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Spinat anbauen und pflanzen: Von der Aussaat bis zur Ernte

02.09.2020  /  Lesezeit: 9 Minuten

Spinat ist eine der einfachsten und am schnellsten wachsenden Gartenkulturen. Innerhalb weniger Wochen nach der Aussaat kann mit der Ernte begonnen werden. Geerntet werden kann dabei kontinuierlich über einen Zeitraum von mehreren Wochen - bis spät in den Herbst und Winter hinein. Doch nicht nur im Garten ist der Spinat ein echtes Wunder: Auch in der Küche ist er vielseitig verwendbar, lecker und dazu super gesund. Wie du ihn ganz einfach selbst anbauen kannst, erfährst du in diesem Artikel.

In diesem Artikel findest du:

  1. Spinat anbauen: Alles, was du wissen musst
  2. Mischkultur mit Spinat: Fruchtfolge & Nachbarn
  3. Spinat als Gründüngung und Vorkultur
  4. Spinat säen: Wann ist der beste Zeitpunkt?
  5. Spinatsorten: Sommer- und Winterspinat
  6. Spinatpflanzen richtig pflegen
  7. Krankheiten & Schädlinge bei Spinat
  8. Erntezeit: Spinat ernten, lagern und verarbeiten
  9. Häufig gestellte Fragen zum Spinat-Anbau

Auf einen Blick

Spinat anbauen: Ein Überblick

  • Standort: sonnig - halbschattig, lockerer Boden, mittlerer Nährstoffgehalt
  • Mischkultur: verträgt sich mit fast allem, außer anderen Fuchsschwanzgewächsen.
  • Fruchtfolge: Gute Vorkultur für die meisten Pflanzen außer Fuchsschwanzgewächsen, daher auch als Gründüngung geeignet.
  • Anbauzeitraum: Aussaat Februar - April für Ernte bis Juni, dann wieder August - Oktober für Ernte im Herbst und Winter
  • Aussaat: ca 1 cm tief mit 3 cm Abstand in der Reihe und 10 - 15 cm zwischen den Reihen. Später auf 5 - 10 cm Abstand verziehen oder ausdünnen.
  • Pflege: gleichmäßige Feuchtigkeit bei der Aussaat und jäten bis zum Kulturschluss. Nicht zusätzlich düngen.
  • Krankheiten und Schädlinge: gelegentlich falscher Mehltau, Schnecken und Rübenfliege

Spinat anbauen: Alles, was du wissen musst

Botanisch gehört der Spinat zur Familie der Fuchsschwanzgewächse (Amaranthaceae), zu der auch der Amaranth, die Rote Bete oder der Mangold gehören. Er stammt vermutlich aus Vorderasien und wurde im neunten Jahrhundert von den Mauren nach Spanien gebracht, von wo er sich als Kulturpflanze in ganz Mitteleuropa verbreitete.


Der richtige Standort

Spinat ist insgesamt recht anspruchslos. Er gedeiht auf den meisten Böden gut, solange diese einigermaßen locker sind und noch mittlere Nährstoffmengen vorhanden sind - zum Beispiel im zweiten Jahr eines vierjährigen Fruchtwechsels. Spinat mag es sonnig, gedeiht aber auch im Halbschatten. Einzig zu viel Wind und starke Trockenheit hindern sein Wachstum.


Mischkultur mit Spinat: Fruchtfolge & Nachbarn

Gute Nachbarn Schlechte Nachbarn
Aubergine Oregano Liebstöckel
Blattkohl (Grün- und Palmkohl) Pak Choi Mangold
Blumenkohl und Brokkoli Physalis Rote Bete
Bohnen und Sojabohne Postelein Topinambur
Chinakohl Radieschen und Rettich
Erbse Rhabarber
Erdbeere Ringelblume
Estragon Rosenkohl
Kartoffel Salat
Kohlrabi Schnittlauch
Kopfkohl (Weißkohl & Wirsing) Schwarzwurzel
Mairübe Sellerie
Spinat in der Mischkultur
Spinat verträgt sich mit vielen Gemüsepflanzen hervorragend und eignet sich daher bestens für Mischkulturen.

Spinat als Gründüngung und Vorkultur

Da sich Spinat mit vielen Pflanzen sehr gut verträgt ist er ein ausgezeichneter Partner für Mischkulturen. Außerdem eignet er sich deshalb und auf Grund seiner kurzen Wachstumsdauer bestens als Vor-, Zwischen- oder Nachkultur. Auch als Gründüngung kann Spinat verwendet werden, da er viele Nährstoffe aus dem Boden mobilisiert. Wird er nach der Ernte einfach auf dem Beet liegen gelassen, wird er schnell vom Bodenleben abgebaut und die Nährstoffe werden für andere Pflanzen wieder verfügbar. Auch die große Wurzeltiefe von über 30 cm prädestiniert den Spinat als Gründüngung oder Vorkultur. Die Wurzeln bleiben nach der Ernte im Boden und werden innerhalb weniger Tage in Humus umgewandelt. Wo vorher die Wurzeln waren entstehen so lockere Kanäle durch die Luft und Wasser im Boden zirkulieren können. Somit hinterlässt der Spinat eine optimale Bodenstruktur - ein weiterer Pluspunkt für den Spinat als Fruchtfolgeglied. Aufpassen solltest du lediglich mit anderen Fuchsschwanzgewächsen, wie Rote Bete, Mangold und dem Spinat selbst. Diese solltest du nicht direkt neben dem Spinat oder danach auf der gleichen Fläche anbauen, sondern eine Anbaupause von 3 Jahren einhalten.

