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Isabell Isabell studiert Agrarwissenschaften und liebt es von der Natur und ihrer Komplexität immer wieder auf's Neue überrascht zu werden. Kräuter - egal ob wild gesammelt oder im Garten - sind ihre Leidenschaft.
26.08.2022

Gemüse lagern - Erdmieten und andere Lagermöglichkeiten

So kannst du dich im Winter selbst versorgen!

Bei der Lagerung von Wurzelgemüse, Zwiebeln, Knoblauch, Kohl und Kürbissen gibt es einige Dinge zu beachten. Erfahre wie du dein Gemüse optimal lagerst, damit du dich das ganze Jahr mit eigenem Gemüse versorgen kannst. Außerdem zeigen wir dir wie du Erdmieten anlegen und für dich nutzen kannst!

Allgemeines

Nicht alle Gemüse lassen sich durch Einkochen, Einwecken, Marmelade machen oder Fermentieren haltbar machen. Viele Gemüsearten wie Zwiebeln, Knoblauch, Kürbisse, Kohl und Wurzelgemüse können jedoch gut gelagert werden. Dadurch kann du dich auch im Winter mit eigenem Gemüse selbst versorgen. Wurzelgemüse wie Karotten, Kartoffeln, Rote Bete, Rüben oder Kohlrabi lassen sich prima in einer Erdmiete lagern. Zwiebeln und Knoblauch sollten getrocknet und aufgehängt werden. Kürbisse sollten vor der Lagerung ausreifen genau wie Kohl in einem dunklen und kühlen Raum platziert werden. Genauere Infos liefern wir dir in den einzelnen Abschnitten.

Möhren lagern

Verwende für die Lagerung am besten späte und lagerfähige Sorten wie "Rodelika" oder "Milan". Zudem solltest du nur Möhren ohne erkennbare Schäden (Risse, Flecken, Wunden) auswählen. Um die Möhren einzulagern, schichte sie in eine Kiste mit feuchtem Sand. Diese stellst du in einen dunklen Raum mit möglichst niedrigen Temperaturen (ca. 2-5 °C) und hoher Luftfeuchtigkeit (80-90 %). Hierfür eignet sich ein feuchter Keller oder eine Gartenhütte. Wichtig: Der Sand in der Kiste sollte nicht zu nass sein, da es sonst zu Fäulnis kommen kann. Feuchte den Sand durch gießen etwas an, wenn er mit der Zeit an Feuchtigkeit verliert. Wie anderes Wurzelgemüse kannst du Möhren auch in einer Erdmiete lagern.

Kartoffeln lagern

Kartoffeln können bei guter Lagerung viele Monate genießbar bleiben. Wie du dabei vorgehst, erfährst du in unserem Artikel über Kartoffeln richtig lagern. Kartoffeln und anderes Wurzelgemüse kannst du außerdem in einer Erdmiete lagern.

Erdmieten für Wurzelgemüse - Lagern ohne Keller

Foto von Matthew Heinrichs auf Pixabay.

Erdmieten sind in den Boden eingegrabene Lagerorte, in denen du Gemüse lagern kannst. Sie bieten nicht nur optimale Lagerbedingungen für das meiste Wurzelgemüse, sondern eignen sich auch gerade für die, die keinen Keller oder sonstigen Lagerplatz besitzen. Die traditionelle Art Gemüse zu lagern ist auch heute noch gefragt! Außerdem lässt sich eine Erdmiete mit geringem Arbeits- und Kostenaufwand selbst herstellen.

Erdmiete selber bauen

Um eine Erdmiete anzulegen muss zuerst eine Grube mit einer Tiefe von ca. 50 cm ausgehoben werden. Als Schutz vor Wühlmäusen und anderen Tieren dient ein feinmaschiges Drahtnetz, welches Wände und Boden auskleidet. Für zusätzlichen Schutz und Stabilität können seitlich Holzbretter angebracht werden. Du kannst in die Grube auch eine Holzkiste eingraben, die als Behältnis dient. Allerdings ist es wichtig, dass der Boden wasserdurchlässig ist, damit kein Stauwasser entsteht (Fäulnisgefahr!). Ob Kiste oder Bretter, der Boden der Erdmiete sollte mit einer zehn Zentimeter dicken Drainage-Schicht aus Sand ausgekleidet werden.

