Der phänologische Kalender ist kein theoretisches Konzept, sondern ein praktisches Werkzeug für die Gartenplanung. Wer ihn nutzt, kann Aussaat, Pflanzung und Ernte besser auf die tatsächlichen Bedingungen abstimmen – unabhängig vom Kalender. umschreiben
Üblicherweise teilen wir das Jahr in vier feste Jahreszeiten: Frühling, Sommer, Herbst und Winter. Ihr Beginn und Ende ist durch feste Kalenderdaten bestimmt – unabhängig davon, wie weit die Natur tatsächlich in ihrer Entwicklung ist.
Der phänologische Kalender hingegen ist deutlich kleinteiliger. Er orientiert sich an natürlichen Entwicklungsphasen von Pflanzen – oft heimische Wildpflanzen – und unterteilt das Jahr in zehn dynamische Jahreszeiten. Diese Jahreszeiten beginnen durch bestimmte biologische Ereignisse, die sich an sogenannte Zeigerpflanzen beobachten lassen. Dadurch passt sich der phänologische Kalender dynamisch an reale Wetter- und Klimabedingungen an.
Der phänologische Kalender teilt das Jahr in zehn phänologische Jahreszeiten. Dabei orientiert er sich an den klassischen Hauptjahreszeiten: Frühling, Sommer, Herbst und Winter. Jedoch sind sie hier deutlich feiner gegliedert und jeweils nochmal unterteilt. Der Vorteil dieser feinen Aufteilung ermöglicht Gärtner:innen eine präzisere Beobachtung und Auswertung des Entwicklungsstands der Natur. Das macht den phänologischen Kalender besonders hilfreich in Zeiten des Klimawandels, wo klassische Jahreszeiten zunehmend verschwimmen.
Frühling | Sommer | Herbst | Winter |
Vorfrühling | Frühsommer | Frühherbst | |
Erstfrühling | Hochsommer | Vollherbst | |
Vollfrühling | Spätsommer | Spätherbst |
Die phänologischen Jahreszeiten orientieren sich nicht am Kalender, sondern an sichtbaren Entwicklungen in der Natur. Sie werden dynamisch bestimmt – anhand sogenannter Zeigerpflanzen und ihrer Entwicklungsstadien. Bestimmte Pflanzen markieren durch Blüte, Austrieb oder Fruchtreife den Beginn einer neuen Phase. So steht etwa die Haselblüte für den Vorfrühling, die Forsythienblüte für den Erstfrühling und die Apfelblüte für den Vollfrühling. Viele Gärtner:innen kennen und beobachten diese natürlichen Biomarker bereits ganz intuitiv.
Weiter unten zeigen wir dir, welche Pflanzen welche phänologische Jahreszeit anzeigen – und wie du dieses Wissen für deine Gartenpraxis nutzen kannst.
In den letzten Jahren spüren wir immer stärker die Folgen des Klimawandels: Die Jahreszeiten verschieben sich und Extremwetter Ereignisse nehmen zu. Dadurch wird das Wetter unberechenbarer und Vorhersagen unzuverlässiger. Starre Aussaatdaten funktionieren zunehmend schlechter. Bisher wurden Pflanz- und Saatzeiten anhand von Beobachtungen der Wettermuster festgelegt. Jedoch basieren diese Werte auf stabilem Wetter und Klima – das ist zu Zeiten des Klimawandels nicht mehr gegeben. Wir brauchen eine praxistaugliche Alternative, um weiterhin erfolgreich Gemüse anzubauen. Hier kann dir der phänologische Kalender helfen, deine Aussaaten und Pflanzungen flexibel anzupassen – hierbei werden auch regionale Unterschiede und Mikroklimata berücksichtigt. Während in flachen, sonnigen Regionen die Apfelblüte vielleicht schon den Vollfrühling einleitet, hängen Pflanzen in höheren Lagen meist hinterher – hier ist vielleicht erst noch Erstfrühling.
Wenn du dich an den Entwicklungsstadien der Zeigerpflanzen orientierst, synchronisierst du dich mit der Natur, die dich umgibt. Somit kannst du sicherstellen, dass deine Pflanzen die passenden Bedingungen haben. Das erhöht deine Chancen auf gesunde Pflanzen, gute Erträge und ein stressfreies Gartenjahr. Im weiteren Verlauf zeigen wir dir, wie du den phänologischen Kalender konkret nutzen kannst – mit praktischen Tipps und Tricks.
Viele Gärtner:innen bemerken bereits, dass sich im Garten einiges verschiebt. Zahlreiche Pflanzen blühen deutlich früher, wodurch auch frühe Gemüsepflanzen und Blattgemüse wie Radieschen, Salate oder Spinat schneller schießen. Diese Pflanzen sind deutlich niedrigere Temperaturen gewohnt und reagieren mit einer frühzeitigen Blüte (im Gärtnerjargon nennt man das schießen). Vielleicht hast du das auch schon beobachtet: Sorten und Pflanzen schießen nun viel früher, obwohl du sie früher ohne Probleme in deine Garten anbauen konntest.
Ein bekanntes Beispiel ist hier die Apfelblüte in Deutschland: Seit den 1960er Jahren beginnt sie im Schnitt etwa zwei Wochen früher. Klingt vielleicht erstmal harmlos – ist es aber nicht. Wird es nochmal kalt, nachdem die Apfelbäume geblüht haben, frieren die Blüten ab und es gibt keine Äpfel. Die Blüten sind nicht frostfest, daher hat sich der Apfelbaum so angepasst, dass er erst nach den letzten starken Frösten zu blühen begann. Durch die steigenden Temperaturen verändert sich dieses fein abgestimmte System. Laut dem deutschen Wetterdienst beginnt der Frühling heute im Schnitt zwei bis drei Wochen früher als noch Mitte des 20. Jahrhunderts.
