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Marie Marie ist Agrarwissenschaftlerin. Sie interessiert sich besonders für den nachhaltigen und ökologischen Anbau von Gemüse und anderen Pflanzen. Im eigenen Garten sammelte sie dabei Erfahrungen und probiert sich gerne aus, um von der Natur zu lernen. Dabei liegen ihr Werte und Prinzipien der Permakultur besonders am Herzen, um neben dem Wohl für die Natur, auch für das Wohlergehen der Menschen und zukünftiger Generationen beizutragen.
09.06.2022

Gesteinsmehl anwenden

Was ist Gesteinsmehl?

Gesteinsmehl oder auch Urgesteins- oder Steinmehl ist fein zermahlenes Pulver aus Gestein (meist Kalk- oder Tonstein). Je nach Gestein unterscheiden sie sich in ihren Inhaltsstoffen und damit Wirkung und Anwendung beim Gärtnern.

Urgesteinsmehl ist ein Bodenhilfsstoff und wirkt hauptsächlich als Bodenverbesserung und Pflanzenstärkungsmittel gegen Schädlinge und Krankheiten. Es zählt nicht zu den klassischen Düngern, da es wenig Stickstoff, Phosphor und Kalium enthält. Hierfür eignet sich Hornmehl, das reich an Stickstoff ist, besser. Dagegen ist Gesteinsmehl reich an Magnesium, Calcium, Eisen, Kalium und Kieselsäure sowie Spurenelemente wie Molybdän und Mangan.

Wie wirkt Gesteinsmehl?

Image by Tom from Pixabay

Je nach Ausgangsgestein wirken Gesteinsmehle

  • alkalisch z.B. Diabas, Zeolith oder Bentonit
  • sauer, z.B. Basalt- und Granitmehl
    Je nach Gartenboden, solltest du das richtige Gesteinsmehl wählen:
  • tonhaltige Böden brauchen eher basisch wirkende Mehle
  • sandige Böden eher Tonstein

Diabas (Kalkstein)

  • reich an Calcium (wirkt gegen Bodenversäuerung); viel Kieselsäure (wirkt Pflanzenstärkend)

Zeolith

  • verbessert Wasser- und Mineralstoffspeicherung des Boden; wirkt alkalisch und sollte bei einem pH über 8 nur sparsam verwendet werden

Bentonit

  • reichert Ton im Boden an und verbessert so Wasser- und Nährstoffspeicherung; v.A. Für sandige Böden

Basalt & Granit

  • bei alkalischen Böden zur pH-Absenkung (verbesserte Nährstoffverfügbarkeit, v.A. von Phosphor); gut für Kompost (fördert Zersetzung); für alle Gartenböden geeignet

Gesteinsmehl für den Boden anwenden

Mit Gesteinsmehl kannst du den Boden verbessern und verjüngen. Denn mit der Zeit versauern die meisten Gartenböden und der pH-Wert sinkt. In einem sauren Boden sind Nährstoffe weniger verfügbar und die biologische Aktivitätät gering. Genauso in einem zu alkalischen Millieu. Mit Steinmehl kannst du gute Bedingungen für deine Pflanzen und Bodenbewohner schaffen.

Tipps zur Bodenpflege mit Steinmehl

  • auf Beete ausstreuen, gut einarbeiten und gießen
  • jährliche Gabe zwischen 100 bis 500 Gramm pro Quadratmeter, je nach Bodenart, Boden-pH und Bepflanzung
  • Kompost zugeben und Boden indirekt damit düngen
  • ergänzende Maßnahmen wie Mulchen oder eine Gründüngung verbessern den Effekt von Gesteinsmehl auf den Boden

Gesteinsmehl zur Pflanzenstärkung

Durch den hohen Gehalt an Kieselsäure wirkt Gesteinsmehl auch pflanzenstärkend. Kieselsäure stärkt die Zellwände der Pflanzen und schützt sie so v.A. vor saugenden Schädlingen und Pilzkrankheiten. Zudem werden Schädlinge - aber leider auch nützliche Insekten - von dem feinen Staub verletzt und am Atmen und Bewegen gehindert. So beugt Gesteinsmehl einem Befall vor, kann aber auch bei einem Befall helfen, die hungrigen Besucher los zu werden.

Wichtig!

Da Gesteinsmehl aber unspezifisch auf alle Insekten in deinem Beet wirkt, solltest du es bedacht einsetzen. Spritze daher nicht während der Bienenflugzeit oder in Bereichen in deinem Garten mit vielen Nützlingen. Gesteinsmehl wirken nämlich auch desordierend, wodurch fliegende Insekten Aromen und Lockhormone nicht mehr richtig wahrnehmen können.

Tipps zur Anwendung gegen Schädlinge und Krankheiten

  • vorbeugend 200 - 300 g in 10 L Wasser gelöst als Blattspritzung ausbringen
  • in Puderform gegen Schädlinge (mit Puderspritze oder mit Kehrbesen aufbringen)
  • gegen Schnecken 5 bis 10 cm breiten Schutzwall im Setzlinge errichten
  • Gesteinsmehl und Brennnesseljauche mischen gegen Wühlmäuse (in Gänge kippen)
  • schützender Baumanstrich aus Tonmehl für den Winter

Mehr erfahren

Zu diesem Thema gibt es im Magazin einen ausführlichen Artikel.

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Marie Marie ist Agrarwissenschaftlerin. Sie interessiert sich besonders für den nachhaltigen und ökologischen Anbau von Gemüse und anderen Pflanzen. Im eigenen Garten sammelte sie dabei Erfahrungen und probiert sich gerne aus, um von der Natur zu lernen. Dabei liegen ihr Werte und Prinzipien der Permakultur besonders am Herzen, um neben dem Wohl für die Natur, auch für das Wohlergehen der Menschen und zukünftiger Generationen beizutragen.