Artischocke

Artischocke

Cynara cardunculus

Pflanzenfamilie

Korbblütler (Asteraceae)

Auch bekannt als

Gemüsedistel

Anbaupause Fruchtwechsel

4 Jahre

Saisonübersicht

Voranzucht

Pflanzung

Ernte

Ernte

J

F

M

A

M

J

J

A

S

O

N

D

1. JAHR

FOLGEJAHRE

Details

Lichtbedarf

Sonnig

Wasserbedarf

Feucht

Boden

Leicht (sandig)

Nährstoffbedarf

Hoch

Lichtkeimer

Keimtemperatur

20 - 25 °C (Grad Celsius)

Pflanzabstand

100 cm

Reihenabstand

100 cm

Saattiefe

1 cm

Anleitungen

Ende März

Jäten

alle zwei Wochen

Anfang April

Abhärten

Mitte April

Einpflanzen

Ende April

Düngen

alle zwei Wochen

Beschreibung

Herkunft Artischocken (Cynara cardunculus subsp. scolymus) lassen die Herzen aller Feinschmecker höherschlagen – und in milden Lagen gelingt der Anbau des mehrjährigen Gemüses auch bei uns. Ursprünglich stammen Artischocken aus dem Mittelmeerraum, wo sie schon seit dem ersten Jahrhundert kultiviert werden. Neben dem Nutzwert werden Artischocken, die zur Familie der Korbblütler (Asteraceae) gehören, auch als Heilpflanze verwendet. Man schreibt ihnen eine verdauungsfördernde und cholesterinsenkende Wirkung zu. Außerdem haben Artischocken einen hohen Zierwert – aus diesem Grund werden die stattlichen, krautigen Pflanzen mit dem distelähnlichen Äußeren inzwischen auch oftmals allein wegen ihres dekorativen Aussehens im Garten kultiviert. Aussehen und Wuchs Neben den hübschen, zwei- bis dreifach fiederschnittigen, dornigen Laubblättern, die unterseits graufilzig behaart sind, bilden ausgewachsene Exemplare den ganzen Sommer über große, körbchenförmige Blütenstände aus. Sie bestehen aus zahlreichen Hüllblättern und einem fleischigen Blütenboden. Werden die Blütenknospen nicht rechtzeitig geerntet, öffnen sich violette Röhrenblüten. Die großen Blütenköpfe sind bei Mensch und Tier gleichermaßen beliebt und werden auch in der Floristik gerne verwendet. Im Garten wie in der Vase locken sie mit ihrem süßen Duft Bienen, Hummeln und andere Insekten an.

Herkunft:

Mittelmeerraum, Nordafrika, ehemaliges Persien

Anbautipps

Standort und Boden Artischocken lassen sich in den meisten nicht allzu rauen Lagen erfolgreich im Garten anbauen. Sie brauchen einen geschützten, unbedingt vollsonnigen Standort. Artischocken brauchen außerdem einen gut gedüngten, mit viel Humus verbesserten Boden. Staunässe sollte allerdings – vor allem im Winter – vermieden werden. Haben Artischocken einen Winter im Garten überstanden, können sie dort über mehrere Jahre wachsen. Sie erschließen im Laufe der Zeit auch Nährstoffe in tieferen Bodenschichten und bilden immer mehr Blütenknospen. Artischocken aussäen Sollen die Pflanzen noch im selben Jahr kräftig heranwachsen und viele Blütenknospen ansetzen, sollte man früh mit der Aussaat beginnen. Artischocken kann man im Haus vorkultivieren oder als Jungpflanzen kaufen. Ab Mitte Januar können die Pflanzen an einem hellen, warmen Ort in einer Saatkiste mit humoser, lockerer Erde ausgesät werden. Legt man die Samen zuvor einen Tag in warmes Wasser, keimen sie schneller. Ideal zum Keimen ist ein beheiztes Gewächshaus, doch genügt auch ein Fensterbrett. Bei 18 bis 20 Grad keimen Artischocken innerhalb von zwei bis drei Wochen. Danach ist sehr viel Licht notwendig, damit die Pflanzen nicht in die Höhe schießen, sondern kurz und gedrungen bleiben. Sobald die Keimlinge in ihrer Saatschale zu dicht stehen, werden sie pikiert und einzeln in Töpfe gepflanzt. Nach der Vorkultur, wenn die Jungpflanzen drei bis fünf Laubblätter haben, wird Mitte bis Ende April in ein sonniges Beet mit lockerer Erde gepflanzt. Vorher drei bis fünf Liter Kompost pro Quadratmeter ins Beet einarbeiten. Der Pflanzabstand sollte 150 x 75 Zentimeter betragen. Bei weitem Abstand kann man die Fläche dazwischen noch gut für schnell wachsende Gemüsearten wie Kopfsalat nutzen. Bis zum Anwachsen feucht halten, später weniger gießen. Artischocken kommen im Gemüsegarten oder im Blumenbeet am besten als Solitärpflanzen zur Geltung. In wenigen Jahren erreicht die Artischocke eine imposante Größe von bis zu zwei Metern. Tipp: In weniger günstigen Lagen können Sie den Boden mit schwarzem wasserdurchlässigem Unkrautvlies abdecken und an den Pflanzstellen kreuzförmig einschneiden. Pflege Während der Kultur sollten Sie ein bis zwei Mal nachdüngen und immer ausreichend wässern. Im ersten Jahr entwickeln Artischocken nur wenige der begehrten Knospen mit den fleischigen Deckschuppen. Ab dem zweiten Jahr fällt die Ernte größer aus, doch dafür muss man die Stauden gut durch die kalte Jahreszeit bringen. An einem vor Ostwind geschützten Platz überstehen sie Frost bis minus zehn Grad. Bei der Überwinterung im Freien sollten Sie nach Ernteschluss die Blattschöpfe fest zusammenbinden oder alle Blätter abschneiden, einen Weidenkorb über die Pflanzen stülpen und rundherum trockenes Stroh oder Laub handhoch anhäufeln. Sicherer ist, man gräbt die Wurzelstöcke aus, bettet sie in Kisten oder großen Töpfen in feuchten Sand ein und stellt sie in einen frostfreien, aber möglichst kühlen Raum. Ab Anfang April müssen Sie draußen die Abdeckung wieder entfernen. Im Haus überwinterte Artischocken werden dann erneut ausgepflanzt. Nach vier Jahren nimmt der Ertrag ab. Die Pflanzen können dann geteilt werden, oder man sät neu aus. Im Winter müssen die Wurzeln mit einer dicken Laubdecke vor starkem Frost geschützt werden. Bei einjährig kultivierten Sorten kann man auf Winterschutzmaßnahmen verzichten und einfach im Frühjahr neue Pflanzen heranziehen. Kommen diese Sorten dennoch gut durch den Winter, werden sie einfach weiterkultiviert und man kann im nächsten Jahr umso mehr Knospen ernten. Artischocken ernten und verwerten Haupterntezeit ist im August und September, dann kann man pro Pflanze bis zu zwölf Blütenknospen mit den delikaten, fleischigen Blütenböden ernten. Zum Verzehr schneidet man die Blütenköpfe ab, solange die Hüllblätter noch fest geschlossen sind und bevor sich die Schuppen violett verfärben. Als erstes erntet man immer die Hauptblüte an der obersten Triebspitze. Öffnen sich die Deckblätter, werden die fleischigen Blattansätze zäh und der delikate Blütenboden schmeckt trocken! Zum Verzehr ist es dann zu spät, dennoch sind die blauvioletten Blütenstiele im Beet und in der Vase ein toller Blickfang. Sie sind zudem ein Magnet für Hummeln. Die getrockneten, knospigen Blütenstände sind lange haltbar und können auch für Trockengestecke verwendet werden. Die Zubereitung der Artischocken ist recht einfach: Die Köpfe kommen gewaschen in heißes Salzwasser, wo sie etwa 30 Minuten durchgaren. Danach lassen sich die einzelnen Schuppen leicht abziehen und das zarte Pflanzengewebe am Schuppenansatz verzehren. Die zähen Reste bleiben übrig. Das Beste an der Artischocke ist jedoch der Blütenboden. Dazu passt Knoblauch-Mayonnaise (Aioli) oder Zitronen-Kräuter-Vinaigrette. Aus der Artischocke werden auch Arzneimittel gewonnen. Sie fördern die Gesundheit der Leber und kurbeln den Fettstoffwechsel an. Artischocken sind kalorienarm und enthalten außerdem Bitterstoffe, die die Verdauung von Fetten verbessern und gleichzeitig das Hungergefühl dämpfen. Krankheiten und Schädlinge Gelegentlich werden Artischocken von Schnecken, Ohrwürmern oder Blattläusen befallen. Dunkle Verfärbungen weisen auf einen Befall durch die Schwarze Bohnenlaus hin. Außerdem werden die feinen Wurzeln manchmal von Wühlmäusen angeknabbert.

Krankheiten

Keine Krankheiten vorhanden

Schädlinge

Schnecken

Blattläuse

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