Was sind Zeigerpflanzen?
Zeigerpflanzen als Hilfsmittel
Zeigerpflanzen sind wichtige Bioindikatoren. Das bedeutet, dass durch sie Umweltveränderungen wie Klimawandel, Boden- oder Luftverunreinigungen festgestellt werden können. Sie sind an bestimmte Bedingungen besser angepasst als viele andere Pflanzen.
Doch was genau hat das jetzt mit Gärtnern zu tun? Diese Pflanzen, die dir "zeigen", um was für einen Standort es sich handelt, nennen sich Zeigerpflanzen oder auch Indikatorpflanzen. Wenn du nun einen neuen Garten anlegen oder einen alten brachliegenden wieder nutzen möchtest, können dir diese helfen, deinen Boden zu charakterisieren. Auch Luft- und Lichtverhältnisse spiegeln sich in den vorkommenden Arten wieder. So
Zeigerpflanzen für sandigen, leichten Boden

Ein sandiger Boden hat relativ große Partikel und ist meist ein gut durchlüfteter, lockerer Boden. Sandböden haben einige Vorteile: Der lockere Boden lässt sich das ganze Jahr gut bearbeiten, Beikräuter lassen sich oft mühelos entfernen, es tritt kaum Staunässe auf und im Frühling erwärmt sich der Boden schnell. Jedoch kann der Boden das Wasser weniger gut speichern, da es durch die großen Poren schnell versickert.
Beispiele für Zeigepflanzen:
- Wildpflanzen: Feldbeifuß, Pechnelke, Saatwucherblume
- Kräuter: Bohnenkraut, Borretsch, Lavendel
- Gemüse: Bohnen, Meerrettich, Spargel
Zeigerpflanzen für schweren, verdichteten Gartenboden

Schwere und dadurch oft verdichtete Böden, haben einen hohen Tongehalt. Das bedeutet viele der Bodenpartikel gehören zu der kleinsten Größenfraktion. Dadurch entstehen winzige Feinporen, welche nur wenig Sauerstoff in Boden lassen. Die kleinen Partikel sind stark miteinander verbunden, wodurch es vielen Pflanzenwurzeln schwer fällt, sich durch den festen Boden vorzuarbeiten.
Beispiele für Zeigerpflanzen:
- Wildpflanzen: Ackerschachtelhalm, Breitwegerich, Löwenzahn
- Kräuter: Petersilie, Minze
- Gemüse: Buschbohnen, Kohl, Tomaten
Zeigerpflanzen: Beispiele für stickstoffreiche Böden

Ein hoher Stickstoffgehalt bedeutet, dass vor allem Pflanzen mit einem hohen Nähstoffgehalt gut gedeihen können. Oft sind stickstoffreiche Standorte von einigen wenigen Pflanzen dominiert, die besonders konkurrenzfähig sind.
Beispiele für Zeigerpflanzen:
- Wildkräuter: Brennnessel, Hirtentäschel, Melde
- Gemüsepflanzen: Gurke, Kartoffel, Kürbis
Beispiele für Zeigerpflanzen: Stickstoffarme Böden

Stickstoffarme Böden brauchen vermehrt organische Substanz oder andere, am besten organische Düngemaßnahmen. Jede Pflanze benötigt ausreichend Stickstoff, um gedeihen zu können. Die meisten Kulturpflanzen haben oft einen besonders hohen Bedarf. Manche Schwachzehrer können trotzdem auf stickstoffarmen Böden gedeihen, wenn du sie mit Leguminosen wie Bohnen kombinierst.
Beispiele für Zeigerpflanzen:
- Wildpflanzen: Hundskamille, Quendel, Wilde Möhre
- Kräuter: Lavendel, Rosmarin, Salbei
Zeigerpflanzen: Saurer Boden

Manche Böden sind von Natur aus sauer. Sauer bedeutet, dass der pH-Wert des Bodens niedrig ist. Viele Gemüsesorten bevorzugen zwar einen leicht sauren Boden-pH. Doch falls folgende Pflanzen in deinem Garten wachsen, ist der Boden etwas zu sauer für eine erfolgreiche Gemüseernte.
Beispiele für Zeigerpflanzen:
- Wildpflanzen: Adlerfarn, Bürstling, Heidekraut
- Beeren: Heidelbeeren, Preiselbeeren, Kiwis
Zeigerpflanzen für kalkreichen Boden

Kalkreiche Böden haben einen hohen pH-Wert (über 7). Viel Kalk in Böden sorgt dafür, dass die Nährsalze im Wasser gelöst werden, wodurch es schnell zu Auswaschungen kommt. Deshalb sind kalkhaltige Böden eher nährstoffarm.
Beispiele für Zeigerpflanzen:
- Wildpflanzen: Ackerrittersporn, Echter Gamander, Wegwarte
- Kräuter: Lavendel, Petersilie
- Gemüsepflanzen: Karotten, Mangold, Rote Beete