den Boden vor Austrocknung. Davon profitieren Kürbisse, da sie zu einem großen Teil aus Wasser bestehen und eine regelmäßige Wasserversorgung wichtig ist.