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Marlene
28.07.2022

Bewässerungssysteme

Bewässerungssysteme

Effektive Bewässerungssysteme erleichtern dem Gärtnenden das Leben. Sie sorgen dafür, dass das Wasser in der Menge zu dem Zeitpunkt dort ankommt, wo es benötigt wird. In diesem Artikel möchte ich euch einige Möglichkeiten vorstellen.

Die Bewässerungssysteme für Anfänger:innen

Photo by Katharina Bill on Unsplash

Die einfachste Möglichkeit, seine Pflanzen zu bewässern, ist die klassische Variante: Gartenschlauch und Brause oder eine Gießkanne. Diese Möglichkeit hat ihre Vorteile: Man gießt nur dann, wenn man es wirklich benötigt und kann die eingesetzte Menge Wasser sehr genau dosieren. Allerdings hat man anschließend immer nasse Blätter (mehr dazu weiter unten) und gerade bei Gießkannen kann es auch mal "Platsch" machen und ein Schwall Wasser statt eines netten Regens kommen, der ein tiefes Loch in den Boden gräbt. Dennoch: Für schnelle Hilfe an heißen Tagen ist dies die erste Wahl.

Eine ähnlich einfache, aber weniger zeitspielige Variante ist der gute alte Rasensprenger: Er arbeitet alleine, solange Wasser fließt und erreicht dabei große Flächen. Allerdings sind anschließend alle Pflanzen nass und es dauert sehr lange, um damit einen nennenswerten Wassergehalt im Boden zu erzielen. Des Weiteren lässt er sich nicht zielgenau einsetzen. Außerdem verdunstet ein ganzer Teil des Wassers an heißen Tagen bereits in der Luft, noch bevor es den Boden erreicht. Dies ist aber auch ein Vorteil des Rasensprengers: Er kühlt die Umgebung der Pflanzen deutlich ab und erleichter auch damit das Leben.

Die etwas aufwendigeren Bewässerungssysteme

Nun kommen wir zu den etwas aufwendigeren Bewässerungssystemen. Diese benötigen eigentlich immer eine entsprechende Planung und Verlegung im Frühling. Bei entsprechenden Vorkehrungen können Sie dann aber im/auf dem Beet verbleiben und "überleben" auch den Winter unbeschadet.

1. Perlschläuche

Ein Perlschlauch ist ein langer Schlauch, in dem winzig kleine Löchlein enthalten sind, durch die Wasser in kleinen Tropfen austritt, sich am Schlauch sammeln und - wenn er auf oder in der Erde liegt - direkt in die Erde gelangen. Diese Methode hat mehrere Vorteile: Das Wasser kommt da an, wo es gebraucht wird: in der Erde, bei den Wurzeln der Pflanzen. Es ist dadurch auch ausgesprochen wassersparend und kann auch bei trübem Wetter problemlos eingesetzt werden, da die Pflanzen trocken bleiben.
Der Nachteil von dieser Methode ist aber, dass man sehr lange bewässern muss, bis eine nennenswerte Menge Wasser im Boden ankommt. Die Durchflussmenge eines Perlschlauches ist nicht besonders groß.

2. Tröpfchenbewässerung

Die Tröpfchenbewässerung ist eine sehr effektive Methode, wenn es darum geht, Pflanzen zu bewässern, die jedes Jahr denselben Platz haben. In einen dickeren Schlauch ("Zubringer" nenne ich ihn jetzt mal) werden Löcher gemacht. In diese Löcher kommt der Tröpfchenschlauch, der das Wasser zum Tropfaufsatz bringt. Die Tropfaufsätze können mittels Erdanker befestigt werden und - bei den meisten Modellen - in ihrer Stärke eingestellt werden. Der Vorteil ist klar: Die Pflanze bekommt ganz gezielt dort Wasser, wo sie es braucht. Durch die regelbaren Mengen kommt auch bei jeder Pflanze genau die Menge Wasser an, die sie benötigt. Außerdem lässt sich dieses Bewässerungssystem problemlos individualisieren und an seine eigenen Bedürfnisse anpassen.
Der Nachteil wiederum ist, dass es nicht bzw. nicht gut für wechselnde Bepflanzungen eingesetzt werden kann. Sind die Löcher einmal im "Zubringer" verankert, bleiben sie drin. Will man die Tröpfchenbewässerung ändern, muss man sie neu setzen, was zu Löchern im Schlauch führt - oder zu einem leeren Geldbeutel, da man sich jeweils einen neuen Zubringerschlauch kaufen muss. Für Staudenbeete, Baumanpflanzungen oder Kübelpflanzen, die jedes Jahr gleich stehen, ist dies aber eine effiziente, kostengünstige Alternative, da sie viel Wasser spart. Auch die Systeme selbst sind nicht übermäßig teuer.