Spinat säen: Wann ist der beste Zeitpunkt?

Da Spinat eine Langtagpflanze ist und ab dem Frühsommer zu blühen beginnt sollte er für den Frühjahrsanbau zeitig direkt ins Freiland ausgesät werden. Denn wenn der Spinat einmal blüht ist er nicht mehr genießbar. Zwischen Ende Februar und Anfang April ist somit die richtige Zeit für die Spinat-Aussaat im Frühjahrsanbau. Ab Anfang Juni solltest du den Spinat nicht mehr verzehren, da er ab diesem Zeitpunkt - ähnlich wie der Rhabarber - sehr viel Oxalsäure enthält. Diese sorgt nicht nur für ein pelziges Gefühl auf der Zunge, sondern kann auch zu Störungen des Kalziumstoffwechsels führen und im schlimmsten Fall Nierensteine verursachen. Dass der Spinat für den Sommeranbau nicht geeignet ist, ist überhaupt nicht schlimm, denn er verträgt Kälte ohne Probleme. Unter einem Vlies kann er problemlos bis tief in den Winter auf dem Beet überleben und sogar weiter wachsen. Für den Herbst- und Winteranbau kannst du Spinat zwischen August und Anfang Oktober aussäen, wenn die Tage wieder kürzer werden.

Spinat-Jungpflanzen im Beet
In lockerem humosem Boden fühlt sich Spinat besonders wohl. Eine zusätzliche Düngung ist dabei meist nicht nötig.

Spinatsorten: Sommer- und Winterspinat

Auch beim Spinat gibt es unzählige Sorten mit unterschiedlichen Eigenschaften. Manche eignen sich besser für den Anbau im Frühjahr bis zum Frühsommer (Sommerspinat), andere sind winterhart und können bis in den Dezember angebaut werden (Winterspinat). Im Folgenden haben wir exemplarisch drei Sorten für euch herausgesucht, die jeweils für unterschiedliche Anbauzeiten geeignet sind:


  • Monnopa ist eine sehr forstharte Sorte, die rasch wächst und runde dunkelgrüne Blätter bildet. Sie ist für den Frühjahrs- sowie Herbst- und Winteranbau geeignet - ein echter Allrounder.
  • Butterflay bildet ovale hellgrüne Blätter und schosst erst spät. Diese Sorte ist für den Frühjahrs- und Herbstanbau geeignet - der Frühsommer-Spezialist.
  • Verdil wächst sehr schnell und bildet kräftige Blattrosetten. Sie ist vor allem für den Herbst- und Überwinterungsanbau geeignet, jedoch nur bedingt für den Frühjahrsanbau - die Eiskönigin.

Wie du siehst haben verschiedene Spinatsorten unterschiedliche optimale Anbauzeiträume. Überlege dir daher bei der Sortenwahl wann du den Spinat in deinem Beet einplanst und welche Sorte die entsprechenden Anforderungen an Frosthärte, Wachstumsgeschwindigkeit oder Schossfestigkeit am Besten erfüllt.


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Erfahre mehr über die Sorten

In unserem Lexikon findest du Informationen zu den einzelnen Sorten mit Anbauzeitraum, Tipps zur Pflanzung und Ernte. Zudem findest du gute und schlechte Nachbarn, um eine Mischkultur zu planen.

Jetzt Lexikon ansehen

Spinatpflanzen richtig pflegen

Spinat ist eine der pflegeleichtesten Kulturen überhaupt. Eine zusätzliche Düngung, abgesehen von einer kleinen optionalen Kompostgabe vor der Aussaat, ist nicht nötig. Zuviel Dünger sollte sogar auf jeden Fall vermieden werden, da Spinat dazu neigt Nitrat in den Blättern einzulagern. Hier erfährst du mehr zum Thema organisch Düngen. Dieser für Pflanzen essentielle Nährstoff steht im Verdacht für Menschen gesundheitsschädlich zu sein. Es reicht daher aus den Spinat regelmäßig zu gießen und bis zum Kulturschluss (das ist der Zeitpunkt ab dem die Pflanzen die Reihen mit ihren Blättern geschlossen haben) zwischen den Reihen zu jäten. Auf gleichmäßige Feuchtigkeit solltest du vor allem bis zur Keimung achten, doch auch danach freut sich Spinat über feuchten Boden.

Krankheiten & Schädlinge bei Spinat

Bei korrekter Pflege und einem geeigneten Standort ist Spinat sehr robust und hat normalerweise keine Probleme mit Schädlingen oder Krankheiten.

