Christrose, Lenzrose

Christrose, Lenzrose

Helleborus

Pflanzenfamilie

Auch bekannt als

Schneerose, Nieswurz

Saisonübersicht

Voranzucht

Pflanzung

Ernte

J

F

M

A

M

J

J

A

S

O

N

D

Details

Lichtbedarf

Halbschattig

Wasserbedarf

Feucht

Boden

Mittelschwer (lehmig)

Nährstoffbedarf

Hoch

Pflanzabstand

50 cm

Reihenabstand

50 cm

Saattiefe

0.2 cm

Anleitungen

Beschreibung

Die Christrose (Helleborus niger) wird auch Schneerose oder Schwarze Nieswurz genannt und begeistert im Winter mit ihren eleganten weißen Blüten. Oftmals werden auch andere Helleborus-Arten als Christrosen bezeichnet, was zu allerlei Verwirrung führen kann, da diese teils zu anderen Zeiten blühen. Wegen ihrer Blütezeit um Weihnachten ist Helleborus niger jedoch die klassische Christrose. Andere Arten wie beispielsweise die im Frühling blühenden Helleborus Orientalis-Hybriden bezeichnet man als Lenzrosen. Seit einigen Jahren sind unter dem Namen Schneerose auch neuere Züchtungen mit frühen, teilweise mehrfarbigen Blüten im Handel zu finden. Bei der Christrose handelt es sich um eine wintergrüne, mehrjährige krautige Pflanze, die zur Familie der Hahnenfußgewächse (Ranunculaceae) gehört. Die Staude kann eine Wuchshöhe zwischen 20 und 30 Zentimeter erreichen und an geeigneten Plätzen im Garten bis zu 25 Jahre alt werden. Die Blüte der Christrose erreicht Durchmesser zwischen fünf und zehn Zentimeter –­ sie steht meistens endständig und einzeln am Stängel. Die weiße, je nach Sorte im Verblühen auch rosa überhauchte Blütenhülle setzt sich aus fünf eiförmigen Kelchblättern zusammen. An der verlängerten Blütenachse sind zahlreiche gelbe Staubblätter spiralförmig angeordnet. Die Hauptblütezeit der Christrose ist von Dezember bis März, sie kann jedoch je nach Standort, Sorte sowie Höhenlage variieren. So gibt es beispielsweise auch Züchtungen, die schon im November ihre ersten Blüten zeigen und vor allem zur Weihnachtszeit als vorgezogene Pflanzen im Topf erhältlich sind. Ihre tiefgrünen Laubblätter sind in sieben bis neun Abschnitte gegliedert. Die einzelnen Abschnitte sind lanzettlich geformt und besitzen einen ganzrandigen oder gezähnten Blattrand. Am unteren Teil des Stängels befinden sich zwei bis drei frostempfindliche Hochblätter, welche im Winter durch Schnee, Laub oder Erde geschützt werden. Das natürliche Verbreitungsgebiet der wilden Christrose umfasst die östlichen Nord- und Südalpen. Außerdem ist die Pflanze im Apennin und im nördlichen Balkan vertreten. Dort wächst sie in Höhenlagen bis 1900 Meter. In Deutschland ist die Pflanzenart nur in Bayern heimisch, in Österreich und der Schweiz ist sie dagegen häufiger zu finden. Christrosen bevorzugen als natürlichen Standort buschige Hänge, lichte Buchen- und Buchenmischwälder, aber auch in Fichten- und Eichenwäldern kommen sie vor. Lenzrosen (Helleborus Orientalis-Hybriden) sind durch Kreuzungen der wilden Lenzrose (Helleborus orientalis), auch Orientalische Nieswurz genannt, mit verschiedenen anderen Arten der Gattung Helleborus entstanden. Erstere hat ihr natürliches Verbreitungsgebiet in Vorderasien von der Türkei bis zum Kaukasus. Der Name Orientalis-Hybriden hat sich eingebürgert, obwohl viele Sorten inzwischen mehr als zwei Elternarten haben und daher strenggenommen einfach als Helleborus-Hybriden bezeichnet werden sollten. So wird beispielsweise auch die Abgrenzung zwischen den neueren Christrosen-Züchtungen (Helleborus niger) und den modernen Orientalis-Hybriden immer schwieriger. Im Gegensatz zu den weiß blühenden Christrosen oder Schneerosen (Helleborus niger), mit denen die Orientalis-Hybriden ohnehin oft verwechselt werden, sind Lenzrosen äußerst unkompliziert und langlebig. Neben der langen Blütezeit werden Lenzrosen wegen der Variabilität ihrer Blütenblätter mit unterschiedlichen Farben und Zeichnungen geschätzt. Eine einzige Pflanze kann darin die Merkmale verschiedener Wildarten vereinen. Im Volksmund wird die Gattung Helleborus auch Nieswurz genannt. Das pulverisierte Rhizom der Pflanzen wurde früher zur Herstellung von Niespulvern beziehungsweise Schnupftabak verwendet, was den Schwindel vertreiben und das Gedächtnis stärken sollte. Bereits ab dem Jahr 300 vor Christus wurde die Lenzrose in Kräuterbüchern erwähnt, weil man schon damals um ihre Heilwirkung, aber auch Giftigkeit wusste. Der Wurzelstock wurde unter anderem pulverisiert als herzstärkendes und urintreibendes Mittel eingesetzt. Menschen, die leicht allergisch reagieren, sollten beim Schneiden der Blütenstängel vorsichtig sein, weil der austretende Saft zu starken Hautreizungen führen kann.

Anbautipps

Die Christrose ist bei uns winterhart und gedeiht in nährstoff- und humusreichen, weder zu trockenen noch staunassen Böden. Auf einem alkalischen bis neutralen Standort mit hohem Kalkgehalt fühlt sich die Staude besonders wohl. Magere, sandige Böden sollten deshalb aufbereitet werden. Im Herbst lässt sich der Boden beispielsweise mit einer Zufuhr von Kompost, organischem Dünger oder einer Schicht Mulch aufbessern. Neben dem nötigen Humus sollten Sie auch etwas Splitt in den Boden einarbeiten. Mit der Unterstützung von Regenwürmern wird der Boden so gut durchlüftet und enthält genügend Nährstoffe. Einmal richtig gepflanzt und mit ausreichend organischem Dünger versorgt, gedeiht die Pflanze jahrzehntelang. Christrosen müssen nicht umgepflanzt werden – am richtigen Platz werden sie sogar mit jedem Jahr schöner.

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