Als Alternative kannst du auch eine alte Waschmaschinentrommel in den Boden eingraben. Hierfür solltest du mit einer Bohrmaschine viele kleine Löcher in den Boden der Trommel bohren. Auch hier ist eine zehn Zentimeter dicke Sandschicht als Drainage nötig.

Erdmiete befüllen

Befülle deine Erdmiete mit dem Wurzelgemüse, dass du einlagern möchtest. Das Gemüse sollte nur grob von Erde befreit sein, so bleibt es trocken und länger haltbar. Hier kannst du problemlos unterschiedliches Wurzelgemüse zusammen legen. Bedecke am Ende das Gemüse mit einer mindestens 10 cm dicken Strohschicht (am besten 20 cm). Auf das Stroh solltest du zum Schutz vor zu viel Regen und Wind eine leichte Holzabdeckung stellen. Hierfür eignet sich beispielsweise eine Palette oder mehrere dünne Bretter. Diese Holzabdeckung wird mit einer Plastikplane überspannt, um vor Feuchtigkeit zu schützen. Wenn du das Gemüse entnehmen möchtest, kannst du die Holzabdeckung einfach zur Seite schieben und das Gemüse nach Bedarf entnehmen.

Folgendes Gemüse kann in die Erdmiete: Kartoffeln, Möhren, Rote Bete, Kohlrabi, Steckrüben, Sellerie, Rettich, Petersilienwurzel, Schwarzwurzeln, Pastinaken

Knoblauch lagern

Bild von Daniela Mackova auf pixabay.

An einem trockenen, kühlen und dunklen Ort ist Knoblauch zwischen sechs und acht Monaten haltbar. Lagert Knoblauch zu warm (z.B. in der Küche), kann es zum Austreiben der Knollen kommen. Ausgetrieben verliert Knoblauch seinen intensiven Geschmack und wird matschig. Daher sollte er möglichst bald nach dem Austreiben verzehrt werden.

Knoblauch trocknen

Vor dem Lagern lohnt es sich Knoblauch zu trocknen. So bleibt die Knolle länger haltbar. Wasche den Knoblauch davor nicht, denn das erhöht das Risiko für Schimmelbildung und Fäulnis enorm. Entferne jedoch bereits losen Schalen der Knolle und binde mehrere Pflanzen an den Stielen zusammen. Achtung: Nicht die komplette Außenschale ablösen, da diese vor Austrocknung schützt! Zum Trocknen hänge die Knollen gebündelt an einem trockenen und überdachten Ort im Freien oder Haus auf. Nach ca. zwei bis drei Wochen beginnt das trockene Laub zu rascheln. Nun sind die Knoblauch-Knollen bereit, an einem möglichst kühlen und dunklen und vor allem trockenen Ort (Keller) eingelagert zu werden.

Knoblauch einlagern

Bild von andreagen auf pixabay.

Achtung: Knoblauch sollte nicht in Plastiktüten gelagert werden! Hier wird es zu feucht und es kommt zu Schimmelbildung und Fäulnis!
Knoblauch kann in Gefäßen wie zum Beispiel in speziellen Knoblauchtöpfen aus Ton oder Keramikgefäßen eingelagert werden. Hierzu wird das trockene Laub (Stiele) abgeschnitten. Eine traditionelle Möglichkeit Knoblauch zu lagern ist, Knoblauchzöpfe zu flechten. So können die Knollen in einer trockenen Ecke der Küche oder Speisekammer dekorativ aufgehängt werden.

Zwiebeln lagern

Foto von Christos Giakkas auf Pixabay.

Wenn du Zwiebeln lagern möchtest, sollten sie bereits auf dem Feld "vorgetrocknet" sein. Das bedeutet, dass das Laub schon umgeknickt und trocken auf dem Boden liegen sollte, bevor sie geerntet werden. Vorher sind die Zwiebeln noch zu saftig. Ähnlich wie Knoblauch, beginnen Zwiebeln auszutreiben, wenn sie zu viel Licht und Wärme abbekommen. Auch Plastiktüten eignen sich nicht zum Lagern von Zwiebeln, denn in dem feuchten Milieu bilden sich Schimmel oder Fäulnis. Unter kühlen (8 - 10 Grad), trockenen und dunklen Bedingungen, können Zwiebeln bis zu sechs Monate gelagert werden.

Zwiebeln nachreifen lassen

Bild von Ludo VDE auf Pixabay.