3. Tröpfchenschlauch

Ein Tröpfchenschlauch funktioniert ganz ähnlich wie ein Perlschlauch, es sind hier lediglich größere, dafür etwas weniger Löcher verarbeitet. Die Schwierigkeit besteht hier vor allem darin, den Tröpfchenschlauch so auszurichten, dass das Wasser im Boden und weniger in der Luft landet.

4. Sprühnebelsysteme

Diese gibt es in verschiedener Ausführung. Mit Kreisneblern, Eckneblern, Flächernneblern, teuer und billig. Der Nachteil ist bei allen gleich: Die Pflanzen werden nass, durch den Sprühnebel kommt deutlich weniger Wasser/Zeit in den Umlauf als bei anderen klassischen Systemen wie Gartenschläuchen. Dafür senken Sprühnebler effektiv die Umgebungstemperatur, was an heißen Tagen wichtig sein kann.

5. Ollas

Eine weitere Möglichkeit, insbesondere für den Urlaub, sind Ollas: Gefäße, die zum Teil im Boden eingegraben und mit Wasser gefüllt werden. Das Wasser wird Stück für Stück in den Boden gezogen und bewässert so die Pflanzen. Vorteil: Im Urlaub muss sich der "Pflegedienst" weniger Gedanken um den Garten machen und man kann ruhigen Gewissens in den Urlaub fahren. Der Nachteil: Man braucht für jede Pflanze eine eigene Olla, was - selbst wenn man sie selbst baut - schnell ins Geld gehen kann.

Ergänzungen für Bewässerungssysteme

Und nun zum Schluss der Bewässerungssysteme noch die Ergänzungen für Profils oder solche, die sich dafür halten (wie mich):

  1. Bewässerungscomputer: Ein Bewässerungscomputer übernimmt das, was man selbst abgeben will: Er schaltet zum definierten Zeitpunkt das Wasser an und die oben vorgestellten Bewässerungssysteme für eine programmierte Zeitspanne. Mit ein bisschen Tüftelei nimmt ein Bewässerungscomputer die gesamte Bewässerung ab. Dabei gibt es verschiedene Modelle. Auf dem Foto ist ein ganz einfaches zu sehen: zwei Ausgänge - getrennt programmierbar - mit bestimmten Zeitintervallen: alle 4, 8, 12, 24 h, 1-7 Tage. Die Startzeit kann angegeben werden, dann erfolgt die Bewässerung für eine programmierte Zeit (1-60 Minuten, wenn ich es richtig im Kopf habe). Zusätzlich kann ein Regensensor angeschlossen werden, der beide Kanäle für eine bestimmte Zeit pausiert (1-7T). Dies ist ein eher einfaches Modell, dafür kostengünstig (<50€). Es gibt sie noch einfacher (ohne Regensensor) und beliebig komplexer. Wer richtig tief in die Tasche greifen will, kann eine App-gesteuerte Variante mit Regen-, Licht und Bodenfeuchtemessung, Liveübertragung und Livesteuerung bekommen.
  2. Regensensoren: nur sinnvoll in Verbindung mit einem Bewässerungscomputer. Hier helfen sie aber effektiv, Wasser zu sparen.
  3. Lichtmesser: Sie geben Aufschluss, wie viel Licht die Pflanzen bekommen. Je höher der Wert, desto mehr (Sonnen-)Licht und desto höher der Wasserbedarf. Die Messung kann gekoppelt an einen Computer erfolgen oder manuell, um ein Gefühl zu bekommen, wie hoch der Bedarf etwa sein könnte.
  4. Bodenfeuchtesensor: in Verbindung mit einem Bewässerungscomputer die beste Methode, um möglichst effektiv zu bewässern. Der Sensor misst, wie viel Wasser im Boden ist. Der Computer startet die Bewässerung nur dann, wenn Wasser fehlt. Nachteil: das Können nur teure Varianten.

Und last but not least: Die Sache mit den nassen Pflanzen.
Nasse Pflanzen haben Vor- wie auch Nachteile. Die Nachteile sind mittlerweile vielen bekannt: Durch die Feuchtigkeit können sich Krankheiten, besonders Pilze, besser vermehren und der Pflanze schaden. Daher ist es wichtig, dass die Blätter bis zum Abend abtrocknen. Der Vorteil dagegen ist, dass die Pflanzen gekühlt werden und weniger verdunsten müssen. Dies kann besonders in der heißen Mittagszeit den Nachteil überwiegen.

Marlene