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Isabell Isabell studiert Agrarwissenschaften und liebt es von der Natur und ihrer Komplexität immer wieder auf's Neue überrascht zu werden. Kräuter - egal ob wild gesammelt oder im Garten - sind ihre Leidenschaft.
18.11.2021

Kohl: So gelingt der Anbau

Kohl anbauen

Kohl hat in Deutschland das ganze Jahr über Saison und spielte schon bei den Germanen und Römern eine wichtige Rolle in der Ernährung. Sein hoher Vitamin C- und Mineralstoffgehalt machen ihn zu einem gesunden Lebensmittel, das vielseitig einsetzbar ist.

Formenreichtum

publimode auf Pixabay.

Auch in seiner Vielfalt scheut Kohl keine Kosten und Mühen: Durch verschiedene Züchtungen liegt der Fokus immer auf unterschiedlichen Pflanzenteilen. Beim Kopfkohl wie Weißkohl, Spitzkohl, Rotkohl oder Wirsing formen sich die Blätter zu einem mehr oder weniger kompakten Kopf zusammen. Rosenkohl bildet diese Köpfe immer an den Blattachseln der großen Blätter. Auch beim Schwarzkohl und Grünkohl werden die Blätter genutzt, sie bilden im Gegensatz zum Kopfkohl ein palmenförmiges Blätterdach. Bei Brokkoli oder Blumenkohl wird der Blütenstand verzehrt. Kohlrabi bildet hingegen eine verdickte Sprossachse aus, die dann wie eine Knolle aussieht.

Standort

Kohl wächst am besten an vollsonnigen Standorten, kommt aber auch mit Halbschatten zurecht. Fast alle Kohlarten sind Starkzehrer und benötigen daher reichlich Nährstoffe für ein gesundes Wachstum. Die einzige Ausnahme bildet Kohlrabi als Mittelzehrer. Steckrüben bevorzugen eher nährstoffarme Böden. Am besten gedeiht Kohl auf humusreichen, lockeren und lehmigen Böden. Eine gleichmäßige Bewässerung sorgt für starkes und gesundes Wachstum.

Fruchtfolge & Mischkultur

In einer klassischen Fruchtfolge solltest du Kohl als Starkzehrer immer als erstes auf deinem Beet anbauen. Anschließend kannst du als Folgekultur Mittelzehrer wie Salat, Mangold, Karotten, Zwiebeln, Rote Bete oder Bohnen pflanzen. Gute Mischkultur-Partner sind Spinat, Mangold, Karotten, Kartoffeln, Auberginen, Tomaten, Paprika, Erbsen, Bohnen, Gurken oder Lauch. Schlechte Nachbarn sind andere Kreuzblütler, sowie Zwiebeln, Knoblauch und Erdbeeren.

Vorzucht & Pflanzung

alexey_huslov auf Pixabay

Bei allen Kopfkohlarten wie Rotkohl, Weißkohl, Spitzkohl und Wirsing kannst du ähnlich vorgehen. Wer bereits im Mai ernten will, sollte im Januar mit der Vorzucht starten. Auch im Februar und März können noch Kopfkohl, Kohlrabi, Blumenkohl, Brokkoli und Rosenkohl vorgezogen werden. Hierfür wählst du am besten passende frühe Sorten. Die Samen werden 3 cm tief in mit Anzuchterde gefüllte Töpfchen oder Multiplatten gelegt. Für die Keimung benötigen Kohlpflanzen eine Keimtemperatur von ca. 16-20 °C sowie ausreichend Licht und Feuchtigkeit. Stelle die Töpfchen daher am besten auf eine Fensterbank oder in ein beheiztes Gewächshaus. Ab März kannst du Kopfkohlarten mit einem Pflanzabstand von ca. 40 x 40 cm auspflanzen. Ab April können auch Brokkoli, Blumenkohl, Kohlrabi und Rosenkohl raus. Decke die empfindliche Jungpflanzen nachts unbedingt mit einem Vlies ab, damit sie nicht erfrieren.

Direktsaat

Spätere Sommer-Sorten von Kopfkohl kannst du von April bis Anfang Mai direkt ins Beet säen. Grünkohl kann von Mai bis Juni ausgesät werden. Chinakohl wird ab Mitte Juni gesät, während die Aussaat bei Pak Choi erst ab Juli erfolgt. Einzelne Sorten von Spitzkohl können auch bis Ende August gesät werden. Bei Aussaaten im Hochsommer muss jedoch unbedingt auf eine regelmäßige Bewässerung geachtet werden, damit die Samen zuverlässig keimen und sich die Jungpflanzen gesund entwickeln können. Schütze die Kohlpflanzen im Herbst mit einem Vlies, damit du sie im Winter ernten kannst. Etwa einen Monat nach der Aussaat solltest du die Jungpflanzen pikieren. Diese späteren Sorten benötigen etwas mehr Platz als frühere. Achte daher auf einen Pflanzabstand von 50 x 50 cm.

Pflege & Düngung

stocksnap auf Pixabay

Als Starkzehrer benötigen die meisten Kohlarten viele Nährstoffe für ein gesundes und kräftiges Wachstum. Vor der Pflanzung solltestest du deine Beete mit reifem Mist oder einer Kompost-Mist-Mischung vorbereitet haben. Auch eine zusätzliche Kompostgabe ins Pflanzloch stärkt das Wachstum. Weiterhin kannst du auch mit Hornspänen oder Schafwolle(-pellets) für eine langfristige Düngung im Beet sorgen. Eine Mulchschicht liefert Humus nach und hält Feuchtigkeit und Wärme in Beet. Pflanzenjauchen fördern die Kopfbildung. Verwende hierbei am besten keine Brennesseljauche, da diese den Kohlweißling anlocken kann! Achte zusätzlich auf eine gleichmäßige Bewässerung deiner Pflanzen.

Ernten & Verarbeiten

Meistens eignen sich frühe Kohlsorten für den frischen Verzehr, während späte Sorten eher für die Lagerung geeignet sind. Späte Kopfkohlarten können in luftigen Holzkisten im kühlen, dunklen Keller gelagert werden. Wähle hierfür nur unbeschädigte Köpfe und decke die Kisten mit einem Jute- oder Baumwolltuch ab. Kontrolliere die Kisten regelmäßig auf Fäulnis- oder Schimmelbildung. Außerdem kannst du manche Kohlarten, wie Wirsing, Grün- und Butterkohl, auf dem Feld überwintern. So hast du immer erntefrisches Gemüse im Winter zur Hand. Für die Ernte schneidest du Kopfkohl keilförmig vom Strunk ab. Grün- und Schwarzkohl kannst du nach dem ersten Frost ernten. Rosenkohl ist erntereif, wenn die Röschen etwa walnussgroß sind. Pak Choi und Kohlrabi sind besonders schnell und können schon sechs bis acht Wochen nach Aussaat geerntet werden. So vielfältig wie die Kohlarten sind, so reich an Möglichkeiten ist auch die Verarbeitung von Kohl. Gebraten, Gedämpft, Roh, Gekocht, im Ofen gebacken oder fermentiert als Sauerkraut oder Kimchi: Kohl kann auf die unterschiedlichsten Arten genossen werden.

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Zu diesem Thema gibt es im Magazin einen ausführlichen Artikel.

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Titelbild: congerdesign auf Pixabay

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Isabell Isabell studiert Agrarwissenschaften und liebt es von der Natur und ihrer Komplexität immer wieder auf's Neue überrascht zu werden. Kräuter - egal ob wild gesammelt oder im Garten - sind ihre Leidenschaft.