Schnecken
So gehst du gegen die Schädlinge vor
Unter den schleimigen Gartenbewohnern gibt es eine große Vielfalt. Hierbei ist es wichtig zwischen den schädlichen und den harmlosen Schnecken zu unterscheiden. Neben den recht harmlosen Gehäuseschnecken, sind es v.a. Nacktschnecken die gerne im Garten mitessen. Eigentlich ernähren sich die Gehäuseschnecken von abgestorbenen Pflanzen- und Tierresten und erfüllen damit eine wichtige Funktion im Garten. Wirkliche Schädlinge sind vor allem die gefräßigen Nacktschnecken. Sie besitzen im Gegensatz zu den Gehäuseschnecken keine Schale/Gehäuse, sondern sind, wie der Name schon sagt, nackt. Sie können rötlich, braun, grau, schwarz oder gelblich gefärbt sein und je nach Art bis zu 15 cm lang werden. Junge Ackerschnecken können hierbei schon ab Januar (zumindest an frostfreien Tagen) aktiv sein. Vor allem bei feuchter Witterung können Nacktschnecken zur Plage werden. In feuchten Gärten oder in regenreichen Jahren liegen nämliche optimale Bedingungen für die Schädlinge vor, sodass in kürzester Zeit ganze Beete gefressen werden können. Das Problem: Jede Schnecke kann bis zu 400 Eier in Boden oder Kompost ablegen. Das Schadbild erkennt man meist an den Schleimspuren auf angefressenen Blattteilen oder direkt an den sich darauf befindlichen Schnecken. Besonders beliebt bei Schnecken sind Blattgemüse wie Salat, Mangold, Kohl oder Spinat.
Abhilfe
Sind die Schädlinge einmal im Garten und haben sich vermehrt, helfen oft nur noch eine Kombination aus verschiedenen Maßnahmen. Am besten greift man auf milde Hilfsmittel, denn Schneckenkorn kann auch für Haustiere, Kleinkinder oder andere Wildtiere gefährlich werden. Hier einmal die effektivsten:
- In kleinen Gärten ist Aufspüren und Absammeln die effektivste Methode. Tagsüber halten sie sich an schattigen und feuchten Orten auf z.B. unter bodendeckenden Pflanzen oder auf Unterseiten von Pflanztöpfen und anderen Gegenständen. Bereitgestellte 'Verstecke' erleichtern die Suche tagsüber, z.B. große Blätter. In größeren Gärten eignen sich das Auslegen von Brettern, wovon Schnecken nach dem Umdrehen leicht abgesammelt werden können. Schnecken werden mit der Dämmerung und nach Regen aktiv.
- Schneckenkragen / Schneckenzäune: Die Vorrichtungen können entweder aus Kunststoff oder aus Stahlblech sein. Die obere Kante ist hierbei meist waagrecht abgeknickt. Das hindert die Schnecken am weiterkommen. Schneckenzäune eignen sich für komplette Beete, während Schneckenkragen gezielt um einzelne Pflanzen platziert werden können.
- Schutzringe legen: Diese Ringe können um die Beete oder Pflanzen gelegt werden und hindern die Schnecken weitestgehend am Durchkommen. Schnecken-Schutzringe aus Nadelholz-Sägespänen oder Gesteinsmehl helfen kurzfristig bis zum nächsten Regen. Länger helfen können Ringe aus grobem Sand, den die Schnecken meiden.
- Bierfalle: Hierfür wird ein Einmachglas bis zur hälfte mit Bier gefüllt und in den Boden eingegraben, sodass der Rand übersteht. Dadurch fallen weniger Laufkäfer in den tödlichen Alkohol. Von der Bierfalle raten wir allerdings ab, denn Schnecken können die Hefe im Bier je nach Wetterlage bis zu 100 m weit wahrnehmen. Das bedeutet mehr Schnecken können angezogen werden, als ursprünglich im Garten unterwegs waren. Außerdem können sich Igel oder nützliche Insekten, wie Bienen und Hummeln, an dem Alkohol vergiften!
Vorbeugen
- Gegen Schnecken vorbeugen, kann vor allem die richtige Bodenbearbeitung. Hierbei solltest du im Spätjahr deine Beete nicht mehr umgraben, denn in die offenliegenden Schollen und Bodenkrümel können Nacktschnecken optimal ihre Eier über den Winter ablegen. Bei besonders starkem Befall im Vorjahr, bietet es sich daher an, den Boden erst im Winter umzugraben. Hierdurch gelangen einige Schneckeneier an die Bodenoberfläche und erfrieren durch den Frost. Aber Vorsicht: das Umgraben im Winter kann auch nützliche Bodenorganismen stören oder erfrieren lassen!
- Richtig Gießen: Auf feuchten Oberflächen können sich Schnecken leichter fortbewegen. Daher sollte der Garten im Sommer nur morgens bewässert werden. Bis abends ist der Boden wieder getrocknet und die nachtaktiven Schnecken können sich nicht mehr so gut fortbewegen.
- Nützlinge fordern. Hierzu zählen vor allem Igel oder Erdkröten, die als natürliche Feinde der Nackschnecken gelten. Dafür sollten Igel Überwinterungsplätze zur Verfügung stehen, beispielsweise in Form von Laubhaufen, Totholzhaufen oder geschichteter Reißig. An ähnlichen Orten fühlen sich auch Erdkröten wohl. Auch Komposthaufen können als Schlafplatz dienen. Auch der Tigerschlegel ist ein guter Schneckenjäger. Die Raubschnecke mit Tigermuster ist bei uns heimisch und kann sogar im Internet gekauft und im Garten ausgesetzt werden.
- Laufenten: Besitzt du ein großes, umzäuntes Grundstück kannst du dir indische Laufenten zulegen. Die sehen nicht nur wahnsinnig cool aus, sondern verzehren für ihr Leben gerne Schnecken und Schneckeneier. Allerdings mögen sie auch Gemüse wie Salat. Daher lässt du die freundlichen Tiere am besten erst im Spätjähr zum deinen Beeten. So können die Laufenten über den Winter hinweg die restlichen Schnecken und ihre Eier vertilgen.
- Abwehrende Pflanzen wie Senf, Kapuzinerkresse, Farn- und Tomatenblätter. Diese können entweder als Zwischenkultur gesät oder als Mulchdecke auf den Beeten ausgebreitet werden.
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