Kirschpflaume

Kirschpflaume

Prunus cerasifera

Pflanzenfamilie

Rosengewächse (Rosaceae)

Auch bekannt als

Blutpflaume, Wilde Mirabelle, Myrobalane, Türkenkirsche, Därgelkersch, Sterninkel, Kriachlbaum, Kringelbaum, Krete

Saisonübersicht

Voranzucht

Pflanzung

Ernte

Ernte

J

F

M

A

M

J

J

A

S

O

N

D

1. JAHR

FOLGEJAHRE

Details

Lichtbedarf

Sonnig

Wasserbedarf

Trocken

Boden

Mittelschwer (lehmig)

Nährstoffbedarf

Mittel

Dunkelkeimer

Keimtemperatur

18 - 22 °C (Grad Celsius)

Pflanzabstand

400 cm

Reihenabstand

400 cm

Saattiefe

2.5 cm

Anleitungen

Beschreibung

Die Kirschpflaume war bereits den Kelten bekannt. Sie ist sogar älter als die Pflaume (Prunus domestica), denn diese entstand erst aus der Kreuzung von Kirschpflaume und Schlehe (Prunus spinosa). Ursprünglich stammt das Gewächs aus Mittelasien, von wo es nach Mitteleuropa eingeführt wurde. Seitdem wird es gern als Unterlage für die Veredelung verschiedener Prunus-Arten genutzt und ist daher häufig verwildert in Gebüschen in Obstbaugegenden zu finden. Sie trägt regional unterschiedliche Namen wie Kirschpflaume, Blutpflaume, Wilde Mirabelle, Myrobalane oder Türkenkirsche. Die Pfälzer nennen die wilde Pflaume Därgelkersch, im sächsischen Raum heißt sie Sterninkel, in Bayern und Österreich Kriachlbaum oder Kringelbaum. Sie ist ein Kleinbaum mit unregelmäßiger, später ausgebreiteter Krone. Sie wächst dichtbuschig, gut verzweigt und erreicht eine Höhe von bis zu acht Metern. In der Breite sind bis zu sechs Meter zu erwarten. Statt in die Höhe wachsen sie eher in die Breite und entwickeln häufig sogar mehrstämmige Kronen. Manchmal sind die feinen Äste der Kirschpflaume mit Dornen besetzt, die sich hinter den fein gesägten, bis zu sieben Zentimeter langen Blättern verstecken. Das fruchtbringende Gehölz zeigt sich über das Gartenjahr im grünen Laubkleid. Die elliptischen bis eiförmigen Blätter der Wildpflaume sind fein gekerbt. Sie werden drei bis sieben Zentimeter lang sowie bis zu vier Zentimeter breit. An der Oberseite glänzt das Blattwerk dunkelgrün, die Unterseite zeigt sich mattgrün und heller. Im Herbst färbt sich das Laub gelb und fällt zur Winterzeit ab. Im Frühjahr, noch bevor dies bei Schlehe und Mirabelle (Prunus domestica subsp. syriaca) der Fall ist, erscheinen die intensiv duftenden Blüten. Sie sind weiß gefärbt, jedoch im Inneren zart rosa. Durch den frühen Blühzeitpunkt sind Kirschpflaumen wichtig für zahlreiche Insekten, die sonst noch nicht viele Nahrungsquellen zur Verfügung haben. Was unterscheidet die Kirschpflaume von der Mirabelle? Der Unterschied zwischen Mirabelle und Kirschpflaume ist nicht gerade einfach zu erkennen. Zur Zeit der Blüte lassen sich Kirschpflaumen vor allem durch ihren kahlen Blütenstiel von Mirabellen unterscheiden. Später dann, wenn die zwei bis drei Zentimeter großen Früchte erscheinen, ist die Fruchtfarbe ein wichtiger Anhaltspunkt. Während Mirabellenbäume ausschließlich gelbe Früchte tragen, können Kirschpflaumen gelb, rot oder violett gefärbt sein. Offenbar wird der Unterschied aber besonders beim Inspizieren der Frucht. Während sich das Fruchtfleisch der Mirabellen leicht vom Kern löst, ist der Kern der Kirschpflaume eher schwer zu lösen. Zudem schmecken Kirschpflaumen säuerlicher als die süßen Mirabellen. Kirschpflaumen sind keinesfalls giftig. Die Früchte können genauso vom Baum genossen werden wie Mirabellen oder Pflaumen. Ob der Geschmack ein Genuss wird, ist bei Kirschpflaumen allerdings immer von der Sorte abhängig. Während manche Bäume vorzügliche Früchte tragen, schmecken andere Kirschpflaumen eher fad. Es empfiehlt sich also, vor der Ernte einmal durchzukosten.