Nach der Ernte sollten Zwiebeln ein bis zwei Wochen nachreifen. Das kann noch direkt auf dem Feld erfolgen, wenn die Bedingungen sehr trocken sind. Bei feuchtem Wetter bietet auch ein Schuppen oder eine andere überdachte Stelle eine gute Möglichkeit, um nachzureifen und anzutrocknen.

Zwiebeln trocknen und lagern

Nach dem Nachreifen müssen Zwiebeln getrocknet werden. Hierfür eignet sich ein luftiger, trockener und dunkler Ort, wie in einer Gartenlaube oder in der dunklen Speisekammer. Ähnlich wie beim Knoblauch kannst du die Zwiebeln an ihrem Laub gebündelt zum Trocknen aufhängen. Besonders dekorativ und stabil ist es, wenn du Zwiebelzöpfe flechtest. Achte darauf, dass es nicht zu heiß wird, den bei zu schnellem Trocknen platzen die schützenden Schalen der Zwiebeln auf. Als weitere Möglichkeit kannst du die Zwiebeln in einer Holzkiste trocknen lassen. Hierfür sollten die Zwiebeln möglichst luftig liegen, damit kein Schimmel entsteht. Unter diesen Bedingungen können die Zwiebeln dann auch gelagert werden.

Kohl lagern

Bild von Auntmasako auf pixabay.

Kopfkohl wie Weißkohl oder Rotkohl kann bei richtiger Lagerung mehrere Monate über haltbar bleiben. Hierfür lagerst du die Kohlköpfe in einer dunklen, kühlen Vorratskammer bzw. im kühlen Keller. Du kannst den Kohl hier entweder in Kisten aufstellen oder am Strunk eine Schnur befestigen und den Kohl kopfüber aufhängen. Die Kopfüber-Lagerung vermindert das Risiko für Lagerfäulnis. Grünkohl, Rosenkohl oder Schwarzkohl lässt du lieber auf dem Feld überwintern und erntest dann immer nach Bedarf.

Kürbis lagern

Bild von Ulrike Leone auf Pixabay.

Unbeschädigte Kürbisse lassen sich mehrere Monate lagern, Moschus-Kürbisse (Muskat) sogar bis zu einem Jahr! Wichtig ist, dass du darauf achtest sogenannte "Winterkürbisse" zu pflanzen. Diese Sorten besitzen eine besonders harte Schale, welche sie vor Krankheiten und Austrocknung schützt - also perfekt um sie den ganzen Winter über zu lagern. Hier die Lagerfähigkeit verschiedener Winterkürbissorten:

  • Hokkaido (5 - 6 Monate)
  • Muskat-Kürbis (8 Monate)
  • Moschus-Kürbis (bis 1 Jahr)
  • Butternut-Kürbis (3 Monate)
  • Sweet-Dumpling (5 Monate)
  • Spaghetti-Kürbis (8 Monate)

Kürbisse vor dem Lagern nachreifen lassen

Bevor du die Kürbisse einlagerst, solltest du sie ca. zwei bis drei Wochen nachreifen lassen. Dafür stellst du deine Winterkürbisse an einen hellen, trockenen und mindestens 20 Grad warmen Ort. Bei trockener Witterung ist die Nachreife auf dem Feld möglich, da es im Herbst allerdings oft feucht-kühl ist, empfehle ich dir das Fensterbrett. Anschließend können die Kürbisse an einem trockenen, kühlen (12 - 17 Grad) und dunklen Ort (Keller, Speisekammer) lagern. Gut eignet sich hier ein Holzregal, in das die Kürbisse gestellt werden können. Karton oder mehrschichtiges Zeitungspapier als Unterlage vermindert Druckstellen. Bei Temperaturen unter 10 Grad kann Lagerfäule auftreten. Aber Achtung: Beschädigte oder bereits angeschnittene Kürbisse sollten im Kühlschrank aufbewahrt werden. Hier bleiben die Stücke ca. 4 Tage frisch. Hier erfährst du mehr zum Thema Kürbisse ernten und lagern.

Mehr erfahren

Zu diesem Thema gibt es im Magazin einen ausführlichen Artikel.

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Isabell Isabell studiert Agrarwissenschaften und liebt es von der Natur und ihrer Komplexität immer wieder auf's Neue überrascht zu werden. Kräuter - egal ob wild gesammelt oder im Garten - sind ihre Leidenschaft.