Diese frühen Hitzeperioden im Frühjahr treiben die Entwicklung einiger Pflanzen stark voran. Dadurch verschieben sich Blühphasen, aber auch Erntezeitpunkte. Die Vegetationsperiode in Mitteleuropa verlängert sich insgesamt. Das klingt erstmal positiv, allerdings sind viele unserer Gartengemüse nicht daran angepasst und einige brauchen auch kühlere Temperaturen im Frühjahr.
Immer häufiger erleben Gärtner:innen extreme Wetterereignisse: zerstörerischer Starkregen oder Hagel, starke Temperaturschwankungen und Hitze. Diese Extreme können das Wachstum und die Gesundheit der Pflanzen beeinflussen. Nach einem starken Regen beobachten viele Gärtner:innen aufgeplatzte Früchte oder Gemüse. Das liegt an der starken Feuchtigkeitsschwankung. Auch Hagel kann deinen Pflanzen ganz schön zusetzen und deine Ernte stark beschädigen.
Um die phänologischen Jahreszeiten zu identifizieren, haben wir hier eine Übersicht über Zeigerpflanzen erstellt. Hier lernst du, welche Biomarker die phänologischen Jahreszeiten bestimmen. Dabei spielen verschiedene Entwicklungsstadien von Wildpflanzen eine wichtige Rolle: Beginn der Blattentfaltung oder Blüte, die Vollblüte, Ende der Blüte, erste Früchte oder Laubfall etc. (DWD, 2025).
https://www.dwd.de/DE/service/lexikon/Functions/glossar.html?lv2=101996&lv3=102056
Phänologische Jahreszeit | Zeigerpflanze | phänologische Phase |
Frühling | ||
Vorfrühling | Hasel | Beginn der Blüte |
Schneeglöckchen | Beginn der Blüte | |
Erstfrühling | Forsythie | Beginn der Blüte |
Stachelbeere | Blattentfaltung | |
Vollfrühling | Apfel | Beginn der Blüte |
Stiel-Eiche | Blattentfaltung |
Biomarker der phonologischen Jahreszeiten
10-Jahreszeiten-Modell:
Vorfrühling – Hasel, Schneeglöckchen
Erstfrühling – Forsythie, Stachelbeere
Vollfrühling – Apfel, Flieder
Frühsommer – Holunder, Robinie
Hochsommer – Linde, Sommerblumen
Spätsommer – Frühäpfel, Kornelkirsche
Frühherbst – Holunderfrüchte, Haselnüsse
Vollherbst – Laubfall, Rosskastanie
Spätherbst – erster Nachtfrost
Winter – keine phänologischen Marker, Ruhezeit
– Dynamischer planen statt fixe Termine
– Kalender + Natur + Erfahrungswerte kombinieren
– Dokumentation im Gartentagebuch / App
Gartenplanung muss flexibler werden → Beobachten statt nach Kalender handeln
Kombination aus Erfahrung, phänologischer Beobachtung & Witterung
Tools wie Gartentagebuch oder Garten-Apps können helfen
Weniger Risiko für Ausfälle durch klügeres Timing
Auch langfristig: Veränderte Fruchtfolgen und Sortenwahl je nach Verschiebung
Tipp:
– Eigene Beobachtungen über mehrere Jahre notieren – was wann blüht, wann geerntet wurde, wie sich das Klima verhalten hat
– Phänologische Kalenderquellen
– Checkliste: 5 Pflanzen + ihre Naturmarker
– Hinweis auf Fryd oder andere Tracking-Tools
Fryd lab! als Tool vorstellen und Vorteile von dxnmaischer Planung
Praktische Tipps:
Beobachtungsroutine etablieren: Geh regelmäßig denselben Weg im Garten oder in der Umgebung
Zeigerpflanzen notieren: Welche wachsen bei dir? Welche blühen zuerst?
Apps & digitale Tools:
Fryd (Gartenkalender + Beobachtungsdoku)
Flora Incognita – zur Bestimmung von Wildpflanzen & Zeigerpflanzen
DWD Phänologischer Kalender (PDF, Web)
Dokumentation: Gartentagebuch, analog oder digital
Suchbegriffe für weitere Infos:
– „phänologischer Kalender Garten Deutschland“
– „Naturbeobachtung Gartenplan“
– „Zeigerpflanzen Aussaat planen“
– „phänologische Jahreszeiten Pflanzen“
grenzen: unvorhersehbarkeit des Wetters
man kann Zeitpunkte bestimmen aber trotzdem bleiben unvorhersehbarkeit ein Problem und Ereignisse wie Überschwemmungen und starkregen und Hagel
Ressourcen:
https://www.nabu.de/tiere-und-pflanzen/pflanzen/pflanzenwissen/jahreszeiten.html
https://nabu-naturgucker.de/meldeportal/naturbeobachtungen-melden/phaenologie/
https://www.dwd.de/DE/klimaumwelt/klimaueberwachung/phaenologie/phaenologie_node.html
https://www.dwd.de/DE/klimaumwelt/klimaueberwachung/phaenologie/phaenologie_node.html
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first time planting beet, direct sown in march and harvested last weekend... i have to say the variety "forono" is great, long slender beets that are super easy to pick.... they are now growing and will be canned tomorrow ☺️
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Yes folks. I haven't been online for a long time, today I'm back at work for the first time after vacation and wanted to show you how the sea of flowers has developed here
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Is the little stinker a vole 😅
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