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Marie Marie ist Agrarwissenschaftlerin. Sie interessiert sich besonders für den nachhaltigen und ökologischen Anbau von Gemüse und anderen Pflanzen. Im eigenen Garten sammelte sie dabei Erfahrungen und probiert sich gerne aus, um von der Natur zu lernen. Dabei liegen ihr Werte und Prinzipien der Permakultur besonders am Herzen, um neben dem Wohl für die Natur, auch für das Wohlergehen der Menschen und zukünftiger Generationen beizutragen.
03.02.2022

Schätze aus vorindustrieller Zeit

Eine große Vielfalt entsteht....

Mit der Sesshaftigkeit der Menschen beginnt auch der gezielte Anbau verschiedenster Nutzpflanzen. Über Generationen hinweg wurden Pflanzen weitervermehrt, die besonders gut angepasst oder lecker waren. Es entstand eine wunderbar bunte Vielfalt unterschiedlichster Gemüse- und Obstsorten. Die größte Nutzpflanzenvielfalt gab es um das Jahr 1800. Das änderte sich mit dem Beginn der industriellen Landwirtschaft.

Nutzpflanzenvielfalt schwindet

Bild: anaterate auf Pixabay.

Die Landwirtschaft entwickelte sich von der Selbst- hin zu einer Marktversorgung. Die Anforderungen an Nutzpflanzen änderten sich. Die professionalisierte Pflanzenzüchtung entstand, um Pflanzen mit gewünschten Merkmalen zu selektieren und gezielt zu kreuzen. Diese Sorten wurden überregional vermarktet und angebaut, wodurch alte, regionale Sorten von den Feldern verschwanden.

Biodiversität sinkt

Bild: pexels auf Pixabay.

Mit der Flurbereinigung 1953 wurde der Grundbesitz flächenmäßig erfasst und zu größeren Flächen zusammengefasst. So konnten die Felder effizienter bewirtschaftet werden. Die Landschaft wurde so in sich homogener, viele kleinräumige Lebensräume wurden zerstört. Zudem wurden Mischkulturen durch Monokulturen ersetzt, wodurch die Biodiversität auf den Feldern stark zurückging.

Rückgang der Sortenvielfalt

Bild: WhiskerFlowers auf Pixabay.

Mit der Einführung des Saatgutverkehrsgesetzes 1986 müssen gewerblich gehandelte Sorten durch das Bundessortenamt zugelassen werden. Hier bestimmen die Ansprüche der industriellen Landwirtschaft seither maßgeblich, welche Nutzpflanzen kultiviert werden. Nur knapp 20 % der jährlich angemeldeten Sorten bekommen eine Zulassung. Diese gesetzliche Maßnahme trägt so zum Rückgang der Sortenvielfalt bei.

Wieso bekommen alte Sorten selten eine Sortenzulassung?

Bild: Ulleo auf Pixabay
  • Erntegut kann sich in Größe und Farbe unterscheiden, was eine Klassifikation durch das Bundessortenamt unmöglich macht (keine eindeutige Sortenbeschreibung)
  • Pflanzen können einen uneinheitlichen Bestand bilden, durch unterschiedliche Wuchsgeschwindigkeit oder Reifedauer
  • Ertrag ist nicht optimiert
  • Pflanzen bringen keinen landeskulturellen Wert mit sich (keine Verbesserungen für den Pflanzenbau oder Verwertung)

Alte Sorten sind stark gefährdet

Bereits 75 % der historisch genutzten Gemüsesorten zählen zu den ,,verschollenen Sorten". Diese Sorten haben weder Sortenzulassung noch ein Saatgutmuster, das genetische Material ist damit verloren. Um die übrigen alten Sorten zu erhalten, müssen sie angebaut und genutzt werden. Lasse alte Sorten wieder lebendig werden, indem du sie anbaust und vermehrst.

Mehr erfahren

Zu diesem Thema gibt es im Magazin einen ausführlichen Artikel.

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Marie Marie ist Agrarwissenschaftlerin. Sie interessiert sich besonders für den nachhaltigen und ökologischen Anbau von Gemüse und anderen Pflanzen. Im eigenen Garten sammelte sie dabei Erfahrungen und probiert sich gerne aus, um von der Natur zu lernen. Dabei liegen ihr Werte und Prinzipien der Permakultur besonders am Herzen, um neben dem Wohl für die Natur, auch für das Wohlergehen der Menschen und zukünftiger Generationen beizutragen.