Herkunft:

Klein-, Mittelasien

Anbautipps

Standort Kirschpflaumen werden häufig als Veredelungsgrundlage für andere Obstbäume verwendet, da sie recht robust sind. Prinzipiell kommen so gut wie alle Böden in Frage. Der Boden sollte lediglich nicht zu sandig, aber dennoch gut durchlässig sein und einen pH-Wert zwischen sechs und acht aufweisen. Besonders wohl fühlen sich Kirschpflaumen in der Sonne oder in lichtem Schatten, wo sie sich auch von Wind nicht stören lassen. Zudem sind die Bäume sehr gut winterhart. Was das Gießen angeht, können Sie ebenfalls entspannt bleiben, denn Kirschpflaumenbäume brauchen nur unter extrem trockenen Bedingungen Wasser. Lediglich Jungpflanzen sollten Sie ab und an eine Portion Wasser gönnen, bis ihre Wurzeln sich ausreichend entfaltet haben. Setzen Sie Ihre Kirschpflaume also an einen sonnigen Ort, entweder als Solitärbaum oder in einer Hecke. Folgende Bedingungen sind ideal, um einen Kirschpflaumenbaum zu pflanzen. Pflege Kirschpflaumenbäume müssen nicht weiter gedüngt werden. Sie sind anspruchslos und wachsen auch verwildert ohne Pflege hervorragend. Planen Sie dennoch zu düngen, um den Fruchtertrag zu steigern, dann sollten Sie darauf achten, nicht zu viel Stickstoff zu geben. Optimal ist eine Portion Kompost im Frühjahr oder etwas Universaldünger. Möchten Sie erreichen, dass Ihr Baum nicht ganz wild drauflos wächst, ist es wichtig, ihn regelmäßig in Form zu bringen. Ein Rückschnitt kann alle zwei bis drei Jahre oder bei jungen Bäumen jährlich erfolgen. Sie können den Baum nach der Blüte schneiden, wobei der Schnitt von kranken oder abgestorbenen Ästen immer bis zurück ins gesunde Holz reichen sollte. Ernte Kirschpflaumen reifen in der Regel früh, also etwa ab Juni, doch der Reifezeitpunkt ist je nach Sorte stark variabel. So reifen beispielsweise die Früchte der Sorte ‘Zloty Oblok’ erst im September. Der Zeitpunkt der Ernte ist erreicht, wenn die Früchte vollständig ausgefärbt sind. Dann sollten Sie unbedingt zuschlagen, denn sonst wird das Fruchtfleisch schnell mehlig. Kirschpflaumen können leider nur über ein paar Tage gelagert werden. Dafür ist es ratsam, die Früchte nicht zu waschen und kühl und dunkel aufzubewahren. Bei weichen und schon fast überreifen Früchte ist es besser, sie sofort zu verzehren. Um länger etwas von den Kirschpflaumen zu haben, können Sie Kirschpflaumen auch weiterverarbeiten. Herrlich schmeckt zum Beispiel Kirschpflaumenmus oder Marmelade. Da der Kern jedoch schwer löslich ist, sollten Sie dafür zunächst die ganzen Früchte einkochen und anschließend durch ein Sieb passieren, um den Kern zu entfernen. In Georgien entsteht aus reifen und unreifen Früchten der wilden Pflaume sowie verschiedenen Gewürzen Tqemali, eine scharf-saure Sauce. Interessant sind die Früchte der Prunus cerasifera für Freunde selbstgekochter Marmeladen. Feine süß-saure Speisen mehren den Vorrat für die Winterzeit.

Krankheiten

Wurzelfäule

Schädlinge

Kirschessigfliege

Spinnmilben

Frostspannerraupen

Blattläuse

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