Zwetschge

Zwetschge

Prunus domestica subsp. domestica

Pflanzenfamilie

Rosengewächse (Rosaceae)

Auch bekannt als

Pflaume, Zwetsche, Quetsche, Prüne

Saisonübersicht

Voranzucht

Pflanzung

Ernte

Ernte

J

F

M

A

M

J

J

A

S

O

N

D

1. JAHR

FOLGEJAHRE

Details

Lichtbedarf

Sonnig

Wasserbedarf

Feucht

Boden

Mittelschwer (lehmig)

Nährstoffbedarf

Mittel

Dunkelkeimer

Keimtemperatur

10 - 15 °C (Grad Celsius)

Pflanzabstand

450 cm

Reihenabstand

450 cm

Saattiefe

5 cm

Anleitungen

Beschreibung

Herkunft Die Zwetschge (Prunus domestica subsp. domestica) gehört botanisch zu den Pflaumen, zu denen auch Mirabellen und Renekloden zählen. Die Gattung der Pflaume wiederum ist Teil der großen Familie der Rosengewächse (Rosaceae). Zwetschgen werden in einigen Gegenden Deutschlands auch als Zwetschen, Quetschen oder Zwetschken bezeichnet. In Norddeutschland ist eher der Begriff "Pflaumen" gegenwärtig. Generell ist der Übergang zwischen Zwetschgen und Pflaumen fließend, denn die Früchte werden gekreuzt und es gibt zahlreiche Unterarten. Der Zwetschgenbaum ist sowohl in Europa, Nordamerika, Afrika wie in Westasien verbreitet. Aussehen und Wuchs Der Zwetschgenbaum wächst zumeist als Baum mit einer schmalen Krone. Die Bäume mit graubrauner und fast glatter Rinde erreichen eine Höhe von sechs bis zehn Metern. Die Triebe sind grünlich, kahl und haben oberseitig kleine Korkwarzen. Die Laubblätter sind gekerbt bis gesägt, elliptisch, oberseitig dunkelgrün, unterseitig hellgrün. Ab April erscheinen die zwittrigen, fünfzähligen Blüten. Sie haben einen Durchmesser von bis zu zwei Zentimetern, sind grünlich weiß und in Büscheln angeordnet. Bei den Früchten handelt es sich um dunkelblaue bis bläulich-schwarze Steinfrüchte, die vier bis acht Zentimeter lang und je nach Sorte von August bis in den Oktober hinein reif sind. Im Gegensatz zu den Pflaumen sind die Früchte der Zwetschgen länglich, spitz zulaufend, ungefurcht und zuweilen "bereift", nämlich von einer dünnen weißlichen Schicht aus Wachs überzogen. Das grünlich-gelbe und eher feste, saftige Fruchtfleisch lässt sich leicht vom flachen Stein lösen und bleibt auch beim Backen fest.

Herkunft:

