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Jonas Jonas hat Agrarbiologie studiert. Seine Leidenschaft für Pflanzen und das Gärtnern entdeckte er durch ein Praktikum bei einer Permakultur NGO. Seitdem gärtnert er auf seinem Balkon und in Gemeinschaftsgärten.
30.09.2022

Gartenmonat Oktober

Gärtnern im Herbst

Obwohl der Oktober nicht der typische Gartenmonat ist, gibt es noch einiges zu tun: von den letzten Ernten bis hin zu Vorbereitungen für das nächste Jahr.

Wintergemüse abdecken

Bild von 4956359 auf Pixabay.

Wenn du im Spätsommer Winterkulturen in dein Beet gepflanzt hast, dann wird es nun langsam Zeit diese gegen Nachtfröste zu schützen. Denn obwohl Winterkulturen wie Lauch, Grünkohl, Rosenkohl, Feldsalat, Pastinake oder Schwarzwurzel leichten Frösten widerstehen können, vertragen sie dennoch keine Temperaturen weit unter dem Gefrierpunkt. Mit einer schützenden Schicht aus Vlies schaffst du einfach Abhilfe. Aus einem dicken Draht kannst du halbkreisförmige Bögen zurechtbiegen, die du über deinen Beeten aufstellst. An den Bögen kannst du das Vlies ganz einfach mit Wäscheklammern befestigen. Um das Vlies zusätzlich gegen Wind zu schützen lohnt es sich, die Ränder mit Brettern oder Steinen zu beschweren. Die oben genannten Kulturen können in einem solchen Vlies-Tunnel bis zum Frühjahr auf dem Beet bleiben und immer wieder nach Bedarf geerntet werden.

Aussäen im Oktober

David Will auf pixabay.

Auch wenn es nun schon echt kalt werden kann, lässt sich auch im Oktober noch einiges aussäen. Dazu gehört schnellwachsendes Wintergemüse wie:

  • Mangold
  • Winterkresse
  • Postelein (Winterportulak)
  • Feldsalat
  • Spinat

Außerdem kannst du Anfang Oktober auch Zwiebeln oder Knoblauch stecken, sodass du sie schon früh im nächsten Jahr ernten kannst. Auch Ackerbohnen lassen sich im Oktober noch aussäen und dann schon früh im Jahr ernten. Mehr dazu erfährst du in unserem Artikel über Gemüse im Winter anbauen.

Ernte im Oktober

Bild von ramszei auf Pixabay.

Ernte die letzten Herbstgemüse wie Kürbis, Rote Beete, Mangold, Kohlrabi oder Bohnen vollends ab. Falls du zu viel hast, kannst leckere Kompotte, Ragouts und Chutney einkochen, von denen du im Winter zehren kannst.

Gemüse einlagern

Bild von katerinavulcova auf Pixabay.

Viele Herbstgemüse sind sehr lange haltbar, wenn du sie auf die richtige Art und Weise einlagerst. Für Wurzelgemüse gilt, je mehr Erde noch an ihnen haftet, desto länger bleiben sie lebendig und somit frisch. Entferne von Karotten, Rote Beete, Rüben und Pastinaken also nur das Laub und verzichte darauf, sie zu waschen oder gar zu Bürsten. Entferne auch nicht die feinen Wurzel, denn so entstehen nur Stellen, an denen Fäulnis entstehen kann. Um Wurzelgemüse zusätzlich haltbar zu machen, kannst du sie in feuchten Sand “einschlagen”. Dazu nimmst du einfach eine flache Kiste, am besten aus Holz oder einem anderen “atmungsaktiven” Material. Nun legst du sie mit Zeitungspapier aus und schichtest abwechselnd feuchten Sand und dein Erntegut hinein. Die Kiste/n lagerst du am besten an einem dunklen, kühlen Ort, wie einem Kaltkeller oder einem unbeheizten Schuppen, wo die Temperaturen im Schnitt unter zehn Grad liegen sollten. Diese Methode funktioniert prinzipiell für alle Wurzelgemüse sowie Kohlrabi.
Kürbisse kannst du einfach einzeln in ein Regal oder in Netzen hängend im selben Raum einlagern. Je nach Sorte halten sie sich unter Umständen den ganzen Winter. In diesem Artikel erfährst du kurz und knapp, wie du Kürbisse am besten lagerst. Um Kopfkohl einzulagern erntest du ihn komplett mit all seinen Hüllblättern und wickelst ihn lose in Zeitungs- oder Packpapier ein. Am besten lagerst du Kohl an einem dunklen, kühlen Ort (z.B. Keller). ACHTUNG: Du solltest dein Gemüse nicht im selben Raum lagern wie Äpfel, Birnen oder Bananen. Diese verströmen das Reifegas Ethylen. Dieses Phytohormon initiiert den Reifeprozess von Gemüse und Obst und lässt es so schneller verderben.

Kompost umschichten

Bild von pixel2013 auf Pixabay.