Spinat mit Rübenfliegenlarven
So sehen die Spuren der Rübenfliegen Larven aus. (Rainer Wahl, greencommons.de, CC BY-NC-SA 3.0 DE)

Bei besonders feuchter Witterung kann der Spinat gelegentlich von falschem Mehltau befallen werden. Um das vorzubeugen solltest du vermeiden die Blätter Abends beim Gießen nass zu machen. Gieße entweder morgens oder so, dass die Pflanzen nicht nass werden. Außerdem können Schnecken für die Jungpflanzen zum Problem werden. Kleine Sandkreise rund um die Pflänzchen schützen bei Trockenheit bedingt vor Schnecken. Richtig effektiv ist allerdings nur das kontinuierliche Absammeln der ungeliebten Schleimbeutel. Das machst du am Besten Abends, ca. eine Stunde nachdem es dunkel geworden ist. Zu guter letzt wird die Rübenfliege manchmal zum Problem. Wenn du Spuren wie unten auf dem Bild zu sehen an deinen Spinat Pflanzen findest, solltest du die befallenen Blätter entfernen und im Restmüll entsorgen.

Erntezeit: Spinat ernten, lagern und verarbeiten

Spinaternte
In dem du immer nur einzelne Blätter erntest produzieren deine Spinatpflanzen ständig neue. So hast du immer was zu ernten.

Wenn die Blätter zwischen 5 und 10 Zentimetern groß sind kannst du beginnen den Spinat zu beernten. Hierbei pflückst du einfach immer die größten Blätter jeder Pflanze ab und lässt die kleineren stehen. So kannst du alle paar Tage frischen Spinat genießen. Ernte dabei immer nur so viel, wie du auch gleich verbrauchen kannst, denn einmal geerntet sind die zarten Blätter nicht lange haltbar. Daher solltest du sie am Besten sofort zu einem leckeren Salat (besonders junge und zarte Blätter, sog. "Baby Leaf" Spinat eignen sich dafür), klassischem Rahmspinat, in einem Gemüseauflauf oder einem anderen Gericht deiner Wahl verarbeiten - Spinat passt eigentlich zu allem.
Solltest du doch einmal zu viel auf einmal haben kannst du einige Sorten auch problemlos einfrieren und so für einige Wochen haltbar machen. Informiere dich allerdings vorher ob die Sorte, die du anbaust dafür geeignet ist.


Wir hoffen du hast nun alle Infos, die du brauchst um erfolgreich selbst Spinat anzubauen. Solltest du doch noch eine Frage oder Anregungen haben, kannst du uns einfach eine E-Mail an [email protected] schicken.

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Autor:in

Jonas

Jonas hat Agrarbiologie studiert. Seine Leidenschaft für Pflanzen und das Gärtnern entdeckte er durch ein Praktikum bei einer Permakultur NGO. Seitdem gärtnert er auf seinem Balkon und in Gemeinschaftsgärten.

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Anika_OhneFleissKeinBio vor 56 Minuten
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Kennt sich jemand aus mit #Schnittknoblauch? Habe die Pflanze letztes Jahr dort "geparkt"... hat auch eindeutig #Knoblaucharoma... nur kommen mir die Lauchartigen Stängel komisch vor, letztes Jahr war es eher wie eine Art Gras... gibt es da Verwechslungsgefahren? Sonst würd ich den ja wie #Frühlingszwiebel aufs Butterbrot schnibbeln...?

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Sophie26 vor 1 Stunden
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Meine Physalis steht im Wohnzimmer und sieht arg angefressen aus. Welche Tiere können das sein …?

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Emily Erdbeer vor 1 Stunden
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Leute ich hab heute aus dem Lidl ein Kiwibaum gerettet der war so schlapp und trocken das ich schon Angst hatte der verstirbt auf dem Heimweg, hab ihn erstmal ordentlich Wasser gegeben und in den Regen gebracht, weiß zufällig jemand von euch ob die Früchte, falls er es dann überlebt essbar sind? Laut dem Schild heißt er Actinida chinesis solo autofertile

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Häufige Fragen

Spinat ist eine gute Vorkultur, da er schnell wächst und den Boden für nachfolgende Pflanzen vorbereitet. Als Gründüngung kann Spinat ebenfalls dienen, indem er zur Bodenverbesserung und -struktur beiträgt.

Ende Februar bis Anfang April für den Frühjahrsanbau und August bis Anfang Oktober für den Herbst- und Winteranbau.

Monnopa' für Frühjahr, Herbst und Winter; 'Butterflay' für Frühjahr und Herbst; 'Verdil' hauptsächlich für Herbst und Überwinterung.

Falscher Mehltau und Schnecken sind potenzielle Probleme; Prävention durch geeignete Gießtechniken und Schneckenkontrolle.

Die Ernte beginnt, wenn die Blätter 5-10 cm groß sind, indem man die größten Blätter pflückt und die kleineren stehen lässt.

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