Europa, Nordamerika, Afrika, Westasien

Anbautipps

Standort und Boden Die Zwetschge benötigt zum Gedeihen einen geschützten, sonnigen sowie warmen Platz im Garten. Ideal ist zudem ein nährstoffreicher, humoser und feuchter Boden. Je nach Sorte können die Standortansprüche aber leicht variieren. Erkundigen Sie sich daher am besten vor dem Kauf, welche Zwetschge bei Ihnen im Garten gedeiht. Auskunft kann hier eine Baumschule vor Ort geben. Zwetschgenbaum pflanzen Sie können einen Zwetschgenbaum am besten zwischen Spätherbst und dem Frühjahr an frostfreien Tagen pflanzen. Bei nicht selbstbefruchtenden Sorten sind Befruchtersorten nötig, die in einem Abstand von etwa fünf Metern oder mehr eingepflanzt werden sollten. Heben Sie ein ausreichend großes Pflanzloch aus und reichern Sie die Erde mit etwas Kompost an. Nachdem Sie den Baum eingesetzt haben, füllen Sie das Pflanzloch wieder mit Erde auf und treten diese rund um den Wurzelballen etwas fest. Für die nötige Stabilität junger Zwetschgenbäume sorgt ein Stützpfahl. Pflegetipps Es genügt, wenn Sie rund um den Zwetschgenbaum im Frühjahr hacken und im Mai eine Humusschicht auf der Baumscheibe verteilen. Im ersten Standjahr sollten Sie den Baum während längerer Trockenzeiten ausreichend wässern. Erziehung und Schnitt Sie sollten Ihre Zwetschge regelmäßig schneiden. In den ersten Jahren dient der Schnitt dem Aufbau einer gleichmäßigen Krone, später dann der Steigerung des Ertrags und dem Erhalt der Vitalität. Entfernen Sie beim Erziehungsschnitt in den ersten ein bis drei Jahren am besten im Hochsommer ab Ende Juli alle Leit- und Tragäste vor Seitentrieben, die nach außen wachsen. Alternativ können Sie diese Schnittmaßnahmen auch im Spätherbst durchführen, so haben Sie ohne das Laub eine bessere Übersicht über die Äste und die Krone des Zwetschgenbaums. Die Zwetschgenarten entwickeln ähnlich wie die Pflaumen die Blütenknospen meist an zwei- bis mehrjährigen Fruchtästen. Da das Fruchtholz nach etwa vier Jahren zum Vergreisen neigt, gilt es, durch den richtigen Schnitt die Ausbildung neuer vitaler Triebe zu fördern. Pflanzschnitt Egal, ob Sie Ihre Zwetschge bereits im Spätherbst oder erst im Frühjahr pflanzen: Der Pflanzschnitt sollte immer erst im Frühjahr erfolgen. Dabei lässt man vier Seitentriebe um den Stamm herum stehen, die zu Leitästen erzogen werden. Alle aufrecht wachsenden Konkurrenztriebe zum Leittrieb sollten Sie entfernen. Überdies gilt es beim Pflanzschnitt die seitlichen Leitäste um ein Drittel auf ein nach außen zeigendes Auge einzukürzen. Erziehungsschnitt Ende Mai oder ab August können Sie beim Zwetschgenbaum alle Wasserschosse entfernen. Zudem sollten Sie überzählige Seitentriebe im Sommer zurückschneiden. Im kommenden Frühjahr gilt es, pro Leitast bis zu acht Seitentriebe, die nach außen wachsen, auszuwählen, um mit diesen eine Krone aufzubauen. Kürzen Sie diese Seitentriebe erneut um die Hälfte des vorjährigen Zuwachses ein. Die anderen Triebe im Innern der Krone sollten Sie auf eine Länge von rund zehn Zentimetern zurückschneiden. Erhaltungsschnitt Nach der Ernte im Sommer bis Spätherbst gilt es, die Gerüst- und Fruchttriebe auszulichten. Zudem sollten Sie alle steil aufrecht wachsenden Triebe, die zu Konkurrenztrieben werden könnten, auf zweijährige Seitentriebe mit Blütenknospen ableiten. Die Fruchttriebe werden auf jüngere Triebe abgeleitet und auf diese Weise erneuert. Verjüngungsschnitt Ein radikaler Verjüngungsschnitt ist in der Regel nicht notwendig und wird nur dann vorgenommen, wenn es sich um einen alten Zwetschgenbaum handelt, der fast noch nie zurückgeschnitten wurde und kaum Jungtriebe aufweist. Dann gilt es, alle steil stehenden Äste komplett zu entfernen. Achten Sie darauf, dass die Schnittwunden nicht zu groß werden. Um einen Befall mit Pilzen an den Schnittstellen zu vermeiden, können Sie an dickeren Ästen Zapfen von einer Länge von zehn Zentimetern stehen lassen. Diese können Sie dann nach ein bis zwei Jahren vom Stamm entfernen. Fruchtholz, das vergreist ist, kürzen Sie bis zu einem jüngeren Seitentrieb ein. Befruchtung Fast alle Zwetschgen-Sorten sind selbstfruchtbar. Eine zweite Befruchtersorte in der Nähe ist jedoch grundsätzlich immer empfehlenswert. Winterschutz In jungen Jahren können Sie den Zwetschgenbaum mit einem Vlies vor starken Frösten schützen. Bei älteren Exemplaren ist diese nicht mehr notwendig. Zwetschgen ernten und verwerten Je nach Sorte können Sie die Zwetschgen bereits ab Juli/ August oder bis in den Herbst hinein ernten, ein bis zwei Wochen nach der Blaufärbung der Schale. Pflücken Sie den Baum mehrmals durch, dabei immer zuerst die Früchte auf der Sonnenseite und im äußeren Bereich der Krone. Zwetschgen haben relativ wenig Kalorien und eignen sich hervorragend zum Frischverzehr. Waschen Sie die weißliche Wachschicht am besten erst kurz vor dem Verzehr ab. Zwetschgenfrüchte sind mit ihrem saftigen, festen und fruchtzuckerhaltigen Fleisch gut zum Backen von Kuchen, für Desserts, Obstsalate und Konfitüren geeignet. Ebenso passen Zwetschgen auch zu deftigen Fleischgerichten und Soßen, denen sie die nötige Süße verleihen. Die Früchte können zwei bis fünf Tage in eine Papiertüte gewickelt im Kühlschrank aufbewahrt werden. Auch beim Einfrieren der Zwetschgen behalten die Früchte ihr Aroma. Alternativ können Sie Zwetschgen auch durch Einkochen haltbar machen. Vermehrung Sie können Zwetschgen über eine Aussaat und über Wurzelableger vermehren. Die Vermehrung durch Aussaat ist jedoch nur etwas für Geduldige, da es Jahre dauert, bis diese Pflanzen Früchte tragen. Außerdem werden Zwetschgenbäume ähnlich wie Pflaumen durch Veredelung vermehrt. Krankheiten und Schädlinge Zwetschgen sind wie Pflaumen stark durch die Scharkakrankheit, ein Virus, gefährdet. Der Befall wirkt sich vernichtend auf die Ernte aus, die Früchte werden gummiartig und fallen vorzeitig ab. Daneben können die Früchte von der Monilia-Fruchtfäule und der Schrotschusskrankheit befallen werden. Bei der Schrotschusskrankheit sollten Sie befallenes Laub entsorgen und Falllaub regelmäßig entfernen. Als Schädlinge sind der Pflaumenwickler sowie Blattläuse zu nennen. Gegen den Frostspanner helfen Leimringe, die Sie bis Ende September, Anfang Oktober an den Bäumen anbringen können.

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