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Marie Marie ist Agrarwissenschaftlerin. Sie interessiert sich besonders für den nachhaltigen und ökologischen Anbau von Gemüse und anderen Pflanzen. Im eigenen Garten sammelte sie dabei Erfahrungen und probiert sich gerne aus, um von der Natur zu lernen. Dabei liegen ihr Werte und Prinzipien der Permakultur besonders am Herzen, um neben dem Wohl für die Natur, auch für das Wohlergehen der Menschen und zukünftiger Generationen beizutragen.
07.02.2022

Alte Sorten neu entdecken

Mit alten Sorten zur neuen Vielfalt

Bereits 75 % der Nutzpflanzenvielfalt ist verloren, die übrigen alten Sorten sind teilweise bereits gefährdet. Um dem Verlust entgegenzuwirken, entstanden erleichterte Zulassungsverfahren für alte Sorten als Amateur- und Erhaltungssorten.

Amateur- und Erhaltungssorten

Mit der Einführung der Amateur- und Erhaltungssortenverordnung, wurde die Zulassung und der Vertrieb für alte Sorten erleichtert. Diese Sorten sind nicht für einen großflächigen Anbau geeignet. Dagegen werden sie gerne von Hobbygärtner:innen angebaut, da sie einen hohen regionalen Wert besitzen. Außerdem wirkt ihr Anbau dem Verlust genetischer Vielfalt entgegen.

Definition einer ,,alten Sorte"

Bild: Piyaset auf shutterstock.

Zwischen 1850 und 1950 entstand ein Spektrum an Nutzpflanzen, die in Sorten kategorisiert und vermarktet wurden. Die Sortenbezeichnung kommt also aus der Pflanzenzüchtung, um unterschiedliche Varianten der gleichen Art zu unterscheiden. Somit sind alte Sorten Nutzpflanzen, die zu Beginn der Industrialisierung vermehrt und verwendet wurden. Ältere Nutzpflanzen sind historische Sorten.

Merkmale alter Sorten

Bild: Karl Johan Larsson auf Shutterstock.

Alte Sorten werden meist nicht aufgrund ihres Alters, sondern aufgrund diverser Merkmale definiert. Die Pflanzen zeichnen sich oft durch eine große Anpassungsfähigkeit gegenüber wechselnden Umweltfaktoren und Samenfestigkeit aus. Ihre Ernteprodukte weisen zudem meist einen intensiveren Geschmack, eine große Farben- und Formenvielfalt und einen höheren Anteil gesundheitsfördernder Inhaltstoffe auf.

1. Samenfestigkeit

Alte Sorten sind Nutzpflanzen, die in das alltägliche Leben der Menschen und damit in deren Kreisläufe eingebunden waren. Um Jahr um Jahr wieder Samen aussäen zu können, mussten diese Kulturpflanzen nachbaufähiges Saatgut produzieren. Samenfeste Pflanzen bewahren außerdem die Unabhängigkeit der Landwirt:innen und Gärtner:innen

2. Außergewöhnliches Gemüse

Bild: Couleur auf Pixabay.

Das Obst und Gemüse alter Sorten weist eine riesige Diversität an vielen bunten Farben auf. Die Variationen sind endlos: rote, gelbe oder weiße Möhren; eine rot-weiß geringelte Bete oder rote Kartoffeln. Zu der großen Farbenvielfalt kommen verschiedene Formen, die außerhalb der Supermarktnormen liegen. Das macht jedes Gemüse zu einem Charaktergemüse.

3. Große Geschmacksvielfalt: mehr sekundäre Pflanzenstoffe

Bild: thraniwen auf Pixabay.

Je bunter und je vielfältiger im Geschmack, desto diverser sind die Inhaltsstoffe vom Obst und Gemüse. Jede Farbe und jedes Aroma wird als sekundärer Pflanzenstoff in die Pflanze eingebaut. Sekundäre Pflanzenstoffe haben meist eine gesundheitsfördernde Wirkung. Ein Stoff, der aus den meisten neuen Sorten herausgezüchtet wurde, ist der Bitterstoff. Pflanzen bauen diesen Stoff in ihr Gewebe ein, um nicht gefressen zu werden. Aber Bitterstoffe sind super gesund für Magen und Darm!

Besondere Sorten erhalten

Du siehst, alte Sorten haben besondere Merkmale, die neue Hochleistungssorten teilweise bereits verloren haben. Einige dieser Eigenschaften könnten für zukünftige Züchtungen eine Rolle spielen. Um eine Sorte wirklich zu erhalten, muss sie angebaut werden. Denn nur dann kann sich die Pflanze mit ihrer Umwelt weiterentwickeln und ihr genetisches Potential entfalten. Ohne einen Anbau und Erhaltungszüchtung würden sonst sortenspezifische Merkmale verloren gehen.

Mehr erfahren

Zu diesem Thema gibt es im Magazin einen ausführlichen Artikel.

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Bild: congerdesign auf Pixabay.

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Marie Marie ist Agrarwissenschaftlerin. Sie interessiert sich besonders für den nachhaltigen und ökologischen Anbau von Gemüse und anderen Pflanzen. Im eigenen Garten sammelte sie dabei Erfahrungen und probiert sich gerne aus, um von der Natur zu lernen. Dabei liegen ihr Werte und Prinzipien der Permakultur besonders am Herzen, um neben dem Wohl für die Natur, auch für das Wohlergehen der Menschen und zukünftiger Generationen beizutragen.