Walnussgewächse

Walnussgewächse

Pflanzenfamilie

Saisonübersicht

Aussaat

Ernte

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D

Details

Lichtbedarf

Sonnig

Wasserbedarf

Feucht

Boden

Mittelschwer (lehmig)

Nährstoffbedarf

Mittel

Pflanzabstand

750 cm

Reihenabstand

750 cm

Saattiefe

5 cm

Anleitungen

Beschreibung

Es gibt verschiedene Arten der Walnussgewächse mit unterschiedlichen Herkünften. Die Bäume benötigen jedoch recht ähnliche Standortbedingungen und unterscheiden sich auch in Ihrer Nutzung nicht wesentlich. Walnussbäume sind in der Regel raschwüchsige 15-30 Meter große Bäume, welche als Jungbaum problemlos auch 50cm und mehr im Jahr zulegen. Sie bilden eine mäßig dichte, kugelige meist aber flach-elliptische Baumkrone. Als Parkbaum, manchmal auch als Alleepflanzung ist Sie recht beliebt und wird wohl auch in der Forstwirtschaft immer wichtiger, da der sommergrüne Laubbaum es innerhalb von 50-70 Jahren zu einem beachtlichen Stammdurchmesser von 1m bringen kann und das Holz inzwischen nicht mehr nur im Innenausbau als Furnier und im Instrumentenbau sondern auch im Außenbereich als gute Alternative zu Tropenhölzern (mit mehreren Hundert € je Festmeter Holz) gehandelt wird. Die Kronen teilen sich oft schon in wenigen Metern Höhe und sind gerade mit ihrem rötlichen Austrieb und den 20 bis 40cm langen Fiederblättern eine Augenweide. Allerdings steht darunter bis in den späten Sommer am besten eine gemütliche Sitzgruppe, denn vor allem die Blätter der Walnuss enthalten Juglon welches dem lichtliebenden Baum lästige Nebenbuhler fern hält und als Wachstumshemmer sich ungünstig auf die meisten anderen Pflanzen auswirkt. Aus diesem Grunde ist die Walnuss auch nicht überall gern gesehen und in manchen Kleingärten darf man sie offenbar gar nicht erst anpflanzen. Man sollte sich also vorab unbedingt kundig machen, was erlaubt ist und was nicht. Möchte man den Baum dennoch unterpflanzen sollen sich z.B. Storchenschnäbel gut dafür eignen auch Efeu hat damit (wie bei ihm üblich) offenbar kein Problem. Aus eigener Erfahrung wachsen auch Giersch, Weißdorn, Himbeeren und Brombeeren in direkter Umgebung gut, wenn man das Laub im Herbst regelmäßig entfernt. Dem Laub werden Antiseptische und andere Heilwirkungen nachgesagt. Als Einstreu im Stall soll es dort Schädlinge vertreiben. Gleiches wissen wohl auch Igel und andere Wildtiere zu schätzten und manch ein Gärtner hat es gerade wegen der relativen Keimfreiheit auf den langsam verrottenden Laubhumus abgesehen. Es lohnt sich also dieses nicht gleich in der nächsten Bio-Tonne verschwinden zu lassen. In der Regel wird man sich die Walnuss aber vor allem wegen der Nüsse wünschen. Diese sind ausgesprochen Nährreich und gesund. Für eine gute Ernte muss man eigentlich nur die richtigen Bedingungen bieten und etwas Geduld haben, denn der Baum bildet in der Regel männliche und weibliche Blüten aus, und bestäubt diese über den Wind. Ein Schnitt ist nicht nötig (besser sucht man sich eine Sorte mit passendem Wuchsverhalten) aber bei Bedarf im August und September möglich (Zeit der besten Wundheilung). Die meiste Arbeit mach eigentlich erst die Frucht selbst. Wenn diese ab September reif werden brechen die dickfleischigen grünen Hüllen aus und geben die Nüsse frei. Diese fallen dann mal Mit mal ohne Hülle auf den Boden und brauchen nur aufgelesen werden. Je nach Sorte kann man schon im 2. Jahr die ersten Nüsse vom Boden aufsammeln. Ältere Bäume können in guten Jahren über 100kg Nüsse einbringen. Wir haben von einer Baumhälfte schon mehr als 2 große Wäschekörbe voll Nüsse gesammelt. Doch vorsicht!