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Isabell Isabell studiert Agrarwissenschaften und liebt es von der Natur und ihrer Komplexität immer wieder auf's Neue überrascht zu werden. Kräuter - egal ob wild gesammelt oder im Garten - sind ihre Leidenschaft.
15.07.2022

Erntezeit - Wann solltest du welches Obst und Gemüse ernten?

Worauf solltest du bei der Ernte achten?

Erfahre, welches Obst und Gemüse wann genau geerntet werden sollte. Außerdem erfährst du, welches Obst und Gemüse noch nachreift und welches reif geerntet werden sollte. Was ist der Unterschied zwischen "Frühgemüse" und "Spätgemüse"? Außerdem spielt die Tageszeit bei der Ernte eine größere Rolle, als du vielleicht vermutest. Zudem zeigen wir dir die Erntezeiten wichtiger Obst- und Gemüsesorten.

Welches Obst und Gemüse kann nachreifen?

Bild von Gabriela Sanda auf Pixabay.

Bei der Ernte von Gemüse und Obst ist es praktisch zu wissen, welche Kulturen nachreifen können und welche direkt verzehrt werden sollten. So ist es leichter zu planen, wann was geerntet und verarbeitet werden muss. In Fachsprache nennt man Obst und Gemüse das nachreift auch "klimakterisch". Ob Obst und Gemüse nachreifen können liegt an dem Pflanzenhormon Ethylen. Diese gasförmige Substanz wird bei nachreifenden Früchten auch nach der Ernte selbst produziert. So sorgt Ethylen dafür, dass gewisse Stoffwechselvorgänge auch noch nach der Ernte stattfinden sodass dadurch die Früchte nachreifen. Weil Ethylen gasförmig ist, gelangt es auch zu Obst und Gemüse in der Nähe und sorgt auch hier für eine schnellere Reife. Nicht-klimakterische Kulturen (also nicht nachreifende) besitzen keine Ethylen-Rezeptoren, wodurch sie später auch nicht nachreifen können.

Zu den nachreifenden Lebensmitteln zählen Obst wie Äpfel, Bananen, Birnen, Quitten, Aprikosen, Pfirsiche, Pflaumen, Heidelbeeren, Mispeln, Melonen und Kiwis. Auch tropische Früchte wie Avocados, Mangos, Papayas oder Bananen reifen nach. Auch Tomaten können nachreifen. Nicht-nachreifendes Obst sind Beeren wie Erdbeeren, Himbeeren, Johannisbeeren und Brombeeren oder Zitrusfrüchte, Granatäpfel, Kirschen und Trauben. Auch Paprika, Lauch, Zucchini, Möhren, Gurken, Auberginen und Kohl reifen nicht nach.

Frühgemüse - lieber zu früh als zu spät ernten

Bild von Ruslana Babenko auf pixabay.

Nicht jedes Gemüse sollte vollreif geerntet werden, da das Aroma sonst abnimmt. Das bedeutet, dass sie geerntet werden, bevor sie beispielsweise ihre Samen oder andere Fortpflanzungsorgane vollständig ausgebildet haben. Die Gemüsesorten bezeichnet man als "Frühgemüse". Hierzu zählen z.B. Erbsen, welche mit der Zeit mehlig werden, Kohlrabi, die holzig werden sowie Zucchini und Gurke, welche an Aroma verlieren und deren Schale sehr fest werden kann. Auberginen werden wattig und trocken, wenn sie zu spät geerntet werden.

Auberginen sind genau dann optimal zu ernten, sobald die Schale leicht an Glanz verliert und die Samen noch weiß sind. Gurken sollten stets geerntet werden, bevor die Schale sich gelblich verfärbt. Eine Ausnahme bildet hier die Schälgurke, welche erst erntereif ist, wenn die Schale gelb wird. Salatgurken sind meist dann Erntereif, wenn sie eine Größe von 20 - 30 cm erreicht haben. Zucchini können dann geerntet werden, sobald sie eine Größe von 15 bis 20 cm erreicht haben und die Blüte vollständig verblüt ist. Bei Erbsen liegt der richtige Zeitpunkt vor, sobald sich die Erbsen in den Hülsen abzeichnen.

Spätgemüse - je länger die Reife desto schmackhafter

Bild von Michaela Wenzler auf Pixabay.

Spätgemüse schmeckt umso besser, je später es geerntet wird. Hierzu gehören die meisten Wurzelgemüse wie Karotten. Pastinaken oder Schwarzwurzeln können sogar mit Stroh oder Vließ abgedeckt im Garten überwintern. Bei Radieschen und Rettich solltest du jedoch darauf achten, sie nicht zu spät zu ernten, da die Wurzeln sonst holzig oder pelzig werden. Grünkohl und Rosenkohl schmecken erst dann richtig gut, wenn sie mindestens einen Nachtfrost abbekommen haben. Wählst du späte Lauchsorten, können diese so gut mit Frost umgehen, dass sie teilweise im Winter noch weiter wachsen.