Über den Sommer hat sich dein Komposthaufen bestimmt stark angefüllt. Um eine optimale Kompostierung bis zum nächsten Jahr zu garantieren, lohnt es sich den Komposthaufen im Oktober umzusetzen. In einem Kompostsystem mit zwei Kompostplätzen nebeneinander, schaufelst du den gesamten Komposthaufen auf den leeren Platz neben an. Das garantiert eine optimale Durchmischung der stärker verrotteten Bereiche weiter unten und der weniger verrotteten Bereiche weiter oben. Außerdem wird die Struktur des Haufens so aufgelockert und er wird durchlüftet, sodass der Kompostierungsprozess angeregt wird. Den leeren Platz kannst du mit Ernteabfällen, Laub und gehäckseltem Grünschnitt füllen und über den Winter deinen Biomüll hier entsorgen. Falls du noch keinen Kompost in deinem Garten hast und wissen möchtest, wie du einen Kompost richtig anlegen kannst, findest du einen Artikel mitsamt Anleitung in unserem Magazin.

Starkzehrerbeete düngen

Die Beete, die in der nächsten Saison mit Starkzehrern bepflanzt werden, müssen optimal vorbereitet werden. Mit einer ausgiebigen Düngung mit bis zu vier Litern Kompost pro Quadratmeter, haben deine Pflanzen das nächste Jahr garantiert genug Nährstoffe zum Gedeihen und Wachsen. Verteile den Kompost zunächst gleichmäßig auf der Oberfläche. Um den Boden schonend aufzulockern und den Kompost einzuarbeiten, stichst du am besten mit einer großen Grabgabel in den Boden und hebelst einmal sanft vor und zurück. So hebt sich der Boden ein wenig, wird durchlüftet und der Kompost mischt sich ein wenig ein. Zusätzlich, kannst du die Oberfläche mit einem Rechen ein wenig durchmischen und glatt streichen. Auf das klassische Umgraben empfehlen wir zu verzichten, weil es das Bodenleben stört. Mehr dazu, wie du deinen Gartenboden nach einer Saison pflegen und verbessern kannst, kannst du hier nachlesen. Wie man Beete ohne das Umgraben von Flächen anlegt, findest du in dem Artikel über das Sheet Mulching oder auch Lasagne Beet. Mit dieser bodenschonenden Art Beete anzulegen, können selbst auf Böden mäßiger Qualität fruchtbare Beete entstehen.

Fruchtfolge planen

Bild von utroja0 auf Pixabay.

Um im nächsten Frühjahr optimal durchstarten zu können, solltest du dir schon jetzt Gedanken darüber machen, welches Gemüse nächste Saison deine Beete füllen soll. Wie du eine Fruchtfolge für deinen Gemüsegarten planst, kannst du hier genauer nachlesen. Dazu macht es Sinn, dir anzuschauen, was du dieses und in den Jahren zuvor angebaut hast. Um Bodenmüdigkeit und Krankheiten vorzubeugen, solltest du in deiner Planung für nächstes Jahr entsprechend rotieren. Eine einfache Regel hierfür ist niemals gleiches nach gleichem anzubauen und zwar auf der Ebene der Pflanzenfamilien. Denn Pflanzen derselben Familie haben oft ähnliche Anforderungen an den Boden und entnehmen ähnlich viele Nährstoffe. Baust du sie mehrere Jahre nacheinander an, ist der Boden irgendwann ausgelaugt. Außerdem sind Pflanzen der selben Familie meist für ähnliche Schädlinge und Krankheiten anfällig. Mit einer abwechslungsreichen Fruchtfolge vermeidest du eine Anreicherung von spezifischen Schaderregern und Krankheiten.

Obstgehölze pflanzen & schneiden

Bild von MireXa auf Pixabay.
  • bei einer Pflanzung im Herbst hat der Baum oder Strauch genug Zeit, ein starkes Wurzelwerk zu bilden, um im Frühjahr richtig durchzustarten
  • Bei Apfel-, Kirsch- und Pfirsichbäumen entfernst du nach dem Laubfall Wasserschosse, Totholz, kranke Äste und Pflanzenteile sowie sich überkreuzende Triebe
  • Beerensträucher wie Johannis-, Stachel-, Brom- & Sommerhimbeeren freuen sich ebenfalls über einen Schnitt im Herbst

Beete mulchen oder Gründüngung säen

Thomas auf Pixabay

Besonders in der kalten Jahreszeit ist es wichtig, den Boden vor Wind und Wetter zu schützen. Ansonsten riskierst du Bodenerosion und ein Rückgang der biologischen Aktivität im Boden. Eine Gründüngung ist optimal, um deinem Boden eine Pause zu gönnen und ihn mit wertvollen Nährstoffen anzureichern. Stickstofffixierende Leguminosen eigenen sich besonders gut um den Boden mit viel Stickstoff anzureichern. Im Frühjahr kannst du die Pflanzen dann abschneiden und als Mulch auf der Bodenoberfläche ausbringen. Durch eine ganzjährige Bodenbedeckung verhinderst du nicht nur Bodenerosion sondern auch die Auswaschung von Nährstoffen. Die Pflanzen nehmen Nährstoffe über ihre Wurzeln auf und speichern sie in ihrer Biomasse zwischen. Mit dem Mulchen schließt sich der Kreislauf und die Nährstoffe kommen zurück in den Boden. Ohne die Pflanzen werden überschüssige Nährstoffe ausgewaschen und gelangen so ins Grundwasser oder in Oberflächengewässer.

Mehr erfahren

Zu diesem Thema gibt es im Magazin einen ausführlichen Artikel.

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Jonas Jonas hat Agrarbiologie studiert. Seine Leidenschaft für Pflanzen und das Gärtnern entdeckte er durch ein Praktikum bei einer Permakultur NGO. Seitdem gärtnert er auf seinem Balkon und in Gemeinschaftsgärten.