- die Hüllen werden schnell matschig und enthalten auch grün sehr viel Gerbsäure. Trägt man beim Sammeln keine Handschuhe hat man schnell über Tage hinweg unschöne kräftig gelbe bis braune Finger. Auf Kleidung gibt das echte Flecken, die sich nicht auswaschen lassen, - was man natürlich auch in der Färberei nutzt. Möchte man die frischen Nüsse essen (was ich jedem Geduldigen sehr empfehlen kann), sollte man beachten dass um das Nussfleisch eine dünne Haut liegt, die nicht nur bitter ist, sondern auch einiges an ungesunder Blausäure enthält. Diese sollte man also bei frischen Nüssen unbedingt abziehen auch wenns eine ewige Fummelei ist. Um Blausäure loszuwerden, Schimmel in der Nuss zu vermeiden und die Nüsse lange haltbar zu machen trocknet man daher die Nüsse an einem trockenen gut gelüfteten Ort z.B. gut ausgebreitet auf einem ungedämmten Dachboden. Man sollte aber auch im Haus mit einem Gewissen Schwund durch Nager rechnen und sich nicht zu sehr wundern, wenn im Fachwerkhaus dann plötzlich in der Stube Nüsse herumliegen. Alternativ muss man Nagersicher trocknen. Z.B. auf hängenden flachen Körben, an die die kurzsichtigen Tiere (1Meter Sichtweite wird von Hausmäusen nicht "übersprungen") nicht herankommen oder geschützt durch feinmaschigen Draht (durch alles über 8mm Maschenweite können sich Hausmäuse hindurch quetschen). Nicht mehr überall bekannt ist, dass die unreifen grünen Früchte eingelegt mancherorts als Delikatesse gegessen werden, und auch im Pflaumenmus verwendet werden. Junge Blätter können zu Tee verarbeitet werden. Wer nicht den Platz hat, die als heimisch geltende echte Walnuss (Juglans regia) zu pflanzen kann sich nach den deutlich kleineren Zwergwalnüssen umsehen. Auch gibt es einige Sortenzüchtungen welche wie die Juglans regia 'Dwarf Karlik 5' eher schlank-aufrecht wachsen oder insgesamt mit nur 4m Höhe und 2m breite deutlich kleiner bleiben. Neben der echten Walnuss gibt es auch schöne asiatische Arten, oder die häufig importierten Amerikanischen Walnüsse. Letztere sind im Geschmack meiner Erfahrung nach deutlich schärfer als die angenehm mildnussige heimische. Kenner unterscheiden wohl auch die einzelnen Sortenzüchtungen deutlich nach dem Geschmack. Zuletzt ist noch zu sagen, dass Walnussbäume recht robust sind und kaum Probleme mit Schädlingen haben. Allerdings empfiehlt es sich mittlerweile eher eine Sorte mit besonders harter Nussschale auszuwählen. Diese lässt sich dann zwar nicht mehr zwischen den Händen aufknacken, ist dafür aber auch besser vor der Walnussfruchtfliege geschützt. Diese ist in den 80gern in Europa eingewandert und verbreitet sich meinen Quellen zufolge inzwischen von der Alpenregion kommend langsam nordwerts. Die befallenen Nüsse sind dann leider nicht mehr essbar, oft schwarz und durchwurmt und sollten entsorgt werden. Mehltau und Pilze sind v.a. an dauerfeuchten oder nicht ausreichend luftigen Standorten ein Problem. Staunässe oder auch Überflutungen über einige Wochen wird dagegen erstaunlich gut toleriert.

Anbautipps

Wallnüsse werden am besten in einer guten Baumschule als junger ggf. veredelter Baum gekauft. Dort bekommt man auch entsprechende Beratung zur Sorte. Alternativ sammelt man z.B. im Herbst die Nüsse, lagert sie im Winter im feuchten Sand (stratifiziert sie ggf.) und sät die Nüsse ab März Nager- und Vogelgeschützt aus.

Gute Nachbarn

Keine guten Nachbarn vorhanden

Krankheiten

Echter Mehltau

Schädlinge

Keine Schädlinge vorhanden

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