Die richtigen Erntezeitpunkte erkennen

Bild von Ralphs_Fotos auf Pixabay.

Bei vielen Gemüsearten lässt sich der perfekte Erntezeitpunkt mit ein paar Tricks ganz einfach bestimmen. Zwiebeln sind reif, sobald das Laub umknickt und vertrocknet. Rhabarber kann dann geerntet werden, wenn die Blätter komplett ausgefaltet sind. Blumenkohl ist erntereif, wenn die Röschen noch weiß und geschlossen sind. Reife Kohlrabis sind etwa so groß wie ein Tennisball. Zuckermais kann geerntet werden, wenn die Fäden der Kolben sich schwarz verfärben. Bei Kürbissen kannst du die Klopfprobe anwenden, um den Reifegrad herauszufinden. Klingt der Kürbis hohl, kannst du ihn ernten! Um zu erkennen ob deine Süßkartoffeln erntereif sind, kannst du sie leicht anschneiden. Trocknet die angeschnittene Stelle schnell und saftet kaum nach, kannst du sie ernten. Paprika erntet man typischerweise in Vollreife. Diese erkennt man, wenn sie ihre sortentypische Farbe erhalten haben. Diese kann von gelb, rot bis violett reichen. Grüne Paprikas werden jedoch unreif geerntet.

Zur richtigen Tageszeit ernten

Für manches Gemüse spielt es eine Rolle, zu welcher Tageszeit man es erntet. Blattsalate, Spinat und anderes Blattgemüse sollten erst abends geerntet werden, da zu diesem Zeitpunkt der Nitratgehalt am geringsten ist. Nitrat ist wichtig für Pflanzen, denn dadurch können Proteine gebildet werden. Tagsüber wird das Nitrat abgebaut, wodurch die Konzentration abends am geringsten ist. Dasselbe gilt auch für folgende Gemüse: Rote Bete, Kohlrabi, Radieschen sowie Rettich. Nitrat ist in höheren Konzentrationen gesundheitsschädlich für uns Menschen, denn es kann im Körper unter Umständen zu Nitrosaminen umgewandelt werden, welche krebserregend sind. Auch der Vitamingehalt nimmt bei vielen Gemüsearten im Laufe des Tages zu. Lediglich Kräuter sollten eher morgens geerntet werden, da sie ihr Aroma mit der Mittagshitze verlieren können.

Tipp: Mit einer angepassten und abgestimmten Düngung kannst du den Nitratgehalt bei Gemüse niedrig halten.

Winterernte

Manche Gemüsearten, wie Mangold, Spinat, Winterkresse oder Postelein lassen sich noch bis spät in den Winter ernten. Andere Gemüsearten wie Lauch, Topinambur, Rosenkohl oder Grünkohl kannst du auch auf dem Feld überwintern lassen und den ganzen Winter über erntefrisch aus dem Garten holen. Erfahre mehr über den Anbau von Gemüse im Winter in unserem Artikel dazu.

Erntezeit der wichtigsten Obst- und Gemüsesorten

Bild von PublicDomainArchive auf pixabay.
  • Rhabarber: sobald die Blätter entfaltet sind bis zum 24. Juni, weil später der Oxalsäuregehalt zu hoch werden kann.
  • Tomaten: In Deutschland geht die Erntezeit von Tomaten meist von Juli bis Anfang September.
  • Bei Zuckermais hängt die Erntezeit von der Sorte ab. Frühe Sorten können bereits im Juli geerntet werden. Späte Sorten sind zwischen September und Oktober reif.
  • Äpfel: Frühe Apfelsorten sind schon im Juli reif. Späte Sorten können zwischen August und September geerntet werden.
  • Bei Quitten liegt die Erntezeit im Oktober, sie sollten aber vor dem ersten Frost abgeerntet sein.
  • Brombeeren können von Juli bis Oktober geerntet werden.
  • Stachelbeeren können von Mai bis August geerntet werden.
  • Bei Kürbis beginnt die Erntezeit meist ab Mitte August und endet Ende Oktober.
  • Kohlrabi kann in Deutschland je nach Aussaatzeitpunkt von April bis Oktober geerntet werden.
  • Kartoffeln werden von Frühsommer bis Herbst geerntet. Frühkartoffeln können ab Ende Mai bis Ende Juni geerntet werden während Spätkartoffeln zwischen September und Oktober aus der Erde gegraben werden.
  • Rote Bete wird ca. drei Monate nach der Aussaat geerntet. Da die Rote Knolle ab Mitte April ausgesät werden kann, ist die Ernte schon ab Juli möglich. Haupterntezeit liegt jedoch August und September.

Mehr erfahren

Zu diesem Thema gibt es im Magazin einen ausführlichen Artikel.

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Isabell Isabell studiert Agrarwissenschaften und liebt es von der Natur und ihrer Komplexität immer wieder auf's Neue überrascht zu werden. Kräuter - egal ob wild gesammelt oder im Garten - sind ihre Leidenschaft.